Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Re: Märchen
Hallo Martin,schirmchen hat geschrieben:Hihi,ja, die alten Märchenbücher,Fredeswind hat geschrieben: Ich habe auch noch meine alten Märchenbücher, vergilbte Seiten, halb auseinandergefallen, aus denen ich meine Märchenschatztruhe fülle. Insbesondere meine Sammelausgaben von den Brüdern Grimm und Ludwig Bechstein hab ich schon vor Jahren komplett durchgelesen. Und wenn ich jetzt wieder darin lese, um ein Märchen zum Inszenieren zu finden, stelle ich immer wieder fest, dass viele Märchen auch bei mir in Vergessenheit geraten sind. So ist es auch für mich immer wieder überraschend, was es nicht alles für Märchen gibt.
LG von der Märchenfee Fredeswind
auch ich habe uralte Märchenbücher (so um 1900, mit Jugendstil-Einband) z.B. von Grimm, Andersen, Hauff. Ich habe damals immer meinem Sohn daraus vorgelesen.
Wenn Papa dann immer das alte dicke Buch aufgeschlagen hat, war das allein schon spannend für ein damals kleines Kind.
Gruß
Martin

herzlich Willkommen in meinem Märchenthread! Freut mich, dass du hier her gefunden hast!
Jaja, die guten alten Märchenbücher. Ganz so alt wie deine sind meine nicht, aber die Märchen der Brüder Grimm sind immerhin ein Nachdruck der ersten Gesamtausgabe von 1819 mit Bildern überwiegend von Ludwig Richter und der Vorrede der Brüder Grimm und einer Einleitung von Hermann Grimm, dem Sohn von Wilhelm Grimm. Meine Gesamtausgabe von Bechstein berücksichtigt die Erstdrucke und sind mit 187 Illustrationen von Ludwig Richter versehen. Ich liebe diese alten dicken Bücher.
Viel Spaß weiterhin!
LG von der Märchenfee Fredeswind

"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
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Re: Märchen
Na dann hüpf doch runterMara hat geschrieben:*grübel*
Was mag das wohl für ein Märchen sein?
Ich steh auf dem Schlauch


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Re: Märchen
Der Archivar hat geschrieben:Schließe mich an!Meerkoenig hat geschrieben:![]()
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Die zwei Königskinder![]()
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Gruß Meerkoenig![]()
LG![]()
Michael
Fredeswind hat geschrieben:
ich bin jetzt mal richtig gemein! Im Prinzip meinst du das richtige Märchen, aber es heißt ein kleines bisschen anders!![]()
![]()
Also? Wie heißt es?
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Re: Märchen
Seh, schon, da hatte wohl noch jemand auf dem Schlauch Platz genommenFloranja89 hat geschrieben:Rück mal ein Stück zur Seite. Ich brauch auch einen Schlauchplatz.Mara hat geschrieben:*grübel*
Was mag das wohl für ein Märchen sein?
Ich steh auf dem Schlauch
Keine Ahnung, welches Märchen das ist.![]()
LG Susanne


Volltreffer gelandet, Ischade!! Herzlichen Glückwunsch du hast es erraten, es ist das Märchen: 'Die beiden Königskinder'Ischade hat geschrieben:"die beiden Königskinder"?

LG von der Märchenfee Fredeswind

Zuletzt geändert von Fredeswind am Di Mai 05, 2015 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Märchen
Und ich bin nochmal gemein!
Das Märchen hat ursprünglich einen Namen in einem deutschen Dialekt. Wer kann den Titel erraten?
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Re: Märchen
Ich kenne nur das Lied "Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb" ....
Aber das ist furchtbar traurig

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Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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Re: Märchen
Das stimmt, das ist soo traurig, das Märchen geht dagegen gut aus.Mara hat geschrieben:Ich kenne nur das Lied "Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb" ....![]()
Aber das ist furchtbar traurig

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Re: Märchen
Ischade hat geschrieben:Hab mal nachgelesen.... "De beiden Künigeskinner"
Bin ja mal gespannt!
Nochmal herzlichen Glückwunsch, so lautet der ursprüngliche Titel!

Kompliment!

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De beiden Künigeskinner (BrüderGrimm)
De beiden Künigeskinner
Die beiden Königskinder
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre.
Es war mal ein König, der hatte einen kleinen Jungen gekriegt, in dem sein Zeichen hatte gestanden, er solle von einem Hirsch umgebracht werden, wenn er sechzehn Jahre alt wäre.
Ase he nu so wit anewassen was, do gingen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, da kümmt de Künigssohn bie de anneren denne, up ein mol süht he da ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte.
Als er nun so weit herangewachsen war, da gingen die Jäger mal mit ihm auf die Jagd. In dem Holze kam der Königssohn den andern vondannen, auf einmal sah er da einen großen Hirsch, den wollte er schießen, er konnte ihn aber nicht treffen. Zuletzt lief der Hirsch solange vor ihm her, bis ganz aus dem Holze.
Do steiht da up einmol so ein grot Mann stad des Hirsches, de segd: „Nu dat is gut, dat ik dik hewe, ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner di kaput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.“
Da stand da auf einmal so ein großer Mann statt des Hirsches da, der sagte: „Nun das ist gut, dass ich dich habe; ich habe schon sechs Paar gläserne Schlittschuhe hinter dir kaputt gejagt und habe dich nicht kriegen können.“
Do nümmet he ün mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk un eten wat.
Da nahm er ihn mit sich und schleppte ihn durch ein großes Wasser bis vor ein großes Königsschloss, da musste er mit an den Tisch sitzen und was essen.
Die beiden Königskinder
(frei nach den Brüdern Grimm)
Et was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre.
Es war mal ein König, der hatte einen kleinen Jungen gekriegt, in dem sein Zeichen hatte gestanden, er solle von einem Hirsch umgebracht werden, wenn er sechzehn Jahre alt wäre.
Ase he nu so wit anewassen was, do gingen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, da kümmt de Künigssohn bie de anneren denne, up ein mol süht he da ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte.
Als er nun so weit herangewachsen war, da gingen die Jäger mal mit ihm auf die Jagd. In dem Holze kam der Königssohn den andern vondannen, auf einmal sah er da einen großen Hirsch, den wollte er schießen, er konnte ihn aber nicht treffen. Zuletzt lief der Hirsch solange vor ihm her, bis ganz aus dem Holze.
Do steiht da up einmol so ein grot Mann stad des Hirsches, de segd: „Nu dat is gut, dat ik dik hewe, ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner di kaput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.“
Da stand da auf einmal so ein großer Mann statt des Hirsches da, der sagte: „Nun das ist gut, dass ich dich habe; ich habe schon sechs Paar gläserne Schlittschuhe hinter dir kaputt gejagt und habe dich nicht kriegen können.“
Do nümmet he ün mit sik un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk un eten wat.
Da nahm er ihn mit sich und schleppte ihn durch ein großes Wasser bis vor ein großes Königsschloss, da musste er mit an den Tisch sitzen und was essen.
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De beiden Künigeskinner (BrüderGrimm)
Ase se tosammen wat geeten het, segd de Künig: „Ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens un rope. Un wenn du mie dann kine Antwort givst, so werst du morgen ümmebracht, wenn du awerst mie immer Antwort givst, so salst du se tor Frugge hewen.“
Als sie zusammen was gegessen hatten, sagte der König: „Ich habe drei Töchter; bei der ältesten musst du eine Nacht wachen, von des abends neun Uhr bis morgens ums sechse, und ich komme jedes Mal, wenn die Glocke schlägt, selber und rufe. Und wenn du mir dann keine Antwort gibst, so wirst du morgen umgebracht. Wenn du mir aber immer Antwort gibst, dann sollst du sie zur Frau haben.“
Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kämen, do stund der en steinern Christoffel. Do segd de Künigsdochter to emme: „Um niegen Uhr kummet min Teite alle Stunne bis et dreie schlätt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Künigssohns,“ da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer lanksamer, bis he to leste wier stille stund.
Als da die jungen Leute auf die Schlafkammer kamen, da stand dort ein steinerner Christoph. Da sagte die Königstochter zu ihm: „Um neun Uhr kommt mein Vater, alle Stunde, bis es dreie schlägt, wenn er fragt, so gebt ihr ihm Antwort statt des Königssohnes.“ Da nickte der steinerne Christoph mit dem Kopfe ganz geschwinde und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stille stand.
Den anneren Morgen, da segd de Künig to emme: „Du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest dann en Nacht bie de tweiden Dochter wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine ölleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne sülwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud für mie.“
Den anderen Morgen, da sagte der König zu ihm: „Du hast deine Sache gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müsstest denn noch eine Nacht bei der zweiten Tochter wachen, dann will ich mich mal darauf bedenken, ob du meine älteste Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selber, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll fließen dein Blut für mich."
Un da gengen de beiden up de Schlopkammer, da stand do noch en gröteren steineren Christoffel, dato seg de Künigsdochter: „Wenn min Teite frögt, so antworte du,“ da nickede de grote steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up den Dörsüll, legte de Hand unner den Kopp un schläp inne.
Und da gingen die beiden auf die Schlafkammer. Da stand dort ein noch größerer steinerner Christoph; zu dem sagte die Königstochter: „Wenn mein Vater fragt, so antworte du!“ Da nickte der große steinerne Christoph wieder mit dem Kopfe ganz geschwinde und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stille stand. Und der Königssohn legte sich auf die Türschwelle, legte die Hand unter den Kopf und schlief ein.
Als sie zusammen was gegessen hatten, sagte der König: „Ich habe drei Töchter; bei der ältesten musst du eine Nacht wachen, von des abends neun Uhr bis morgens ums sechse, und ich komme jedes Mal, wenn die Glocke schlägt, selber und rufe. Und wenn du mir dann keine Antwort gibst, so wirst du morgen umgebracht. Wenn du mir aber immer Antwort gibst, dann sollst du sie zur Frau haben.“
Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kämen, do stund der en steinern Christoffel. Do segd de Künigsdochter to emme: „Um niegen Uhr kummet min Teite alle Stunne bis et dreie schlätt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Künigssohns,“ da nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer lanksamer, bis he to leste wier stille stund.
Als da die jungen Leute auf die Schlafkammer kamen, da stand dort ein steinerner Christoph. Da sagte die Königstochter zu ihm: „Um neun Uhr kommt mein Vater, alle Stunde, bis es dreie schlägt, wenn er fragt, so gebt ihr ihm Antwort statt des Königssohnes.“ Da nickte der steinerne Christoph mit dem Kopfe ganz geschwinde und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stille stand.
Den anneren Morgen, da segd de Künig to emme: „Du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest dann en Nacht bie de tweiden Dochter wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine ölleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne sülwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud für mie.“
Den anderen Morgen, da sagte der König zu ihm: „Du hast deine Sache gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müsstest denn noch eine Nacht bei der zweiten Tochter wachen, dann will ich mich mal darauf bedenken, ob du meine älteste Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selber, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll fließen dein Blut für mich."
Un da gengen de beiden up de Schlopkammer, da stand do noch en gröteren steineren Christoffel, dato seg de Künigsdochter: „Wenn min Teite frögt, so antworte du,“ da nickede de grote steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer langsamer, bis he to leste wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up den Dörsüll, legte de Hand unner den Kopp un schläp inne.
Und da gingen die beiden auf die Schlafkammer. Da stand dort ein noch größerer steinerner Christoph; zu dem sagte die Königstochter: „Wenn mein Vater fragt, so antworte du!“ Da nickte der große steinerne Christoph wieder mit dem Kopfe ganz geschwinde und dann immer langsamer, bis er zuletzt wieder stille stand. Und der Königssohn legte sich auf die Türschwelle, legte die Hand unter den Kopf und schlief ein.
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Den anneren Morgen seh de Künig to ünne: „Du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest süs bie der jungesten Künigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne sülwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope un du antwortest nig, so soll fleiten dein Blaud für mie.“ Da gingen se wier tohope up ehre Schlopkammer.
Am andern Morgen sagte der König zu ihm: „Du hast deine Sache zwar gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müsstest sonst bei der jüngsten Königstochter eine Nacht wachen. Dann will ich mich bedenken, ob du meine zweite Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selbst, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll dein Blut fließen für mich.“ Da gingen sie wieder zusammen auf ihre Schlafkammer.
Do was do noch en viel grötern un viel längern Christoffel, ase bie de twei ersten. Dato segte de Künigsdochter: „Wenn min Teite röpet, so antworte du,“ da nickede de grote lange steinerne Christoffel wohl ene halwe Stunne mit den Koppe, bis de Kopp tolest wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up de Dörsül und schläp inne.
Da war dort noch viel größerer und viel längerer Christoph, als bei den zwei ersten. Zu dem sagte die Königstochter. „Wenn mein Vater ruft, so antwortest du!“ Da nickte der große, lange steinerne Christoph wohl eine halbe Stunde lang mit dem Kopfe, bis der Kopf zuletzt wieder stille stand. Und der Königssohn legte sich auf die Türschwelle und schlief ein.
Den annern Morgen da segd de Künig: „Du hast twaren gut wacket, awerst ik kann die nau mine Dochter nig giewen, ik hewe so en groten Wall, wenn du mie den von hüte Morgen sesse bis obends sesse afhoggest, so will ik mie drup bedenken.“ Da dehe he ünne en gleserne Exen, en gläsernen Kiel un en gleserne Holt-Hacke midde.
Am andern Morgen sagte der König: „Du hast zwar gut gewacht, aber ich kann dir meine Tochter noch nicht geben; ich habe so einen großen Wald, und wenn du mir den von heute Morgen sechse bis abends sechse abhackest, so will ich mich drauf bedenken.“ Da gab er ihm eine gläserne Axt, einen gläsernen Keil und eine gläserne Holzhacke mit.
Wie he in dat Holt kummen is, da hoggete he einmal to, da was de Exe entwei, da nam he den Kiel un schlett einmal mit de Holt-Hacke daruppe, da is et so kurt un so klein ase Grutt . Da was he so bedröwet und glövte, nu möste he sterwen, un he geit sitten un grient.
Wie er in das Holz kam, hackte er einmal zu, da war die Axt entzwei; da nahm er den Keil und schlug einmal mit der Holzhacke darauf, da war er so kurz und so klein als Sand. Da war er so betrübt und glaubte, nun müsste er sterben; und er setzte sich und greinte.
Am andern Morgen sagte der König zu ihm: „Du hast deine Sache zwar gut gemacht; aber meine Tochter kann ich nicht hergeben, du müsstest sonst bei der jüngsten Königstochter eine Nacht wachen. Dann will ich mich bedenken, ob du meine zweite Tochter zur Frau haben kannst. Aber ich komme alle Stunden selbst, und wenn ich dich rufe, so antworte mir; und wenn ich dich rufe, und du antwortest nicht, so soll dein Blut fließen für mich.“ Da gingen sie wieder zusammen auf ihre Schlafkammer.
Do was do noch en viel grötern un viel längern Christoffel, ase bie de twei ersten. Dato segte de Künigsdochter: „Wenn min Teite röpet, so antworte du,“ da nickede de grote lange steinerne Christoffel wohl ene halwe Stunne mit den Koppe, bis de Kopp tolest wier stille stund. Un de Künigssohn legte sik up de Dörsül und schläp inne.
Da war dort noch viel größerer und viel längerer Christoph, als bei den zwei ersten. Zu dem sagte die Königstochter. „Wenn mein Vater ruft, so antwortest du!“ Da nickte der große, lange steinerne Christoph wohl eine halbe Stunde lang mit dem Kopfe, bis der Kopf zuletzt wieder stille stand. Und der Königssohn legte sich auf die Türschwelle und schlief ein.
Den annern Morgen da segd de Künig: „Du hast twaren gut wacket, awerst ik kann die nau mine Dochter nig giewen, ik hewe so en groten Wall, wenn du mie den von hüte Morgen sesse bis obends sesse afhoggest, so will ik mie drup bedenken.“ Da dehe he ünne en gleserne Exen, en gläsernen Kiel un en gleserne Holt-Hacke midde.
Am andern Morgen sagte der König: „Du hast zwar gut gewacht, aber ich kann dir meine Tochter noch nicht geben; ich habe so einen großen Wald, und wenn du mir den von heute Morgen sechse bis abends sechse abhackest, so will ich mich drauf bedenken.“ Da gab er ihm eine gläserne Axt, einen gläsernen Keil und eine gläserne Holzhacke mit.
Wie he in dat Holt kummen is, da hoggete he einmal to, da was de Exe entwei, da nam he den Kiel un schlett einmal mit de Holt-Hacke daruppe, da is et so kurt un so klein ase Grutt . Da was he so bedröwet und glövte, nu möste he sterwen, un he geit sitten un grient.
Wie er in das Holz kam, hackte er einmal zu, da war die Axt entzwei; da nahm er den Keil und schlug einmal mit der Holzhacke darauf, da war er so kurz und so klein als Sand. Da war er so betrübt und glaubte, nun müsste er sterben; und er setzte sich und greinte.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Märchen
Hallo Irmi
Dies ist wieder eines dieser Märchen dass ich zwar noch schwach in Erinnerung hatte, aber auf keinen Fall mehr so nacherzählen könnte wie Du es mit den wunderschönen Bildern machst
Meine herzliche Gratulation zu den (mittlerweile über) 50'000 Aufrufen
Ich finde es schön, dass es hier ein paar.......Konstante....gibt.
Weiter so, auf dass Dir die Ideen (und die Märchen) nicht ausgehen
Grüsse aus Helvetien
Erwinius
Dies ist wieder eines dieser Märchen dass ich zwar noch schwach in Erinnerung hatte, aber auf keinen Fall mehr so nacherzählen könnte wie Du es mit den wunderschönen Bildern machst


Meine herzliche Gratulation zu den (mittlerweile über) 50'000 Aufrufen




Ich finde es schön, dass es hier ein paar.......Konstante....gibt.


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Asset nu Middag is, da segd de Künig: „Eine von juck Mäken mott ünne wat to etten bringen.“ „Nee“, segged de beiden öllesten, wie willt ün nicks bringen, wo he dat leste bie wacket het, de kann ün auck wat bringen.“
Als es nun Mittag war, da sagte der König: „Eine von euch Mädchen muss ihm was zu essen bringen.“ „Nein“, sagten die beiden ältesten, „wir wollen ihm nichts bringen; bei der er zuletzt gewacht hat, die kann ihm auch etwas bringen.“
Da mutt de jungesten weg un bringen ünne wat to etten. Ase in den Walle kummet, da frägt se ün, wie et ünne ginge? O, sehe he, et ginge ün gans schlechte. Do sehe se, he sull herkummen un etten erst en bitken; nee, seh he, dat künne he nig, he möste jo doch sterwen, etten wull he nig mehr. Do gav se ünne so viel gute Woore, he möchte et doch versöken; do kümmt he un ett wat.
Da musste die Jüngste weg und ihm etwas zu Essen bringen. Als sie in den Wald kam, da fragte sie ihn, wie es ihm ginge? Oh, sagte er, es gehe ihm ganz schlecht. Da sagte sie, er solle herkommen und erst ein bisschen essen; nee, sagte er, das könnte er nicht, er müsste ja doch sterben, essen wolle er nicht mehr. Da gab sie ihm so viele gute Worte, er möchte es doch versuchen; da kam er und aß was.
Ase he wat getten het, do sehe se: „Ik will die eest en bitken lusen, dann werst du annerst to Sinnen.“ Do se ün luset, do werd he so möhe un schlöppet in, un do nümmet se ehren Doock un binnet en Knupp do in und schlätt ün drei mol up de Eere un segd: „Arweggers herut!“ Do würen glick so viele Eerdmänneken herfurkummen un hadden froget, wat de Künigsdochter befelde. Do seh se: „In Tied von drei Stunnen mutt de groote Wall afhoggen un olle dat Holt in Höpen settet sien.“
Als er etwas gegessen hatte, da sagte sie: „Ich will dich erst ein bisschen lausen, dann wirst du anderen Sinnes.“ Als sie ihn nun lauste, da ward er so müde und schlief ein. Und da nahm sie ihr Tuch und band einen Knoten hinein und schlug ihn dreimal auf die Erde und sagte: „Arbeiter, heraus!“ Da kamen gleich viele Erdmännchen hervor und fragten, was die Königstochter befehle. Da sagte sie: „In der Zeit von drei Stunden muss der große Wald abgehackt und all das Holz in Haufen gesetzt sein!“
Do gingen de Eerdmännekens herum un boen ehre ganse Verwanschap up, dat se ehnen an de Arweit helpen sullen. Do fingen se glick an un ase de drei Stunne ümme würen, do is alles to Enne west; un do keimen se wier to der Künigsdochter un sehen’t ehr. Do nümmet se wier ehren witten Doock un segd: „Arweggers, nah Hus!“ Do siet se olle wier wege west.
Da gingen die Erdmännchen herum und boten ihre ganze Verwandtschaft auf, dass sie ihnen bei der Arbeit helfen sollte. Da fingen sie gleich an, und als die drei Stunden um waren, da war alles zu Ende; und da kamen sie wieder zur Königstochter und sagten`s ihr. Da nahm sie wieder ihr weißes Tuch und sagte: „Arbeiter, nach Haus!“ Da waren alle wieder weg.
Als es nun Mittag war, da sagte der König: „Eine von euch Mädchen muss ihm was zu essen bringen.“ „Nein“, sagten die beiden ältesten, „wir wollen ihm nichts bringen; bei der er zuletzt gewacht hat, die kann ihm auch etwas bringen.“
Da mutt de jungesten weg un bringen ünne wat to etten. Ase in den Walle kummet, da frägt se ün, wie et ünne ginge? O, sehe he, et ginge ün gans schlechte. Do sehe se, he sull herkummen un etten erst en bitken; nee, seh he, dat künne he nig, he möste jo doch sterwen, etten wull he nig mehr. Do gav se ünne so viel gute Woore, he möchte et doch versöken; do kümmt he un ett wat.
Da musste die Jüngste weg und ihm etwas zu Essen bringen. Als sie in den Wald kam, da fragte sie ihn, wie es ihm ginge? Oh, sagte er, es gehe ihm ganz schlecht. Da sagte sie, er solle herkommen und erst ein bisschen essen; nee, sagte er, das könnte er nicht, er müsste ja doch sterben, essen wolle er nicht mehr. Da gab sie ihm so viele gute Worte, er möchte es doch versuchen; da kam er und aß was.
Ase he wat getten het, do sehe se: „Ik will die eest en bitken lusen, dann werst du annerst to Sinnen.“ Do se ün luset, do werd he so möhe un schlöppet in, un do nümmet se ehren Doock un binnet en Knupp do in und schlätt ün drei mol up de Eere un segd: „Arweggers herut!“ Do würen glick so viele Eerdmänneken herfurkummen un hadden froget, wat de Künigsdochter befelde. Do seh se: „In Tied von drei Stunnen mutt de groote Wall afhoggen un olle dat Holt in Höpen settet sien.“
Als er etwas gegessen hatte, da sagte sie: „Ich will dich erst ein bisschen lausen, dann wirst du anderen Sinnes.“ Als sie ihn nun lauste, da ward er so müde und schlief ein. Und da nahm sie ihr Tuch und band einen Knoten hinein und schlug ihn dreimal auf die Erde und sagte: „Arbeiter, heraus!“ Da kamen gleich viele Erdmännchen hervor und fragten, was die Königstochter befehle. Da sagte sie: „In der Zeit von drei Stunden muss der große Wald abgehackt und all das Holz in Haufen gesetzt sein!“
Do gingen de Eerdmännekens herum un boen ehre ganse Verwanschap up, dat se ehnen an de Arweit helpen sullen. Do fingen se glick an un ase de drei Stunne ümme würen, do is alles to Enne west; un do keimen se wier to der Künigsdochter un sehen’t ehr. Do nümmet se wier ehren witten Doock un segd: „Arweggers, nah Hus!“ Do siet se olle wier wege west.
Da gingen die Erdmännchen herum und boten ihre ganze Verwandtschaft auf, dass sie ihnen bei der Arbeit helfen sollte. Da fingen sie gleich an, und als die drei Stunden um waren, da war alles zu Ende; und da kamen sie wieder zur Königstochter und sagten`s ihr. Da nahm sie wieder ihr weißes Tuch und sagte: „Arbeiter, nach Haus!“ Da waren alle wieder weg.
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Zuletzt geändert von Fredeswind am Mi Mai 06, 2015 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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