Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Hier kommen eure Fotos von Figuren rein

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Matthias1
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von Matthias1 » Mi Dez 01, 2021 18:16

suum cuique!

Toll gemacht!
Wenn ich als erster gehen sollte, dann warte ich auf dort auf dich, auf an der anderen Seite des dunklen Wassers.
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alex v. historien
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Do Dez 02, 2021 15:05

Heute kommen die Österreicher dran.

Im Hintergrund die Russen.

Links neben dem Tisch: Dragoner-Rgt. Nr.1 (Erzherzog Joseph), ohne Pferd, bei Lobositz und ein Dragoner-Rgt. Herzog v. Württemberg, bei Breslau.
Am Tisch steht ein General von 1760. Deutscher Kanonier und ein Füsilier, der Feldartillerie, vor dem Tisch.
Zu Pferd: Gideon Ernst Freiherr v. Loudon.
Er war der fähigste, tatkräftigste und erfolgreichste Feldmarschall, der Österreicher. Siegte bei Kunersdorf, Landeshut und unterlag bei Liegnitz.

Bei der Schlacht von Breslau verloren die Preußen und zogen sich in die Stadt zurück. 3 Tage später fiel sie.
Mit der Festung Schweidnitz zusammen, hielt Österreich Schlesien für zurück erobert.
Friedrich d.Große 17.jpg



Am Pavillion, rechts: Kürassier-Rgt. Nr.6 (v.Trautmannsdorf), zu Pferd und Inf.-Rgt. Nr.17 (v. Kolowrat), beide bei Prag.
Die Preußen drehten die verloren geglaubte Schlacht, noch zu ihren Gunsten. Friedrich verließ vor Schlachtende das Gelände.
Die Siegesmeldung wurde ihm überbracht. Hier starb mit Feldmarschall v. Schwerin der ranhöchste Befehlshaber des Krieges.
Die Österreicher zogen sich in die Stadt zurück. Preußen musste später die Belagerung aufgeben.

Links, vorne: Inf.-Rgt. Nr.26 (Puebla), Inf.-Rgt. Nr.28 (Wied) beide bei Torgau und Inf.-Rgt. Nr.23 (Baden Baden), bei Burkersdorf.
Torgau war die zweitblutigste Schlacht, mit Sieg Preußens. Friedrich verbot die Bekanntgabe der Verluste, da sie bei knapp 17 000 betrug.
Über 1 / 3 der Armee. Die Österreicher hatten 15 000. Sie waren aber nicht vernichtet worden.

Burkersdorf: Sieg Preußens. Erneuerung der Armee, nach den nachhaltigen Niederlagen. Einnahme von Schweidnitz.
Nach Leuthen hatte man Breslau zurück erobert. So war 1762 Schlesien in preußischer Hand.
Mit dem Sieg bei Freiberg, hier führte Friedrichs Bruder Heinrich den Oberbefehl, kam es zum Frieden.
Preußen wurde zur Großmacht in Europa.
Friedrich d.Große 18.jpg


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alex v. historien
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Fr Dez 03, 2021 18:22

Im Frühjahr werde ich neuere Fotos machen. Irgenwann einmal werde ich es noch erweitern.

Nachbetrachtung des Siebenjährigen Krieges.

Worum ging es ?
Im 1. und 2. Schlesischen Krieg anektierte, ob zu Recht oder Unrecht, Preußen die Provinz Schlesien von Österreich.
Die waren mit Sachsen verbündet, da Preußen in Sachsen einmarschierte. Preußen gewann beide Kriege.

Im dritten Krieg ging es nicht nur um Schlesien sondern, nach der verlorenen Schlacht von Kolin, auch um die Existenz Preußens als Staat.
Preußen, das Konitigentheer im Westen (Hannoveraner, Braunschweiger, Briten) gegen Österreich, Frankreich, Sachsen, das Reichsheer, Schweden und Russland.

Die Schweden spielten keine Rolle. Sie hielten sich überwiegend an der Küste auf.
Sachsen auch nicht, da diese nach Einschießung bei Pirna kapitulieren musste.
Die Franzosen hielten sich, bis auf Rossbach, in Westdeutschland auf. Die Reichsarmee war bei Rossbach, Maxen und Freiberg dabei.
Nur bei Maxen waren sie, mit den Österreichern, siegreich.
Sie hatte das Problem, das die prothestantischen Regimenter nur Ungern gegen ihre Glaubensbrüder kämpfen wollten.
Die Reichsarmee war überwiegend katholisch.

Die Russen schlugen die Schlachten Groß Jägersdorf, Zorndorf, Palzig / Kay und Kunersdorf. Sie gewannen, außer Zorndorf, alle.
Friedrich unterschätzte sie, in Hinsicht ihrer Hartnäckigkeit und Widerstandsfähigkeit. Zorndorf war nur gewonnen, weil die Russen sich zurückzogen.
Eigentlich war es ein Unentschieden.

Hauptgegner Österreich schlug die Schlachten Lobositz ( zu spät kommendes Entsatzheer, für die eingeschlossenen Sachsen), Prag ( Rückzug in die Stadt),
Kolin (Sieg), Breslau (Einnahme der Stadt), Leuthen (größte Niederlage), Hochkirch (Sieg), Kunersdorf ( größter Sieg, mit den vereinigten Russen -
Fastvernichtung der preußischen Armee), Maxen ( Gefangennahme eines ganzen preußischen Korps), Liegnitz ( Niederlage einer, von drei Armeen).
Friedrich entkam dadurch der Einkesselung. Torgau, Burkersdorf und Freiberg (alles Niederlagen).

Bei Leuthen kam der berühmte Schrägangriff, der Preußen zum Tragen. Hier wurde das Zentrum umgangen und die komplette linke Flanke aufgerollt.
Die Österreicher standen kurz vor der Vernichtung. Durch den Sieg bei Liegnitz, konnte Friedrich die Verbindung zu seinem Bruder herstellen und die Russen vertreiben. Da Friedrich dem Korps bei Maxen nicht zur Hilfe kam, ging es in Gefangenschaft. Befehlshaber Finck wurde 1763 zu Festungshaft verurteilt.

Friedrich verlor viele Schlachten, bei er selber nicht anwesend war. Freiberg gewann sein Bruder.
Letzendlich war der Tod der Zarin von Russland, deren Frieden, u.a. auch mit Frankreich und Schweden ausschlaggebend, das Friedrich den Krieg gewann.
Bei Kriegsende standen nur Teile der Reichsarmmee und Sachsen den Österreichern zur Verfügung.
Die Kriegskasse war leer, Preußen hielt Schlesien in der Hand, so gab es keine Möglichkeit der Fortführung. 1763 Friede zu Hubertusburg.
Preußen behielt Schlesien und stieg zur europäischen Großmacht auf.

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alex v. historien
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Di Jan 21, 2025 15:11

Ich habe meinen, schon älteren, Thread hochgeholt, da ich einige Figuren für das Thema fertig gemacht habe. Es ist schon einige Monate her.
Die erste Figur hat indirekt mit dem Siebenjährigen Krieg zu tun, aber seine Truppe.

Franz Freiherr von der Trenck (1711-1749) war kaiserlicher Offizier und Freischärler.
Sein Vetter Friedrich stand anfangs im Dienst von Preußen. Im österreichischen Erbfolgekrieg 1740 stellte er ein Korps von 1000 Panduren, auf eigene Kosten, auf.
Panduren stammen aus Ungarn und Kroatien. Kämpfte in den Schlesischen Kriegen gegen Preußen. Nach Kriegsende kamen Beschuldigungen auf, Trenck hätte
Gelder veruntreut und brutale Strafen gegen seine eigenen Leute verhängt. Er hatte viele Feinde und Neider, wegen seiner Direktheit und militärischen Erfolgen.
Er wurde inhaftiert und 1746 zum Tode verurteilt. Es gab eine Wideraufnahme des Strafprozesses. Dieser dauerte zwei Jahre.
Erneut zum Tode verurteilt, wurde er 1748 von Maria Theresia zu lebenslanger Haft begnadigt. 1749 verstarb er auf der Burg Spielberg bei Brünn.
1756 gingen seine Leute in das Infanterie-Regiment Nr.53 über. Das Erscheinungsbild und die Ausrüstung wurden der österreichischen-ungarischen Armee angepasst.
Diese Einheit bestand bis 1918, als Garnison in Kroatien.
1940 spielte Hans Albers den Trenck, im gleichnamigen Film. Dort spielte er auch Vetter Friedrich und seinen Vater.
Alle zwei Jahre finden in Waldmünchen Freilichtspiele statt.

Hier ist ein Pandur in seiner Ursprungsform zu sehen.
DSC02515.JPG
DSC02516.JPG
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Di Jan 21, 2025 15:33

Die zwei Figuren gehören zu einem besonderen Land an.

Landgrafschaft Hessen-Kassel, 1803 Kurfürstentum Hessen.

Bei Friedrich II. kamen 1 Soldat auf 15 Zivilisten. Zum Vergleich mit dem militärischen ausgeprägten Preußen, hier 1 zu 30.
Im Siebenjährigen Krieg Verbündeter Preußens. Viele protestantische Länder waren hier angeschlossen.
Die Hessen kämpften in der Observationsarmee, im Westen und in Norddeutschland gegen die Franzosen und Sachsen.
Unter verschiedenen Befehlshaber, waren dort noch Kurhannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Schaumburg-Lippe und Sachsen-Gotha vertreten.
Hinzu kamen einige englische und preußische Einheiten.
Berühmt wurden die Jäger im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Durch den Soldatenhandel Friedrichs mit den Briten, waren sie gezwungen in Amerika zu kämpfen.
Für die Amerikaner waren alle deutschen Soldaten dort Hessians, da diese sehr gefürchtet waren, durch ihre Disziplin und Feuerkraft. Bei Trenton wurde sie durch
General Washington geschlagen. Der Befehlshaber Oberst Johann von Rall wurde tödlich verletzt.

Es gibt einige Filme zu dem Thema. 1976 gab es eine dreiteilige Fernsehreihe: Der Winter, der ein Sommer war, 2000 den Fernsehfilm "Die Schlacht am Delaware" und
indirekt 1999 den Spielfilm "Sleepy Hollow" und der nachfolgenden Serie.

Links ist der Jäger zu Fuß und recht ein Musketier Infanterie-Regiment Nr. 5
DSC02518.JPG

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PS: Hier wird in geraumer Zeit noch einiges folgen.
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Do Jan 23, 2025 12:30

Französische Artillerie

Zu Beginn des 18.Jahrhundert besaß Frankreich, wie überall, nur schwer manövrierbare Kanonen.
Unter dem 1. Generalinspekteur der Artillerie Jean-Florent de Vallière, wurde sein erdachtes System mit weniger Kaliber angewandt.
1757 wurde ein leichtes Geschütz "nach Schwedischer Art" eingeführt. Die Kanone wog nur 150 mal soviel, wie das abgefeuerte Geschoss.
Bei den Alten war es 280 mal so hoch. Die Artilleristen weigerten sich, die Neuen zu bedienen.
Marschall Moritz von Sachsen musste seine ganze Autorität einsetzen, um die Bedienung voranzutreiben.
Im Siebenjährigen Krieg gab es nur zusammen gewürfelte Geschütze, bis man im laufe der Zeit die Neuen doch schätzen lernte.
1765 gab es eine Reform unter Jean-Baptiste Vaquette de Gribeauval. Er teilte die Artillerie in mehrere Gruppen auf.
Hierfür wurden dann "spezialisierte" Kanonen gebaut.

Hier ist ein Kanonier. Die Lafetten und Beiwagen, wurden später in Grün gestrichen.
DSC02519.JPG
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Fr Jan 24, 2025 1:58

Nachtrag, ohne Bildvorstellung.
Die Artillerie von Kurhannover, die im Westen gegen die Franzosen kämpften, hatte die selbe Farbe bei ihren Lafetten und Beiwagen.
Auch die Uniform ähnelte der Franzosen. Sie hatten nur einen hellblauen Rock, schwarze Halsbinde, eine paille Kniehose, gelben Cordon,
sowie gelbe Seitenpuschel.

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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Fr Jan 24, 2025 19:10

Kurfürstentum Sachsen.
Die Artillerie bekam 1730 eine eigene Uniform. Grüner Rock und rote Hose. Die Farben waren bis 1918 gültig.
In den Schlesischen Kriegen hatte Sachsen fünf Festungen. Königsstein war die Bedeutendste.
1756 schritten die Preußen, ohne Kriegserklärung, über die Grenze. Bei Pirna wurde die gesamte Armee eingekesselt und belagert.
Die Sachsen versuchten, in der Nähe des Ortes Ebenheit am Lilienstein, einen Ausbruchsversuch. Teilweise, wegen des schlechten Bodens, wurden Kanonen
zurück gelassen. Einige Einheiten konnten über die Elbe, mit leichten Geschützen, setzen. Die restliche Armee blieb am anderen Ufer.
es gab mehrere Gefechte. Eine österreichische Entsatz-Armee sollte zu Hilfe kommen. Durch die verlorene Schlacht, der Österreicher, von Lobositz, konnten die Österreicher nicht zu Hilfe kommen. Die Sachsen mussten kapitulieren. Königsstein wurde, mit Material, und der Leibgarde neutral.
Alle anderen Materialen gingen in den Besitz der Preußen. Ebenso die sächsischen Regimenter, die gepresst wurden, durch falsche Versprechungen der Preußen.
Diese liefen nach und nach wieder davon und kämpften in der französischen, österreichischen Armee und dem Reichsheer.

Hier sind. drei Kanonen. Die Radreifen waren auch in Dunkelgrau gestrichen.
Die Kleine kommt in dieses Diorama. Auf Seite 1, Bild 1 wurde die Andere ausgetauscht und überarbeitet.
Die Mittlere kommt in das Völkerschlacht-Dio rein und die Große in das Napoeleon 1800 - Dio.
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Sa Jan 25, 2025 13:26

Einen Nachtrag, den ich zu Sachsen vergessen hatte.
Sachsen-Gotha, die mit den Hannoveranern kämpfte, besaß weiße Lafetten, mit schräg schwarz angesetzten Streifen.

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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Mo Jan 27, 2025 11:14

K.u.K. Österreich-Ungarn
Österreichs einstige Vormachtstellung, verlor in Europa nach und nach die Führungsrolle.
Sie blieben, im Gegensatz zu allen anderen Staaten, bei ihren alten Strukturen. Im Napoleonischen Krieg war es in den ersten Jahren genauso.
Fürst Joseph Wenzel zu Liechtenstein fing, durch ein Schlüsselerlebnis, die Armee zu reformieren.
1742 im 1. Schlesischen Krieg, bei Chotusitz, wo er fast sein Leben verlor, erkannte er die Überlegenheit der preußischen Kanonen.
Um das Niveau der Artillerie zu erhöhen, erarbeitete er mit Fachleuten ein Memorandum aus, was Maria Theresia genehmigte.
Er wurde 1744 zum Generaldirektor der gesamten Artillerie ernannt. Als er Oberhaupt seines Hauses wurde, investierte er eigene Mittel in den Ausbau der Artillerie.
Seine Fachleute waren meist Ausländer, z.B. der Franzose Vaquette de Gribeauval. Dieser wurde zum Bindeglied zwischen Artillerie und Geniekorps.
Die Feldartillerie bestand aus den "Deutschen" (inkl. Ungarn und Italiener), sowie dem niederländischen Nationalartilleriekorps (wallonisch-belgische).

Die linke Kanone (vor 20 Jahren in der Grundfarbe bemalt) wurde überarbeitet und kommt hier in das Thema (Seite 2, Bild 1 sind ein Kanonier und Füsilier, der Artillerie).
Die rechte Kanone ist neu und kommt, wie die Protze, in das Völkerschlacht Diorama.
Die Protze habe ich nicht bemalt, da sie aus einem Antex oder Trol - Set stammt. Die liebe Gertrud hat es herausgefunden, woher sie stammt.
Ich hatte sie per Zufall mal in einem Konvolut auf dem Flohmarkt gekauft. Ich gehe davon aus, das sie einen Wert hat und einigermaßen selten ist.
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Mi Jan 29, 2025 15:49

Da ich für Friedrich und Napoleon meine Kanonen restauriere oder neu mache, ist hier eine Kanone und Protze, für Napoleon zu sehen.
Allerdings sind hier drei Personen aufgeführt, die bei Friedrich von Bedeutung, bei der Artillerie, waren.
Friedrich selbst wird als Begründer der reitenden Artillerie angesehen, wenn auch für kurze Zeit vorher ähnliches auftauchte.

Karl Wilhelm von Dieskau war Generalleutnant und Generalinspekteur der Artillerie. Sein Großneffe war der spätere Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke. Der war Chef des Generalstabs in den deutschen Einigungskriegen. Seine Konzepte, auch Zivil, sind bis heute noch aktuell.
Dieskau wurde 1757 Generalinspekteur der Zeughäuser und des gesamten Artilleriematerials. Er entwickelte zwischen 1754 -1771 neun Modelle, eines Typs leichter Kanonen, u.a. auch Kammergeschütze.

Ernst Friedrich von Holtzmann war Oberst und hatte maßgeblich mit seinen Erfindungen zur Entwicklung der Artillerie beigetragen.
Er war einer der wichtigsten und erfolgreichsten Ausbilder der Armee. Er verbesserte die Kammergeschütze und führte die Kastenprotzen ein. Dort wurden auch Munitionskästen angebracht. Im Siebenjährigen Krieg war er dem Korps Lehwaldt, in Ostpreußen, unterstellt.
Kämpfte bei Groß-Jägersdorf, Zorndorf und Kay (Paltzig) gegen die Russen. Im Oktober 1759 verstarb er überraschend an einem Herzinfarkt.

Karl Friedrich von Moller war Oberst der Artillerie. Er erlangte zu Berühmtheit, da er u.a. bei Lobositz zum wesentlichen Erfolg dazu beitrug.
War auch bei Prag, Olmütz, Roßbach und Zorndorf dabei. Durch seine kessen Sprüche, war der König von ihm angetan.
Dieser, oft in misslicher Lage, sagte dann immer: "Was sagt sein Genius ihm ?".
Zweifelhaft ist es allerdings, ob von Moller die Erfindung der brennenden Kartätschen herrührte.
Bei Roßbach wurde sie phänomenal eingesetzt. Zwei Monate nach der Schlacht von Freiberg, verstarb Moller dort.
Als einer der wenigen Nicht-Generale, wurde er auf der Ehrentafel am Reiterstandbild Friedrich des Großen verewigt.
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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » So Feb 02, 2025 15:58

Zarenreich Russland
Russland war qualitativ, gegenüber den anderen Ländern, auf dem niedrigsten Stand.
1756 an der Spitze, machte Pjotr Iwanowitsch Schuwalov weitreichende Reformen. Um Menschen auszubilden, gab es Artillerie-Schulen.
Er schaffte ein System der Rekrutenaushebung und wurde Generalfeldzeugmeister der Artillerie. Er brachte sie auf einen hohen Stand.
Auch war er aktiv bei der Entwicklung der Schuwalov-Haubitze beteiligt. Er gründete eine Privatarmee von 30 000 Mann, das neue Beobachtungskorps.
Als Elisabeth I. starb, wurde ihr Neffe Peter III. zum Zaren. Er machte Frieden mit Friedrich. Peter III. ernannte Schuwalov zum Generalfeldmarschall.
Dieser verstarb aber zwei Wochen später. Peter III. gründete ein Artillerie-Bataillon der Leibgarde. Da er ein schwacher und kränklicher Zar war, kam er auf
unerklärliche Weise zu Tode. Seine Frau Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst-Dornburg konnte man nicht nachweisen, an einer Verschwörung beteiligt zu sein.
Sie wurde, als Katharina II., zur neuen Zarin und schaffte 1763 das Artillerie-Bataillon wieder ab.
Die Russen bemalten ihre Kanonen bis 1709 Rot, bis 1763 Grün, bis 1797 Rot und anschließend dauerhaft Grün.

Die kleine Kanone kommt hier in das Thema. Die dortige Kanone habe rausgenommen und überarbeitet.
Die Große und die Protze kommen in das Völkerschlacht-Thema.

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Re: Besuch bei Friedrich II.von Preußen

Beitrag von alex v. historien » Mo Feb 03, 2025 16:35

Da ich mich bei diesem Thema hauptsächlich auf den Osten (u.a. Schlesien) konzentrierte, möchte aber nicht den westlichen Schauplatz außer Acht lassen.
Bedingt durch die Vorstellung der Artillerien, kommt man auch nicht an England vorbei. Die Kanone kommt allerdings in das Waterloo-Thema hinein.
England und Frankreich lieferten sich in Übersee den eigentlichen Krieg um die "Weltherrschaft". Für Preußen ging es um Schlesien und das eigene Überleben.

Zu Beginn des 18.Jahrhunderts, gab es bei den Briten viele Geschütze. Die Kanonen wurden nach Gewicht der Kugeln, Mörser nach Durchmesser unterschieden.
Alle Spezialisten wurden im "Traine of Artillery" integriert. Allerdings bezog sich das nur auf Feldzüge. Sie wurden danach sofort wieder aufgelöst.
Erst 1716 wurde ein ständiges Korps gebildet. 1757 wurde das "Royal Regiment of Artillery" nochmals verstärkt und in Westdeutschland gegen die Franzosen eingesetzt.
1742 schuf Benjamin Rohns die Grundlage für ein wissenschaftliches Studium der Artillerie. 1744 berechnete Thoma Binning die Flugbahn der Geschosse.
Das älteste Korps ist die "Honourable Artillery Company". Ursprung war 1537 unter Heinrich VIII. Sie hatte den Auftrag, alle Wurfwaffen der damaligen Zeit zu erproben.
Seit 1682 wird der Titel General-Hauptmann bis heute dem britischen Souverän übertragen. Die Trommler der Artillerie, hatte eine Art Kutsche ohne Dach.
Sie saßen hinter dem Kutscher, mit den Trommeln. Hinter der Rückbank war das königliche Wappen abgebildet.

William Phillips war Kommandeur einer Artilleriebrigade des Britischen Expeditionskorps in Westdeutschland.
In der Schlacht von Warburg exerzierte er ein beispielloses Manöver, in dem er mit schweren Kanonen 8 km weit galoppierte und somit der französischen Armee den Weg abschnitt. Zum Ende des Krieges gründete er eine musikalische Brigade, auf die die heutige Royal Artillery Band zurück geht.

Die wichtigsten westlichen Schlachten und Anmerkungen.
Die Engländer kämpften bei den Alliierten und die Franzosen, mit Truppen des Kurfürstentums Sachsen.
Hastenbeck: Niederlage der Alliierten. Frankreich besetzte weite Teile Braunschweig-Lüneburgs und Braunschweig- Wolfenbüttel.
Roßbach (Sachsen): Die Franzosen und Reichsarmee drangen nach Thüringen und Sachsen vor. Die Preußen vernichteten eine doppelt so starke Armee, unter Friedrich II.
Sie verloren Beide 25 % ihres Bestandes. Preußen ganze 500 Soldaten. Die Franzosen beschränkten sich daraufhin auf den Westschauplatz.
Die Reste der Reichsarmee gingen zu den verbündeten Österreichern.
Krefeld: Sieg der Alliierten, trotz einer riesengroßen Übermacht der Franzosen.
Bergen: Niederlage, aber höhere Verluste der Franzosen.
Minden: Sieg, Verhinderung der Besetzung Kurhannovers durch die Franzosen.
Warburg: Sieg, halten die Diemel-Linie und somit Westfalen gegen die Franzosen. Aber dadurch geht Hessen-Kassel verloren.
Nach dem Kampf an der Brücker Mühle (Hessen), kommt es zum Waffenstillstand. Durch den Vorfrieden von Fontainebleu, kommt es zwischen England und Frankreich hier zum Friedensschluss.
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