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von Woody » Donnerstag 7. November 2024, 16:31
Was den Werkzeug-/Formenbau bei PM betrifft, war das lt. HOB's persönlicher Aussage das Kernstück von PM und macht einen großen Teil seines Kapitals aus.
Wie er beim 1. PCC Treffen erzählte, wäre eine Produktion ohne dem eigenen Formenbau bei weitem teurer und würde weitaus höhere Kosten für die Entwicklung von Neuheiten verschlingen bzw. wäre vieles sonst gar nicht umsetzbar gewesen.
Und in Zeiten wie heute, ist das wahrscheinlich noch zutreffender als schon vor 10 Jahren - somit ist die Entscheidung diesen Bereich auszulagern, mehr als fraglich...
Genauso, wie er gegen die Lizenzen war, da sie zu viel kosten und dem Unternehmen nicht wirklich die großen Gewinne bescheren, sondern eher schaden...
Was sich ja auch in den letzten Bilanzen gezeigt hat - vor allem, da man viele "ausgelutschte" Lizenzen, wie sie vorher von Lego bereits verwendet wurden, übernommen hatte - siehe: Käfer, Bulli (1:1 Lego), Ghostbusters und BTTF (waren auch für Lego kein großen Gewinner) ...
Und da Lego ja immer als Vorbild, was Lizenzen betrifft angeführt wird, sollte man mal überlegen, wie viele Lizenzen Lego im Programm hatte und welche davon wirklich die großen Gewinner waren und das Unternehmen so in andere Sphären gehieft haben.
Auch sie haben einige Verluste durch Lizenzen eingefahren, konnten es aber durch andere wie Star Wars oder HdR locker kompensieren.
Und auch Lego besinnt sich wieder auf ihre Wurzeln (Kernkompetenz) und bringt die alten Sets mit nur Steinen, die sie mal groß gemacht haben immer mehr ins Programm zurück - warum nur....?
Und wenn man heute mit ehemaligen PM Beschäftigten spricht, die Jahrzehnte in leitenden Positionen im Unternehmen waren, schütteln diese nur noch ungläubig mit den Köpfen.
Gerade im Spielwarenbereich gilt, entweder muss ich immer wieder neue Trends finden und umsetzen oder aber ich bleibe mir treu und baue mein Alleinstellungsmerkmal dementsprechend aus.
Und beides macht PM leider gar nicht - sie versuchen momentan nur irgendwo einem neuen Trend nachzurennen und schaffen es aber nicht auf den fahrenden Zug aufzuspringen.
Umso mehr neue Köpfe in der Firmenetage einziehen, umso schlechter wird es, denn sie wissen gar nicht, was das Unternehmen eigentlich für Kompetenzen hat(te) und verschlimmbessern nur alles, bis sie wieder ausgetauscht werden - nach dem Motto, der Nächste bitte, wer will nochmal ...
Ein kleines Beispiel dafür ist auch der Umgang mit uns Sammlern...
Es gab Zeiten, da wurden bei PM Ordner zu uns Sammlern angelegt, wo dokumentiert wurde, was wir machen, wo zu uns was in der Presse stand und was weiß ich noch alles drin war...
Heute bekommen sie es gar nicht mal mehr mit, geschweige, dass sie es wenn, dokumentieren würden. Und wenn die Medien mal nach Sammlern für einen Bericht beim Unternehmen anfragen, gibt es nur ein Schulterzucken - mit viel Glück hat jemand noch Kontakt zu ehem. Kollegen, die man dann noch fragen kann.
Ein HOB und ein Fr. Schauer wussten ganz genau, was wir für das Unternehmen bedeutet haben und das, was wir mit PM machen, das Unternehmen selbst nie zeigen könnte - siehe Wolfsburg, Luxemburg, Allgäu, etc. ...
Warum gibt es auch keine Sammler-Vitrinen mehr im HOB Center...?
Abschließend: Um zu sehen, was momentan nicht optimal läuft, brauche ich kein BWL Studium, sondern eigentlich nur einen gesunden Menschenverstand, Vertrauen in Fähigkeiten meines Personals und ein Bauchgefühl, sowie eine Nase für die Situation - dann sehe ich auch, was die Kunden sich wünschen und erfolgreich sein kann.
Gruß
Woody
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
(Albert Einstein)