Worüber ich viel gelernt habe, ist die Art, wie die Menschen hier Beziehungen führen. Auch wenn ich es immer noch nicht verstehe. Wir waren schon wieder eine Weile unterwegs, als wir Karakorum erreichten. An der Silberbaumquelle trafen wir auf einige andere Teams. Unter anderem auch Özcan und Ayshe, die versuchten, Mylady mit etwas magischer warmer Suppe wieder auf die Beine zu bringen.
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Bei ihnen war natürlich auch Igor. Emely scheint ihn schon längst als Gefährten gewählt zu haben. Aber weder hat sie ihm ihre DNA-Probe geschickt, noch er ihr eine Liste seiner Fähigkeiten und Tallente um festzustellen, ob beide kompatibel wären. Immer wenn sie sich sehen, schweigen sie, werden rot, lächeln schüchtern und das war es.
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Und so war es auch dieses Mal. Während uns Kiki eine Tasse heißer Nudelsuppe brachte, saß Emely wieder da und sah verstohlen zu Igor hinüber. Polly sagte, sie solle doch hinübergehen und Hallo sagen. Aber sie meinte nur, er solle doch rüberkommen. Ich frage mich tatsächlich langsam, wo die kleinen Hexen herkommen.
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Also fuhren wir weiter und gerieten nördlich von Ulan Bator in einen Sandsturm. Wir sahen kaum noch etwas, so dass wir uns an den Schienen der Transsibirischen Eisenbahn orientierten, um weiter Richtung Norden zu kommen.
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Zumindest glaubten wir das. Solange bis die Schienen endeten. Polly meinte, das Teile der Strecke seit dem Zusammenbruch des Sozialismus nicht mehr gewartet wurden und die Natur sich das Land zurück nahm. Wir hatten uns verfahren. Da saßen wir nun und überlegten, an den Schienen wieder zurückzufahren, bis wir den richtigen Abzweig der Schienen fanden. Nur Emely saß da und weinte, dass sie zu ihrem Igor wolle.
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Uns blieb nichts anderes übrig, als umzudrehen. Und so kamen wir erneut nach Karakum. Es waren andere Teams dort, als letztes Mal. Aber auch noch immer die Osebergs, denn Mylady ging es nur langsam besser und die Reise nach Norden würde umso gefährlicher werden für eine kranke Frau.
Und da saß Igor und trank Suppe.
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Und Emely saß im Wagen und schaute hinaus zu Igor. Und Igor blickte immer wieder von der Suppe auf und schaute hinüber zu Emely. Doch dann stand Igor auf und kam mit einer Tasse Suppe herüber. Emely nahm sie ohne ein Wort entgegen und dann trottete Igor wieder zurück.
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Als ich Dämonia fragte, ob das immer so läuft, meinte sie, manche Dinge bräuchten eben Zeit. Die Rettung der Welt allerdings nicht. Also gab Ischade den Pferden wieder die Sporen, während Emely jammerte, dass sie nicht wenigstens Danke gesagt hatte.[/color]
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