Fredeswinds Märchenschatztruhe

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Ischade
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Re: Märchen

Beitrag von Ischade » Samstag 21. Februar 2015, 20:31

Fredeswind hat geschrieben: Viele der Märchen, die ich inszeniert habe, habe ich auch erst wiederentdeckt, als ich Märchen suchte zum Inszenieren, die Suche ist immer wieder spannend.
Ja, es fiel mir auf, das es zum Teil unbekanntere Märchen sind. Einige der Märchen kannte ich bisher auch noch nicht - was schon was heißen will. :oops
Fredeswind hat geschrieben: Ich habe auch viele Märchen aus anderen Ländern der Welt und oft tauchen da ähnliche Motive auf. Vor mehr als 20 Jahren habe ich mal sämtliche Schöpfungsmärchen aus fremden Kulturen und Ländern aus meine Büchern gelesen und versucht zu vergleichen, dabei habe ich festgestellt, dass diese durchaus der biblischen Schöpfungsgeschichte ähneln.
Nun, auch der Bibelmythos beruht noch auf viel älteren Geschichten. Und wohin die Menschen auch gingen, sie nahmen ihre Geschichten mit...
... wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal hier reingucken: http://skadinoatun.de.tl/
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Mara
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Re: Märchen

Beitrag von Mara » Samstag 21. Februar 2015, 20:43

Danke für den tollen Link, @Ischade - ich liebe diese ganz alten Märchen"deutungen", die einen Ursprung suchen.
Märchen sind ja immer mehr als nur Erzählungen, sie sind durch und durch mystisch.

Und ich finde, "unsere" Märchen hat ein tolle Art, die Märchen zu beleben :dank
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Samstag 21. Februar 2015, 23:19

Ischade hat geschrieben:
Fredeswind hat geschrieben: Viele der Märchen, die ich inszeniert habe, habe ich auch erst wiederentdeckt, als ich Märchen suchte zum Inszenieren, die Suche ist immer wieder spannend.
Ja, es fiel mir auf, das es zum Teil unbekanntere Märchen sind. Einige der Märchen kannte ich bisher auch noch nicht - was schon was heißen will. :oops
Fredeswind hat geschrieben: Ich habe auch viele Märchen aus anderen Ländern der Welt und oft tauchen da ähnliche Motive auf. Vor mehr als 20 Jahren habe ich mal sämtliche Schöpfungsmärchen aus fremden Kulturen und Ländern aus meine Büchern gelesen und versucht zu vergleichen, dabei habe ich festgestellt, dass diese durchaus der biblischen Schöpfungsgeschichte ähneln.
Nun, auch der Bibelmythos beruht noch auf viel älteren Geschichten. Und wohin die Menschen auch gingen, sie nahmen ihre Geschichten mit...
... wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal hier reingucken: http://skadinoatun.de.tl/

Vielleicht gibt es ja noch mehr unbekanntere Märchen, die du hier in Zukunft entdecken kannst.

:dank für den Link, ist ja riesig interessant! :great

LG von der Märchenfee Fredeswind :fee
Zuletzt geändert von Fredeswind am Samstag 21. Februar 2015, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Samstag 21. Februar 2015, 23:22

Mara hat geschrieben:Danke für den tollen Link, @Ischade - ich liebe diese ganz alten Märchen"deutungen", die einen Ursprung suchen.
Märchen sind ja immer mehr als nur Erzählungen, sie sind durch und durch mystisch.

Und ich finde, "unsere" Märchen hat ein tolle Art, die Märchen zu beleben :dank
:dank :dank :oops :oops

Ui, noch ein Märchenfreak, jetzt wird's richtig interessant.

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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Samstag 21. Februar 2015, 23:37

Aber jetzt genug geplaudert! Schnell noch das Märchen beginnen, bevor es ins Bett geht.
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Die sechs Schwäne (Brüder Grimm)

Beitrag von Fredeswind » Samstag 21. Februar 2015, 23:43

Die sechs Schwäne

(frei nach den Brüdern Grimm)


Es jagte einmal ein König in einem großen Wald und jagte einem Wild so eifrig nach, dass ihm niemand von seinen Leuten folgen konnte. Als der Abend herankam, hielt er still und blickte um sich, da sah er, dass er sich verirrt hatte. Er suchte einen Ausgang, konnte aber keinen finden.

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Da sah er eine alte Frau mit wackelndem Kopfe, die auf ihn zukam; das war aber eine Hexe. „Liebe Frau“, sprach er zu ihr, „könnt Ihr mir nicht den Weg durch den Wald zeigen?“ „O ja, Herr König«, antwortete sie, „das kann ich wohl, aber es ist eine Bedingung dabei, wenn Ihr die nicht erfüllt, so kommt Ihr nimmermehr aus dem Wald und müsst darin Hungers sterben.“

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„Was ist das für eine Bedingung?“, fragte der König. „Ich habe eine Tochter“, sagte die Alte, „die so schön ist, wie Ihr eine auf der Welt finden könnt, und wohl verdient, Eure Gemahlin zu werden, wollt Ihr die zur Frau Königin machen, so zeige ich Euch den Weg aus dem Walde.“

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Der König in der Angst seines Herzens willigte ein, und die Alte führte ihn zu ihrem Häuschen, wo ihre Tochter beim Feuer saß. Sie empfing den König, als wenn sie ihn erwartet hätte, und er sah wohl, dass sie sehr schön war, aber sie gefiel ihm doch nicht, und er konnte sie ohne heimliches Grausen nicht ansehen.

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Nachdem er das Mädchen zu sich aufs Pferd gehoben hatte, zeigte ihm die Alte den Weg, und der König gelangte wieder in sein königliches Schloss, wo die Hochzeit gefeiert wurde.

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Beitrag von Fredeswind » Samstag 21. Februar 2015, 23:48

Der König war schon einmal verheiratet gewesen, und hatte von seiner ersten Gemahlin sieben Kinder, sechs Knaben und ein Mädchen, die er über alles auf der Welt liebte.

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Weil er nun fürchtete, die Stiefmutter möchte sie nicht gut behandeln und ihnen gar ein Leid antun, so brachte er sie in ein einsames Schloss, das mitten in einem Walde stand.

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Es lag so verborgen, und der Weg war so schwer zu finden, dass er ihn selbst nicht gefunden hätte, wenn ihm nicht eine weise Frau ein Knäuel Garn von wunderbarer Eigenschaft geschenkt hätte; wenn er das vor sich hinwarf, so wickelte es sich von selbst los und zeigte ihm den Weg.

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Beitrag von Fredeswind » Sonntag 22. Februar 2015, 14:42

Der König ging aber so oft hinaus zu seinen lieben Kindern, dass der Königin seine Abwesenheit auffiel; sie war neugierig und wollte wissen, was er draußen ganz allein in dem Walde zu schaffen habe. Sie gab seinen Dienern viel Geld, und die verrieten ihr das Geheimnis und sagten ihr auch von dem Knäuel, das allein den Weg zeigen könnte.

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Nun hatte sie keine Ruhe, bis sie herausgebracht hatte, wo der König das Knäuel aufbewahrte, und dann machte sie kleine weißseidene Hemdchen, und da sie von ihrer Mutter die Hexenkünste gelernt hatte, so nähte sie einen Zauber hinein.

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Und als der König einmal auf die Jagd geritten war, nahm sie die Hemdchen und ging in den Wald, und das Knäuel zeigte ihr den Weg. Die Kinder, die aus der Ferne jemand kommen sahen, meinten, ihr lieber Vater käme zu ihnen, und sprangen ihm voll Freude entgegen.

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Da warf sie über ein jedes eins von den Hemdchen, und wie das ihren Leib berührt hatte, verwandelten sie sich in Schwäne und flogen über den Wald hinweg. Die Königin ging ganz vergnügt nach Haus und glaubte ihre Stiefkinder los zu sein, aber das Mädchen war ihr mit den Brüdern nicht entgegen gelaufen, und sie wusste nichts von ihm.

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Beitrag von Fredeswind » Sonntag 22. Februar 2015, 14:52

An dern Tags kam der König und wollte seine Kinder besuchen, er fand aber niemand als das Mädchen. „Wo sind deine Brüder?“, fragte der König. „Ach, lieber Vater“, antwortete es, „die sind fort und haben mich allein zurückgelassen.“, und erzählte ihm, dass es mit angesehen habe, wie seine Brüder als Schwäne über den Wald weggeflogen wären, und zeigte ihm die Federn, die sie in dem Hof hatten fallen lassen, und die es aufgelesen hatte.

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Der König trauerte, aber er dachte nicht, dass die Königin die böse Tat vollbracht hätte, und weil er fürchtete, das Mädchen würde ihm auch geraubt, so wollte er es mit fortnehmen. Aber es hatte Angst vor der Stiefmutter, und bat den König, dass es nur noch diese Nacht im Waldschloss bleiben dürfte.

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Das arme Mädchen dachte: „Meines Bleibens ist nicht länger hier, ich will gehen und meine Brüder suchen.“ Und als die Nacht kam, entfloh es, und ging gerade in den Wald hinein. Es ging die ganze Nacht durch und auch den andern Tag in einem fort, bis es vor Müdigkeit nicht weiter konnte.

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Da sah es eine Wildhütte und fand eine Stube mit sechs Betten, aber es getraute nicht sich in eins zu legen, sondern kroch unter eins, legte sich auf den harten Boden und wollte die Nacht da zubringen.

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Re: Märchen

Beitrag von Ischade » Sonntag 22. Februar 2015, 23:10

:rose Einfach wunderschön... erzähl bitte weiter!
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Re: Märchen

Beitrag von Fredeswind » Montag 23. Februar 2015, 08:51

Ischade hat geschrieben::rose Einfach wunderschön... erzähl bitte weiter!
:dank :dank :oops :oops

Ich erzähle auch gleich weiter.

LG von der Märchenfee Fredeswind :fee
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Beitrag von Fredeswind » Montag 23. Februar 2015, 08:58

Als die Sonne bald untergehen wollte, hörte es ein Rauschen und sah, dass sechs Schwäne zum Fenster hereingeflogen kamen und setzten sich auf den Boden.

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Sie bliesen einander an und bliesen sich alle Federn ab, und ihre Schwanenhaut streifte sich ab wie ein Hemd. Da sah sie das Mädchen an und erkannte ihre Brüder.

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Sie freute sich und kroch unter dem Bett hervor. Die Brüder waren nicht weniger erfreut, als sie ihr Schwesterchen erblickten, aber ihre Freude war von kurzer Dauer. „Hier kann deines Bleibens nicht sein“, sprachen sie zu ihm, „das ist eine Herberge für Räuber, wenn die heim kommen und finden dich, so ermorden sie dich.“ „Könnt ihr mich denn nicht beschützen?“, fragte das Schwesterchen. „Nein“, antworteten sie, „denn wir können nur eine Viertelstunde lang jeden Abend unsere Schwanenhaut ablegen, und haben in dieser Zeit unsere menschliche Gestalt, aber dann werden wir wieder in Schwäne verwandelt.“

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Das Schwesterchen weinte und sagte: „Könnt ihr denn nicht erlöst werden?“ „Ach nein“, antworteten sie, „die Bedingungen sind zu schwer. Du darfst sechs Jahre lang nicht sprechen und nicht lachen, und musst in der Zeit sechs Hemdchen für uns aus Sternblumen zusammennähen. Kommt ein einziges Wort aus deinem Munde, so ist alle Arbeit verloren.“

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Und als die Brüder das gesprochen hatten, war die Viertelstunde herum, und sie flogen als Schwäne wieder zum Fenster hinaus.

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Beitrag von Fredeswind » Montag 23. Februar 2015, 09:15

Das Mädchen aber fasste den festen Entschluss, seine Brüder zu erlösen, und wenn es auch sein Leben kostete. Es verließ die Wildhütte, ging mitten in den Wald und setzte sich auf einen Baum und brachte da die Nacht zu.

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Am andern Morgen ging es aus, sammelte Sternblumen und fing an zu nähen. Reden konnte es mit niemand, und zum Lachen hatte es keine Lust: es saß da und sah nur auf seine Arbeit. Als es schon lange Zeit da zugebracht hatte, geschah es, dass der König des Landes in dem Wald jagte.

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Er und seine Jäger kamen zu dem Baum, auf welchem das Mädchen saß. Sie riefen es an und sagten: „Wer bist du?“ Es gab aber keine Antwort. „Komm herab zu uns“, sagten sie, „wir wollen dir nichts zuleide tun.“ Es schüttelte bloß mit dem Kopf. Als sie es weiter mit Fragen bedrängten, so warf es ihnen seinen goldenen Schmuck herab und dachte sie damit zufrieden zu stellen. Sie ließen aber nicht ab, da warf es ihnen seinen Gürtel herab, und als auch das nichts half, seine Strumpfbänder, und nach und nach alles, was es anhatte und entbehren konnte.

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Die Jäger ließen sich aber damit nicht abweisen, stiegen auf den Baum, hoben das Mädchen herab und führten es vor den König. Der König fragte: „Wer bist du? Was machst du auf dem Baum?“ Aber es antwortete nicht. Er fragte es in allen Sprachen, die er wusste, aber es blieb stumm wie ein Fisch.

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Beitrag von Fredeswind » Montag 23. Februar 2015, 09:26

Weil es aber so schön war, so ward des Königs Herz gerührt, und er fasste eine große Liebe zu ihm. Er tat ihm seinen Mantel um, nahm es vor sich aufs Pferd und brachte es in sein Schloss. Da ließ er ihm reiche Kleider antun, und es strahlte in seiner Schönheit wie der helle Tag, aber es war kein Wort aus ihm herauszubringen.

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Er setzte es bei Tisch an seine Seite, und seine bescheidenen Mienen und seine Sittsamkeit gefielen ihm so sehr, dass er sprach: „Diese begehre ich zu heiraten und keine andere auf der Welt.“ , und nach einigen Tagen vermählte er sich mit ihr.

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Der König aber hatte eine böse Mutter, die war unzufrieden mit dieser Heirat und sprach schlecht von der jungen Königin. „Wer weiß, wo die Dirne her ist“, sagte sie, „die nicht reden kann; sie ist eines Königs nicht würdig.“

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Über ein Jahr, als die Königin das erste Kind zur Welt brachte, nahm es ihr die Alte weg und bestrich ihr im Schlafe den Mund mit Blut. Da ging sie zum König und klagte sie an, sie wäre eine Menschenfresserin. Der König wollte es nicht glauben und litt nicht, dass man ihr ein Leid antat.

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Re: Märchen

Beitrag von Mara » Montag 23. Februar 2015, 10:22

Wunderschön :respekt

Die Art, wie du Märchen in Szene setzen und fotografieren kannst, ist einfach unglaublich.
Das rührt einen richtig an.
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