Liebes Tagebuch!
Die Briefträgerin kommt heute sehr früh und bringt
mir ein Bündel Weihnachtsbriefe und Karten.
»Kalt ist’s«, sage ich, »magst einen heißen Tee oder Kaffee?«
»Nein, danke - ich hab derzeit viel zu viel zu tun, um
mir eine Pause erlauben zu können«, lehnt sie ab. »Wäre
aber lieb, wenn du kurz mit rauskommst und mir tragen hilfst?«
»Was denn, noch mehr Post?«, staune ich. »Klar helfe ich dir.«
Oh, ups, da sind meine ganzen Weihnachtsbestellungen
wohl auf einmal angekommen. War vielleicht doch ein
bisschen viel. Dabei ist kaum Playmo für mich dabei.
Das meiste sind Kleinigkeiten für meine Freunde.
»Warte«, halte ich die nette Dame von der Post auf. »Ein
Packerl musst du noch tragen. Hier, das ist für dich.«
Sie ist wirklich gerührt. Ich finde, es ist eine gute Sitte, zur
Weihnachtszeit den Dienstleistern, mit denen man öfter zu
tun hat, eine Kleinigkeit zu bescheren. Sie arbeiten hart
und sie freuen sich über jede Anerkennung.
Puh, und nun? Na klar, auspacken und einpacken. Wobei - mist,
ich habe kein Geschenkpapier mehr im Haus. Das muss ich dann
wohl erst besorgen. Wie erwartet, wollen mich die Kikis wieder
nicht begleiten. Dafür freuen sich die Hunde, als ich nach den
Wagenschlüsseln greife.
Ich fahre zum Weihnachtsmarkt und freue mich, dass er so
gut besucht ist. Die Menschen lassen sich zum Glück nicht
durch üble Attacken von der Festvorfreude abhalten. Terror
ist böse. Aber die Angst vor Terror ist es auch. Die Leute
ergeben sich nicht der Angst.
Das tut gut und macht Hoffnung auf bessere Zeiten.