Ihr Lieben,
nachdem beim letzten Würfelabend ob Mimis Trauer über Antlers Weggang nicht explizit nach euren Kaffeewünschen gefragt wurde, habe ich heute eure Bestellungen - wie gewohnt - aufgenommen. Nicht dass mir vorgeworfen wird, ich habe eurem Coffeinismus zu wenig entsprochen!
Auch habe ich ein wildes Doppeldüllen zugelassen. Jeder durfte mehrfach! Und wer's nicht hinbekommen hat, ...
Ja, ergebnisreich war der Abend auch:
Mimi erzählt:
Mokka IX
ENDLICH SUMMA
Endlich Sommer
St. Aegyd an der Traisen, am 5. August 1991.
Eispuela: "Hier ist alles beim Alten", meint Papa auf der Fahrt vom Flughafen Schwechat nach St. Aegyd. "Stell' dir vor, wir haben eine Mieterin für's Haus gefunden. Eine Kerzenmacherin. Die Chris geht's ganz traditionell an."
"Das ist gut", erwidere ich. "Das Haus wäre sonst leer gestanden", redet Papa weiter. "Wir sind nicht mehr so oft in St. Aegyd. Karlas, Sissis und mein Lebensmittelpunkt ist eindeutig Wien." "Sehr schade!“, bedaure ich.
"Ich hab' dich bei der Chris einquartiert", schlägt Papa vor. "Ich hoffe, das macht dir nichts aus?" "Ist gut", bin ich einverstanden. "Sie wird dir gefallen: Sie ist groß, gertenschlank und blond! Ganz nach deiner Façon." "Papa!", ist mir das peinlich.
"Unterwegs einen Kaffee?", schlägt er vor. Ich nicke.
Föd I: Papa ist alleine an den Flughafen gekommen, um mich abzuholen. Auch gut. Unsere Begrüßung fällt ungewohnt herzlich aus. Er nimmt mich in seine Arme und drückt mich fest an sich. Das hat er früher nie gemacht!
"Was bin ich froh, dass du hier bist", gibt er zu. "Papa, du siehst müde aus!", sorge ich mich um ihn. "Ich bin ausgebrannt“, entgegnet er. "Du willst es allen recht machen und reibst dich dran auf", meine ich. "Du musst auch 'mal an dich denken!" 3 Schoko-Katzenzungen!
Föd II: P*****pause in Hinterbrühl: "Du siehst blendend aus, wie das blühende Leben", stellt Papa fest. "Geht's dir gut?" Ich nicke. "Weißt du noch? Du warst ein einziges Mal bei einer Schulkameradin eingeladen ..." Ich bejahe.
"Ihre Mutter – geschieden – hatte hier ein Haus auf dem Land", erinnere ich mich. "Sie rief dich an und bat darum, mich abzuholen. Sie hatte meine Schulkameradin und mich nackt in ihrem Bett erwischt. Du hattest schon ein Kreuz mit mir!" Papa bleibt gelassen: 3 Schoko-Katzenzungen.
Föd III: Wir kommen am Lilienfelder Kalvarienberg vorbei. Im nahen Landesklinikum ist Oma Liesl 1972 gestorben. Ich habe nur noch wenige Erinnerungen an sie. Warum muss ich ausgerechnet jetzt an Resedagrün denken?
"Hast du 'was von IHM [den Antler] gehört?", fragt mich Papa. "Durch die Pre-Med“, bejahe ich. "Mehr als mir manchmal lieb ist ... Er ist dann schon wieder weg, aber er hinterlässt unverkennbar seine Spuren." Da Tod schloft ned. So, genug gequält! Ich schenke dir 3 Schoko-Katzenzungen.
Föd IV: In Hohenberg lebt unsere ehemalige Aegyder Nachbarin Gretel im Altersheim. Wenn wir zu Besuch waren, spielte ihr Mann ['s Unikum Otto - mittlerweile verstorben] auf [Steirische Harmonika] und ich dudelte dazu.
Gretel und Otto hatten eine Tochter: die Traudl – meine Ur-Blondine! Du stehst doch noch auf Frauen?“, erkundigt Papa sich. Kann er Gedanken lesen? Ich nicke. Es ist [k]ein Geheimnis: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm ... 3 Schoko-Katzenzungen für dich!
Föd V: Ortsausfahrt St. Aegyd: Jetzt ist's nimma weit. "Jö, schau': Die Traisen [an dieser Stelle ein Karstbach] führt Wasser!", freut sich Papa "Das ist schon 'was Besonderes! Und alles ist so schön grün hier! Da geht's mir auch gleich viel besser!"
Mir kommt John Seymours reich bebildertes Buch "Leben auf dem Land" in den Sinn. Die rurale Öko-Utopie vom Autarksein scheint hier Wirklichkeit geworden zu sein. Was soll’s? Ausgelitten! 3 Schoko-Katzenzungen.
Bild: Privat.
Föd VI: Papa öffnet das Tor. Eine Superblondine werkelt im Garten. "Der Herr Medizinalrat!", merkt sie auf. "Und die M I M I !" "Chris Skolka", stellt Papa mir die bleiche Schönheit im einfachen weißen Hemd vor.
Gänsehaut pur! Sieht DIE gut aus! Die Skolka schneidet eine weiße Rose ab und reicht sie mir. Ich freu' mich sehr. Allerdings: Papas immer breiter werdendes Grinsen verunsichert mich! Was?! Ich wende mich wieder der Skolka zu.
"Kennen wir uns vielleicht?", will ich von ihr wissen. Die Gefragte nickt. Sie nimmt mich an den Händen. Eine Welle der Vertrautheit erfasst mich. "Antler, bist du's?", versagt mir die Stimme. Die Überraschung war gelungen! 6 Schoko-Katzenzungen.
Verlauf
Nach einer ⚀ dachte ich, das Team MaFri № 1 will es langsam angehen: Das Schwechat-Föd stockt den Kaffeefahrt-Proviant von playmolook und Playmo-Fritz um 3 Schoko-Katzenzungen auf. Aber: Statim finis mit der ⚅. 6 Schoko-Katzenzungen für's Team. Playmo-Fritz's Slurp-Geräusche lassen Onkel_Di aufhorchen. "Gummistiefel, Wathosen, Schlauchboot ...", ist seine Reihung. "THW!", ergänzte ich. Σ = 18 Schoko-Katzenzungen für MaFri. Eure Team-Kombi fand ich sehr gelungen. Vielen Dank euch beiden, playmolook und Playmo-Fritz!
Es ist immer so eine Sache, wenn du einen Twist, eine unerwartete Wendung, in eine Handlung einbaust. Du stellst dir Fragen: Geht die Rechnung auf? Wohin führt dein Spannungsbogen? Erzeugst du 'nen Rohrkrepierer? Euren Reaktionen entnehme ich, dass die Überraschung gelungen ist.
Spontanänderung I: Zaungast Jolande würfelte für DEVNUSOM, die № 2. Jolandes ⚁: PP-Föd II bringt 3 Schoko-Katzenzungen für DEVNUSOM ein. Eine ⚄: Zieleinlauf, 6 Schoko-Katzenzungen & die erste Flooding-Warnung des Abends für Igor: ſlurp! ſlurp! ſlurp! Σ = 18 Schoko-Katzenzungen. Ich danke für eure Teilnahme, Jolande und DEVNUSOM! Vielleicht sehen wir uns auf der einen oder anderen Seite wieder ...
Ich war eine Blondine! Deren gab es drei in meiner Kindheit: Michel, der Ärztesohn, Oliver, der antiautoritär erzogen wurde, und mich [mit Tagelöhnern und Bildungsbürgern im familiären Umfeld]. Michel wurde Verkehrspilot, Oliver diente in einem österreichischen Jagdkommando und ich schloss mich der Dunklen Seite der Nacht an. Als Kind glaubst du, dir gehört die Welt, bis dich die Wirklichkeit einholt. Anfangs unreflektiert befeuert wurde dieser Gedanke durch die NS-Propagandaliteratur, die ich auf dem Dachboden vom Haus in St. Aegyd fand.
Spontanänderung II: Für die № 3 Aine ging Astina Zee ins Rennen. Na, wumm! Eine ⚅. Σ = 18 Schoko-Katzenzungen für Aine. Astina Zee und Aine, vielen Dank für's Sich-darauf-einlassen.
Und auch den anderen Zaungästen gilt mein ausdrücklicher Dank!
Wir sind uns einig: Mimi ist eine Personifikation des Lebens. Diese rhetorische Figur habe ich bis zum Schluss sehr unterschwellig in die Handlung eingebaut. Mein Hauptaugenmerk galt dem Antler und seiner Einführung als Kraki- und Nosi-Ersatz. Auch hier habe ich mich eines Tricks bedient: Per Druckbetankung habe ich euch mit Skurrilem und unnützem Wissen gefüttert und der Antler als fictio personae lief einfach mit.
Bild: CC BY-SA 3.0. Urheber: A. Barra.
Meerkoenig, die № 4, ließ es eingangs weiße Rosen aus Athen regnen: KLICK! Anschließend würfelte er eine ⚀. Föd I brachte ihm 3 Schoko-Katzenzungen ein. Mit einer ⚄ erfolgte seine Punktlandung im Ziel. 9 Schoko-Katzenzungen. Nanu, ebenfalls Σ = 18 Schoko-Katzenzungen für Meerkoenig. Für's Mitmachen danke ich dir - ganz sakrisch!
Mit Mimi kehrt das Leben ins Traisental zurück: Ihr Papa wundert sich, dass alles so schön grün ist und selbst ein Karstbach führt mitten im Sommer Wasser [Wasser = Symbol des Lebens]. Mimi ist ein noch recht unbeschriebenes Blatt [vgl. Baum des Lebens]. Mal sehen wie sie sich weiterentwickelt ... Nehmt über Ostern 2022 Teil an der kleinen Fleißaufgabe [siehe unten]. Danke!
Was würfelte die № 5 - Schoko-Queen - [für Des Diem mit Junker Jörg]? Seit Orwells 1984 wissen wir die Doppelplusgut-Antwort: Die Zahl, die die Partei vorgibt. Also, die ... ⚄. Richtig! Flatterfee und Onkel_Di begründeten das Vorgehen seitens der ARL übrigens mit dem Artikel 0 8 15 der Schatten-Proklamation. Gell, wenn ma schon zitier'n, dann richtig mit den Läärzeich'n zwisch'n den Ziffan! Das Föd am Ortsausgang machte Schoko-Queen um 3 Schoko-Katzenzungen reicher. Hinzu kamen die 6 Schoko-Katzenzungen vom Föd VI. Leiwaund, Σ = 18 Schoko-Katzenzungen für Des Diem. Meinen Dank an Schoko-Queen und Junker Jörg, a Driem Diem!
Erst die schlechte Nachricht: Das Landgut Ver Sacrum [eine Ruine] gibt's nicht wirklich. Und nun die gute Nachricht: Es ist am Entstehen: Bauabschnitt I [Luftschloss, Brücke und Eingangshalle] ist abgeschlossen. Bauabschnitt II [Lichtergrotte, Garten, Haltestelle, Felsquelle] wird gerade umgesetzt. Es folgt der Bauabschnitt III [Kuppel-Labor, Palmenhaus und Theater].Wo? HIER!
Kommen wir zu Igor, die № 6: Für seinen Meiſter opferte ich kurzerhand die Traudl vom Hohenberg-Föd, denn mit den 3 Schoko-Katzenzungen konnte und wollte Igor nichts anfangen. Wohl bekomm's! Nach der zweiten ⚃ ... BROMMM! ... zusätzliche 6 Schoko-Katzenzungen. Σ = 18 Schoko-Katzenzungen. Danke, dass du teilgenommen hast, mein Lieblingsnachtgeschöpf Igor! Die Einladung deines Meiſters zum Five-o-Clock-Bloodtea nimmt der Antler allzu gerne an.
Der Tod als Gärtner - dieses Motiv erinnert mich an das Aquarell "Im Garten des Todes" des finnischen Malers Hugo Simberg, der hier Motive des Märchens "Geschichte einer Mutter" von Hans Christian Andersen verarbeitet. Chris Skolka ist eine bleiche Schönheit und ihr einfaches weißen Hemd ist ein Totenhemd. Weiß gilt unter anderem in Asien bzw. in buddhistisch geprägten Ländern bis heute als Trauerfarbe.
Bild: Gemeinfrei.
Onkel_Di würfelte als № 7 [im Team mit Kerstin2]. Erst die ⚁. Das Hinterbrühl-Föd: Ja, Meerkoenig, in den 70ern hab' ich viel die Klamotten geschont. Die ersten 3 Schoko-Katzenzungen für's Team. Die ⚀ = Neu-Föd III: Kalvarienberg Lilienfeld + 3 Schoko-Katzenzungen. Für die finale ⚄ lege ich 6 Schoko-Katzenzungen d'rauf. Σ = 18 Schoko-Katzenzungen für Kerstin2 und Onkel_Di. Habt Dank für eure Teilnahme. Kerstin2, auf viele weitere Male?!
Der Tod ist vielgestaltig: Als die Knochenpuppe Antler haben wir ihn kennengelernt. Wie Pinocchio macht er einen Reifeprozess durch und wird zum Schluss als Chris Skolka sogar lebendig. Mimi, die das unbändige Leben verkörpert, konnte ihm gar kein größeres Geschenk machen! Am Ende fehlt lediglich die Lady-Ragnell-Frage: In der Hochzeitsnacht gibt Dame Ragnelle ihrem Frischangetrauten Sir Gaiwan die Wahl, möchte er sie lieber nachts schön haben, wenn sie zusammen sind oder tagsüber, wenn sie mit anderen zusammen sind? Auf diese Frage kann es nur eine richtige Antwort geben. Überlegt selbst ...
Flatterfee beendete als № 8 die große Kaffeefahrt: Eine ⚂ = 3 Schoko-Katzenzungen vom Lilienfeld-Föd. Dann die ⚁ und weitere 3 Schoko-Katzenzungen vom Traisen-Föd. Mit einer ⚂ erfolgte der Zieleinlauf und gab's die obligaten 6 Schoko-Katzenzungen. Es grünt so grün, wenn Schokozungen glühen [Zitat Flatterfee]: Σ = 18 Schoko-Katzenzungen. Vielen Dank für deine Teilnahme!
Es war Meerkoenig, der das richtige Musikstück für den Schluss ausgesucht hatte: Over The Rainbow. Die Wikipedia schreibt darüber: [...] Zusammen mit Irving Berlins White Christmas wurde das Lied durch die US-amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg zum Symbol der Sehnsucht nach der Heimat adaptiert. Später diente der Titel als Hymne der Schwulenbewegung und als Inspirationsquelle für die Regenbogenfahne.
Somit ist die KLICKYWELT-Rallye 2022 mein Plädoyer für's And3rsein. Q. e. d.
The best comes for last
Am Ende habe noch eine kleine Fleißaufgabe für euch: Ich suche bis zum 24. April d. J. einen passenden Namen für Mimis nicht-zivile Identität [#dasleben] - sozusagen als Gegensatz [Antithese] zum Antler, der bekanntermaßen den Tod verkörpert. Austriazismen und Anglizismen werden auch gerne angenommen. Es winkt ein Sachpreis. Und: Mitmachen können A L L E !
Schreib mir. Bitte postet eure Vorschläge hier im Faden. Dankeschön!
Come as you are
Christian
OST: ASP - Schnitter Tod.