Fredeswinds Märchenschatztruhe

[Oktavia]

Das Bett ist eigentlich für das Märchen Rotkäppchen entstanden, da heißt es ja: '...Darauf ging es zum Bett und zog die Vorhänge zurück...' Folglich musste ein Bett mit Vorhang her. Der hintere Vorhang ist immer geschlossen, der vordere offen, dann braucht man es nur für die entsprechende Szene umdrehen. Die Vorhänge sind aus einem Batistspitzentaschentuch, das dann zurechtgeschnitten und gesäumt auf einer feinen Stricknadel aufgezogen wird. Dann wird die Stricknadel so abgezwickt, dass sie im Bettrahmen klemmt.

LG von der Märchenfee Fredeswind

Dann werde ich mich mal über den dritten Akt machen, damit ich die Geschichte demnächst fortsetzen kann.

Vielen Dank für die Erklärung! Wirklich super gemacht!

LG Oktavia

[Fredeswind]

Das Bett ist eigentlich für das Märchen Rotkäppchen entstanden, da heißt es ja: '...Darauf ging es zum Bett und zog die Vorhänge zurück...' Folglich musste ein Bett mit Vorhang her. Der hintere Vorhang ist immer geschlossen, der vordere offen, dann braucht man es nur für die entsprechende Szene umdrehen. Die Vorhänge sind aus einem Batistspitzentaschentuch, das dann zurechtgeschnitten und gesäumt auf einer feinen Stricknadel aufgezogen wird. Dann wird die Stricknadel so abgezwickt, dass sie im Bettrahmen klemmt.

LG von der Märchenfee Fredeswind

Dann werde ich mich mal über den dritten Akt machen, damit ich die Geschichte demnächst fortsetzen kann.

Vielen Dank für die Erklärung! . Wirklich super gemacht!

LG Oktavia

Gern geschehen!

LG von der Märchenfee Fredeswind

[Missouri Ben]

genial gelöst

[Fredeswind]

genial gelöst

Not macht erfinderisch!

LG von der Märchenfee Fredeswind

[Fredeswind]

Auf einer Lichtung im dichten kalifornischen Wald, die die Goldgräber als Biwakplatz nützten, unterhielten sich Rance, der immer noch Johnson jagte, mit Nick. Dieser sagte zum Scheriff: „Ich schwöre, ich gäbe alles Trinkgeld von zehn Wochen, wenn ich einige Wochen zurückgehen könnte, bevor dieser Johnson unsern Weg kreuzte!“

Rance erwiderte: „Dieser verfluchte Hund und ich glaubte ihn tödlich getroffen zu haben. Und nun hat Minnie, während wir im Schnee froren ihn gewärmt, gestreichelt und geküsst! Einen Dieb von seiner Sorte! Doch, sagt mir was findet Minnie an ihm?“ „Irgendetwas muss er haben.“, meinte Nick.

Jetzt hörte man von fern Stimmen: Ah…! Ah…!Hurra, hurra!“, als das Ashby hörte, rief er: „Männer… Hurra! Scheriff, habt ihr gehört? Sie haben Rammerez. Ein glücklicher Tag für Wells Fargo! Hört Ihr das? Dieses Mal entkommt er mir nicht. Seit jener Nacht in der ‚Polka‘ hab ich Euch nicht mehr verstanden!“

Nun kamen einige Goldgräber mit gezückten Waffen auf die Lichtung gelaufen. Ashby rief: „He ihr!... Bleibt stehen! Verdammt! Waffen nieder, fangt ihn lebend! Wo ist er?“ „Er wird verfolgt. Dort entlang! Auf die andere Seite des Berges. Bis bald Ashby!“, antworteten ihm die Goldgräber. Ashby schwang sich aufs Pferd und folgte ihnen.

[Fredeswind]

Nick und Rance blieben allein zurück. Rance sagte triumphierend. „Jetzt, Minnie weine du! Nur deinetwegen habe ich viele Nächte weinend zugebracht und du lachtest über mich!“ In dem Augenblick kam Sonora und brachte die Nachricht von der Gefangennahme Johnsons. Während die Männer einstimmig forderten, ihn zu hängen, verschwand Nick um Minnie zu benachrichtigen.

Da wurde auch schon der Gefangene unter Ashbys Führung herbeigebracht. Die Goldgräber beschuldigten ihn: „Du Dieb! Du hast das ganze Land ausgeraubt. Deine Räuberbande hat gestohlen und gemordet! Du hast den armen Tommy von hinten niedergestochen!...“ Johnson versuchte sich zu verteidigen, kam jedoch nicht zu Wort. „Vor knapp einem Monat wurde im Tal ein Postreiter ermordet! Du hast ihn umgebracht! Du stirbst jetzt!“ Alle forderten: „Bringt ihn um! Bringt ihn um!“ Endlich kam auch Johnson dazu sich zu äußern: „Der Fluch soll mich treffen! Ich war ein Dieb, aber nie ein Mörder!“ „Und wenn schon“, sagte Trin, „in die Polka kamst du in jener Nacht um zu stehlen!“

Sonora stimmte zu: „Minnies Augen und ihr Lächeln haben dich entwaffnet!“ „Auch sie hast du uns gestohlen!“, erwiderte Bello. Erneut wurde Johnson beschimpft: „Du stiehlst das Geld und die Mädchen! Er soll hängen!“ „Macht euch keine Sorgen, Caballero! Es ist doch nur eine Kleinigkeit!“, wurde Johnson von Rance verhöhnt.

„Erspart mir euren Hohn! Den Tod fürchte ich nicht, das wisst Ihr. Von etwas anderem möchte ich sprechen: von der Frau, die ich liebe…“ Das Rufen gegen Johnson schwoll wieder an, bis Sonora alle mit den Worten zur Ruhe rief: „Lasst ihn reden! Es ist sein Recht!“ Johnson dankte ihm.

[Fredeswind]

Er wandte sich den Umstehenden zu und sprach: „Nur für sie, für sie allein, die ihr alle liebt, bitte ich Euch um eine Gunst und ein Versprechen… Sie soll nie wissen, wie ich gestorben bin!“ Rance wurde ungeduldig und befahl: „Eine Minute nur! Mach’s kurz!“

Unbeeindruckt redete Johnson weiter: „Sie soll denken, dass ich frei in der Ferne lebe, auf dem Weg in eine bessere Zukunft!… Minnie, du einziges Glück meines Lebens. Minnie du hast mich so geliebt! Oh, du warst meines Lebens einziges Glück!“ „Ha! Unverschämter, du!“, schimpfte Rance.

Doch den Goldgräbern missfiel der Angriff des Scheriffs auf Johnson: „Pfui! Pfui! Pfui!“ riefen sie. In diesem Moment ertönte Minnies Stimme: „Ah! ..Ah!...Ah!...“ „ Hängt ihn auf! Hängt ihn endlich auf!“, forderte der Scheriff laut. Minnie war mittlerweile auf der Lichtung angekommen. Sie rief entsetzt: „Oh, nein!...Wer wird es wagen!“, und sie stellte sich schützend vor Johnson.

Den Einwurf des Scheriffs, dass es die Gerechtigkeit fordere, ließ Minnie nicht gelten. Der Scheriff verlangte: „Reißt sie von ihm los! Hat denn keiner von euch Blut in den Adern. Ein Weiberrock macht euch Angst!“ Johnson sollte nun zu dem Baum geführt werden, an dem man ihn hängen wollte. „Vorwärts!“ Einige Goldgräber gingen entschlossen auf Johnson zu.

Da holte Minnie ihren Revolver aus dem Kleid und richtete ihn auf die Goldgräber: „Kommt doch!“ Rance erwiderte erbost: „Schluss damit! Das Urteil muss vollstreckt werden! Genug!“ „Traut euch doch!“, rief Minnie.

[Fredeswind]

Einige Goldgräber packten Minnie bei den Schultern, sie jedoch konnte sich befreien, zielte mit dem Revolver auf diese und erklärte: „Lasst mich los! Oder ich töte erst ihn und dann mich!“ Sonora griff ein und mit einem energischen: „Lasst sie los! Lasst sie los!“, stellte er sich zwischen Minnie und die Menge.

Mit blumenreichen Worten redete Minnie den Goldgräbern ins Gewissen, erinnerte sie daran, wie sie jedem einzelnen schon in Notzeiten geholfen hätte und sie nie etwas dafür verlangt hätte, sie möchten Johnson doch vergeben, denn der Bandit, der er einst gewesen war, sei dort oben unter ihrem Dach gestorben.

Der verliebte Sonora seufzte: „Ach, Minnie mehr als Gold hat er gestohlen! Er stahl dein Herz!...“ Sie erwiderte: „Mein guter Sonora! Du wirst als erstes vergeben!“ Doch die Goldgräber ließen sich nicht beirren und meinten: „Nein, wir können ihm nicht vergeben.“

Erneut begann Minnie zu erzählen, was sie für jeden einzelnen, sei es nun John, Harry, Trin, Happy, Bello oder sonst jemand gewesen, getan hätte. Sonora wandte sich an die Goldgräber: „Es muss sein, wir schulden ihr zu viel!“ Einige der Goldgräber waren jedoch strikt dagegen und Sonora versuchte zu vermitteln: „Seid still! Es ist ihr Recht! Es muss sein!“

[Fredeswind]

Minnie warf den Revolver weg und sagte zu den Goldgräbern: „Seht, ich werfe meine Waffe weg. Ich bin wieder, was ich für euch war, Freundin, Schwester, die euch gelehrt hat, was die höchste Wahrheit der Liebe ist!... Brüder, es ist kein Sünder auf dieser Erde, für den es keinen Weg zur Erlösung gäbe!“

Langsam schlug die Stimmung der Goldgräber zugunsten Minnies um und immer mehr der Männer waren bereit Johnson zu vergeben. Schließlich forderte nur noch Rance allein Johnsons Tod. Doch Sonora sprach: „Minnie, deine Worte kommen von Gott. Du liebst ihn wie niemand auf der Welt!... Im Namen aller gebe ich ihn dir!“

Johnson bedankte sich: „Danke, Brüder!“ Sonora sagte weinend zu Minnie: „Geh, Minnie! Leb wohl!“ Die Goldgräber stimmten ein: „Nein, du kommst nicht wieder, nie mehr! Leb wohl Minnie!“

Johnson nahm Minnie an der Hand, um sie in ein neues Leben in ein anderes Land zu führen, und beide verabschiedeten sich: „Lebt wohl, Männer! Leb wohl du schönes Land! Leb wohl mein Kalifornien! Ihr weißen Berge der Sierra. Lebt wohl!“

ENDE

[Missouri Ben]

oooh - überraschendes und schnelles Ende ....

aber typischerweise ein happy-end

[Fredeswind]

oooh - überraschendes und schnelles Ende ....

aber typischerweise ein happy-end

Enttäuscht? Weil es so überraschend und schnell zu Ende ging? Naja, die Geschichte war dann einfach aus.

Typischerweise ein Habby-end? Wenn ich davon ausgehe, dass Puccini den Stoff vertont hat, ist es eher unüblich, dass da keiner stirbt wie z. B. in Tosca, La Boheme, Madame Butterfly (ebenfalls nach D. Belasco), Turandot um nur die berühmtesten zu nennen. Woran das nur liegen mag?

LG von der Märchenfee Fredeswind

[Fredeswind]

Meine lieben Märchenfreunde,

ja, das war es nun mit meiner Westerngeschichte. Ich hoffe, ihr hattet auch an meinen Ausflug in den Goldenen Westen eure Freude.

Für die nächsten 10 Tage ist hier im Foum erst einmal Pause für mich, weil ich auf Weiterbildung bin.

Im Februar gibt es dann wieder in altgewohnter Manier - ein Märchen und vorab wohl wieder das passende Märchenrätsel.

Schönes Wochenende und bis dann.

LG von der Märchenfee Fredeswind

[erwinius]

Vielen Dank für die tolle Geschichte
Du machst Dir auch "ohne viel Kulissen" sehr viel Müde und es ist immer wieder erstaunlich, was Du alles an Lager hast (von Geschichten und Kulissen.... ).
Viel Spass in den nächsten Tagen

Grüsse aus Helvetien
Erwinius

[Mara]

Enttäuscht? Weil es so überraschend und schnell zu Ende ging? Naja, die Geschichte war dann einfach aus.

Ging mir auch so ... aber ich hab es mir als Musical vorgestellt und singend hat es dann doch gepasst

Komm bald wieder.
Freue mich auf weitere Märchen

[Fredeswind]

Vielen Dank für die tolle Geschichte
Du machst Dir auch "ohne viel Kulissen" sehr viel Müde und es ist immer wieder erstaunlich, was Du alles an Lager hast (von Geschichten und Kulissen.... ).
Viel Spass in den nächsten Tagen

Grüsse aus Helvetien
Erwinius

Hallo Erwin,

diese Geschichte hatte den Vorteil, dass sie für Theater/Oper entstanden ist, also nicht wirklich viel Kulisse benötigt. Das war in diesem Fall von großem Vorteil!

Hatte viel Spaß und habe auch ganz viel gelernt. Freu mich direkt schon auf den nächsten Weiterbildungsblock.

LG von der Märchenfee Fredeswind