Wollt keines den Uhu zu bitten wagen,
Und wie noch ein jedes sich ängstlich bedenkt,
Da sehen sie, wie er sich niedersenkt,
Und wie er im dichten Eichengeäst,
Vom Blattwerk verborgen sich niederlässt.
Erspäht auf sie – nun half nichts mehr,
Auch drängte die Zeit doch wirklich sehr.
Das Heideprinzesschen fasst sich flink.
Ein bisschen blass zwar im Gesicht,
Denn freundlich blickt der Uhu nicht,
Sagt es die Bitte ihm ganz leise.
Der Uhu lauscht, wie’s seine Weise,
Den Kopf schräg auf die Brust gelegt,
Und starrt sie an, ganz unentwegt.
Ob er die Mondweibchen wohl fände.
Stumm nickt der Uhu zu der Frage,
Hebt dann mit mächt’gem Flügelschlage
Sich langsam in die Luft empor.
Kein Laut wagt sich ringsum hervor.
Sanft strahlt der bleiche Mondenschein.
Da plötzlich – horch! – ein fernes Schrein:
Der Uhu kündet in schweigender Nacht,
Dass er den Mondweibchen Botschaft gebracht.