in den kommenden Wochen und Monaten möchte ich mein aktuelles Projekt bzw. dessen Entstehungsprozess mit euch teilen :-)
Es trägt den Titel
„Das große Gestampfe“
- mein Diorama für die diesjährige Allgäubörse im November.
Nach der Materialschlacht im vergangenen Jahr möchte ich es heuer etwas schlichter halten. Keine aufwendige Landschaftsgestaltung, kein großes Zersägen, keine große Fläche, lediglich 1,60 x 1,60.
Als „Gestampfe“ bezeichnete man im Mittelalter eine Form des Turnierkampfs. Zahlreiche Ritter, die in zwei Parteien aufgeteilt wurden, kämpften auf einer abgesteckten Fläche mit Keulen oder stumpfen Schwertern. Auf der Tribüne wohnten die Edeldamen dem Spektakel bei, Kampfrichter überwachten das Geschehen, ein „Ehrenritter“ regelte auf dem Felde das Nötigste, z.B. konnte er schützend ein weißes Tuch mittels einer Stange über einen Ritter halten, auf den zu heftig eingedroschen wurde – dies geschah auf Wunsch der Edeldamen.
Überhaupt hatten die Damen großen Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz. Im Vorfeld eines solchen Gestampfes entschieden sie bei der Helmschau, welche Ritter, z.B. aufgrund unehrenhaften Verhaltens, auf dem Kampfplatz ordentlich was auf die Zwölf bekommen sollten – dessen Helm wurde dann auf den Boden geworfen. Auch dies wird im Dio zu sehen sein.
Hier nun meine wichtigsten Inspirationsquellen:
Turniere wurden im Mittelalter größtenteils in den Städten abgehalten (nicht auf Ritterburgen, da war gar kein Platz), deshalb habe ich mir diese Ansicht aus der Schedelschen Weltchronik von 1493 meiner Heimatstadt München zur Inspiration der Stadtmauer, sowie des Stadttores (hier zu sehen das Isartor) genommen:
(Beim Betrachten dieses Fotos fällt mir auf, dass rechts vom Tor auch noch Türmchen hinsollten)
Einen passenden Untergrund für ein mittelalterliches Straßenpflaster habe ich bereits gefunden, ein handelsübliches Kieselsteinmosaik :-) Der Turnierplatz wird wohl mit Kleintierstreu ausgelegt werden: