Balhorn um 1750
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Re: Balhorn um 1750
Hallo Jürgen,
wie du ja weißt, habe mir mit meiner Frau dein Dio angesehen. Es hat uns sehr gut gefallen, wie immer bei deinen Dio's mit viel Liebe und Detailreichtum inzeniert. Auch der geschichtliche Hintergrund war sehr interessant und gut dargestellt.
Da wir beim Eröffnungstag da waren, konnten wir miterleben, wie gut dein Dio angenommen wurde.
Nicht zu vergessen, das leckere Balhorner Bier.
Bei deinem nächsten Dio sind wir sicher wieder dabei.
Viele Grüße,
Detlef
wie du ja weißt, habe mir mit meiner Frau dein Dio angesehen. Es hat uns sehr gut gefallen, wie immer bei deinen Dio's mit viel Liebe und Detailreichtum inzeniert. Auch der geschichtliche Hintergrund war sehr interessant und gut dargestellt.
Da wir beim Eröffnungstag da waren, konnten wir miterleben, wie gut dein Dio angenommen wurde.
Nicht zu vergessen, das leckere Balhorner Bier.
Bei deinem nächsten Dio sind wir sicher wieder dabei.
Viele Grüße,
Detlef
Re: Balhorn um 1750
Hi Jürgen,
ein echt klasse Dio...
LG
Sascha
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- Playmo-Jürgen
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Re: Balhorn um 1750
Nach einer kleinen Zwangspause geht es jetzt weiter mit einigen historischen Fakten:
Am Ende des 7 jährigen Krieges verlassen 1762 die französischen Truppen zum letzten Mal das Dorf. Im Laufe des Krieges kam es immer wieder zu Belagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Einen sehr detaillierten Bericht hierüber hatte der damalige Pfarrer verfasst.
Die Männer versteckten sich mit den Pferden im Wald, damit diese nicht auch noch als Kriegsbeute dem Feind in die Hände fielen.
Von Greueltaten an der Bevölkerung ist jedoch zu keiner Zeit die Rede. Die Bevölkerung musste lediglich die Soldaten, Offiziere und das Vieh versorgen.....
Am Ende des 7 jährigen Krieges verlassen 1762 die französischen Truppen zum letzten Mal das Dorf. Im Laufe des Krieges kam es immer wieder zu Belagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Einen sehr detaillierten Bericht hierüber hatte der damalige Pfarrer verfasst.
Die Männer versteckten sich mit den Pferden im Wald, damit diese nicht auch noch als Kriegsbeute dem Feind in die Hände fielen.
Von Greueltaten an der Bevölkerung ist jedoch zu keiner Zeit die Rede. Die Bevölkerung musste lediglich die Soldaten, Offiziere und das Vieh versorgen.....
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- Playmo-Jürgen
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Re: Balhorn um 1750
1771 wird das neue Pfaarhaus gebaut und ist eines der wenigen Häuser die noch aus dieser Zeit bis heute in Balhorn stehen.
Das alte Pfaarhaus wurde bereits 1480 gebaut, aber nach fast 300 Jahren zu baufällig geworden und im 19 Jahrhundert abgerissen.
Bei Strassensanierungen vor etwa 5 Jahren fand man die Fundamenteichenbalken des alten Pfaarhauses und liess diese datieren um den Bau des Hauses feststellen zu können.
Das alte Pfaarhaus wurde bereits 1480 gebaut, aber nach fast 300 Jahren zu baufällig geworden und im 19 Jahrhundert abgerissen.
Bei Strassensanierungen vor etwa 5 Jahren fand man die Fundamenteichenbalken des alten Pfaarhauses und liess diese datieren um den Bau des Hauses feststellen zu können.
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Re: Balhorn um 1750
Die ältesten Unterlagen die wir bzgl. des Balhorner Bier´s gefunden haben stammen aus dem Jahr 1462. Allerdings steht dort lediglich etwas von einer Schanksteuer.
Fest steht, das mindestens seit 1583 in Balhorn Bier gebraut wurde. Wir haben eine Urkunde aus diesem Jahr gefunden, in der sich die Wolfhager Ratsherren beim Landgrafen darüber beschweren das die Balhorner zu viel Bier gebraut haben.
Auch die Menge des gebrauten Bieres wurde genauestens vom Pfarrer dokumentiert. Sehr interressant was da für Mengen herauskommen.....
1895 war dann Schluss mit dem brauen.
In dem Gebäude war fortan eine Molkerei und nach dem Krieg eine Bäckerei. In den 60ger Jahren wurde es schließlich abgerissen. Heute befindet sich dort der Dorfplatz, sozusagen der Dorfmittelpunkt, wo Weihnachtsmarkt und Maifest stattfinden.....
Fest steht, das mindestens seit 1583 in Balhorn Bier gebraut wurde. Wir haben eine Urkunde aus diesem Jahr gefunden, in der sich die Wolfhager Ratsherren beim Landgrafen darüber beschweren das die Balhorner zu viel Bier gebraut haben.
Auch die Menge des gebrauten Bieres wurde genauestens vom Pfarrer dokumentiert. Sehr interressant was da für Mengen herauskommen.....
1895 war dann Schluss mit dem brauen.
In dem Gebäude war fortan eine Molkerei und nach dem Krieg eine Bäckerei. In den 60ger Jahren wurde es schließlich abgerissen. Heute befindet sich dort der Dorfplatz, sozusagen der Dorfmittelpunkt, wo Weihnachtsmarkt und Maifest stattfinden.....
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- Playmo-Jürgen
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Re: Balhorn um 1750
1775 wurden aus Balhorn insgesamt 25 Männer eingezogen, die für die englische Krone den Aufstand in den Kolonien niederschlagen sollten.
Ihre Namen, ihr Alter, Ihre Dienstränge und ihr Schicksal ist fast komplett erhalten.
Die überaus erfolgreichen und bekannten Söldner aus Hessen Kassel waren bis zum Winter 1776 noch unbesiegt.... der Rest ist Geschichte
Viele Nachfahren dieser Soldaten leben noch heute in Balhorn
Ihre Namen, ihr Alter, Ihre Dienstränge und ihr Schicksal ist fast komplett erhalten.
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Re: Balhorn um 1750
Zwei Familien hatten zu dieser Zeit das Recht bzw. die Konzession Branntwein herzustellen.
Eine der beiden Familien betreibt noch heute einen der größten Getränkehandel in der Region und beliefert jede BEPA mit Tischen und Getränken.....
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Re: Balhorn um 1750
1743 begannen die Arbeiten der neuen barocken Kirchturmhaube. Fünf Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung.
Noch heute schmückt die Haube den Turm der Kirche und ist auch auf dem Etikett der Bierflaschen zu sehen.
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Re: Balhorn um 1750
Wie bereits erwähnt liess der Landgraf 1737 die erste Katasterkarte anlegen. Sie war fortan die Grundlage für Grundsteuererhebung.
Zusätzlich wurden nicht Ländereien erfasst, sondern auch Viehbestand, Mägde, Knechte, Frauen und Kinder.
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Re: Balhorn um 1750
Es passt nicht ganz in die Zeit.... es muss etwa 1000 Jahre früher gewesen sein, da fällte ein gewisser Bonifatius in der Nähe der Dom- und Kaiserstadt Fritzlar die heidnische Donareiche um den ansässigen Germanen den christlichen Glauben zu bringen.
Das er sich auch in Balhorn aufhielt ist urkundlich belegt.
Einer seiner Schüler war ein gewisser Lullus. Den Hersfeldern sicherlich bekannt.
Lullus bekam im Jahre 774 die Ortschaft "Villa Balahorna" geschenkt. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung unseres Dorfes.
Das die beiden hier in dem Diorama rumlaufen hat nur symbolischen Charakter....
Das er sich auch in Balhorn aufhielt ist urkundlich belegt.
Einer seiner Schüler war ein gewisser Lullus. Den Hersfeldern sicherlich bekannt.
Lullus bekam im Jahre 774 die Ortschaft "Villa Balahorna" geschenkt. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung unseres Dorfes.
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Re: Balhorn um 1750
Zu guter Letzt.....:
Vielleicht habt ihr den Film "Sleepy Hollow" schon mal gesehen!?
Dort treibt ein böser kopfloser Reiter sein Unwesen und verbreitet Angst und Schrecken.
Er wird in dem Film nur "Der Hesse" genannt.
Natürlich stammt dieser Hesse aus Nordhessen und natürlich wurde dieser Bösewicht auch in Balhorn gesehen! Auch dies wurde seinerzeit vom Pfarrer dokumentiert!
Und nicht nur das: auf der anderen Strassenseite saß noch ein Hund aus dessen Augen und Mund Feuer hervorkam.....
Vielleicht habt ihr den Film "Sleepy Hollow" schon mal gesehen!?
Dort treibt ein böser kopfloser Reiter sein Unwesen und verbreitet Angst und Schrecken.
Er wird in dem Film nur "Der Hesse" genannt.
Natürlich stammt dieser Hesse aus Nordhessen und natürlich wurde dieser Bösewicht auch in Balhorn gesehen! Auch dies wurde seinerzeit vom Pfarrer dokumentiert!
Und nicht nur das: auf der anderen Strassenseite saß noch ein Hund aus dessen Augen und Mund Feuer hervorkam.....
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Re: Balhorn um 1750
Sensationel dargestellt und toll dokumentiert!
...die Straße gleitet fort und fort,...
Re: Balhorn um 1750
Interessant und sehr lehrreich!!!
Wenn ich als erster gehen sollte, dann warte ich auf dort auf dich, auf an der anderen Seite des dunklen Wassers.