noch ein Märchen
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Re: noch ein Märchen
Auf dem Rückweg fand Henriette einen weißen Hund, der hatte sich in einer Falle die Pfote verletzt.
Henriette hatte Mitleid mit dem Tier und goss ein paar Tropfen den heilenden Wassers auf seine Wunde.
Sofort war der Hund geheilt und folgte Henriette schwanzwedelnd.
Henriette hatte Mitleid mit dem Tier und goss ein paar Tropfen den heilenden Wassers auf seine Wunde.
Sofort war der Hund geheilt und folgte Henriette schwanzwedelnd.
Re: noch ein Märchen
Als Henriette dem Vater das Wasser zu trinken gab, so war dieser sofort geheilt und verließ fröhlich und dankbar sein Bett.
Re: noch ein Märchen
THEORIEBLOCK:
Diese Eingangsszene und die Reime stammen aus dem "Froschprinzen" aus der Erstauflage der Grimmschen Märchen, das später zusammen mit einer weiteren, zweigliedrigen Fassung "aus dem Paderbörnischen" in den Anhang verbannt wurde. Dort befindet sich allerdings der Brunnen auf dem Schlosshof. In Schottland liegt der Brunnen dagegen am Ende der Welt, was seine Bedeutung hervorhebt. Ich habe den Brunnen in den Wald verlegt, ein Zwischending.
Bei der Charakterisierung der drei Prinzessinnen habe ich mich in etwa an den Prinzen in Dreibrüdermärchen (Dummlingsmärchen) orientiert, nur dass die beiden Älteren sich im Gegensatz zu den Prinzen am Ende solidarisch mit der Jüngsten zeigen (sind ja schließlich Mädels...) Henriette nimmt hier die Position des "Dummlings" ein.
Der weiße Hund stammt aus dem ostpreußischen Märchen "Die schöne Krügerstochter" von Elisabeth Lemke. Dort ist er allerdings der Bruder des Prinzen. Da der weiße Hund im zweiten Teil des Märchens als Helfer der Prinzessin fungiert und am Ende keineswegs zu einem Menschen wird, habe ich ihn auf diese Art eingeführt. Diese Szene ist angelehnt an die Märchen von den dankbaren Tieren (AaTh 554) , war hier aber die plausibelste Lösung.
In der Litauischen Version ist übrigens der Prinz nicht in einen Frosch, sondern in einen weißen Hund verwandelt.
Diese Eingangsszene und die Reime stammen aus dem "Froschprinzen" aus der Erstauflage der Grimmschen Märchen, das später zusammen mit einer weiteren, zweigliedrigen Fassung "aus dem Paderbörnischen" in den Anhang verbannt wurde. Dort befindet sich allerdings der Brunnen auf dem Schlosshof. In Schottland liegt der Brunnen dagegen am Ende der Welt, was seine Bedeutung hervorhebt. Ich habe den Brunnen in den Wald verlegt, ein Zwischending.
Bei der Charakterisierung der drei Prinzessinnen habe ich mich in etwa an den Prinzen in Dreibrüdermärchen (Dummlingsmärchen) orientiert, nur dass die beiden Älteren sich im Gegensatz zu den Prinzen am Ende solidarisch mit der Jüngsten zeigen (sind ja schließlich Mädels...) Henriette nimmt hier die Position des "Dummlings" ein.
Der weiße Hund stammt aus dem ostpreußischen Märchen "Die schöne Krügerstochter" von Elisabeth Lemke. Dort ist er allerdings der Bruder des Prinzen. Da der weiße Hund im zweiten Teil des Märchens als Helfer der Prinzessin fungiert und am Ende keineswegs zu einem Menschen wird, habe ich ihn auf diese Art eingeführt. Diese Szene ist angelehnt an die Märchen von den dankbaren Tieren (AaTh 554) , war hier aber die plausibelste Lösung.
In der Litauischen Version ist übrigens der Prinz nicht in einen Frosch, sondern in einen weißen Hund verwandelt.
Re: noch ein Märchen
Ich bin echt überwältigt, wieviele Versionen es von der Geschichte anscheinend gibt.
Ich finde deine Erklärungen schlüssig und freue mich über so einen Theorieblock sehr
Die Umsetzung gelingt dir echt herovrragend! Wunderschön. Und toll fotografiert
Ich finde deine Erklärungen schlüssig und freue mich über so einen Theorieblock sehr
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Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Re: noch ein Märchen
Wow, also ich bin absolut hingerissen! Es ist eine überaus gelungene Kombination aus einer interessanten Version des Märchens, zauberhaften Bildern und fundierten Erklärungen dazu... Was will ich mehr?
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- Finsterling
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- Registriert: Mittwoch 4. Juli 2012, 20:52
Re: noch ein Märchen
Dass es bald weiter geht!?Ischade hat geschrieben: ...Was will ich mehr?
...hibbel...
LG GP
PS: Der Wasserfall mit der Silberfolie kommt auf den Bildern genial zur Geltung!
So what? [ externes Bild ]
Re: noch ein Märchen
Nachdem ich jetzt wieder einige Tage aus dem Urlaub zurück bin und die Urlaubsbilder einigermaßen auf Reihe habe (leider nix mir Playmobil) mache ich noch ein weing mit dem Froschprinzen weiter, bis wegen El Horado nicht mehr dazu komme
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie es der Frosch geschafft hat, vor dem königlichen Speisesaal zu quaken? In den Versionen, in denen die Heldin in einer armseligen Hütte wohnt, ist das ja leicht vorsellbar, aber ein Schloss oder eine Burg?
Bei mir kam die Frage allerdings auch erst beim Knipsen dieser Geschichte auf. Hier ist Antwort, die ich darauf gefunden habe:
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie es der Frosch geschafft hat, vor dem königlichen Speisesaal zu quaken? In den Versionen, in denen die Heldin in einer armseligen Hütte wohnt, ist das ja leicht vorsellbar, aber ein Schloss oder eine Burg?
Bei mir kam die Frage allerdings auch erst beim Knipsen dieser Geschichte auf. Hier ist Antwort, die ich darauf gefunden habe:
Re: noch ein Märchen
Suuuuuuuper!
Ich hab herzlich gelacht bei dieser "Vertonung". Wunderbar gemacht!
Ich hab herzlich gelacht bei dieser "Vertonung". Wunderbar gemacht!
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Re: noch ein Märchen
Zeit, endlich den Frosch wieder aus dem Brunnen zu holen um mit dem Märchen weiterzukommen. viel Spaß!
Einige Stunden später:
Re: noch ein Märchen
Auf einmal quakte es laut vor der Tür.
Henriette wollte sehen, wer draußen war und öffnete die Tür.
Aber als sie den Frosch auf der Türschwelle sitzen sah, schlug sie sofort die Tür erschrocken wieder zu.
Als der König Henriettes erschrockenes Gesicht sah, fragte er : "Wer steht denn vor der Tür und was will er von dir?"
Da musste Henriette alles erzählen, vom Frosch in der Quelle mit dem heilenden Wasser und was sie ihm hatte versprechen müssen. "Aber ich hätte nicht gedacht, dass er aus seinem Brunnen kommen würde, er ist ja nur ein Frosch und kann doch keines Menschen Schätzchen sein," erklärte sie.
Da quakte es draußen wieder:
"O öffne die Tür, mein Herzchen, mein Schatz,
O öffne die Tür, mein teuerstes Lieb,
Denk an das Versprechen, das du mir gabst,
Drunten am Brunnen, wo du mich trafst."
Da sagte der König:
"Was man versprochen hat, das muss man auch halten! Geh und lass den Frosch herein!"
Henriette öffnete also die Tür und ließ den Frosch herein.
Kaum war der Frosch jedoch im Zimmer, so quakte er wieder:
"O heb mich auf den Tisch, mein Herzchen, mein Schatz,
O heb mich auf den Tisch, mein teuerstes Lieb,
Denk an das Versprechen, das du mir gabst,
Drunten am Brunnen, wo du mich trafst."
Henriette wollte jedoch nicht: "Ich will doch keinen nassen, glibbrigen Frosch auf dem Tisch haben!" sagte sie.
Ihr Vater bestand jedoch darauf und sagte: "Was man versprochen hat, das muss man auch halten!"
Und so musste Henriette den Frosch auf den Tisch setzen. Kaum hatte sie jedoch zu Messer und Gabel gegriffen, quakte der Frosch:
"O gib mir von deinem Essen, mein Herzchen, mein Schatz,
O gib mir von deinem Essen, mein teuerstes Lieb,
Denk an das Versprechen, das du mir gabst,
Drunten am Brunnen, wo du mich trafst."
"Pfui!" rief Herniette, "Soll etwa ein garstiger Frosch mir mir aus meinem Teller essen!"
"Und ob," antwortete der König, was man versprochen hat, das muss man auch halten!"
Da schob Henriette dem Frosch ihren Teller hin und der begann auch gleich zu fressen. Henriette aß jedoch vor Ekel keinen Bissen mehr.
Re: noch ein Märchen
"O gib mir zu trinken, mein Herzchen, mein Schatz,
O gib zu trinken, mein teuerstes Lieb,
Denk an das Versprechen, das du mir gabst,
Drunten am Brunnen, wo du mich trafst."
"Da hast du!" rief Henriette, und kippte voll Wut und Ekel ihren Wein dem Frosch vor die Pfoten.
Der Frosch begann sogleich, den Wein aufzulecken.
Als der Frosch gegessen hatte, quakte er:
"O trag' mich in deine Kammer, mein Herzchen, mein Schatz,
O trag' mich in deine Kammer, mein teuerstes Lieb,
Denk an das Versprechen, das du mir gabst,
Drunten am Brunnen, wo du mich trafst."
"Nein, das mache ich nicht!" antwortete Henriette.
"Oh doch, befahl ihr Vater. Was man versprochen hat, das muss man auch halten!"
Da packte Henriette den Frosch mit zwei spitzen Fingern und trug ihn unter den wachsamen Blicken des Vaters und dem Grinsen der Schwestern aus dem Zimmer.
Re: noch ein Märchen
THEORIEBLOCK:
Die zentrale Szene der Märchen vom Froschkönigstyp ist diejenige, in der der Frosch vor dem Elternhaus der Heldin erscheint und seine Forderungen in Versform vorbringt. Dabei rückt er dem Mädchen immer enger "auf die Pelle". Erst will er eingelassen werden, dann mit ihr essen, in ihr Schlafzimmer, auf ihren Arm, auf ihren Schoß, in ihr Bett etc. bis er schließlich mit Erfüllen der letzten Forderung erlöst wird. Vor allem die Verse aus dem schottisch-englischen Raum zeichnen sich durch sehr poetische und auch sehr liebevolle Ansprache des Frosches an seine "Braut" aus. Daher überlebten die Erzählungen zum großen Teil nur aufgrund der Verse in Sammlungen von "nursery rhymes" und sind somit logischerweise alle nur eingliedrig ausgeführt.
Auch der Froschkönig der Brüder Grimm kennt einen solchen Vers, leider verwenden die Grimms diesen nur ein einziges Mal, so dass er seine Funktion als tragendes stilistisches Element dieser Szene komplett verliert.
Der von mir verwendete Vers stammt übrigens mit einer kleinen Änderung aus der schottischen Version "der Frosch".
In 4 Versionen erfüllt die Märchenheldin die Forderungen des Frosches, weil sie sich ihrem Versprechen verpflichtet fühlt, in 6 Versionen muss sie von Vater/ Mutter/ Stiefmutter dazu aufgefordert werden, in einer Version will sie immer ihre Magd vorschieben, was vom Frosch jedes Mal abgelehnt wird und in einer Version nimmt sie den Frosch zwar in ihr Zimmer, erfüllt dort seine Forderungen jedoch nicht wie sie soll, sondern versucht nur, ihn ruhigzustellen.
Der Ekel der Heldin vor dem Frosch wird mal mehr, mal weniger deutlich und auch teilweise gar nicht ausgesprochen, schwingt aber immer unterschwellig mit. Auch in den Versionen, in denen sie ohne elterliche Ermahnung die Forderungen des Frosches erfüllt, tut sie dies nur ungern.
Die zentrale Szene der Märchen vom Froschkönigstyp ist diejenige, in der der Frosch vor dem Elternhaus der Heldin erscheint und seine Forderungen in Versform vorbringt. Dabei rückt er dem Mädchen immer enger "auf die Pelle". Erst will er eingelassen werden, dann mit ihr essen, in ihr Schlafzimmer, auf ihren Arm, auf ihren Schoß, in ihr Bett etc. bis er schließlich mit Erfüllen der letzten Forderung erlöst wird. Vor allem die Verse aus dem schottisch-englischen Raum zeichnen sich durch sehr poetische und auch sehr liebevolle Ansprache des Frosches an seine "Braut" aus. Daher überlebten die Erzählungen zum großen Teil nur aufgrund der Verse in Sammlungen von "nursery rhymes" und sind somit logischerweise alle nur eingliedrig ausgeführt.
Auch der Froschkönig der Brüder Grimm kennt einen solchen Vers, leider verwenden die Grimms diesen nur ein einziges Mal, so dass er seine Funktion als tragendes stilistisches Element dieser Szene komplett verliert.
Der von mir verwendete Vers stammt übrigens mit einer kleinen Änderung aus der schottischen Version "der Frosch".
In 4 Versionen erfüllt die Märchenheldin die Forderungen des Frosches, weil sie sich ihrem Versprechen verpflichtet fühlt, in 6 Versionen muss sie von Vater/ Mutter/ Stiefmutter dazu aufgefordert werden, in einer Version will sie immer ihre Magd vorschieben, was vom Frosch jedes Mal abgelehnt wird und in einer Version nimmt sie den Frosch zwar in ihr Zimmer, erfüllt dort seine Forderungen jedoch nicht wie sie soll, sondern versucht nur, ihn ruhigzustellen.
Der Ekel der Heldin vor dem Frosch wird mal mehr, mal weniger deutlich und auch teilweise gar nicht ausgesprochen, schwingt aber immer unterschwellig mit. Auch in den Versionen, in denen sie ohne elterliche Ermahnung die Forderungen des Frosches erfüllt, tut sie dies nur ungern.