»Yeti ist ein Held«, gibt Emmy schwärmerisch die Antwort, die eben mit Rick
dazu kommt. »Er hat uns allen das Leben gerettet.«
»Und was hast du ihm versprochen, Mara?«, forscht Theo neugierig.
»Er war so traurig, als wir gingen«, gebe ich zu. »Da versprach ich, wenn ich je
Menschen finde, die gerne im Eis leben, dass ich ihn mit ihnen zusammen bringe.«
»Dann nimm ihn doch mit, Eddy«, ruft Catty begeistert aus.
»Nein!«, kommt von diesen eine unglaublich schroffe Antwort.
Eddy will nicht drüber reden. Er geht nach unten. Catty und Theo folgen ihm rasch.
Also schließe ich mich an.
»Kein Wort mehr«, beharrt Eddy. »Du wolltest ja auch nicht mitkommen, Catty.
Diese Reise mache ich allein.«
»Wo geht es denn hin?«, fragt Theo arglos.
»Nach Norden - Grönland und dann weiter«, brummt Eddy.
»Reisen allein ist doch langweilig«, vermutet Theo. »Wenn dein Kumpel Yeti ...«
»Er ist kein Kumpel«, unterbricht ihn Eddy. »Er ist ein - ein Monster.«
»Ach was«, mischt sich Catty ein. »Ich fand ihn echt nett. Vorschlag: Du nimmst
ihn mit und ich begleite euch.«
»Das ist Bestechung«, grinst Eddy, der sich natürlich sehr wünscht, dass seine Freundin mitkommt.
»Wir wollen auch mit«, ruft Emmy. »Weißt du noch, wie toll unsere Reise nach Klimerika war?«
»Wir gingen fast drauf dabei«, erinnert Eddy unbehaglich.
Rick und Emmy bleiben dabei, dass diese Reise sehr schön war. Eddy will aber trotzdem nicht.
Chris gesellt sich dazu. Auch er erinnert sich an Yeti. Und obwohl es ihm lieber wäre,
sein Bruder würde nicht allein reisen, empfindet er Yeti doch nicht als wünschenswerten
Begleiter. Für Eddy ist es eh schon entschieden. Er soll die Sicherheitseinrichtungen
einer Forschungsstation auf Vordermann bringen und womöglich deren Computertechnik
warten; für ihn ein Job wie viele andere.
Phil fand Yeti damals in der Schweiz eigentlich ganz cool. Er würde ihm
durchaus eine Heimat wünschen, in der er Freunde hat. So lebt er ja als
Einsiedler, was ihm nicht einmal gefällt.
Ich bin ein bisschen traurig, weil Eddy so stur und schroff ablehnt. Andererseits
kann ich ihn verstehen. Yeti ist ja nicht, wie Theo annimmt, ein Bergmensch.
Er ist ein Bergtroll, ein richtiger Yeti. Und wenn ihm das Reiseziel nicht gefällt,
müsste man ihn zurück in die Schweizer Berge bringen. Keine verlockende Aussicht.
Es ist sehr spät geworden. Jetzt reden wir alle nicht mehr über Yeti.
Die Stimmung wird wieder viel besser und fröhlicher.
Ich war nur kurz im Bad. Wie ich runterkomme, sind alle weg. Schade.
Sie hätten sich wenigstens verabschieden können.
Naja, Mitternacht ist vorbei. Klar, dass man da irgendwann nach Hause möchte.