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von Die Kronenburger » Montag 17. September 2007, 09:42
Auf die Frage: Wer denn jetzt die Fessel durchgeschnitten hat?, möchten wir hier die Originalgeschichte vorstellen (für die Bildergeschichte kürzen wir sie immer). Aber herausfinden muß man es selbst. Als Tip nur den Anfangsbuchstaben des Helden: F !!!
Das Geheimnis vom Schwanensee
Die Burg Schwanstein lag am großen Schwanensee. Sie grenzte an das Kronenburger Land. Beide Königreiche waren eng miteinander befreundet.
Zauberer Leander und Ritterlinchen kamen zum Geburtstag der kleinen Clarissa, der Tochter von König Lutz und Königin Adele.
Aus der Ferne sahen Elena und der Magier die Stadt und freuten sich schon auf das große Fest.
"Stellt dir einmal die überraschten Gesichter der Schwansteiner vor, wenn ich für das Geburtstagskind mit meiner Zaubervorstellung beginne", sprach Leander zur Prinzessin.
"Ja, aber glaubst du wirklich ich kann das?", entgegnete Ritterlinchen. Sie hatte etwas Lampenfieber, denn sie sollte auf der Bühne die Assistentin des Zauberers sein.
"Wie willst du mich denn überhaupt verschwinden lassen?" fragte die Prinzessin ängstlich.
Leander sagte ihr: "Das ist leicht du brauchst keine Angst zu haben, es kann nicht mehr als schief gegen." Damit wollte er Elena eigentlich aufmuntern, doch sie antwortete etwas eingeschnappt: "Danke, das beruhigt mich ungemein."
Als sie zum Schwanensee kamen, wunderten sie sich. "Nanu, hier ist es aber still!", sagte Ritterlinchen.
Der See lag ruhig und silberglänzend in der Abendsonne, und niemand war zu sehen.
Eigentlich hatten sie ein großes Getümmel erwartet. Die Leute vom Schwanensee liebten das Wasser, badeten gern und hatten viel Freude an ihrem See.
Aber die Wasseroberfläche lag ohne Wellen vor ihnen und auf ihr spiegelte sich die untergehende Sonne.
Ganz außergewöhnlich war, dass nur wenige Schwäne auf dem See schwammen.
"Das ist wirklich seltsam. Hier stimmt doch etwas nicht", dachte Ritterlinchen.
Aber dann kamen sie schon zur Burg. Eine Fanfare kündigte ihre Ankunft an. Die Wächter vor dem Tor erkannten die Gäste und ließen sie passieren.
Leanders Wagen polterte über die Zugbrücke. Er war mit allerlei Kisten beladen. Die Häschen und Tauben, die er für seine Zaubervorstellung brauchte, hüpften auf dem Wagen herum. Dahinter ritt Elena auf ihrem Pferd Isidor.
Über dem Eingang hing das rote Siegesbanner, das ein Schwanenritter beim großen Ritterturnier auf der Kronenburg gewonnen hatte. Beide Seiten der Trophäe wurden von dem Wappen der Schwansteiner verziert. Sie hatten ein blaues Schild mit mit einem gelben Rand und einem stolzen Schwan in der Mitte.
Gleich hinter dem Burgtor wurden sie von König und Königin freudig empfangen. Clarissa spielte im Burghof bereits mit ihren Freundinnen und hatte die Ankunft der neuen Gäste erst gar nicht bemerkt.
Aber als sie Ritterlinchen und Zauberer Leander entdeckte, lief sie sofort zu ihnen.
"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Clarissa", wünschte Ritterlinchen, und der Zauberer fügte hinzu: "Als Geschenk werde ich für dich und deine Gäste eine Zaubervorstellung geben."
Die Kleine freute sich, sprang immer wieder hoch und rief vor Freude: "Ich bekomme eine Zaubervorstellung! Ich bekomme eine Zaubervorstellung!"
Sie nahm Elena und Leander an die Hand und sie gingen in den großen Saal. Dort setzten sich alle an die große Tafel. Man aß und trank, und danach stand Leander auf, um mit seiner Darbietung zu beginnen, assistiert von Ritterlinchen.
"Leander, ich kann das nicht", sprach die Prinzessin leise zum Zauberer und versuchte sich ein letztes Mal zu drücken.
Doch der Magier rief in den Saal: "Meine Damen und Herren, liebe Kinder und Gäste, darf ich ihnen meine neue Assistentin Elena von Kronenburg vorstellen!"
Alle fingen an zu klatschen. Jetzt musste sie wohl oder übel mit auf die Bühne.
Ritterlinchen verbeugte sich und flüsterte Leander im Vorbeigehen in das Ohr: "Du dreimal um den Kirchturm gewickeltes Osterei."
An der Stirnseite des Saals war eine kleine Erhebung, auf der normalerweise der Thron des Königs stand. Heute war er jedoch zu einer Bühne umgestaltet worden. Die Diener hatten die Kisten des Zauberers aufgestellt und Leander fing mit seinen Kunststückchen an.
"Liebes Publikum, als erstes werde ich ihnen zeigen, wie ich meine Assistentin nun in dieser Kiste verschwinden lassen kann", begann der Magier. Zögerlich trat Ritterlinchen vor und stieg in die Kiste. Dann schob er sie wie eine Schublade hinein und stammelte unverständliche Zaubersprüche. Dabei fuchtelte er mit seinem Zauberstab wild in der Luft herum.
"Ziemlich dunkel ist es hier drin", dachte sich das Fräulein und hörte wie der Zauberer wieder so etwas ähnliches wie eine Schublade aus der Kiste zog.
Ein Raunen ging durch den Saal. "Zaubere Ritterlinchen sofort wieder her!", rief die kleine Clarissa und war den Tränennahe. Leander schob und zog an der Kiste und Elena kam wieder zum Vorschein.
Die Zuschauer klatschten und riefen: "Bravo, Leander ist der Größte!"
Anschließend zauberte der Magier Häschen aus seinem Hut, ließ Tauben durch den Saal fliegen und wieder verschwinden und schwebte schließlich mit Ritterlinchen wieder auf die für sie vorgesehenen Plätze an dem großen Tisch. Alle applaudierten kräftig und jubelten über die gelungene Zauberei. König Lutz gab einigen Gauklern ein Zeichen und die fingen an zu musizieren. Mit Gitarren und kleinen Trommeln sangen sie schwungvolle Lieder. Das Fest war lustig und in vollem Gange, als plötzlich über den See gesprochen wurde. Ritterlinchen und Leander hörten, dass über dem Schwanensee ein Geheimnis läge.
"Er ist bestimmt verzaubert", meinte Clarissa, "immer wieder verschwindet einer unserer Schwäne."
Es gab Leute, die gesehen haben wollten, wie mancher Schwan einfach in die Tiefe gezogen wurde.
"Seitdem reiten die Schwanenritter mehrmals am Tag um den See, konnten aber bis heute nichts entdecken", erklärte König Lutz.
Auch an diesem Abend wurden die Schwäne gezählt, und wieder fehlte einer. Am nächsten Morgen brach Ritterlinchen noch vor dem Frühstück zu einem Ritt um den See auf. Plötzlich hörte sie Pferdegetrappel. Vorsichtig, fast geräuschlos, versteckte sie sich im Gebüsch.
"Sei leise, mein Pferdchen, ich bin gespannt, wer ebenfalls so früh am Morgen im Wald unterwegs ist", flüsterte sie Isidor ins Ohr.
Ein Trupp Schwarzer Ritter preschte an ihr vorbei. "Was machen die denn hier?", dachte sich die Prinzessin. Ritterlinchen eilte zurück zur Burg. Dort erzählte sie beim Frühstück von ihrer Beobachtung.
Der König wurde sofort zornig:. "Ich habe es doch gleich gewusst, dass die Schwarzen Ritter unsere Schwäne jagen und verschleppen!"
Er stellte umgehend eine Schar mit Reitern zusammen, um nach den Eindringlingen zu suchen.
Im Wald schlichen die Schwarzen Ritter unbemerkt durch das Gebüsch.
"Hierher Vater, da sind die Spuren, die du suchst!", rief Prinz Fabian und winkte König Marcelino zu sich. Große dicke Schleifspuren führten in den See. Die Patarener verfolgten ein unbekanntes Wesen, das in ihrem Land große Panik ausgelöst hatte.
Während alle Ritter an der Grenze auf einen Angriff aus dem Ruinenwald warteten, verschwanden aus den Seen im Hinterland alle Fische. Die Spuren des Untiers führten vom Osten ihres Landes bis hierher.
Da stieß ein Kurier aus Kathar zu ihnen. Der Reiter berichtete: "Wir haben immer noch keine Nachricht von den Kundschaftern aus dem Ruinenwald. Ein Suchtrupp hat allerdings Spuren in Richtung Drachenwald gefunden." König Marcelino erschrak. Es schien nun festzustehen, dass die Kundschafter den Drachenrittern in die Hände gefallen waren.
"Fabian, ich muss zurück. Ich glaube die Lage ist ernster als ich zunächst geglaubt habe. Wir müssen in Patarena alle zu den Waffen rufen. Das hier musst du alleine zu Ende führen", sprach er zu seinem Sohn.
Der Prinz antwortete: "Ich werde das Ungeheuer finden und töten, Vater, das verspreche ich dir."
Mit einem einzigen Leibwächter verließ der König die Truppe, um so schnell wie möglich zur Hauptstadt der Schwarzen Ritter zu eilen.
"Ich muss die anderen Länder der Guten Welt warnen", nahm er sich bei seiner Heimreise vor und wollte Boten in jedes Reich schicken um vor den Drachenrittern zu warnen.
"Doch wen schicke ich zu den Turmrittern", überlegte er sich, denn sie waren erbitterte Gegner der Schwarzen Ritter.
Das Geheimnis des Sees ließ Ritterlinchen nicht los. Gegen Nachmittag stellte sie sich auf den Turm von Burg Schwanstein. Elena lehnte sich zwischen die Zinnen und beobachtete den See mit ihrem Fernrohr. Stunde für Stunde. Von diesem Platz, hoch über der Landschaft, hatte sie den ganzen See im Auge. Aber auf dem Wasser war nicht die kleinste Welle zu beobachten. Es fing schon an zu dämmern. Elena gab die Hoffnung schon beinahe auf. Dann suchte sie mit dem Fernglas am Ufer entlang.
Da! - Da war etwas. Es tauchte nur für einen kurzen Moment vor einer Gruppe von Tannenbäumen auf. Da war es wieder. Sie schaute noch einmal genauer hin. Was war das nur?
Grün und riesengroß, mit einer gespaltenen Zunge und zwei großen Zähnen, die die Prinzessin in seinem aufgerissenen Maul erkennen konnte. Eine riesige Schlange glitt in das Wasser und verschwand im See.
Ritterlinchen rannte die Wendeltreppe des Turms herunter und lief sofort in den Thronsaal. Noch völlig außer Atem erzählte sie der Königin von ihrer Entdeckung.
König Lutz wurde herbeigerufen. Er wollte bis heute nicht glauben, dass ein Ungeheuer in dem See die Schwäne fräße. Sofort beabsichtigte er, Boten in die benachbarten Königreiche zu schicken, um Hilfe zu erhalten, den See leer zu schöpfen. So könnte die Seeschlange gefunden und anschließend bekämpft werden. Dafür wollte er sein ganzes Gold opfern.
Aber Ritterlinchen hatte eine andere Idee. Aufgeregt entwickelte sie vor allen ihren Plan. "Wir müssen der Schlange eine Falle stellen. Schaut einmal her. Wir heben nahe dem See ein Becken aus, das wir mit einem Holzpalisadenzaun umgeben und mit einem Tor verschließen können.
Das Becken verbinden wir durch einen Kanal mit dem See und füllen es so mit Wasser. Die Schwäne des Schwanensees bringen wir alle ans sichere Ufer, damit die Seeschlange nichts zu fressen findet. Nun können wir die Schlange mit einem Köder in das vorbereitete Wasserbecken locken, dann das Tor verschließen und so das Untier fangen. Anschließend bleibt genug Zeit zu entscheiden, was mit ihm passieren soll."
Der König war von Ritterlinchens Plan begeistert. Gleich am nächsten Morgen fanden sie den richtigen Platz für dessen Ausführung und begannen mit den Vorbereitungen. Unter der Anleitung der Schwanenritter lockten die Diener der Burg die Schwäne mit Brotstückchen an Land.
„Was machen die da?“, fragte ein Schwarzer Ritter seinen Prinz, als sie aus einem Versteck heraus die Arbeiten in der Nähe des Sees beobachten.
„Ich glaube sie haben die Seeschlange entdeckt und wollen sie fangen“, antwortete Fabian.
Die Schwarzen Ritter bewunderten die gute Idee das Untier auf diese Weise unschädlich zu machen.
Doch dann fand einer der Ritter grüne Metallzacken. Die konnten nur von der Rüstung eines Drachenritters stammen. Prinz Fabian befahl sich zurückzuziehen und den Wald nach diesen Schurken abzusuchen.
„Die Drachenbande wird bestimmt versuchen, die Schwansteiner daran zu hindern, die Seeschlange zu fangen“, analysierte der Anführer der Schwarzen Ritter den Fund. Das galt es zu verhindern.
Nach einigen Tagen war die Falle fertiggestellt. Baumstämme wurden nebeneinander in den Boden gerammt. Die Erde aus der Mitte des Beckens verstärkte von außen die Holzwand. Damit wurde sie sehr stabil.
Im Becken befestigten die Ritter eine Schwanattrappe als Köder, und am Tor der Falle standen Soldaten Wache. Sie waren jederzeit bereit das Tor zu schließen.
Die Tage vergingen, ohne dass etwas passierte. Keine noch so kleine Welle kräuselte das Wasser. Schon wurden die ersten Stimmen laut, dass die Seeschlange bestimmt verschwunden wäre.
Aber eines Morgens stellte ein Schwanenritter erhebliche Schäden an dem Teil der Burgmauer fest, hinter der die Schwäne in Sicherheit gebracht worden waren.
Ritterlinchen meinte: „Es ist an der Zeit. Die Schlange wird wütend. Sie hat wohl gemerkt, dass unsere Schwäne in der Falle nicht echt sind. Wir müssen einen richtigen Schwan als Lockvogel in das Becken setzen, wenn unsere List funktionieren soll.“ So geschah es.
Die Schwarzen Ritter hatten mittlerweile das Lager ihrer Gegner entdeckt. Heimlich und ohne dass die Drachenritter es merkten, wurden sie auf Schritt und Tritt beschattet.
In der Dämmerung des gleichen Abends war es klar: Die Seeschlange schwamm vor der Öffnung zum Kanal hin und her und hatte den Schwan entdeckt.
Vom Turm kam das Handzeichen für die Ritter am Tor. Dort war man bereit. Die Schlange schwamm langsam in den Kanal. Vor der Falle hielt sie noch einmal an. Ganz gierig schaute sie auf den Schwan, der vor Angst anfing zu zappeln. Jetzt gab es für das Ungeheuer kein Halten mehr, sie schwamm in die Falle. Die Torwächter schlossen sofort hinter ihr das Tor.
Der Schwan befand sich jetzt in großer Gefahr. Die Schlange kam immer näher. Sie zischte angriffslustig.
„Zieh ihn hoch! Schnell! Sie kommt!“, riefen die Ritter zu Elena. Da zog sie im letzten Moment das Netz hoch, das die Ritter unter dem Schwan ausgelegt hatten.
Sie schnappte nach dem Köder. Alle hielten den Atem an. Das Ungeheuer bäumte sich auf und biss ins Leere. Der Schwan war gerettet.
Rasend vor Wut tobte die Schlange im Becken, wand sich hin und her und peitschte das Wasser zu hohen Wellen auf. Doch die Palisaden hielten Stand. Sie war gefangen.
Unter den Schlangenfängern brach großer Jubel aus. Sie fielen sich in die Arme.
Der Großteil der Fänger lief ins Schloss zurück, um die Rettung der Schwäne zu feiern.
Aber trotz aller Freude blieben Ritterlinchen und eine Schar von mutigen Rittern zurück und bewachten in der Nacht das Tor.
Sie saßen um ein kleines Lagerfeuer herum und erzählten immer wieder von ihrem Erfolg.
Es war schon sehr spät, da ließ ein verdächtiges Geräusch Elena aufhorchen.
„Was war das?“, fragte die Prinzessin. Doch von den anderen Bewachern hatte niemand etwas bemerkt. Alle lauschten in die Dunkelheit und waren in Habachtstellung. Alles schien ruhig zu sein.
Doch dann rief ein Käuzchen, und sie wurden von hinten überfallen.
Ritterlinchen wurde zu Boden geworfen. Sie wehrte sich verzweifelt, trat um sich und versuchte, ihre Waffen zu erreichen, aber sie wurde von mehreren Gegnern festgehalten und von einem der Angreifer gefesselt. Es war zwecklos.
Die Unbekannten löschten das Feuer und die Fackeln. In der nun folgenden Stille hörte Ritterlinchen, wie die Schlange an das Tor pochte, als ob sie spürte, dass jemand sie befreien wollte.
„Was sollen wir jetzt nur tun?“, dachte Ritterlinchen verzweifelt und voller Angst.
Da - das Klingen von Schwertern, die gegeneinander schlugen! Wilde Schwertkämpfe? Wer kämpfte hier noch mit wem? Ritterlinchen lauschte.
Sie hörte, wie sich das Tor knarrend öffnete. Dahinter lauerte auch schon das Ungeheuer. Es schwamm heraus und sein heißer, feuriger Atem zischte durch die Nacht.
In seinem Schein erkannte Ritterlinchen schwarz gekleidete Kämpfer, - und war das nicht der Prinz der Schwarzen Ritter? - die gegen schattenhafte Gestalten kämpften, bevor alles wieder dunkel wurde.
Kurze unverständliche Kommandos waren das Letzte, was sie hörte.
„Schlag zu! Wir halten dir den Rücken frei!“, rief einer der Schwarzen Ritter zu ihrem Prinz. Die Kämpfer hatten die Drachenritter verfolgt. Die Schurken wollten die Schlange wieder befreien.
Die Schwarzen Ritter konnten jedoch nicht verhindern, dass die Drachenritter das Tor geöffnet hatten. Aus vollem Galopp stürzte sich Fabian mit seinem Pferd in das Wasser auf die Seeschlange. Er besaß als einziger einen Drachentöter. Das war ein goldenes Schwert mit dem es möglich war, den Schuppenpanzer eines Drachen zu durchdringen.
Von der Wucht des Aufpralls fiel das Ungeheuer auf die andere Uferseite des Kanals. Der Prinz rollte sich geschickt ab, stand sofort wieder auf, nahm sein Schwert und hieb auf den Hals der Schlange ein.
Ekelerregende, lauwarme Flüssigkeit spritze ihm entgegen. Sie stank fürchterlich. Dann fiel die Schlange auf den Boden, zuckte noch einmal und blieb regungslos liegen.
Als die Drachenritter merkten, dass das Ungeheuer tot war, zogen sie sich sofort zurück. Niemand bemerkte, dass Sie auch ihre toten und verletzten Kameraden mitnahmen und keine Spuren hinterließen.
Da hörte man wie von der Burg Schwanstein die Verstärkung nahte. Doch als sie zur Falle kamen, war alles schon vorbei. Im Schein ihrer Fackeln sahen die Schwansteiner, dass die Mündung zum See rot war vom Blut der Seeschlange. Irgendjemand hatte ihr den Kopf abgeschlagen.
Als Ritterlinchen wieder erwachte, lag sie unter einem Baum. Ihre Fesseln waren durchgeschnitten. Die anderen Bewacher erzählten mittlerweile von ihrem Kampf und dass jemand die Seeschlange befreien wollte. Sofort machten alle Schwansteiner die Schwarzen Ritter für den Überfall verantwortlich.
Ob die Seeschlange jetzt gefangen oder tot war, interessierte niemanden. Die Gefahr aus dem See war gebannt. Langsam wurde es hell. Über den Hügeln am Horizont kündigte die Sonne den nächsten Tag an und alle kehrten zur Burg zurück. Dort rief König Lutz: „Jetzt wird gefeiert!“ Spontan wurden im Burghof Tische und Bänke aufgestellt. Die Musiker holten ihre Instrumente und fingen an zu spielen. Drei Tage lang feierten sie. Ritterlinchen aber zermarterte sich ständig den Kopf darüber, wer wohl ihre Fesseln zerschnitten hatte.
Doch dann kam der Tag der Abreise. Herzlich wurden der Zauberer und Elena verabschiedet. Clarissa standen die Tränen in den Augen. Und als ob der Himmel mitweinen wollte begann es zu nieseln.
Wir spielen es!