Fredeswind war auf dem Heimweg. Am Tag nach ihrer Abreise hatte das Wetter umgeschlagen. Der erste Herbststurm war über das Land gefegt und in den Bergen lag der erste Schnee. Leider musste sie über den Gebirgszug vor der Landesgrenze hinüber. Wie sollte es auch anders sein, die Passstraße war natürlich verschneit. Mühsam kämpfte sich ihr alter Bus durch den Schnee. Fredeswind war erleichtert, als sie wieder ins Tal hinabfuhr. Bald war die Straße frei und ohne weitere Probleme erreichte sie die Grenze zu ihrer Welt.
Wie versprochen erwartete sie Hubertus an der verabredeten Stelle. Fredeswind parkte am Ziel ihr Auto auf dem Parkplatz. Fröhlich begrüßten sich Fredeswind und Hubertus. „Seid gegrüßt Hubertus, nach so langer Zeit.“ Er antwortete: „Ihre Majestät, Königin Fredeswind, seid willkommen zurück in Odiland.“ Er verbeugte sich und hauchte der Königin einen Kuss auf die Hand, „wir sind glücklich Euch nach dieser langen Reise wieder in der Heimat begrüßen zu dürfen!“
Dann sagte Hubertus: „Schließt doch bitte die Augen, Majestät. Euer Volk hat eine Überraschung für Euch.“ Fredeswind dachte bei sich: „Also, an diese Anrede muss ich mich auch erst wieder gewöhnen.“ Erstaunt und neugierig schloss sie die Augen, dann führte Hubertus sie durch das Tor. „So, jetzt dürft Ihr sie wieder öffnen.“
Sie öffnete die Augen, nein, riss sie geradezu auf und rief verwundert: „Was – ist – das - denn?“ Sie erblickte zwei kräftige, stolze weiße Kaltblutpferde, die offensichtlich eine große Kutsche zogen. Hubertus errötete vor Stolz und erklärte: „Ihr habt mir doch auf der Herfahrt von Eurer pferdelosen Wohnkutsche für die neue Welt erzählt. Als ihr fort wart, haben wir uns mit unserem Erfinder Goswind Luftikus zusammengesetzt und er hat schließlich für Euch diese Kutsche hier geplant. Unsere Handwerker haben großartige Arbeit geleistet um diese Kutsche für Euch entstehen zu lassen.“ Fredeswind erwiderte etwas verlegen: „Was für eine großartige Idee! Tausend Dank! Tausend Dank! Wie soll ich Euch das jemals vergelten?“ Da erwiderte Hubertus: „Ihr tut so vieles für unser Land, da können wir Euch auch einmal etwas Gutes tun!“ „Dann wollen wir die Wohnkutsche doch gleich ausprobieren.“ Und so fuhren sie los. Die Kutsche war ausgesprochen bequem und Fredeswind genoss die Heimfahrt in vollen Zügen. Zwei Tage später trafen sie in der Burg Adlerhorst ein und Fredeswind nahm wieder ihre Regierungsgeschäfte auf.