(Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

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Woody
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Woody » Montag 18. August 2025, 11:18

Dagoras hat geschrieben:
Sonntag 17. August 2025, 22:15
...

Teilhafter/Kommanditisten sind die eigentlichen Inhaber der KG, dies sind in vorliegendem Falle Klaus Brandstätter mit einem Anteil von 255.000 Euro und die Horst Brandstätter Holding GmbH mit einem Anteil von 49.595.000 Euro.
...
Bist du da sicher, dass Klaus B. noch daran beteiligt ist?
Nach meiner Info sind beide Söhne, Klaus und Conny aus diesem Konstrukt schon 5 oder 7 Jahren vor HOB's Tod ausgeschieden (worden) und ausbezahlt worden.
Gruß
Woody
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Montag 18. August 2025, 11:52

Andi22 hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 10:17
Die Alternative lautet: entweder Playmobil wird wieder zu einer reinen Kapitalgesellschaft, oder man verkauft das operative Geschäft an einen strategischen Investor und lässt die Stiftung nur noch als passiver Kapitalfonds fungieren. Alles andere führt zwangsläufig weiter in den finanziellen Abgrund – wie die Zahlen unmissverständlich belegen.
Ich verstehe zwar, was Sie über die Stiftungsstruktur sagen und dass sie keine Anreize für geschäftliche Aktivitäten bietet. Meine Erfahrungen mit Geobra sind jedoch etwas komplexer.

Wenn ich vergleiche, wie das Unternehmen vor dem Tod von HOB war und wie es sich danach entwickelt hat, würde ich sagen, dass es zu HOBs Zeiten viel mehr wie eine Stiftung wirkte. Mitarbeiter wurden selten entlassen, und wenn sie das Unternehmen verließen, dann aus eigenem Antrieb. Das Ziel von Kosteneinsparungen war immer, weitere Investitionen zu ermöglichen. Und HOB persönlich wollte kein übermäßiges Wachstum anstreben, sondern bevorzugte einen moderaten, aber stetigen Umsatzanstieg.

Nach dem Tod von HOB begann sich eine echte „knallharte Unternehmenshaltung” zu entwickeln. Teams wurden gegeneinander ausgespielt, und Angst wurde zu einem Instrument zur Leistungsmaximierung. Der amerikanische Korporatismus wurde in großem Stil importiert, was zu einer hohen Fluktuation bei den Mitarbeitern und in den Führungspositionen führte. Die Kostensenkungen wurden obsessiv fortgesetzt, aber Investitionen in die Zukunft wurden eingestellt. Und Frau Alberts war entschlossen, Wachstum zu erzwingen, um bis zum 50-jährigen Jubiläum die Umsatzgrenze von 1 Milliarde zu durchbrechen, was zu allerlei Missgeschicken führte.

Ich denke also, dass nicht die grundlegende Struktur das Hauptproblem ist, sondern vor allem die Menschen darin.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Dagoras » Montag 18. August 2025, 14:01

Laut der aktuellen Gesellschafterliste ist Klaus noch beteiligt, der Anteil ist aber vernachlässigbar.

Wir müssen da immer etwas mit Ratschlägen aufpassen. Beratung ist immer individuell, dazu braucht man viele Infos, die man als Außenstehender nicht hat, insbesondere müsste man die Satzung haben, die nicht öffentlich ist. Ich schaue mal nur auf die Kinderstiftung, die Unternehmensstiftung ist Vehikel der Brandstätter-Gruppe. Die Unternehmensstiftung dient dem Erhalt der KG, ob man da eine GmbH odef eine nicht gemeinnützige Stiftung hat ist irrelevant.

Ich gehe mal davon aus, dass in der Satzung der Kinderstiftung nicht enthalten ist, dass man die Firma nicht verkaufen darf, das wäre wohl wegen der Gemeinnützigen nicht genehmigt worden, ergo wäre der Vorstand und das Kuratorium grundsätzlich frei, sich alternative Anlagen zu suchen. Die Gremien sind verpflichtet, das Vermögen der Stiftung zu erhalten, das hat bisher nicht unbedingt geklappt, man ist langsam an einem Punkt, wo die Gremien handeln müssen oder sie machen sich schadensersatzpflichtig. Die Zahlen sind recht dramatisch, arg viel Zeit hat man nicht mehr.

Ich mache nur mal ein kleines Rechenbeispiel und gehe davon aus, dass die Anlagen, also die Firma einen Wert in Höhe des Eigenkapitals hatte. Der lag 2017 bei rd. 1,4 Mrd. bei konservativen Geldanlagen kommt man im Schnitt auf 5 % Rendite, das kann man schaffen, immer bedenken, die gemeinnützige Stiftung zahlt keine Steuern. Somit wäre man auf jährliche Ergebnisse von rd. 70 Mio. gekommen. Davon kann man 1/3 in die Rücklagen einstellen, in 6 Jahren somit rd 100 Mio, das Vermögen würde also 1,5 Mrd. betrágen, gleichzeitig hätte man rd 200 Mio für Stiftungszwecke ausgeben können. Stattdessen hat man noch rd 700 Mio. An Anlagen da würde ich als Gremiunsmitglied nicht so gut schlafen…

Daher sage ich immer eine Stiftung ist ein schlechter Unternehmer. Ein Unternehmer kann und muss ins Risiko gehen, der kann solche Wertverluste aushalten, eine Stiftung nicht. Ob ein anderer Eigentümer das besser machen würde ist damit natürlich nicht gesagt, wenn es aber um mein eigenes Geld geht, handele ich meistens anders.

Die Aussagen über die Mitarbeiterführung stehen da daneben, das hat nichts mit der rechtlichen Struktur zu tun. Meine Erfahrung zeigt, dass in den meisten Fällen, in denen es einer Firma schlecht geht, der interne Druck massiv steigt.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Montag 18. August 2025, 14:28

Dagoras hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 14:01
Die Aussagen über die Mitarbeiterführung stehen da daneben, das hat nichts mit der rechtlichen Struktur zu tun. Meine Erfahrung zeigt, dass in den meisten Fällen, in denen es einer Firma schlecht geht, der interne Druck massiv steigt.
Und ich würde sagen, dass es auch umgekehrt funktioniert: Wenn interne Werte aufgegeben werden und das wahre Potenzial der einzelnen Mitarbeiter unterdrückt wird, wirkt sich das negativ auf das Unternehmensergebnis aus.

Die Umsätze gerieten um 2020–2021 unter Druck, wurden jedoch durch einen Anstieg während COVID verdeckt, da Eltern ihren Kindern Spielzeug kauften, um sie während der „Homeoffice-Zeit” aufgrund des Lockdowns zu beschäftigen.

Die interne Atmosphäre war jedoch schon Jahre zuvor stark angespannt, man hatte irgendwie das Gefühl, dass niemand das Flugzeug flog. Die Person auf dem Pilotensitz hatte keine Ahnung, und diejenigen, die eine Ahnung hatten, waren machtlos.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von ZooKeeper » Montag 18. August 2025, 16:04

Unabhängig von Strukturen und Personen muss man natürlich auch konstatieren das hier eine Firma, der über Jahrzehnte im Grunde durchgehend die Sonne aus dem Hintern schien, binnen kurzer Zeit vor ein hochkomplexes Spannungsfeld an Herausforderungen gestellt wurde, die auch ein HOB nicht im Handstreich gelöst hätte:

Digitalisierung der Kinderzimmer
Sprunghaft erhöhtes Umwelt- und Klimabewusstsein
Radikale Veränderung der gewohnten Absatzwege
Konsumzurückhaltung durch allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung

Das trifft dann auf eine Firma die sowieso schon mit einem verheerenden Machtvakuum nach HOBs Tod und der strukturell wie personell miserablen Nachfolgeregelung kämpft. Das ist in dieser Konstellation halt schon auch außergewöhnlich, so ehrlich sollte man sein. Es kann aber nicht entschuldigen das man nach 10 Jahren auf kein einziges der o.g. Problemfelder eine Antwort gefunden aber gleichzeitig hunderte Millionen an Kapital verbrannt, das Binnenklima nachhaltig zerrüttet, die Marke beschädigt und einen kaum kompensierbaren Abbau an Struktur und Wissen zu verantworten hat.

Wenn man sich die Zahlen vor Augen führt dann weiss man das die Aussage von Conny Brandstätter vor ein paar Wochen ("In vier Jahren ist es wohl aus") sehr viel fundierter ist als man zunächst annehmen musste. Unser Hobby stirbt vor unseren Augen, zumindest wenn man sich nicht nur auf die alten Sachen beschränkt.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Montag 18. August 2025, 16:45

ZooKeeper hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 16:04
Digitalisierung der Kinderzimmer
Sprunghaft erhöhtes Umwelt- und Klimabewusstsein
Radikale Veränderung der gewohnten Absatzwege
Konsumzurückhaltung durch allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung
Ich kann diese Herausforderungen eine nach der anderen angehen ;-)

Digitalisierung von Kinderzimmern

Das stimmt, und hier ist die Tatsache, dass HOB dies mit den Ubisoft-Lizenzen schon frühzeitig aufgegriffen hat, aber aus verschiedenen Gründen konnten die drei produzierten Spieletitel keine weiteren Erfolge erzielen.
Es gab auch das MMORPG „Playmobil World“, das sich in der letzten Entwicklungsphase befand, dann aber aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Online-Sicherheit im Kinderbereich gestrichen wurde.
Und es gab viele weitere Versuche, eine Ökosphäre aus Apps, Spielen und Unterhaltungsangeboten zu schaffen.
Die Millionen, die in die Fernsehserie Novelmore investiert wurden, landeten letztendlich auf YouTube, einfach weil Zirndorf nach dem Misserfolg des PLAYMOBIL-Films mit den schlechtesten Einspielergebnissen aller Zeiten alle zukünftigen digitalen Ambitionen aufgegeben hat.

Sprunghaft erhöhtes Umwelt- und Klimabewusstsein

Ich wette, dass es hier wirklich Engagement und relative Erfolge gab, aber im Kern bestand die einzige wirkliche Herausforderung darin, recycelte Materialien zu finden, die in bestehenden Prozessen verwendet werden konnten.

Radikale Veränderung der gewohnten Absatzwege

Das stimmt, und hier waren die größten Verlierer der Preis und letztendlich der Produktwert. Geobra hatte immer ein gutes Gespür für Preise und hat auch selbst eher selektive saisonale Rabatte gewährt. Aber Amazon hat diesen Trend eingeführt, dass Artikel das ganze Jahr über rabattiert werden können, und heute wird es immer schwieriger, ohne Rabatte überhaupt Umsatz zu erzielen. Daher werden die Produktpreise überhöht, um diese spektakuläreren Rabatte zu berücksichtigen.

Konsumzurückhaltung durch allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung

Und hier haben sie zu stark in eine Richtung reagiert. Der Medianpreis wurde halbiert, wobei der Schwerpunkt auf Sets lag, die kleiner, aber oft vergleichsweise teurer waren. Auch angesichts der extremen Konzentration auf Ein- oder Zweier-Sets kann man sich nur fragen, wie viele davon sie im Vergleich zu Artikeln wie den großen Burgen und den größeren Themen aus der Vergangenheit verkaufen muss
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Andi22 » Montag 18. August 2025, 17:18

Resinberg hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 11:52
Andi22 hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 10:17
Die Alternative lautet: entweder Playmobil wird wieder zu einer reinen Kapitalgesellschaft, oder man verkauft das operative Geschäft an einen strategischen Investor und lässt die Stiftung nur noch als passiver Kapitalfonds fungieren. Alles andere führt zwangsläufig weiter in den finanziellen Abgrund – wie die Zahlen unmissverständlich belegen.
Ich verstehe zwar, was Sie über die Stiftungsstruktur sagen und dass sie keine Anreize für geschäftliche Aktivitäten bietet. Meine Erfahrungen mit Geobra sind jedoch etwas komplexer.

Wenn ich vergleiche, wie das Unternehmen vor dem Tod von HOB war und wie es sich danach entwickelt hat, würde ich sagen, dass es zu HOBs Zeiten viel mehr wie eine Stiftung wirkte. Mitarbeiter wurden selten entlassen, und wenn sie das Unternehmen verließen, dann aus eigenem Antrieb. Das Ziel von Kosteneinsparungen war immer, weitere Investitionen zu ermöglichen. Und HOB persönlich wollte kein übermäßiges Wachstum anstreben, sondern bevorzugte einen moderaten, aber stetigen Umsatzanstieg.

Nach dem Tod von HOB begann sich eine echte „knallharte Unternehmenshaltung” zu entwickeln. Teams wurden gegeneinander ausgespielt, und Angst wurde zu einem Instrument zur Leistungsmaximierung. Der amerikanische Korporatismus wurde in großem Stil importiert, was zu einer hohen Fluktuation bei den Mitarbeitern und in den Führungspositionen führte. Die Kostensenkungen wurden obsessiv fortgesetzt, aber Investitionen in die Zukunft wurden eingestellt. Und Frau Alberts war entschlossen, Wachstum zu erzwingen, um bis zum 50-jährigen Jubiläum die Umsatzgrenze von 1 Milliarde zu durchbrechen, was zu allerlei Missgeschicken führte.

Ich denke also, dass nicht die grundlegende Struktur das Hauptproblem ist, sondern vor allem die Menschen darin.
Ich begreife Deine Schilderung vollkommen – aber ich halte das Argument, man dürfe die grundlegende Rechtsform außer Acht lassen, trotzdem für schwerwiegend.

In einer rechtlich verfassten Kapitalgesellschaft wirkt sich allein schon der permanente Liquiditätsdruck, den Banken und nicht-zuletzt jeder einzelne Marktteilnehmer über die Zahlungsbereitschaft ausübt, wie ein unsichtbarer Regulativ. Er zwingt die Geschäftsleitung – ob sie nun HOB oder jemand anderes ist –, Ressourcen auf diejenigen Verwendungen zu führen, die subjektiv die höchste marginale Nutzenverschaffung versprechen.

Sobald aber eine Stiftung das formale Eigentum trägt, verschiebt sich der Rechnungsmaßstab radikal: an die Stelle des Marktes tritt ein Stiftungsrat, der keinen persönlichen Vermögensuntergang befürchtet, weil die Stiftungsvermögen – per Satzung – unantastbar sind. Der Gewinn wird jetzt nicht mehr als Maß aller Dinge angesehen, sondern als „Ertragserzielung unter der Primisse des Stiftungszwecks“. Damit wird der eigentliche Kontrollmechanismus – Gewinn und Verlust – entmachtet und durch einen kollegialen, politisch vermittelten Entscheidungsprozeß ersetzt. Die Verhaltensweisen, die Ihre Augenzeugnisse kundtun – Team-Konkurrenz, „Furchtmanagement“, ausgeprägte Risikoscheu – sind nur die spärbaren Effekte dieses geänderten Anreizgefüges, nicht Ursachen einer fehlenden „harten Unternehmenshaltung“.

Ferner: HOBs Maßstäbe, die Sie beschreiben, waren möglicherweise „sanft“, aber sie operierten innerhalb einer Kapitalgesellschaft (mit persönlicher Haftung oder Beteiligung der Banken), nicht innerhalb einer Stiftung. Als die Stiftung errichtet und das operative Geschäft formal aus der Haftungs-, Investoren- und Arbeitsmarktdisziplin herausgelöst wurde, begann der qualitative Abstieg.

Zusammenfassend: Die Probleme entstanden erst nach dem formalem Wechsel in die Stiftungsstruktur, nicht unabhängig davon. Die „Menschen“ sind nicht per se anders geworden; ihnen steht nur ein anderes institutionelles Umfeld zur Verfügung, das andere Handlungsmuster fördert.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von ZooKeeper » Montag 18. August 2025, 17:30

Resinberg hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 16:45
ZooKeeper hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 16:04
Digitalisierung der Kinderzimmer
Sprunghaft erhöhtes Umwelt- und Klimabewusstsein
Radikale Veränderung der gewohnten Absatzwege
Konsumzurückhaltung durch allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung
Ich kann diese Herausforderungen eine nach der anderen angehen ;-)
Ich glaube schon das man das auch mit einer über mehrere Jahre konzertierten Entwicklung hätte angehen können, aber das ist unternehmerisch wenn nicht Champions League dann zumindest Bundesliga. Dafür brauchst du eine etablierte und akzeptierte Führung, eine umfassende Strategie und du musst die Mannschaft bis auf die unterste Ebene bedingungslos hinter dir haben weil das ein Kraftakt ist der nur gemeinsam zu schaffen ist.

Agierst du natürlich wie der Trachtenverein Untergiesing, stellst die Tippse an die Seitenlinie über die alle nur den Kopf schütteln weil sie den Mittelstürmer ins Tor stellt und die besten Spieler gleich ganz vergrault....ja dann kriegst du zwangsläufig Probleme. Es ist halt bitter weil man HOB tatsächlich zugetraut hätte hier, wenn sicher auch nicht für alles Lösungen, aber zumindest Wege zu finden ohne alles kurz und klein zu hauen. Vor allem hätte er vermutlich nicht diese ganzen fachfremden Hampelmänner (und -frauen) ins Haus geholt. Spielzeug ist kein Autoreifen und kein Erfrischungsgetränk, dafür braucht man schon ein spezielles Mindset. So Kasper wie McKinsey, die für ein Schweinegeld eh immer nur Personal abbauen, hätte er vermutlich direkt vom Hof gejagt.
t.and.a
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Montag 18. August 2025, 18:19

ZooKeeper hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 17:30

Ich glaube schon das man das auch mit einer über mehrere Jahre konzertierten Entwicklung hätte angehen können, aber das ist unternehmerisch wenn nicht Champions League dann zumindest Bundesliga. Dafür brauchst du eine etablierte und akzeptierte Führung, eine umfassende Strategie und du musst die Mannschaft bis auf die unterste Ebene bedingungslos hinter dir haben weil das ein Kraftakt ist der nur gemeinsam zu schaffen ist.

Agierst du natürlich wie der Trachtenverein Untergiesing, stellst die Tippse an die Seitenlinie über die alle nur den Kopf schütteln weil sie den Mittelstürmer ins Tor stellt und die besten Spieler gleich ganz vergrault....ja dann kriegst du zwangsläufig Probleme. Es ist halt bitter weil man HOB tatsächlich zugetraut hätte hier, wenn sicher auch nicht für alles Lösungen, aber zumindest Wege zu finden ohne alles kurz und klein zu hauen. Vor allem hätte er vermutlich nicht diese ganzen fachfremden Hampelmänner (und -frauen) ins Haus geholt. Spielzeug ist kein Autoreifen und kein Erfrischungsgetränk, dafür braucht man schon ein spezielles Mindset. So Kasper wie McKinsey, die für ein Schweinegeld eh immer nur Personal abbauen, hätte er vermutlich direkt vom Hof gejagt.
In einem Artikel neulich stand, daß die Tippse eine "Kantinenputzfrau und andere Leute mit ähnlich zweifelhaften Qualifikationen als Aufsichtsräte installiert" hat.

Kann man sich nicht ausdenken, obwohl Deine von mir gefeierte Satire schon recht präzise das Disaster unter dem Dragoner skizziert.

Nichtsdestotrotz verorte ich die Schuld hauptsächlich bei Brandstätter, denn er hat sein Imperium durch sein Team-Building zum Trachtenverein Untergiesing mutwillig und noch zu Lebzeiten auf lange Sicht degradiert.

Daß besagte Tippse nicht in der Lage ist, effizientes Team-Building zu betreiben: Geschenkt. Daß Brandstätter, obwohl er die Tippse lange genug kannte, sie an die Seitenlinie gestellt hat, war retrospektiv entweder das Ende vom Anfang oder der Anfang vom Ende.

Vielleicht war Brandstätter bedingt durch sein Alter in der Auffassung der Dinge schon etwas im Nebel unterwegs, vielleicht war es ihm auch wichtiger, seinen Nachwuchs auszuklammern: Die Gnade ist, daß weder er noch Beck den Absturz miterleben werden.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Montag 18. August 2025, 18:56

t.and.a hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 18:19
Vielleicht war Brandstätter bedingt durch sein Alter in der Auffassung der Dinge schon etwas im Nebel unterwegs, vielleicht war es ihm auch wichtiger, seinen Nachwuchs auszuklammern: Die Gnade ist, daß weder er noch Beck den Absturz miterleben werden.
Die Ironie dabei ist, dass HOB fest entschlossen war, dass nach seinem Tod eine Frau das Unternehmen leiten sollte. Und ich kann vollkommen nachvollziehen, warum er ursprünglich Andrea Schauer für diese Position vorgesehen hatte, da sie wirklich das Geschäftstalent mit den Soft Skills verbinden konnte, die erforderlich sind, um ein Spielzeugunternehmen und seine Mitarbeiter sinnvoll zu führen.

Im Fall der Sekretärin... Sie verfügt eher über die „Soft Skills“ einer Margaret Thatcher.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von just a nobody » Montag 18. August 2025, 19:16

t.and.a hat geschrieben:
Freitag 1. November 2024, 11:20


Die "Konkurrenz" ist für mich allein schon deshalb "kindisch, hässlich, unförmig und peinlich", weil sie die Bausteine von Lego 1:1 übernommen haben.

Lego ist das Original.

https://www.youtube.com/watch?v=6QMKlQpqXT0
https://de.wikipedia.org/wiki/Hilary_Page

Das ist so eine ähnliche Situation wie mit Barbie und Bild Lili.
Eine Kopie wurde so erfolgreich, dass es das Original in die Vergessenheit verdrängt hat.
t.and.a
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Dienstag 19. August 2025, 05:10

Resinberg hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 18:56
t.and.a hat geschrieben:
Montag 18. August 2025, 18:19
Vielleicht war Brandstätter bedingt durch sein Alter in der Auffassung der Dinge schon etwas im Nebel unterwegs, vielleicht war es ihm auch wichtiger, seinen Nachwuchs auszuklammern: Die Gnade ist, daß weder er noch Beck den Absturz miterleben werden.
Die Ironie dabei ist, dass HOB fest entschlossen war, dass nach seinem Tod eine Frau das Unternehmen leiten sollte. Und ich kann vollkommen nachvollziehen, warum er ursprünglich Andrea Schauer für diese Position vorgesehen hatte, da sie wirklich das Geschäftstalent mit den Soft Skills verbinden konnte, die erforderlich sind, um ein Spielzeugunternehmen und seine Mitarbeiter sinnvoll zu führen.

Im Fall der Sekretärin... Sie verfügt eher über die „Soft Skills“ einer Margaret Thatcher.
Die Maxime Loyalität über Kompetenz (denn nur so landet eine "Kantinenputzfrau" im Aufsichtsrat) assoziiere ich immer mit Diktatoren. Die halten sich häufig auch nur durch ein von ihnen (und ihren Lakaien) gehegtes Klima der Angst lange "im Amt" und lassen irgendwann ein vollkommen ruiniertes Land zurück.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Dienstag 19. August 2025, 09:02

t.and.a hat geschrieben:
Dienstag 19. August 2025, 05:10
Die Maxime Loyalität über Kompetenz (denn nur so landet eine "Kantinenputzfrau" im Aufsichtsrat) assoziiere ich immer...
Der Verdacht liegt leider nahe... Allerdings sollten wir nicht vergessen, daß wir zum allergrößten Teil auch Laien sind, was diesen Konzern betrifft. Ja, wir wissen, was Sammler brauchen. Aber bei manchen von uns endet es dann auch schon, wenn's um die Frage geht, ob das genügt, wenn die oben von Dagoras überzeugend dargestellten Zahlen ins Spiel kommen :opi. Kaum wer von uns ist doch tatsächlich so tief im internationalen Spielwarengeschäft drin, als daß wir wirklich Ahnung hätten,oder?

Daß es so, wie's läuft, schlecht läuft, ist offensichtlich. Aber ob's so, wie sich's manche hier wünschen, wirklich besser liefe... Das anzunehmen ist einfach, wenn man es aus der Deckung tut und nicht liefern muß :nixweiss.

:jj
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Re: Playmobil Barbie….

Beitrag von Askin » Dienstag 19. August 2025, 09:55

Ich denke das Hauptproblem liegt eher an der Konzeptlosigkeit ... anstelle sich auf die Basis zu beziehen "Back to the Roots" wird immer wieder neues ausprobiert (teilweise sogar total "Artfremd").
Hinzukommt, dass aus Kostengründen das Zubehör in den Packungen reduziert sowie die Qualität verschlechtert wird, doch die Preise permanent steigen.
Soldatenfiguren ohne Kragen und Manschetten war die traurige Spitze ... ich war lediglich verwundert das der Kreuzgurt noch ein separates Teil war nicht nur aufgedruckt wurde (gab es ja auch schon).

Und natürlich auch an den unglaublichen Umgang mit den Händlern und sogar mit größeren Ketten bezüglich der extremen Preispolitik!
Siehe den Preisverfall der Enterprise.
Das geht gar nicht und daher beziehen viele Händler kein Playmobil mehr und deshalb kann man Playmobil auch immer weniger in den Geschäften sehen.

Ohne Werbung durch die Schaufenster und Auslagen in den Geschäften gibt es auch viel weniger Verkauf!

Selbst die Hauseigenen FunStore Läden werden geschlossen, da viele potentielle Kunden sich dort die Produkte nur angeschaut haben (ggf. mit Beratung) , aber gekauft wurde dann später im Netz und nicht vor Ort, da man dort die Produkte immer öfters billiger erwerben konnte.
Die Bilanz der Läden war natürlich nicht mehr gut und daher aus Sicht der Firmenführung unrentabel.
Das dort aber Playmobil zu sehen war, sich dort auch Kinder die Sachen mit den Eltern detailliert anschauen konnten und sich vor Ort, eine aus meiner Sicht, hervorragenden Beratung einholen konnten und Service bei defekten Teilen erhalten haben wurde bei dieser Kalkulation außer Acht gelassen.

Gruß
Frank
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von tccde » Dienstag 19. August 2025, 13:03

Moin Frank

Du sprichst mir damit zu 100% aus der Seele.
:great
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