»Bist auf deine Art ein echter Künstler«, lobt er das Kleine. »Das
kann man von den Idioten nicht sagen, die meine Bilder zerstörten.
Tut mir leid, dass du verdächtigt wurdest.«
Kiki ist ihm überhaupt nicht böse. Schließlich durfte es doch malen.
Alf stellt die Staffelei wieder auf, holt neue Leinwand.
»Hilft ja nichts«, ruft er den anderen zu. »Wir wollen weiter
machen, oder? Ich male neue Bilder. Das geht schon.«
»Ki Ki?«
»Klar darfst du zuschauen«, lacht Alf.
»Ich frage mich trotzdem, wer so etwas tut«, murmelt Marco.
»Das tun wir alle«, antwortet Charly. »Und keiner von uns
hat etwas gehört letzte Nacht.«
»Vermutlich angetrunkene Gäste, die nicht nach Hause fanden«, hofft Marco.
»Kam so etwas schon einmal vor?«, will ich wissen.
Aber das ist das erste Mal, dass hier etwas zerstört wurde.
Und für langes Grübeln ist nun auch keine Zeit mehr. Die Gäste
kommen herbei und bald herrscht hier Trubel wie am vorigen Tag.
Es ist, als sei nie etwas gewesen. Ich schaue mich noch ein wenig
um. Aber hier wirkt niemand auffällig. Das kann aber auch an der
Trachtengruppe liegen, die hier als Wachtmeister patrouillieren -
wenn auch mehr aus Show denn zum Aufpassen.
Am Nachmittag verabschiede ich mich. Ich mag hier nicht noch
einmal übernachten. Das eigene Bett ist eben bequemer.
»Vielleicht solltet ihr heute Nacht Wachen aufstellen«, rate ich Charly.
»Ich rede mit den anderen. Wird wohl aber nicht nötig sein«, antwortet er.
Als ich verspreche, morgen noch mal zu kommen, freut er sich sichtlich.
Ich will jetzt erst einmal im Internet ein wenig über dieses
Stadtviertel nachlesen. Hier draußen gibt es ja leider kein Netz.