Fredeswinds Märchenschatztruhe

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Fredeswind
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Die verzauberte Prinzessin (Ludwig Bechstein)

Beitrag von Fredeswind » Sonntag 3. April 2016, 19:00

Als er nun an die Ameisen kam, die beschäftigt waren, ihren neuen Bau zu vollenden, störte er sie nicht, sondern wollte ihnen helfen, und die Tierchen, die an ihm hinaufkrochen, las er ab, ohne sie zu töten, wenn sie ihn auch bissen.

Prinzessin 26.JPG


Die Enten lockte er auch ans Ufer, aber um sie mit Brosamen zu füttern; den Bienen brachte er frische Blumen mit, die er am Wege gepflückt hatte.

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So kam er fröhlich an das Königsschloss und pochte bescheiden amTor. Gleich tat die Türe sich auf, und die Alte fragte nach seinem Begehr. „Wenn ich nicht zu gering bin, möchte ich es auch versuchen, die schöne Prinzess zu erlösen“, sagte er. „Versuche es, mein Sohn“, sagte die Alte, „aber wenn du die drei Proben nicht bestehst, kostet es dein Leben.“ „Wohlan, Mütterlein“, sprach Hans, „sage, was ich tun soll.“

Prinzessin 28.JPG


Jetzt gab die Alte ihm die Probe mit dem Leinsamen. Hans war nicht faul, sich zu bücken, doch schon schlug es drei Viertel, und das Fässchen war noch nicht halb voll. Da wollte er schier verzagen; aber auf einmal kamen schwarze Ameisen mehr als genug, und in wenigen Minuten lag kein Körnlein mehr auf der Wiese.

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Als die Alte kam, sagte sie: „Das ist gut!“, und warf die zwölf Schlüssel in den Teich, die sollte er in einer Stunde herausholen.

Prinzessin 30.JPG
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Fredeswind
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Die verzauberte Prinzessin (Ludwig Bechstein)

Beitrag von Fredeswind » Sonntag 3. April 2016, 19:06

Aber Hans brachte keine Schlüssel aus der Tiefe; so tief er auch tauchte, er kam nicht an den Grund. Verzweifelnd setzte er sich ans Ufer; da kamen die zwölf Entchen herangeschwommen, jede mit einem goldenen Schlüsselchen im Schnabel, die warfen sie ins feuchte Gras.

Prinzessin 31.JPG


So war auch diese Probe gelöst, als die Alte wiederkam, um ihn nun in den Saal zu führen, wo die dritte und schwerste Probe seiner harrte. Verzagend sah Hans auf die drei gleichen Schleiergestalten; wer sollte ihm hier helfen?

Prinzessin 32.JPG


Da kam ein Bienenschwarm durchs offene Fenster geflogen, die kreisten durch den Saal und summten um den Mund der drei Verhüllten. Aber von rechts und links flogen sie schnell wieder zurück, denn die Drachen rochen nach Pech und Schwefel, wovon sie leben; die Gestalt in der Mitte umkreisten sie alle und surrten und schwirrten leise: „Die Mittle, die Mittle.“ Denn da duftete ihnen der Geruch ihres eigenen Honigs entgegen, den die Königstochter so gern aß.

Prinzessin 33.JPG


Also, da die Alte wiederkam nach einer Stunde, sprach Hans ganz getrost: „Ich wähle die Mittle.“ Und da fuhren die bösen Drachen zum Fenster hinaus, die schöne Königstochter aber warf ihren Schleier ab und freute sich der Erlösung und ihres schönen Bräutigams.

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Und Hans sandte dem Vater der Prinzess den schnellsten Boten und zu seinen Eltern einen Herrlichen Wagen mit sechs Pferden bespannt, und sie alle lebten herrlich und in Freuden, und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch.

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ENDE
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Re: Märchen

Beitrag von Mara » Sonntag 3. April 2016, 21:07

Das ist schön - das ganze Märchen ist es, zeigt es doch den Respekt vor der Natur und auch die Prinzessin freut sich ihres Bräutigams. Da wird einem ganz warm ums Herz. :knuddel2
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Dienstag 12. April 2016, 11:34

Mara hat geschrieben:Das ist schön - das ganze Märchen ist es, zeigt es doch den Respekt vor der Natur und auch die Prinzessin freut sich ihres Bräutigams. Da wird einem ganz warm ums Herz. :knuddel2
:dank :dank :oops :oops

Danke für dein Kompliment!
Normalerweise suche ich die Märchen aus, aber dieses Märchen hat mich ausgesucht. Bin mehrmals darüber gestolpert und dann musste ich es einfach inszenieren.

LG von der Märchenfee Fredeswind :fee
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Ischade
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Re: Märchen

Beitrag von Ischade » Dienstag 12. April 2016, 12:37

Oh je... da ist mir vor lauter Ballett doch tatsächlich dein Märchen entgangen....

Interessant. Meist kenne ich, dass Tiere, denen man geholfen hat, einem dann für Aufgaben zu Hilfe kommen - Prinzip vor allem aus slavischen Märchen. Auch, dass es immer der "Dumme" ist, der am Ende die Prinzessin bekommt ist weit verbreitet. Allerdings sind die Drachen eine interessante Komponente. Weißt Du was über die Wurzeln des Märchens?

Auf jeden Fall ist es wieder ein absolut schönes Märchen, dass Du da rausgesucht und bebildert hast. Das Licht, dass durch das Fenster auf den Boden scheint, ist toll geworden.
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Re: Märchen

Beitrag von Oktavia » Dienstag 12. April 2016, 15:25

Das Märchen kannte ich auch noch nicht, wieder etwas dazu gelernt :wink . Sehr schön dargestellt - wie immer.

:blume
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Re: Märchen

Beitrag von Artona » Dienstag 12. April 2016, 16:40

Das Märchen kannte ich schließlich doch, aber in der Grimm-Version: "Die Bienenkönigin". Da sind die beiden anderen Prinzessinnen jedoch keine Drachen, sondern die älteren Schwestern. Die Drachenvariante gefällt mir aber besser. :great
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Re: Märchen

Beitrag von Schoko-Queen » Mittwoch 13. April 2016, 07:26

Ja, die Drachenvariante hat was. Deine Drachen, Fredeswind, werden sich gefreut haben, mal eine Hauptrolle spielen zu dürfen.

Mir gefiel dieses Märchen auch besonders gut.

Komisch, dass jemand der achtsam mit der Natur umgeht, ungeschickt sein soll.
Der zweite Bruder achtete darauf, wo er hintrat und was er tat.
Und achtsame Menschen sind manchmal langsam, aber selten ungeschickt.

Und wo war die Klugheit des Helmerich?
Er geht in ein verzaubertes Schloss, missachtet arrogant alle Aufgaben,
obwohl man ihm gesagt hatte, dass Lebensgefahr besteht...
Nur weil die Aufgaben durch ein altes Weiblein überbracht wurden?
Nicht besonders klug...

Helmerich hat sich wohl bei seinen Eltern nur in ein besseres Licht setzen können -
auf Kosten seines Bruders.

LG Schoko-Queen :smile
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Re: Märchen

Beitrag von Ischade » Mittwoch 13. April 2016, 08:28

Schoko-Queen hat geschrieben:Komisch, dass jemand der achtsam mit der Natur umgeht, ungeschickt sein soll.
Der zweite Bruder achtete darauf, wo er hintrat und was er tat.
Und achtsame Menschen sind manchmal langsam, aber selten ungeschickt.

Und wo war die Klugheit des Helmerich?
Er geht in ein verzaubertes Schloss, missachtet arrogant alle Aufgaben,
obwohl man ihm gesagt hatte, dass Lebensgefahr besteht...
Nur weil die Aufgaben durch ein altes Weiblein überbracht wurden?
Nicht besonders klug...
Ich denke, dass früher das Volk nicht unter "klug" und "gebildet" unterschieden hat. Ich nehme an, der ältere Sohn wurde auf eine Schule geschickt (owar das in ärmeren Familien eh nur bei einem Kind möglich und in das wurden dann auch die Hoffnungen der Familie gesetzt, "mal was besseres" zu werden) Aber wie es auch heute noch so oft der Fall ist, verlieren Menschen, die "studiert" sind oft den Blick für die kleinen Sachen. Die Natur wirkt zu alltäglich, deshalb achtete er sie nicht, er fühlte sich der Alten überlegen und deshalb ignorierte er sie. Ich gehe davon aus, dass er das Einsammeln der Linsen eher für eine Gefälligkeit hielt, als für die eigentliche Aufgabe. Wahrscheinlich rechnete er mit einem schweren Rätsel oder sowas.
Und in den Märchen ist es immer der "dumme" (ungebildete) der am Ende siegt. Wenn wir ehrlich sind, halten die Menschen auch heute jemanden, der Ameisenhaufen aufbauen hilft und sein letztes Brot mit Enten teilt und dann hungert für etwas einfältig. Sicher ist er nicht ungeschickt, sondern wahrscheinlich eher ein Träumer, dem deshalb vieles aus der Hand gleitet, weil er mit den Gedanken ganz wo anders ist. Aber es sind eben genau die Träumer, die die Welt verändern... Von daher ein sehr schönes Märchen!
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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Donnerstag 14. April 2016, 13:02

Ischade hat geschrieben:Oh je... da ist mir vor lauter Ballett doch tatsächlich dein Märchen entgangen....

Interessant. Meist kenne ich, dass Tiere, denen man geholfen hat, einem dann für Aufgaben zu Hilfe kommen - Prinzip vor allem aus slavischen Märchen. Auch, dass es immer der "Dumme" ist, der am Ende die Prinzessin bekommt ist weit verbreitet. Allerdings sind die Drachen eine interessante Komponente. Weißt Du was über die Wurzeln des Märchens?

Auf jeden Fall ist es wieder ein absolut schönes Märchen, dass Du da rausgesucht und bebildert hast. Das Licht, dass durch das Fenster auf den Boden scheint, ist toll geworden.
:dank :dank :oops :oops

Macht doch nichts, dass dir das Märchen wegen des Balletts entgangen ist, es kann ja schließlich nicht wegtanzen.

Auch ich kenne das Motiv aus den slavischen Märchen z. b.'Das Märchen vom goldenen Fischlein' oder 'Vom armen Jäger und vom schlauen Füchslein'.

Also zu den Wurzeln des Märchens sagt mein Lexikon (Walter Scherf) in etwa das, und zwar am Beispiel 'Die Bienenkönigin' der Brüder Grimm: das Motiv der dankbaren Tiere reicht wahrscheinlich bis in die Zeiten der großen Jägervölker zurück und spiegelt ihr Verhältnis zum Tier, das als lebenswichtige Beute mit großer Achtung und tiefstem Verständnis betrachtet wurde. Das Märchen 'Die Bienenkönigin' geht wohl auf den Versroman 'Vom edlen Ritter Brissoneto' von Georg Messerschmid (16. Jh.) zurück. Das Motiv der dankbaren Tiere findet sich auch in den noch früheren Sammlungen des Orients.

Mir gefällt an diesem Märchen ganz besonders auch die Variation mit den Drachen, die das Dämonische/Böse versinnbildlichen sollen.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Donnerstag 14. April 2016, 13:10

Artona hat geschrieben:Das Märchen kannte ich schließlich doch, aber in der Grimm-Version: "Die Bienenkönigin". Da sind die beiden anderen Prinzessinnen jedoch keine Drachen, sondern die älteren Schwestern. Die Drachenvariante gefällt mir aber besser. :great
:dank :dank :oops :oops

Genau, das sind die beiden anderen Prinzessinnen die älteren Schwestern, die dann zum Schluss die Brüder des 'Dummen' heiraten.

Mir geht es genauso, die Drachenvariante gefällt mir auch besser, das Böse wird durch die Dankbarkeit der Tiere vertrieben.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Donnerstag 14. April 2016, 13:16

Oktavia hat geschrieben:Das Märchen kannte ich auch noch nicht, wieder etwas dazu gelernt :wink . Sehr schön dargestellt - wie immer.

:blume
:dank :dank :oops :oops

Kein Wunder, dass du das Märchen nicht kanntest. Die Bechsteinmärchen sind schließlich nicht ganz so bekannt wie die Märchen der Brüder Grimm. Die Märchenmotive ähneln sich aber meist und haben manchmal auch ähnliche Titel z. B. Aschenbrödel bei Bechstein, Aschenputtel bei Grimm.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Donnerstag 14. April 2016, 13:22

Schoko-Queen hat geschrieben:Ja, die Drachenvariante hat was. Deine Drachen, Fredeswind, werden sich gefreut haben, mal eine Hauptrolle spielen zu dürfen.

Mir gefiel dieses Märchen auch besonders gut.

Komisch, dass jemand der achtsam mit der Natur umgeht, ungeschickt sein soll.
Der zweite Bruder achtete darauf, wo er hintrat und was er tat.
Und achtsame Menschen sind manchmal langsam, aber selten ungeschickt.

Und wo war die Klugheit des Helmerich?
Er geht in ein verzaubertes Schloss, missachtet arrogant alle Aufgaben,
obwohl man ihm gesagt hatte, dass Lebensgefahr besteht...
Nur weil die Aufgaben durch ein altes Weiblein überbracht wurden?
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Helmerich hat sich wohl bei seinen Eltern nur in ein besseres Licht setzen können -
auf Kosten seines Bruders.

LG Schoko-Queen :smile
:dank :dank :oops :oops

Soviel zur angeblichen Dumm- bzw. Klugheit.

Meine Drachen, nicht ganz, der rote Drache war Gastspieler von meiner Tochter, ich habe diesen Drachen nur in grün. Und da dies mein einziger Drache ist und ich schließlich 2 brauchte, durfte der rote auch einmal mitspielen.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Donnerstag 14. April 2016, 13:29

Ischade hat geschrieben:
Ich denke, dass früher das Volk nicht unter "klug" und "gebildet" unterschieden hat. Ich nehme an, der ältere Sohn wurde auf eine Schule geschickt (oft war das in ärmeren Familien eh nur bei einem Kind möglich und in das wurden dann auch die Hoffnungen der Familie gesetzt, "mal was besseres" zu werden) Aber wie es auch heute noch so oft der Fall ist, verlieren Menschen, die "studiert" sind oft den Blick für die kleinen Sachen. Die Natur wirkt zu alltäglich, deshalb achtete er sie nicht, er fühlte sich der Alten überlegen und deshalb ignorierte er sie. Ich gehe davon aus, dass er das Einsammeln der Linsen eher für eine Gefälligkeit hielt, als für die eigentliche Aufgabe. Wahrscheinlich rechnete er mit einem schweren Rätsel oder sowas.
Und in den Märchen ist es immer der "dumme" (ungebildete) der am Ende siegt. Wenn wir ehrlich sind, halten die Menschen auch heute jemanden, der Ameisenhaufen aufbauen hilft und sein letztes Brot mit Enten teilt und dann hungert für etwas einfältig. Sicher ist er nicht ungeschickt, sondern wahrscheinlich eher ein Träumer, dem deshalb vieles aus der Hand gleitet, weil er mit den gedanken ganz wo anders ist. Aber es sind eben genau die Träumer, die die Welt verändern... Von daher ein sehr schönes Märchen!

Ja, das ist durchaus vorstellbar, wenn man es ins normale Leben überträgt und man mal vom Märchenhaften absieht. Doch über Bildung selber oder ähnliches schweigen sich die Märchen aus. So kann man sich das genauere Umfeld selbst ausmalen, das hat auch was, oder?

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Re: Märchen

Beitrag von Floranja89 » Freitag 15. April 2016, 10:26

Mal wieder ein wunderschön gestaltetes und erzähltes Märchen. :great
Und gekannt habe ich es auch noch nicht. :huh

LG Susanne :dank
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