Abwarten, liebe Leserschaft ...
12. August 2013: A New Hope
Heute stand der Besuch der Dame vom Genfersee an. Urania war schon ganz aufgeregt und konnte es kaum erwarten, bis es endlich losging.
Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Freddy-Mercury-Statue in Montreux (Das Album „Jazz“ von Queen wurde von Juli bis Oktober 1978 in Nizza sowie in den direkt am Genfersee in Montreux gelegenen Mountain Studios – die im folgenden Jahr von Queen übernommen wurden – eingespielt.), ging es mit Sicht auf das Mont-Blanc-Massiv an Weinbergen und Hängen mit Spalierobst vorbei nach Lausanne und Genf.
Am schweizerischen Nationalmonument im Genfer Jardin Anglaise, unweit der Stelle, wo am 10. September 1898 Elisabeth, die Kaiserin von Österreich und Apostolische Königin von Ungarn, von dem Anarchisten Luigi Lucheni mit einer angespitzten Feile erstochen wurde, stieg dann die geheimnisvolle Dame vom See zu. Es stellte sich heraus, dass die Dame bereits über 2.100 Jahre alt war. Die Allobrogerin wirkte trotz ihres hohen Alters sehr jugendlich und bekleidete wichtige Ämter in der UNO, WTO und WHO.
Sie stellte sich schlicht als Genève vor, war aber niemand geringerer als die Stadt Genf selbst. Das Treffen verlief besser als angenommen, die beiden Damen unterhielten sich angeregt auf Französisch, während der Golem nach Cologny zur Villa Diodati weiterfuhr.
Dort waren 1816 – dem Jahr ohne Sommer – Mary Godwin, der Romantiker und Marys späterer Ehemann Percy Bysshe Shelley, der englische Dichter Lord Byron mit seiner schwangeren Exgeliebten Claire Clairmont (Marys Halbschwester) sowie der Arzt und Schriftsteller John Polidori zusammengetroffen. Neben dem exzessiven Genuss von Laudanum widmeten sie ihre Zeit den Disputen politischer, philosophischer und spiritistischer Fragen. Da die Runde aber auch gerne aus deutschen Gespenstermärchen vorlas, schlug Byron schließlich vor, jeder solle sich selbst eine solche Geschichte ausdenken. Aus Mary Wollstonecraft Shelleys Feder entsprang schließlich die mittlerweile weltberühmte Geschichte von Frankenstein (Frankenstein, or The Modern Prometheus).
Mit Blick auf den Jet d’eau (franz. Wasserstrahl), einem bis zu 140 Meter hohen Springbrunnen auf dem Lac Léman, wurden sich die beiden Damen auf der Pré Byron (dt. Byron-Wiese) rasch einig: Anstatt Urania nur zu helfen, hatte Genève spontan selbst die Patenschaft für sie übernommen. Damit aber noch nicht genug: Genève erklärte sich auch dazu bereit, Urania bei ihrer Rückkehr nach Großbritannien zu begleiten.
Urania war überglücklich und auch der Golem zeigte sich sehr zufrieden über den Ausgang ihrer Suche. Auf Uranias Frage, warum sich Genève nicht direkt auf die Annonce gemeldet habe, antwortete die Dame vom See nur, dass sie sich nicht gerne in den Vordergrund dränge. Außerdem habe sie doch dafür gesorgt, dass der Golem und Urania ihre E-Mail-Adresse bekamen.
Mit einer PLAYMOBIL-Figur mehr im Gepäck trat der Golem am Nachmittag die Rückreise nach Sion an.
OST:
Queen - Who Wants To Live Forever.