Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Das hab ich ja jetzt erst entdeckt!
10 Jahre! Herzlichen Glückwunsch dafür!
Danke fürs Erzählen und Durchhalten, es macht immer wieder Freude, deine Märchen zu lesen.
An den Rätseln kann ich mich leider nicht beteiligen - da weiß ich nichts.
10 Jahre! Herzlichen Glückwunsch dafür!
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An den Rätseln kann ich mich leider nicht beteiligen - da weiß ich nichts.
- Der Archivar
- Mega-Klicky
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Da hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt!
Ich habe keine Ahnung!
Aber ich freue mich schon auf das neue Märchen!
Liebe Grüße
Michael
Ich habe keine Ahnung!
Aber ich freue mich schon auf das neue Märchen!
Liebe Grüße
Michael
The playmobil kids of 1974
- Der Archivar
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Liebe Irmi!
Vielen Dank dafür, dass du uns schon 10 Jahre verzaubert hast!
Mögest du noch lange die Lust und Enegie haben, uns mit deinen Märchen zu erfreuen!
Auf die nächsten 10 Jahre
Liebe Grüße
Michael
Vielen Dank dafür, dass du uns schon 10 Jahre verzaubert hast!
Mögest du noch lange die Lust und Enegie haben, uns mit deinen Märchen zu erfreuen!
Auf die nächsten 10 Jahre
Liebe Grüße
Michael
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- Schoko-Queen
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Liebe Fredeswind,
gratuliere zum Jubiläum! 10 Jahre schon? Vergingen wie im Fluge!
Beim Märchen könnte es sich um "Das klagende Lied" handeln.
Das ist aber traurig...
LG Schoko-Queen
gratuliere zum Jubiläum! 10 Jahre schon? Vergingen wie im Fluge!
Beim Märchen könnte es sich um "Das klagende Lied" handeln.
Das ist aber traurig...
LG Schoko-Queen
- Fredeswind
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Gern geschehen! Schön, dass du immer wieder gerne hier liest.
Nicht schlimm, dass du das Märchen nicht kennst.
Dafür lernst du es dann hier kennen.
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Der Archivar hat geschrieben: ↑Sonntag 23. Juni 2019, 21:09Da hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt!
Ich habe keine Ahnung!
Aber ich freue mich schon auf das neue Märchen!
Liebe Grüße
Michael
Das will schon was heißen, wenn nicht einmal du Ahnung hast.
LG von der Märchenfee Fredeswind
Der Archivar hat geschrieben: ↑Sonntag 23. Juni 2019, 21:15Liebe Irmi!
Vielen Dank dafür, dass du uns schon 10 Jahre verzaubert hast!
Mögest du noch lange die Lust und Enegie haben, uns mit deinen Märchen zu erfreuen!
Auf die nächsten 10 Jahre
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael,
Noch hab ich Lust und Energie für Märchen und sonstige Geschichten.
Da stoß ich doch gerne mit dir an!
Auf die nächsten 10 Jahre!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Schoko-Queen hat geschrieben: ↑Sonntag 23. Juni 2019, 22:34Liebe Fredeswind,
gratuliere zum Jubiläum! 10 Jahre schon? Vergingen wie im Fluge!
Beim Märchen könnte es sich um "Das klagende Lied" handeln.
Das ist aber traurig...
LG Schoko-Queen
Liebe Schoko-Queen,
Besten Dank für deine Gratulation!
Ebenso herzliche Glückwünsche! Du hast es erraten! Es ist das traurige Märchen:
"Das klagende Lied"
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Das klagende Lied
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein König, der starb und hinterließ seine Frau, die Königin, und zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter war aber ein Jahr älter als der Sohn.
Und eines Tages stritten die beiden Königskinder miteinander, welches von ihnen beiden König werden sollte, denn der Bruder sagte: „Ich bin ein Prinz, und wenn Prinzen da sind, kommen Prinzessinnen nicht zur Regierung.“
Die Tochter aber sprach dagegen: „Ich bin die erstgeborene und älteste, mir gebührt der Vorrang.“ Beides, was die Kinder da sagten, sagten sie in aller Unschuld und hatten die Worte nur so aufgeschnappt von dem Hofgesinde, ohne den Sinn so recht eigentlich zu verstehen.
Da sie nun über ihren Streit nicht einig wurden, so gingen sie miteinander zur Mutter und fragten diese: „Sage, liebe Mutter, welches von uns beiden wird dereinst König werden?“ Diese Frage betrübte die Mutter, denn es blickte der Keim der Herrschsucht durch dieselbe, die nicht wurzeln soll im Gemüte eines Kindes.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein König, der starb und hinterließ seine Frau, die Königin, und zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter war aber ein Jahr älter als der Sohn.
Und eines Tages stritten die beiden Königskinder miteinander, welches von ihnen beiden König werden sollte, denn der Bruder sagte: „Ich bin ein Prinz, und wenn Prinzen da sind, kommen Prinzessinnen nicht zur Regierung.“
Die Tochter aber sprach dagegen: „Ich bin die erstgeborene und älteste, mir gebührt der Vorrang.“ Beides, was die Kinder da sagten, sagten sie in aller Unschuld und hatten die Worte nur so aufgeschnappt von dem Hofgesinde, ohne den Sinn so recht eigentlich zu verstehen.
Da sie nun über ihren Streit nicht einig wurden, so gingen sie miteinander zur Mutter und fragten diese: „Sage, liebe Mutter, welches von uns beiden wird dereinst König werden?“ Diese Frage betrübte die Mutter, denn es blickte der Keim der Herrschsucht durch dieselbe, die nicht wurzeln soll im Gemüte eines Kindes.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Sie antwortete: „Liebe Kinder! Seht einmal hier das schöne Blümlein recht genau an, und dann gehet in den Wald und suchet. Wer von euch beiden dieses Blümchen zuerst findet, der wird dereinst König werden.“ Die Kinder sahen sich voll Aufmerksamkeit das Blümchen an; sein Stängel war gestaltet wie ein Zepterlein und endete in einer halbaufgeschlossenen Lilie .
Und die Kinder gingen ganz harmlos zusammen in den Wald und begannen zu suchen, und wie sie so suchten.
So kamen sie bald auseinander, dass eins das andere aus den Augen verlor. Und da fand die kleine Prinzessin zuerst das Blümchen und freute sich darüber.
Es sah sich nach dem Bruder um, der war aber nicht da. Und da dachte das Kind, er wird wohl bald kommen, ich will hier auf ihn warten. Es legte sich auf den weichen Rasen und in den kühlen Baumschatten.
Und die Kinder gingen ganz harmlos zusammen in den Wald und begannen zu suchen, und wie sie so suchten.
So kamen sie bald auseinander, dass eins das andere aus den Augen verlor. Und da fand die kleine Prinzessin zuerst das Blümchen und freute sich darüber.
Es sah sich nach dem Bruder um, der war aber nicht da. Und da dachte das Kind, er wird wohl bald kommen, ich will hier auf ihn warten. Es legte sich auf den weichen Rasen und in den kühlen Baumschatten.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Es war so still im Walde, Käfer und Bienen summten bloß, und eine nahe Quelle murmelte leise, und der Himmel blickte tiefblau durch die grünen Baumwipfel herab auf den grünen Waldesrasen. Die kleine Prinzessin hatte ihr Blümchen in die Hand genommen, und weil es so still und sie ein wenig müde war, so entschlummerte sie in Gottes Namen.
Es dauerte nur eine kleine Weile, so kam der Bruder an die Waldstelle, wo seine Schwester schlief; er hatte aber das Blümchen, welches er suchte, nicht gefunden; und da sah er die Schwester am Boden liegen, süß schlummernd, und die hatte das Blümchen in ihrer Hand.
Da stiegen in des Prinzen Seele schwarze Gedanken auf, und Schreckliches kam ihm in den Sinn. „Ich muss König werden, ich!“, dachte er, „und die Schwester soll es nicht werden! Lieber will ich sie töten und will die Blume nehmen und damit heimgehen, und dann werde ich König.“
Ach, da hieß es recht: gedacht und getan. Der Prinz ermordete sein unschuldiges Schwesterlein im Schlafe, verscharrte es im Walde und deckte Erde darauf und Rasen auf die Erde, und kein Mensch erfuhr etwas von dieser bösen Tat.
Es dauerte nur eine kleine Weile, so kam der Bruder an die Waldstelle, wo seine Schwester schlief; er hatte aber das Blümchen, welches er suchte, nicht gefunden; und da sah er die Schwester am Boden liegen, süß schlummernd, und die hatte das Blümchen in ihrer Hand.
Da stiegen in des Prinzen Seele schwarze Gedanken auf, und Schreckliches kam ihm in den Sinn. „Ich muss König werden, ich!“, dachte er, „und die Schwester soll es nicht werden! Lieber will ich sie töten und will die Blume nehmen und damit heimgehen, und dann werde ich König.“
Ach, da hieß es recht: gedacht und getan. Der Prinz ermordete sein unschuldiges Schwesterlein im Schlafe, verscharrte es im Walde und deckte Erde darauf und Rasen auf die Erde, und kein Mensch erfuhr etwas von dieser bösen Tat.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Denn wie der Prinz nach Hause kam, so sagte er, seine Schwester sei im Walde von ihm hinweg und ihren eigenen Weg gegangen. Wie er die Blume gefunden gehabt, habe er den Rückweg nach Hause angetreten und geglaubt, sie sei auch schon nach Hause.
Und da sind viele Jahre hingegangen, und die alte Königin hat fort und fort getrauert über die verlorene Tochter, die sie im ganzen Walde fruchtlos suchen ließ, und hat sich den Tod gewünscht, weil sie selbst die geliebte Tochter fortgeschickt hatte.
Und als ihr Sohn nun die Jahre seiner Mündigkeit erreicht hatte, so ward er König.
Und nach manchem, manchem Jahre kam ein Hirtenknabe in jenen Wald, der hütete dort seine Herde und stocherte zum Zeitvertreibe und aus Langeweile mit seiner Schippe in dem Rasen herum, wie die Hirten öfter tun, die manches Mal Herzen und Namen und Kreuze in den grünen Rasen graben.
Und da sind viele Jahre hingegangen, und die alte Königin hat fort und fort getrauert über die verlorene Tochter, die sie im ganzen Walde fruchtlos suchen ließ, und hat sich den Tod gewünscht, weil sie selbst die geliebte Tochter fortgeschickt hatte.
Und als ihr Sohn nun die Jahre seiner Mündigkeit erreicht hatte, so ward er König.
Und nach manchem, manchem Jahre kam ein Hirtenknabe in jenen Wald, der hütete dort seine Herde und stocherte zum Zeitvertreibe und aus Langeweile mit seiner Schippe in dem Rasen herum, wie die Hirten öfter tun, die manches Mal Herzen und Namen und Kreuze in den grünen Rasen graben.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Und da grub er von ungefähr ein Totenbeinlein aus von der getöteten Prinzessin, das war so rein und weiß wie Schnee. Und der Hirtenknabe machte ein paar Löchlein in das Beinlein, so wurde daraus eine kleine Flöte.
Diese setzte der Hirtenknabe an seine Lippen und blies. Da quollen klagende Töne aus dem Totenbeine, ach, so unendlich traurig, und es war ordentlich, als singe in demselben eine weinende Kindesstimme, dass der Hirtenknabe selbst weinen musste, und konnte doch nicht aufhören zu blasen.
Es lautete aber das klagende Lied also:
„O Hirte mein, o Hirte mein,
Du flötest auf meinem Totenbein!
Mein Bruder erschlug mich im Haine.
Nahm aus meiner Hand
Die Blum, die ich fand,
Und sagte, sie sei die seine.
Er schlug mich im Schlaf, er schlug mich so hart -
Hat ein Grab gewühlt, hat mich hier verscharrt -
Mein Bruder - in jungen Tagen.
Nun durch deinen Mund
Soll es werden kund,
Will es Gott und Menschen klagen.“
Und immer war nur das eine und immer das eine Lied aus der beinernen Flöte zu bringen, und immer blies es der junge Hirte wieder, während ihm jedes Mal die hellen Tränen über die Wangen herabrollten.
Diese setzte der Hirtenknabe an seine Lippen und blies. Da quollen klagende Töne aus dem Totenbeine, ach, so unendlich traurig, und es war ordentlich, als singe in demselben eine weinende Kindesstimme, dass der Hirtenknabe selbst weinen musste, und konnte doch nicht aufhören zu blasen.
Es lautete aber das klagende Lied also:
„O Hirte mein, o Hirte mein,
Du flötest auf meinem Totenbein!
Mein Bruder erschlug mich im Haine.
Nahm aus meiner Hand
Die Blum, die ich fand,
Und sagte, sie sei die seine.
Er schlug mich im Schlaf, er schlug mich so hart -
Hat ein Grab gewühlt, hat mich hier verscharrt -
Mein Bruder - in jungen Tagen.
Nun durch deinen Mund
Soll es werden kund,
Will es Gott und Menschen klagen.“
Und immer war nur das eine und immer das eine Lied aus der beinernen Flöte zu bringen, und immer blies es der junge Hirte wieder, während ihm jedes Mal die hellen Tränen über die Wangen herabrollten.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Wenn das klagende Lied im Walde erklang, da wurden alle Vögelein stumm und traurig, hingen Köpflein und Flügel und schwiegen; auch die Käfer und Bienen summten nicht mehr, und selbst das Murmeln der plätschernden, geschwätzigen Quelle war nicht mehr zu hören - es wurde so recht, was man sagt: totenstill.
Schallte das klagende Lied über eine Trift, so hingen die Tiere wehmütig die Häupter, und keines gab einen Laut; auch der Hund bellte nicht mehr und sprang nicht, wie sonst, fröhlich umher, vielmehr duckte er sich und winselte ganz leise, denn es war für alle Kreatur etwas Herzzerschneidendes in dem klagenden Liede.
Aber der Hirtenknabe konnte nicht müde werden, dieses Lied zu flöten, bis einst ein Rittersmann vorüberkam, der hörte auch das Lied und fühlte, dass seine Augen tropften, und hielt und ließ nicht nach, bis der Hirtenknabe ihm, dem Ritter, die kleine Flöte käuflich abtrat.
Und nun zog der Ritter im ganzen Lande herum, blies das Lied und brachte mit demselben alle Welt zu Tränen.
Schallte das klagende Lied über eine Trift, so hingen die Tiere wehmütig die Häupter, und keines gab einen Laut; auch der Hund bellte nicht mehr und sprang nicht, wie sonst, fröhlich umher, vielmehr duckte er sich und winselte ganz leise, denn es war für alle Kreatur etwas Herzzerschneidendes in dem klagenden Liede.
Aber der Hirtenknabe konnte nicht müde werden, dieses Lied zu flöten, bis einst ein Rittersmann vorüberkam, der hörte auch das Lied und fühlte, dass seine Augen tropften, und hielt und ließ nicht nach, bis der Hirtenknabe ihm, dem Ritter, die kleine Flöte käuflich abtrat.
Und nun zog der Ritter im ganzen Lande herum, blies das Lied und brachte mit demselben alle Welt zu Tränen.
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
So kam dieser auch an den Hof, wo der junge König auf dem Throne saß, von dem das Lied sang und klagte und die alte Königin Mutter lebte auch noch.
Es wurde ihr Kunde gebracht von dem ritterlichen Spielmanne, der ein Lied flöte, von dessen Melodie alle Herzen erzitterten und alle Seelen mit tiefer Trauer erfüllt würden.
Die alte Königin aber, die stets traurig war, sprach: „Was könnte es in der Welt geben, das trauriger wäre als meine Trauer? Ich wüsste nichts, mich wird das klagende Lied des Spielmannes nicht trauriger machen, als ich ohnehin bin. Lasset ihn immerhin kommen.“
Der ritterliche Spielmann kam und blies:
„O Ritter mein, o Ritter mein,
Du flötest auf meinem Totenbein!
Mein Bruder erschlug mich im Haine.“
Es wurde ihr Kunde gebracht von dem ritterlichen Spielmanne, der ein Lied flöte, von dessen Melodie alle Herzen erzitterten und alle Seelen mit tiefer Trauer erfüllt würden.
Die alte Königin aber, die stets traurig war, sprach: „Was könnte es in der Welt geben, das trauriger wäre als meine Trauer? Ich wüsste nichts, mich wird das klagende Lied des Spielmannes nicht trauriger machen, als ich ohnehin bin. Lasset ihn immerhin kommen.“
Der ritterliche Spielmann kam und blies:
„O Ritter mein, o Ritter mein,
Du flötest auf meinem Totenbein!
Mein Bruder erschlug mich im Haine.“
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Das klagende Lied (Ludwig Bechstein)
Kaum hatte die alte Königin diese wenigen Worte vernommen, so schoss schon ein Tränenstrom aus ihren Augen - aber als es weiter tönte:
„Nahm aus meiner Hand
Die Blum, die ich fand,
Und sprach, sie wäre die seine.“
Da stieß die Königin einen gellenden Schrei aus und fiel in eine tiefe Ohnmacht. Der Spielmann erschrak darüber und wollte absetzen, aber das konnte er nicht - das Lied wollte jedes Mal, wenn es begonnen war, zu Ende gespielt sein.
Und als der letzte Ton mit tiefer Klage verzitterte, da erwachte die Königin aus ihrer Ohnmacht und rief: „Mir, mir die Flöte! Um alle meine Schätze - mir diese Flöte!“
Und der ritterliche Spielmann ließ der Königin die beinerne Flöte und sagte, er begehre keine Schätze - und nahm nichts an und zog weiter.
„Nahm aus meiner Hand
Die Blum, die ich fand,
Und sprach, sie wäre die seine.“
Da stieß die Königin einen gellenden Schrei aus und fiel in eine tiefe Ohnmacht. Der Spielmann erschrak darüber und wollte absetzen, aber das konnte er nicht - das Lied wollte jedes Mal, wenn es begonnen war, zu Ende gespielt sein.
Und als der letzte Ton mit tiefer Klage verzitterte, da erwachte die Königin aus ihrer Ohnmacht und rief: „Mir, mir die Flöte! Um alle meine Schätze - mir diese Flöte!“
Und der ritterliche Spielmann ließ der Königin die beinerne Flöte und sagte, er begehre keine Schätze - und nahm nichts an und zog weiter.
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