Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

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Die Osebergs
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 11. Juli 2021, 22:52

Seit Mai 2017 können Besucher den Denkmalstandort im Rahmen von Führungen besichtigen.
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Dabei erhalten sie Einblicke in das Innere des Maschinenhauses und haben die Möglichkeit,
die historische Ausstattung zu erkunden.
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Aber das ist noch lange nicht alles.
In einigen Abständen finden Events auf dem Gelände statt. Darunter Veranstaltungen im Rahmen der Nacht der Industriekultur.
Euch vielleicht als ExtraSchicht bekannt.
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Die Stiftung plant, nach Abschluss der Sanierungsarbeiten eine Illuminierung der Fördergerüste vorzunehmen und in Kooperation mit dem Geschichtskreis Schlägel und Eisen Herten e. V. und dem Klub Schlägel und Eisen e.V. die Maschinenhalle mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm zu beleben.
Wir beleben uns mit einem leckeren Eis.
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Danach habt ihr unsere Tour für heute überstanden."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 13. Juli 2021, 21:29

Kaum zurück im heimatlichen Wohlfühlraumschiff, sank die kleine Reisegesellschaft in ihre Betten.
Nach dem anstrengenden Tag der Abenteuer, forderte der Körper seinen Schlaf. Am anderen Tag sollte es mit Ayshe weitergehen.
Etwas Entspanntes zum Ausgleich.


So begab es sich, am nächsten Vormittag……
Ayshe ließ die Besucher entspannen, bis Hunger und Durst sie aus den Betten trieb.
Als Kaffeezombis fanden sie die Küche, indem sie einfach dem Duft des Morgens folgten. Der Rest, der Besatzung saß schon bei Tisch und füllte sich die Mägen.
Gesprächsstoff war auch schnell gefunden. Felix hatte von seinen Reisen viel zu erzählen. Ein Vormittag verging da im Flug. Dort wären sie Nahtlos zum Mittagessen übergegangen, wenn Ayshe nicht die muntere Truppe aufgelöst hätte.

Jetzt stand die fröhliche Reisegesellschaft mit Regenbegleitung, vor einem kleinen Gebäude.
"Meine lieben Gäste vor uns liegt der Natur Erlebnis Garten von Herten."
"Ein Erlebnisgarten? Mal was anderes!" sagte Felix und blickte sich neugierig um.
"Ja, das ist was anderes. Wie ihr auf dem Zechengelände bereits gesehen habt, setzt die Stadt Herten auf Natur.
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Schon seit 1998 wurde ein ehemaliger Parkplatz der Zeche Schlägel & Eisen einer Umweltbildungseinrichtung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland gegeben.
Der BUND ist gemeinnützig tätig und mit über 480.000 Mitgliedern, Förderern und Spendern der größte Umwelt- und Naturschutzverband Deutschlands. Seit über 30 Jahren engagiert sich der BUND für den Erhalt einer lebenswerten Zukunft, für Natur, reine Luft, sauberes Wasser und gesunde Lebensmittel.
Die Idee einen Naturerlebnisgarten zu entwickelte, kam aus der mobilen Umweltpädagogik der BUND Ortsgruppe Herten. Sigrun Zobel, Sprecherin der BUND Ortsgruppe Herten besuchte von 1994, über einen Zeitraum von 5 Jahren alle Hertener Kindergärten und Grundschulen im Auftrag der Stadt Herten als Umweltberaterin mit der „wandernden Wurmkiste“. Bei allen Kindern im Alter von 3-10 Jahren wurde das Projekt bekannt und zu einem festen Bestandteil des Kindergartenjahres sowie Grundschuljahres. Es wurde Komposterde untersucht, Bodentiere wurden bestimmt und deren wichtige Aufgabe in der Natur kennen und schätzen gelernt. Das städtische Projekt diente der Öffentlichkeitsarbeit und sollte für den Bau einer Biogasanlage und der getrennten Sammlung von Bioabfällen in allen Hertener Haushalten werben und informieren. So wurden im Jahr ca. 3000 Kinder erreicht und über die Kinder auch die Eltern.
Aber auch die zahlreichen Tümpeltouren und Walderlebnisnachmittage im Hertener Schlosspark, führten zu der Idee, einen festen Erlebnisort für Kinder und mit Kindern und Jugendlichen in Herten zu schaffen.
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Gemeinsam mit der Stadt Herten und dem Kommunalverband Ruhrgebiet wird das 16.000 qm große Grundstück gekauft und im März 2001 erfolgt der 1. Spatenstich für das Seminarhaus. Nach 9-monatiger Bauzeit wird das Haus am 6.12.2001 der BUND Ortsgruppe Herten, als zukünftige Betreiberin des Projektes übergeben, die eigenverantwortlich für alle zukünftig mit dem BUND Landesverband, Düsseldorf für alle anfallenden Kosten aufkommen wird.
Bei der Gestaltung des Naturerlebnisgartens setzt die BUND Ortsgruppe Herten auf die Kinder und Jugendgruppen, die hier auch ihre eigenen Ideen verwirklichen können. Auf diese Weise sind seit 1998 im Gelände verschiedene Bauabschnitte fertig gestellt worden.
Vor uns liegt eine kleine Schlammgrube. Ja, hier dürfen sich die Kinder richtig austoben!
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Das Team besteht aus 4 Umweltpädagogen mit unterschiedlichen Ausbildungsrichtungen. Von Diplom Biologen über Landschaftsgärtner bis zur Industriekauffrau ist alles vertreten.
Da man ein solches Projekt nicht zu viert stemmen kann, gehören zum Team viele Helfer, die bei der Gartenarbeit, Aufräumarbeiten und der kreativen Umsetzung von Baumaßnahmen und Verschönerungen helfen.

Mit viel Elan, Freude, Fachwissen, Kreativität, Flexibilität und Geduld vermitteln sie Kenntnisse zur Natur und bringen ihr Wissen in den Schulunterricht und den Kindergartenalltag ein. Es gibt auch die Möglichkeit von außerschulischen Aktivitäten. Zum Beispiel Geburtstagsfeiern und andere Projekten. Dabei achten sie auf die Ökosysteme Wasser, Boden, Wald, Wiese und Baum. Durch die praktischen Arbeiten mit natürlichen Materialien, wie z. B. Lehm, Wasser und Weide, entstehen viele Kunstwerke, Lehmhütten, Spielgeräte aus Weide und es wurden Teiche angelegt.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 13. Juli 2021, 21:53

Ein Projekt war der Bau eines Strohballenhauses. Der Zeitraum des Baus ging von Juli bis Dezember 2004.
Die Zielgruppen der Aktion waren Migranten des Caritas "Atelier Regenbogen" und Hauptschüler der Martin-Luther-Schule, Herten, Klasse 10.
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Seit 3 Jahren arbeitet die BUND Ortsgruppe mit Hertener Migranten und Hauptschülern im Gelände des Naturerlebnisgartens bereits zusammen. Ausländischen Mitbürgern fehlt häufig der Kontakt zur deutschen Bevölkerung und zur einheimischen Natur. Durch gemeinsames Arbeiten und Gespräche sind sich die Menschen näher gekommen und Vorurteile konnten abgebaut werden. Mit dem Bau eines Strohballenhauses (ca.30 qm Grundfläche) soll nun in gemeinsamer Aktion aus 300 Strohballen ein Gruppenraum, ein kleiner Abstellraum und eine Sommertoilette aus Rindenmulch entstehen. Nach Fertigstellung wird das Haus von den beteiligten Gruppen, aber auch unseren vielen Kindergarten- und Grundschulkindern als Gruppenraum genutzt werden können.

Stroh ist ein altbekanntes und bewährtes, jedoch beinahe vergessenes Baumaterial. Als landwirtschaftliches Nebenprodukt, ist der Ziegel vom Feld nicht nur preiswert, sondern verfügt auch über ein gutes Wärmedämmvermögen. Zu gleich hat Stroh, gerade in Verbindung mit weiteren regional verfügbaren und einfach zu verarbeitenden Materialien wie Lehm und Holz, auch gute statische und bauphysikalische Eigenschaften. Es kann von wenig qualifizierten Handwerkern mit einfachen Werkzeugen, gebaut werden. Hinter uns sehen wir das lehmverputzte Gebäude. Ein Ständerwerk aus Holzbalken gibt allem ein stabiles Gerüst. Für die Wände werden Strohballen übereinander geschichtet. Leider kann ich euch davon keine Bilder zeigen. Doch könnt ihr die Bauweise hier verfolgen.

https://www.oekologisch-bauen.info/haus ... enbau.html
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Davor gibt es einen großen Grillplatz, mit einer Feuerstelle in der Mitte.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 15. Juli 2021, 10:38

Auch hier wird Essbares am Lagerfeuer zubereitet, nachdem es in der Natur gesammelt wurde.
Wer weiß heute noch welche Pflanze sich dafür eignet und welche giftig ist?
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Einfache Gerichte, die immer wieder begeistern sind zum Beispiel Kräuterquark, Wildgemüsesuppe,
Marmelade oder Blütengelee. Die Kinder sind immer ganz erstaunt was möglich ist.
Hier fällt mir ein anderes Seminar ein, das Kindergärten und Grundschulen buchen können.
Zeitreise ins Neandertal - Leben wie die Urmenschen
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Kein Fernseher, kein Herd oder Kühlschrank und auch keine Stereoanlage. Für Kinder schwer vorzustellen.
Es brauch eine Weile bis sie verstehen, dass die Menschen in der Steinzeit so etwas nicht kannten. Bei der Zeitreise ins Neandertal,
wird gezeigt dass es ohne moderne Technik geht. Die Kinder lernen, wie die Neandertaler lebten, wo sie wohnten und wie sie ihr Essen zubereiteten.“
"So ein Seminar würde ich auch mal machen, Gibt es da Mamut?" lachte der Feuerwehrmann.
"Solche Leute wie du, waren zu verfressen und haben alle Mamuts aufgegessen!" konterte Felix vergnügt.
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"Es gibt aber nicht nur Essen hier. Manchmal arbeiten auch Künstler hier. Am Strohballenhaus sehen wir eine geschnitzte Säule mit Gesichtern, die ein
Afrikanischer Künstler hergestellt hat. Der Platz hier, war mal voll mit seinen Schnitzereien aus Totholz. Leider hatte er sich daneben benommen und
er und seine Kunstwerke mussten gehen.
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In der kurzen Regenpause nehme ich euch jetzt mit durch den Garten.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 15. Juli 2021, 10:59

Als Erstes kommen wir an den Bienen vorbei. Seit vorletztem Jahr hat ein Imker vier Bienenvölker hier angesiedelt.
Er zeigt Interessierten alles über das Leben und den Nutzen der gestreiften Insekten.
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In diesem weiten Areal finden die kleinen Flieger genug Pollen von Wildblumen für ihre Nachkommen und für die Menschen
genug Honig.
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Corona bedingt konnten in den vergangenen Monaten viele Kurse und Aktionen nicht stattfinden. So das auch die vielen Helfer das Grundstück
nicht so pflegen konnten, wie es notwendig war.
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Ich kann euch die Themenschwerpunkte des Naturerlebnisgartens näherbringen.
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Da sind Wasseruntersuchungen (stehendes/fließendes Gewässer), Boden erkunden und untersuchen, Bodenkunst/ Malen mit selbst hergestellten Erdfarben,
Gärtnern mit der Natur, Tiere in Wald und Wiese, Bau von Spielgeräten aus Weide, Lehmbau und Kindergeburtstage."
"Du machst ja richtig Werbung!" unterbrach Felix.
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"Ja, das gebe ich zu. Ich finde so in Angebot sehr wichtig. In der heutigen Zeit hängen viele Menschen am Handy oder Computer.
Kinder und Jugendliche sollten auch andere Möglichkeiten der Beschäftigung kennenlernen."

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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 15. Juli 2021, 11:20

Überall gibt es aus Baumstämmen hergestellte Sitzgelegenheiten, um sich auszuruhen
oder zusammen zu kommen um Geschichten zu erzählen.
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Erfahrungen auszutauschen und sich auf einen kleinen Snack zu freuen.
Was ihr in der Hand habt, sind Walderdbeeren. Sie sind klein aber sehr lecker."
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Von den Eindrücken überwältigt, wagte Felix eine kleine Schwimmrunde im Molchteich.
In seinen kommenden Berichten wird er erzählen, dass er mit voller Absicht zu den Molchen tauchte, um sie aus der Nähe zu sehen.
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Was die drei Anderen wußten..... der Rand war glitschig, der Rand war nass und Felix machte "Platsch!
Danach konnte der Feuerwehrmann uns eine Wasserrettung demonstrieren.
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"Am Eingang zum Kräutergarten stehen noch 2 Schnitzereien des afrikanischen Künstlers.
Die Beiden finde ich besonders gelungen.
Was mich sehr freut, jährlich besuchen 6000 Kinder diesen Garten und lernen auf dem ca. 18.000 qm großen,
wilden Gelände die Natur mit allen Sinnen kennen.
Wir erleben den nächsten Dauerregen und sollten weiterziehen.
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Diesen Naturteich nehmen wir als Ende für unseren Rundgang.
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Auf dem Rückweg besorgen wir uns noch ein paar Köstlichkeiten für das Abendessen.
Nein, nicht aus dem Garten gesammelt. Wir fahren zur nächsten Station in eurer Rundreise.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Samstag 17. Juli 2021, 21:45

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"Das Ruhrgebiet ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 4.438,69 Quadratkilometern der größte Ballungsraum Deutschlands und der viertgrößte Europas.
Ihr denkt bestimmt hier gibt es nur Industrie und eine dichte Bebauung. Doch ist das nicht so.
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Wir stehen hier im Spargeldorf Scherlebeck in der Ried!
Idyllische Wege, führen hier kilometerweit durch grüne Felder. Auch das ist „typisch Ruhrgebiet“. Das Erholungsgebiet „Ried“ im Norden Hertens, geprägt von Feldern, Wiesen und kleinen Wäldern, bietet Spaziergängern, Wanderern und Radfahrern ein herrliches Ausflugsziel in der Natur.
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Auf diesen Bauernhöfen gibt es ein großes Angebot von Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, frisch gebackenes Brot, verschiedene Gemüsesorten, Äpfel, Himbeeren oder Kürbisse. Es gibt eine Gärtnerei und Gastronomie.
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Mitten im Spargeldorf Scherlebeck in Herten ist der Verein zur Förderung der Kunst, Kultur und Geschichte des Spargelanbaus beheimatet.
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Er besteht seit 2006, arbeitet gemeinnützig und wurde an lässlich der Eröffnung des ersten und einzigen
Spargelmuseums in Nordrhein-Westfalen von Spargelfreunden aus dem Vest
Recklinghausen gegründet. Das Museum, wie auch der Förderverein, sind ein Treffpunkt für die Pflege der Spargelkultur.
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Durch sein Wirken leistet der Verein auch einen Beitrag zur touristischen Entwicklung
des Spargeldorfes, der Stadt und der Region.
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Ach Männer, genug gequatscht. Es regnet. Wir haben Hunger und ich habe euch genug erzählt.
Schnell eingekauft und dann husch zu den Anderen."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Montag 19. Juli 2021, 21:58

Neuer Tag....
neues Glück.
Diesmal hatte Felix einen Wunsch.
Die Halde Hoheward. Vor acht Jahren hatte Felix die Aussicht vom künstlichen Gebirge sehr genossen.
In all der Zeit hatte sich auch dort viel verändert und er war neugierig.
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"Da wären wir Männer!" lachte Özcan.
"Das hier ist der schönsten und eindrucksvollsten Zugang zur Halde Hoheward.
Seit 2008 gibt es die sogenannte Drachenbrücke auf dem Stadtgebiet von Recklinghausen zu Herten.
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Sie bildet auf künstlerische Art und Weise die Form eines Drachens nach und befindet sich auf der Ostseite der Halde Hoheward.
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Das Gesamtgewicht der Brücke beträgt 198 Tonnen und die Länge beträgt 165 Meter ohne Drachenkopf.
Die Brücke hat eine Länge von etwa 162 m und ist für Fahrradfahrer und Fußgänger nutzbar.
Dabei ist die Fahrbahn geschwungen. Der Clou an dem Werk ist der große, nach hinten blickende Drachenkopf,
der auf einem gebogenen Hals ruht. Gebogene Stahlelemente, die an Knochen erinnern, tragen das Geländer." erklärte Bergmann weiter.
"Oh!"
"Das ist ein schönes Stück Stahl!"
"Du hast nicht zu viel versprochen."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Montag 19. Juli 2021, 22:16

"Mit Halden habe ich mich noch nie befasst!" staunte der Feuerwehmann und blickte mit großen Augen hinauf.
"Ja, Halden im Ruhrgebiet. Das sind eindrucksvolle Erhebungen in der sonst eher flachen Landschaft und vom Menschen geschaffene Gebirge.
Die Berge von nacktem Gestein als Nebenprodukt aus dem Bergbau sind heute meist begehbar und tolle Aussichtspunkte,
kleine Naherholungsgebiete und grüne Oasen inmitten des Ruhrgebiets." erklärte Bergmann.
"Von der flächenmäßigen Ausdehnung her ist die Halde Hoheward Norddeutschland mit ca. 90 ha mit Abstand die größte der Bergehalden
am Niederrhein und eine der ausgedehntesten im gesamten Ruhrgebiet."
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"Bergmann, du meinst ausgedehhhhnte Wege hinauf!" feixte Özcan.
"Ich erkunde den Weg von Oben. Schaut mal....."
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"Özcan, du Blattwanze..... wir sind hier um die Halde zu sehen.
Der Landschaftspark Hoheward, erstreckt sich auf etwa 220 ha Fläche und liegt zwischen dem Fluss Emscher und der Autobahn A2.
Etwa um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war der Emscherbruch bzw. die Hertener Mark eine weite Wald- und Wiesenlandschaft, die vom seinerzeit noch mäandrierenden Flüsschen durchflossen wurde. Dies änderte sich schlagartig mit der Nordwanderung des Bergbaus und der Gründung von Kohlezechen und Zechensiedlungen. Die Zechen expandierten, machten Herten gemessen am geförderten Volumen zu Europas Bergbaustadt Nr. 1 und zu Tage gefördertes unverkäufliches Nebengestein, sogenanntes Bergematerial, wurde zu vier großen Bergehalden aufgeschüttet. Zusammen bilden sie heute die größte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet und vom europäischen Kontinent. Aus der flachen Wald- und Sumpflandschaft des Emschertals wurde ein eindrucksvolles, vollständig vom Menschen gemachtes Gebirge."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 20. Juli 2021, 22:17

"Was ist das?" Erstaunt blieben die Gäste stehen.
"Das ist ein Obelisk!" grinste Bergmann
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Man könnte sagen, auf dieser Halde Hoheward wird das Zusammentreffen von Himmel, Erde und Mensch als Tophorizont inszeniert.
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Mit der Horizontastronomie eröffnet die Landmarke eine ganz neue Möglichkeiten der Wahrnehmung.
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Die rund 3.000 m² große Sonnenuhr liegt auf dem Südplateau in einer Höhe von etwa 140 m ü. NN. Ein Obelisk aus Edelstahl mit einer Höhe von 8,65 m und einem Gewicht von 1,5 t fungiert als Zeiger.
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Seine Schattenlinien ermöglichen das sofortige Ablesen von Datum und Uhrzeit auf der kreisrunden Ebene mit 62 m Durchmesser.
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Dazu sind Stunden- und Datumslinien aus schwarzem Naturstein in die sonst mit weißen Betonsteinen befestigten Ebene eingelassen.
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Diese sehr präzise Ausführung ermöglicht dem Besucher bei geeigneter Witterung eine genaue Ablesung der Uhrzeit und des Datums.
Zu diesem Zweck sind zahlreiche Erläuterungen in die Fläche eingelassen worden. Eine Besonderheit ist, dass die Fläche absolut eben ausgeführt ist. Damit es zu keiner Pfützenbildung kommt, wurde poröses Pflaster verwendet, durch welches das Wasser in den Untergrund gelangt."

"Wouw. Das Ruhrgebiet ist interessanter als gedacht."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 22. Juli 2021, 15:51

„Die Bögen da hinten sehen interessant aus.“
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„Ist das Kunst, oder kann das weg?“ murmelte der Cowboy grinsend.
„Ja, es ist interessant. Und ja das ist keine Kunst und kann weg. Es ist kaputt!“ antwortete Özcan.
„Männer es ist eine interessante Konstruktion. Sie gehören zu einem so Horizontobservatorium.
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Einer der beiden Halbbögen steht senkrecht im Boden und verläuft genau in Nord-Süd-Richtung. Er markiert für einen Beobachter im Zentrum des Horizontobservatoriums den Verlauf des Meridians, der Nord-Süd-Linie, die den Himmel in eine östliche und eine westliche Hälfte teilt.
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Auf dem Meridian erreichen alle Himmelsobjekte bei ihrer täglichen Wanderung von Ost nach West ihre höchste Stellung über dem Horizont.
Der zweite Halbbogen verläuft in Ost-West-Richtung und ist um rund 51,5 Grad aus der Senkrechten gekippt. So zeigt er für einen Beobachter im Zentrum des Platzes den Verlauf des Himmelsäquators an, der den Himmel in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt.
Jetzt kommen wir zu dem KAPUTT!
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Leider ist diese Platzmitte seit mehr als neun Jahren für niemanden mehr erreichbar. Bereits kurz nach der Einweihung waren Risse im Äquatorbogen festgestellt worden, die zur Absperrung des kompletten Observatoriums führten.
Seitdem streiten sich Eigentümer und die Baufirma vor Gericht um die Schuldfrage und die Beseitigung des Mangels. Solange ist das Horizont-Observatorium eine der gewaltigsten Landschaftsmarken des Ruhrgebiets.“
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„Die Bögen sollen also eine moderne Version prähistorischer Steinkreise und Bauwerke wie Stonehenge darstellen?“ fragte Felix.
„Wer weiss was sich die Erbauer dachten.“
„Geld verschwenden vielleicht. Die Baukosten betrugen rund 2 Millionen Euro, die Gutachterkosten bis 2015 rund 970.000 Euro.
Wann das Horizontobservatorium wieder zugänglich sein wird, ist nicht absehbar. Dem Gutachten vom 20. Juni 2015 zufolge ist der Schaden größer als bisher angenommen. Die Bauwerkschwingung sei Ursache für die Risse an den Schweißnähten. Es wird von Kosten zwischen etwa 1,9 und 5 Millionen Euro ausgegangen, um das Bauwerk zu erhalten. In dem Zusammenhang ist auch ein Abriss nicht unwahrscheinlich.“
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„Aber was ist schon so ein bisschen Geld bei diesem grandiosen Panoramablick bis an die Grenzen des Ruhrgebiets
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 22. Juli 2021, 15:58

"Jetzt kommt der Blick, auf den ich mich schon lange freue.
Los Männer, schaut selbst!" jubelte Felix voller Vorfreude.
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"Ui, so weit kann man schauen!"
"Das nenne ich... nicht zu viel versprochen Felix!"
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"Ich war schon oft hier und der Blick begeistert mich immer wieder!" stimmte Bergmann zu.
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"Heute ist die Sicht auch klar und wir können bis an den Rand des Ruhrgebietes sehen."
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"Es ist so unglaublich grün. Das habe ich mir auch anders vorgestellt."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 22. Juli 2021, 16:03

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"Dort unten sieht man die ehemalige Zeche Ewald. Wir werden es noch aus der Nähe sehen." versprach Bergmann.
"Ich bin gespannt was sich da verändert hat. In acht Jahren kann viel passieren." sagte Felix und sein Blick wanderte
wieder Richtung Horizont. Ein leichter Wind kam auf.
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Mal ohne Regen, konnte man den Tag genießen.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 23. Juli 2021, 16:31

Irgendwann trieb der Hunger die Männer von ihrem Aussichtspunkt,
wieder die Halte herunter auf die Drachenbrücke zu.
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"Auch wenn ihr es nicht wußtet, habt ihr eine Zechentour gebucht." sagte Bergmann und lachte vergnügt.
"Und..... oh welch Zufall, am Fuß der Halde liegt die Zeche Klärchen. Wo kommt diese plötzlich her?"
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"Jetzt wirst du aber lustig, du Maulwurf."
"Ich bin immer lustig. Männer ich möchte euch zeigen, was von unseren Zechen geblieben ist.
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Die Zeche Recklinghausen war ein Steinkohlebergwerk und wurde von der belgischen Aktiengesellschaft
„Sociéte Civile Belge Charbonnages d‘ Herne-Bochum“ gegründet.
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Im Jahr 1869 wurde das erste Mal mit dem Abteufen des ersten Schachtes begonnen. Bereits 1873 wurde in einer Tiefe von 225 Metern Steinkohle gefunden.
Da seht ihr so viel Mühe um Jahre später ein paar Steine zu finden. Heute wäre das zu TEUER!"
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"Warum Klärchen? Der erste Schacht wurde von den Bergleuten liebevoll so genannt.
Auch vor Grubenunglücken blieb „Recklinghausen II“ nicht verschont. Insgesamt ereigneten sich 7 Grubenunglücke, wobei 57 Bergleute zu Tode kamen.
Im Jahr 1974 wurde die „Zeche Recklinghausen II“ geschlossen und das Grubenfeld übernahm die „Zeche Ewald“.
Im Jahr 1988 wurde dann das Grubenfeld komplett geschlossen.
Im Jahr 1990 wurden die Schächte verfüllt.
Bis heute geblieben ist das Fördergerüst der Zeche Recklinghausen II SchachtIV, einige Kauen und das Maschinenhaus."
"Da ist nicht viel übrig geblieben." sagte Felix.
"In wenigen Jahren ist ein großer Teil der Geschichte zum anfassen verschwunden." bestätigte Özcan.
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"So sieht das gute Stück von oben aus. Und dann gehen wir.
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Der Anblick macht mich ganz sentimental."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 23. Juli 2021, 18:29

Bergmann wäre nicht Bergmann, wenn er nicht auch am folgenden Tag für den Berg rief.
Die drei Gäste hatten nach langer, gemütlicher Nacht, nur kurz im Bett verbracht, als besagter Zechenfan, sie aus den Betten trieb.
„Männer, ihr habt hier genug geruht. Der Regen hat euch viele gemütliche Tage gebracht. Nun müssen wir uns spurten, dass Pensum zu schaffen.“
„Ohnö!“
„Mein Kopf!“
„Welcher Kopf?“
„Ihr seid nicht zum Spaß hier! Auf auf!“ rief Bergmann vergnügt in die Runde.
„Oh nein, du hörst dich an wie Özcans Schwiegermutter!“
„Das hatten wir schon…. Wenn es um Zechen geht…… bin ich schlimmer.“
„Och Bergmann!“
"Wir sind Reisende und müssen verwöhnt werden!"
"Natürlich, mit Wissen und neuen Orten!"
Erst eine Stunde später war die Truppe fähig das nächste Ziel zu besuchen.
Ihre Bewegungen waren nicht besonders schwungvoll und sie ähnelten Zombies.
„Diesmal sehen wir uns an, was von der Zeche Scherlebeck noch steht.“
Kaum angekommen legte Bergmann gnadenlos los: “Am 1. August 1898 wurde der erste Spatenstich
zum Schacht V der Zeche Schlägel & Eisen gesetzt, am 16. Januar 1899 begannen die Teufarbeiten zum
Schacht VI. 1924 wurde die nördliche Hauptförderung auf eine Koepeförderung umgebaut.
Keine 30 Jahre nach dem ersten Spatenstich, am 1. April 1929 erfolgte die planmäßige Stilllegung der Schachtanlage V/VI.
Die beiden Schächte blieben jedoch für die Seilfahrt und die Wetterführung offen, am 1. Oktober 1931 wurde
die Seilfahrt auf Schacht V/VI gestundet. 1987 wurden die Zechengebäude der Schachtanlage V/VI unter Denkmalschutz gestellt.“
„Bergmann, so viel Info.“
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„Die Zeche Scherlebeck, fällt durch ihre architektonisch interessante Gründerzeitfassade auf.
Sie bietet durch ihre zahlreichen Rundbogenfenster lichtdurchflutete Räume mit einem ungewöhnlichen Ambiente.
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Ich habe ein paar Bilder mitgebracht, da ich leider keinen Besichtigungstermin bekommen habe.
Man kann die Halle für Ausstellungen, Messen oder betriebliche und private Feiern mieten."
"Haben sie gut hinbekommen!"
"Würde ich mieten!"
"Sieht nicht mehr nach Zeche aus!"
"Ich habe euch ja schon gesagt, dass nicht mehr viel übrig ist. Aber hier gibt es noch etwas ganz Tolles.
„In dieser Maschinenhalle steht die älteste Zwillingstandem-Dampffördermaschine Westfalens.
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Sie ist aus dem Baujahr 1900 und wird mit Hilfe des Landes NRW und des Fördervereins Maschinenhaus Schacht V e. V.“ renoviert und erhalten.
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Hersteller Eisenhütte Prinz Rudolph, Dülmen, № 623.
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Da schlägt einem das Herz bis zum Hals. Äh, wo war ich......
ach ja..... Gleichzeitig wurde ein kleines technikgeschichtliches Museum im nördlichen Teil der Maschinenhalle eingerichtet.
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Wie ihr seht, wird hier viel Mühe und Zeit investiert."
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