Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
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Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Turfried schloss die Augen und dachte nach. Dann hatte er sich zu einer Entscheidung durchgerungen. "Jurkon, Adelai und ich werden Merhard aufsuchen, und wir werden gut gerüstet zu ihm gehen. Verständigt meine Leibgarde, sie soll sich bereithalten. Außerdem wird uns Ritter Valorian mit 50 seiner besten Armbrustschützen begleiten. Jurim wird während unserer Abwesenheit das Land regieren. Jorad, du und Meister Ticohn, ihr werdet ihn mit all euren Kräften unterstützen." Jorad war Turfrieds jüngster Sohn. Bereits als kleines Kind hatte der Hofmagier Ticohn ein großes magisches Potential bei ihm festgestellt. Und so hatte er Jorad als Novizen in seine Obhut genommen. Inzwischen besaß Jorad das Wissen Ticohns, und seine Fähigkeiten hatten die seines Meisters überflügelt.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Jedoch Jorad bat, "nehmt mich ebenfalls mit auf Eure Reise. Es ist ein gefährliches Unterfangen und magischer Beistand könnte von Nöten sein. Meister Ticohn wird meiner Hilfe hier nicht benötigen." Turfried überdachte den Einwand seines Sohnes, dann nickte er, "du hast gut gesprochen, mein Sohn. Wir können nicht wissen, was uns erwartet, und deine Kräfte könnten eine große Hilfe sein."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Sie bereiteten alles für den Abmarsch vor. Dann brachen sie auf. König Turfried bildete mit zwei Fahnenträgern die Spitze des kleinen Heerzuges. Ihnen folgten Jurkon, Adelai und Jorad. Hinter diesen ritten die Soldaten der königlichen Garde und zum Schluss Ritter Valorian mit den 50 Bogenschützen.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Einige Kilometer vor der Grenze zum Südreich ließ Turfried anhalten. "Linhold hat die Brückenstation auf seiner Seite des Flusses geschlossen. Wir müssen eine Stelle am Fluss suchen, wo er nicht so viel Wasser führt, damit wir ihn durchqueren können", erklärte Turfried seiner Gefolgschaft. Da meldete sich Jorad zu Wort, "wir sollten eine Stelle des Flusses unweit unseres Weges aber außerhalb der Sichtweite der Grenzstation suchen. Für ein sicheres Übersetzen auf die andere Seite kann ich sorgen." Erstaunt blickte Turfried seinen Sohn an, "gut, dann werden wir deinen Vorschlag befolgen."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Sie verließen den Weg und ritten querfeldein zum Flußufer. Jorad stieg von seinem Pferd und kniete am Wasser nieder. Dann sprach er einige Worte in einer unbekannten Sprache und streckte beide Hände über das Wasser. Sofort begann das Wasser des Flusses zu gefrieren. Eine dicke Eisdecke bildete sich.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
"Folgt mir!" sprach der angehende Meistermagier, "das Eis ist dick genug. Es wird uns alle tragen." Sprachlos vor Staunen und auch ein wenig verängstigt folgten die Männer und die Frau dem jungen Magier über das Wasser.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Sicheren Fußes erreichten alle das gegenüberliegende Ufer. Nach einem kurzen Orientierungsblick zeigte Turfried nach Nordwesten. "In diese Richtung müssen wir. In etwa zwei Kilometern werden wir wieder auf die Hauptstraße führen. Sie wird uns direkt nach Siebenbrücken führen." Jurkon ritt zu seinem Vater an die Spitze. "Vater, habt Ihr Euch schon überlegt, was Ihr Merhard sagen wollt? Er ist ein schwieriger Mann."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
König Turfried schnaubte verächtlich, "pah, nur dem Umstand, dass sein älterer Bruder bei einem unglücklichen Reitunfall ums Leben kam, verdankt er seine Herrschaft. Niemals hätte es sein Vater zugelassen, dass dieser wankelmütige Säufer das Seenland regiert. Am Tag als der rechtmäßige Erbe und neue König Turan von einem vorstehenden Ast bei einer Treibjagd getötet wurde, war Turfried wieder einmal mit seinen Saufkumpanen unterwegs. Er hatte soviel getrunken, dass es zwei Tage gedauert hat, bis er wieder nüchtern war. Erst dann konnte man ihm vom Tod seines Bruders berichten."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
"Danach war er zwar der König, aber in Wirklichkeit regierte der Magier Rubur das Seenland. Dann aber vor etwa acht Jahren brach Merhard die Fehde zwischen dem Seenland und Mittland vom Zaume. Er ignorierte die Ratschläge des weisen und friedliebenden Rubur, und, so sagt man, erst das Zureden Temeras ermöglichte vor drei Jahren den Friedensvertrag. Wer weiß, was für ein Dämon ihn nun reitet?" Schweigend ritten sie weiter. "Dort hinten steigt Rauch auf." Jurkons scharfe Augen hatten am Horizont schwarze Rauchsäulen entdeckt."
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
- schirmchen
- Nachtwächter der Eresburg
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- Registriert: Mittwoch 1. August 2012, 10:31
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Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Wow, was für eine tolle Fortsetzung.
Super Geschichte., obwohl ich zugeben muss, dass ich bei den vielen Namen und Orten oft überlegen muss, wer nun zu wem gehört.
Grandios.
Gruß
Martin
Super Geschichte., obwohl ich zugeben muss, dass ich bei den vielen Namen und Orten oft überlegen muss, wer nun zu wem gehört.
Grandios.
Gruß
Martin
Die Zwei von der Eresburg
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Danke Martin,
das mit den Namen kann ich verstehen. Ich weiß noch, wie es mir ging, als ich das erste Mal "Dune - der Wüstenplanet" gelesen habe .
Viele Grüße
Vauban
das mit den Namen kann ich verstehen. Ich weiß noch, wie es mir ging, als ich das erste Mal "Dune - der Wüstenplanet" gelesen habe .
Viele Grüße
Vauban
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Kapitel XII.
"Hinfort mich euch, ihr Nichtsnutze!" schrie der Hofmagier Merveil die Gruppe buntgekleideter Männer und Frauen an. "Magier habe ich zu meiner Unterstützung gefordert, keine Hofnarren!" Wütend stapfte Linholds alter Hofmagier in der großen Halle vor den Bewohnern der Eichengasse umher. Verängstigt duckten sich die Menschen vor dem verärgerten Zauberer.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Plötzlich hielt er inne, "du da", dabei zeigte er auf den Heiler Khonor, "komm zu mir! Ich spüre, dass du anders bist." Khonor trat vor den Magier. Dieser blickte dem Heiler lange in die Augen. "Du bist klug. Du gehörst nicht zu diesen Dummschwätzern. Sag mir deinen Namen, und wie du zu diesen, diesen ... da kommst!" Voller Verachtung stieß Merveil die letzten Worte aus. "Mein Name ist Khonor. Ich bin Heiler", antwortete dieser dem Hofmagier. "Heiler. So, so. Interessant. Du wirst in den nächsten Tagen viel Arbeit bekommen. Leider spüre ich außer deiner Klugheit und deinem Wissen keinerlei magische Kraft in dir. Bedauerlich, ich hätte dich gerne an meiner Seite gehabt. Sehr bedauerlich."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Enttäuscht wandte Merveil sich ab und ging. Seine Novizen, die im Hintergrund der Halle auf ihn gewartet hatten, folgten ihm. Der alte Magier suchte nun König Linhold auf und erzählte ihm von seinem Misserfolg. "Und so muss ich mich mit meinen Schülern alleine der Hexe stellen", schloss er seinen Bericht. Der König hörte seinem Vertrauten aufmerksam zu. Dann gab er sich einen Ruck, richtete sich auf und sprach mit fester Stimme, "meine Soldaten und die neuen Rekruten sind abmarschbereit. Also lasst uns das Ungeziefer aus unserem Garten vertreiben!"
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Während Linhold mit seiner Streitmacht sich nun von Süden Merhard näherte, ritten König Turfried und seine Begleiter von Osten auf Schwarzforst zu. Die Rauchsäulen, die Jurkon gesehen hatte, stiegen von den brennenden Trümmern der Stadt auf. Nachdem die Hexe Linhold in die Flucht geschlagen hatte, gab Merhard den Befehl Schwarzforst zu plündern und zu brandschatzen.