Kikimania

[Mara]

Die Velociraptoren bleiben nicht lange allein. Die machen so viel Krach,
dass das auch anderes hungrige Getier anlockt. Eine verwandte, viel
kleinere Art kommt angerannt.
"Geck, geck, geck," fordert das Rudel die Beute für sich.

Sie sind blau, klein, sehr aggressiv und viel weniger als die größeren
Tiere. Und sie sind in der Überzahl. Nach kurzem Kampf ziehen die
Velociraptoren es vor, den kleinen Ungeheuern die Beute zu überlassen.

Koki verhält sich ganz still. Er hofft noch, dass die kleinen Dinos
nicht auf den Baum können und irgendwann einfach abziehen.

Er hat sie allerdings unterschätzt. Mit einem einzigen Sprung kommt
so ein kleiner Dino hoch aufs Nest. Frische Eierspeise ist eben auch
in der Vorzeit eine Köstlichkeit.

Erstaunlicherweise besitzen die Blauen ein ausgeprägtes Sozial-
verhalten. Das Kerlchen im Nest fällt nicht über die Beute her, sondern
will mit seinen Kameraden teilen. Eins nach dem anderen werden die
Eier über den Rand gerollt und so nach unten geworfen.

Erst jetzt geht es gemeinsam ans Eierknacken. Sie beißen sich nicht
gegenseitig beiseite, sondern achten sogar darauf, dass jeder etwas
abbekommt. Und Dinoeier sind ja auch nicht gerade klein. Der Inhalt
wird sie alle sättigen.

[Mara]

Dann sind die Eier des Flugsauriers verspeist. Einzig die große Eierschale
ist noch übrig, in der sich Koki versteckt. Die stammt von einem viel
größeren Tier, das der Flugsaurier mal beraubte. Seine Schale ist auch
viel dicker.

Koki gibt seine Deckung auf.
"Ki Kiiii," ruft er, was soviel bedeutet wie "Tut mir nichts."
Die Dino schauen sich gegenseitig sehr verdutzt an. Das Ding sieht
nicht wie ein junger Saurier aus.

"Geck? Geck?" - ’Wer bist du denn?’
"Ki Ki," sagt Koki artig.
Sie beschnüffeln ihn. Er riecht vermutlich gut, denn sie zeigen sich
eher interessiert als hungrig.
"Geck?"
Koki hat keine Ahnung, was die von ihm wissen wollen, aber er nickt
einfach mal und stimmt zu.

Da nehmen die blauen Velociraptoren Koki einfach mit sich. Womöglich
bedeutet es ja einen evolutionären Vorteil, diese schwanzlose, lang-
ohrige Mutation in ihren Reihen zu haben. Und Koki ist froh, nicht mehr
so ganz allein zu sein.

Stunden später kehrt der Flugsaurier zurück. Er hat weiteres Futter für
seine Kleinen mitgebracht. Aber das Nest ist leer. All die Mühe war
umsonst. In diesem Jahr gibt es keinen Nachwuchs für ihn.

Der Pteranodon sieht die gute Seite der Sache. Er kann jetzt alles, was er
findet, selbst auffuttern und muss auch nicht mehr dauernd das Nest
bewachen. Er kann wieder fliegen und die Freiheit genießen.

Nur manchmal denkt er noch an Koki und fragt sich, ob dieses blaue Futter
womöglich sein Nest räuberte.

[Aquarius]

Ja das Leben der Dinosaurier war schon anders ... Mara toll inszeniert und super erzählt!
Bin mal gespannt was der kleine Kerl mit seinen neuen blauen Funden erlebt.

[Mara]

Koki freut sich, neue Freunde gefunden zu haben. Es ist schon schlimm
genug, in einer völlig fremden Welt zu sein. Aber da allein bestehen zu
müssen, das wäre schrecklich. Als Teil der Herde fühlt er sich sehr wohl.

Und er muss sehr viel lernen. In dieser Welt sind die Dinge anders als
auf seiner Heimat. Koki sieht den Teich und bekommt Durst. Außerdem
findet er die Blüten hier sehr hübsch, die lockend im Wind wiegen.

"Geck, geck, geck", schimpft einer der neuen Freunde und verbietet
fast zornig, das Koki da hingeht.
"Ki Ki?", fragt der Kleine nach dem Grund.
Aber der Dino erklärt nichts, sondern besteht darauf, dass sich Koki
wieder der Herde anschließt.

Also gibt Koki nach, denn er will lieber dürsten als seine neue Familie
verlieren. Er wirft noch einen sehnsüchtigen Blick zurück und erschrickt.
Die hübschen Blumen sind Kanibalen. Den Babydino, auf den keine
Herde aufpasste, haben sie ergriffen und werden sich an ihm sättigen.
Böse Blumen!

Aber weil Koki so durstig ist, führt die Herde ihn dann doch ans Wasser.
Es ist nur eine größere Pfütze, aber es gibt keine kanibalischen Blumen
hier und der Durst kann so endlich gestillt werden. Schöne neue Welt!

Na ja, nicht unbedingt. Der Boden bebt unter den Schritten des T-Rex.
Da hilft nur, sich schnell in Sicherheit zu bringen. Wer groß und gierig
ist, hat in dieser Welt das Sagen und das Platzrecht. Koki begreift,
dass er hier noch viel lernen muss.

Aber er hat ja gute Lehrmeister. Nachdem der Große seiner Wege zieht,
gehört die Pfütze wieder ihnen. Überhaupt gehört ihnen die ganze Welt,
wenn sie nur klug genug sind, sich richtig zu verhalten. Überleben ist
alles.

So langsam bekommt Koki Hunger. Ob seine neue Familie ihm wohl
zeigen kann, wo schmackhafte Pilze wachsen?

[Fredeswind]

Interessant das Leben der Dinos, und Koki mitten unter ihnen.
Da bin ich mal gespannt, was Koki noch so alles erlebt und was er vor allem zum Essen findet.

LG Irmtraud

[Mara]

Die Dinos streifen durchs Land. Überall wird gejagt. Meistens sind es die
Größeren, die auf die Kleineren losgehen. Nur in der Gruppe sind die
Kleinen stark. Koki findet aber, dass die Gruppe sich endlich um etwas
zu essen kümmern sollte.

Die neue Familie ist der gleichen Ansicht, als sie den Spinosaurus mit
seinen beiden Jungen entdeckt. Die Gruppe wird sofort eingekreist.
Aber so ein Spinosaurus ist ein durchaus ernst zu nehmender Gegner.

Ein paar von Kokis Freunden tun so, als wollten sie frontal angreifen.
Koki staunt, als er ihre Strategie begreift. Mama Spinosaurus fürchtet
sich nicht. Mit den Blauen wird sie fertig.

Aber die bleiben außer Reichweite ihres Gebisses. Sie wollen sie ja nur
ablenken, während der Rest der Gruppe eines der Jungtiere abtrennt
und vor sich hertreibt; fort von der Mutter und damit dann hilflos
ausgeliefert.

Mama Spinosarus ist froh, als die Blauen weg sind. Sie schmust kurz mit
dem Jungen. Vermutlich kann sie nicht auf zwei zählen, sonst wüsste
sie, dass da eines fehlt.

Mutter und Sohn ziehen ihrer Wege. So leicht sind sie eben nicht zu
besiegen, auch nicht von Velociraptoren.

[Mara]

Es hat fast etwas Rituelles an sich, als die ganze Gruppe dann ihre Beute
umtanzt und damit völlig verwirrt. Das gefällt Koki. Tanzen ist etwas,
das ein Kiki immer gerne macht.

Aber dann zieht sich der Tanzkreis enger und enger. Die Velociraptoren
wollen nicht spielen, sondern fressen. Das Opfer ist inzwischen mürbe
und wehrt sich nicht einmal mehr.

Das große Fressen beginnt. Koki ist verwirrt. Er stammt schließlich vom
Waldmond Greendor, wo alle Kikis vegetarisch leben. Ihm wäre ein
saftiger Pilz oder eine süße Beere viel lieber. Nur gibt es so etwas nicht
in dieser Welt.

Egal, der Hunger treibt alles rein in einen Magen. Koki wirft sich dazwischen.
Fleisch schmeckt komisch, findet er. Und es ist auch eine mühsame Nahrung
für jemand, der (noch) keine Reißzähne hat. Aber Koki wird satt dabei und
fühlt sich hinterher sehr gestärkt.

Eigentlich war das gar nicht so schlecht. Spinosaurusfleisch kann sehr zart
sein. Gemeinsam mit seinem Rudel mach sich Koki auf, Neues zu entdecken.

Koki wüsste zu gern, wie ein T-Rex schmeckt. Er lacht bei diesem Gedanken,
denn diesen Räuber greift seine Gruppe garantiert nicht an.

[Aquarius]

Irgendwie habe ich Mitleid mit den Sauriern.... obwohl so war ihre Welt halt.
Schön erzählt Mara, nur wann kommt man den kleine abholen weil in die Weld der Dinos gehört er ja eigentlich nicht.
Habe schon die Befürchtung das der Kleine in Gefahr ist.

[Mara]

Koki hat sich nun an die Regeln seiner Gruppe angepasst und wird sogar
ein halbwegs passabler Jäger. An diesem Tag haben sie alle beschlossen,
dass es frischen Triceratops geben soll.

Das Jungtier lässt sich aber nicht abdrängen, sondern bleibt ganz
dicht bei seiner Mama. Und die ist ziemlich wütend, weil die Blauen
dem Kleinen Angst machen. Ihre Hörner sind höchst gefährlich. Der
Velociraptor, der aufgespießt wird, schreit vor Schmerzen.

Mama Triceraptops schleudert den Angreifer weit von sich. Das Rudel
ist verunsichert, kümmert sich um den verletzten Kameraden und
lässt Mutter und Kind einfach ziehen.

Wer am Boden liegt und sich nicht wehren kann, ist Futter. Koki
ist entsetzt. Doch dem verletzten Velociraptor ist ohnehin nicht
mehr zu helfen und für sein Rudel bedeutet er jetzt einfach Fleisch.

Traurig wendet sich Koki ab. Kannibalismus widerspricht völlig
seinem Wesen. Auch in dieser fremden Welt will er ein richtiges
Kiki bleiben, das seine Ideale nicht verrät.

Ein richtiges Kiki ist aber nie sehr lange traurig. Koki ist fest
entschlossen, eine andere Familie für sich zu finden.

[Aquarius]

Das finde ich richtig gut das der Kleine bei seinen Idealen bleibt und sie nicht aufgibt,
Nur weiter so der findet bestimmt eine andere Familie oder besser den weg zurück zu seines gleichen.

[rubberduck]

Hoffentlich ist seine blaue Horde damit einverstanden, dass er sich entfernt... aber wenn ich noch die Geschichte mit den Kikis und den Löwen richtig in Erinnerung habe, sind die Kleinen ja nicht sooo ganz ohne...

[Mara]

wenn ich noch die Geschichte mit den Kikis und den Löwen richtig in Erinnerung habe, sind die Kleinen ja nicht sooo ganz ohne

Immerhin wissen wir jetzt, wo die Kikis diese Art des Jagens gelernt haben

[Mara]

Koki ist einsam. Aber er ist fest entschlossen, eine neue Familie zu
finden. Und weil Familien nicht auf Bäumen wachsen, muss er halt
zu denen gehen, die sich finden lassen, und quasi um Adoption bitten.
"Ki Ki, Ki Ki," bettelt er.

Die Stegosaurusmama sieht eigentlich ganz nett und wirkt auch noch
freundlich, als sie Kiki näher betrachtet.
"Ki Ki?", bettelt der Kleine.
Er erkennt sofort, dass das Pflanzenfresser sind und hat keine Angst.
Aber Mama hat schon zwei Kinder und fühlt diese durch das blaue
Wesen bedroht. Sie wird sehr unfreundlich.

Da hilft wieder einmal nur die Flucht. Koki rennt schnell davon
und ist zufrieden, dass die Stegosaurus ihn nicht verfolgen. Da
muss er wohl noch etwas weitersuchen.

Er weiß ja jetzt, dass Fleisch durchaus auch ernähren kann. Und
die beiden Fleischfresser, die er an der Wasserstelle trifft, sehen
verspielt und fröhlich aus.
"Ki Ki?", bittet er um Aufnahme in ihre Familie, da sie ja nicht so
groß sind, dass man sich fürchten muss.

Dumm nur, dass die kleinen Freischfrsser eine sehr, sehr, sehr
große Mama haben, die alles, was nicht ihre Jungen sind, als
Futter für diese betrachtet. Koki erschrickt beim Anblick ihrer
riesigen Zähne.

Koki bringt sich eilig in Sicherheit. Das war wohl nichts. Bloß gut,
dass die T-Rex ihn nicht verfolgen. Sonst wäre er gewiss verloren
gewesen. Doofe Welt hier, findet er.

Aber ein Kiki gibt niemals auf! Koki ist sicher, dass er Freunde finden
wird. Er muss nur weitersuchen und darf die Hoffnung nicht verlieren.

[Mara]

Da sind sie wieder. Die richtig großen Brachiosaurus wandern in großen
Herden. Eine Mama mit Kind hat sich etwas abgesondert, weil das
frische Grün zu verlockend ist und so ein riesiges Tier ganz schön viel
fressen muss, um gesund und stark zu bleiben.

Das Baby ist auch ziemlich groß, aber verglichen mit Mama ein echter
Winzling. Koki findet, dass diese Tiere alle sehr freundlich sind.

"Ki Kiiiii!", ruft er, so laut er kann. Das bedeutet: "Hey, du da oben.
Ich bin einsam. Magst du mich adoptieren?"
Sie hört wohl nicht zu.
"Ki Kiiiiiiiii!"

Ah, nun hat sie Koki bemerkt. Ganz langsam senkt sie den Kopf
und betrachtet das blaue Wesen. Der Winzling sieht ja lustig aus,
denkt sie. Aber er taugt nicht einmal als Spielkamerad für das
Baby. Dazu ist er viel zu zerbrechlich.

Die Saurier ziehen ohne Koki weiter. Der Kleine sucht sich nun
erst einmal ein Versteck, was in der weiten Landschaft gar nicht
so einfach ist. Da ist ein Loch im Boden. Ob das der Rückweg ist?

Eher nicht, wie Koki schnell feststellt. Da wohnt jemand und ist
nicht begeistert von Besuch. Koki freut sich trotzdem. Es gibt also
nicht nur Echsen in dieser Welt, sondern auch kleine Säuger.

Und immerhin hat er jetzt jemanden, mit dem er sich unterhalten
kann, auch wenn der Schwarze eher zuredet als spricht. Hauptsache,
Koki ist nicht allein.

[Aquarius]

Mensch das wird ja immer trauriger! Vielleicht findet der kleine Kerl ja sein Uhrahnen
Die müssten ja auch blau sein und lange Ohren haben!