Liebes Tagebuch!
Ich wache auf, weil es vor dem Hotel laut zugeht.
Rasch etwas übergeworfen und auf den Balkon getreten.
Ich will doch wissen, was da los ist.
Eine alte Frau steht am Eingang und schimpft lautstark, weil die
Polizei sie nicht einlassen will. Natürlich sind die Journalisten
sofort aufmerksam und beginnen ein Interview.
»Ich will nur wissen, wer diesen Professor ermordet hat«, ruft sie
zornig. »Ich will diesem Helden danken.«
»Weshalb nennen sie ihn einen Helden?«, hakt der Reporter sofort nach.
Er bekommt keine Antwort mehr, weil der Kommissar jetzt ins Freie tritt
und die Alte ins Hotel ruft. Lierksen will nicht, dass irgendwelche
Informationen nach draußen gehen.
Dumm gelaufen für die Presse.
Das Hotel ist wieder abgeriegelt und niemand beantwortet irgendwelche Fragen.
Lierksen befragt die Alte, die sofort auf mich deutet und sagt, dass ich ja
alles bestätigen könne. Taubenschlag habe ihren Enkel ermordet und
wenn das jetzt jemand gerächt habe, dann sei das Gerechtigkeit und
kein Verbrechen. Naja, ich erinnere mich an die Frau und bestätige,
dass sie ihren Enkel oft besuchte, der aber nicht zu retten war.
Lierksen bugsiert die Alte ins Restaurant. Sie sei jetzt sein Gast und
solle erhalten, was sie will. Er will sie später, wenn sie weniger auf-
geregt ist, noch einmal befragen.
Lierksens Verhöre werden lauter und aggressiver. Ich höre ihn im
Nebenzimmer schreien. Er versucht, die Leute einzuschüchtern. Er
will endlich ein Geständnis haben, egal, von wem. Das zumindest ist
mein Eindruck. Er hat nicht einmal ein Druckmittel. Taubenschlag
verstarb gegen zwei Uhr morgens. Da schliefen ja alle außer dem
Mörder. In seinem Körper wurde eine hohe Dosis Beruhigungsmittel
gefunden. Todesursache war aber eine hohe Dosis Arsenik. Und in
keinem Zimmer wurde Arsen gefunden.