Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Re: Märchen
Tut mir leid - werde mich beim nächsten Märchen eine Stunde länger zurückhalten!Die Osebergs hat geschrieben:Och, jetzt war ich nicht schnell genug.
Das Märchen wollte ich auch vorschlagen.
LG, Michael
The playmobil kids of 1974
Re: Märchen
Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf deine bestimmt wieder tolle Umsetzung!
Auf den Namen der Geschichte komm ich nun wirklich nicht, aber ich vertraue da unserem Experten in Sachen Geschichte und schliesse mich Michael /Archivar an....
Grüsse aus Helvetien
Erwinius
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- Die Osebergs
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Re: Märchen
Dafür gibt es ein breites Lachen.
Volle Vorfreude warten wir hier.
Will jemand solange einen Kaffee und Kekse?
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- Fredeswind
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Re: Märchen
Hallo Michael,Der Archivar hat geschrieben: Ich weiß es, ich weiß es (ohne nachschauen!)
Liebe Irmi,
wieder einmal eine interessante Idee von dir, dir aus Grimms Märchen "Der Arme und der Reiche" auszusuchen!
Eines der ungewöhnlicheren Märchen von den Gebrüdern - eine Moral-Fabel-Geschichte!
Vor Aufregung nicht mehr sitzen könnend
grüßt
Michael / Der Archivar
PS: Lass dich - für alle Märchen, die du uns 2012 geschenkt hast!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Du hast es erraten und in was für einem Tempo, da ist aber einer von der schnellen Truppe!! Es ist das Märchen:
"Der Arme und der Reiche"
LG von der Märchenfee Fredeswind
Zuletzt geändert von Fredeswind am Dienstag 9. Oktober 2012, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
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Re: Märchen
Hallo Osebergs,Die Osebergs hat geschrieben:Och, jetzt war ich nicht schnell genug.
Das Märchen wollte ich auch vorschlagen.
Es gibt wieder einmal etwas zu raten!
Der Archivar war einfach zu schnell.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Inhaltsangabe Märchenschatztruhe
Aschenbrödel
Brüderchen und Schwesterchen
Das Märchen vom Mann im Monde
Das Märchen vom Ritter Blaubart
Der alte Zauberer und seine Kinder
Der Arme und der Reiche
Der Eisenhans
Der Froschkönig
Der gläserne Sarg
Der gestiefelte Kater
Der Mann ohne Herz
Der treue Johannes
Die Bremer Stadtmusikanten
Die drei Hunde
Die kluge Bauerntochter
Die schöne junge Braut
Die sieben Raben
Dornröschen
Frau Holle
Hänsel und Gretel
Hans im Glücke
Häsichenbraut
König Drosselbart
Rapunzel
Rotkäppchen
Schneeweißchen und Rosenrot
Schwan kleb an
Sechse kommen durch die ganze Welt
Siebenschön
Sneewittchen
Tischlein deck' dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack
Von dem Machandelboom
Vom Fischer und syner Fru
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Re: Märchen
Hallo Global Player!Global Player hat geschrieben:Jetzt schon wieder *hibbel*...
Gleich hat sich's ausgehibbelt und es geht weiter!
Viel Spaß!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Re: Märchen
Hallo Erwinius,erwinius hat geschrieben:Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf deine bestimmt wieder tolle Umsetzung!
Auf den Namen der Geschichte komm ich nun wirklich nicht, aber ich vertraue da unserem Experten in Sachen Geschichte und schliesse mich Michael /Archivar an....
Grüsse aus Helvetien
Erwinius
wie du siehst, hast du richtig vertraut und der Archivar hatte recht.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Der Arme und der Reiche (Brüder Grimm)
Der Arme und der Reiche
(frei nach den Brüdern Grimm)
Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selber auf Erden unter den Menschen wandelte, trug es sich zu, dass er eines Abends müde war und ihn die Nacht überfiel, bevor er zu einer Herberge kommen konnte.
Nun standen auf dem Weg vor ihm zwei Häuser einander gegenüber, das eine groß und schön, das andere klein und ärmlich anzusehen, und gehörte das große einem reichen, das kleine einem armen Manne.
Da dachte unser Herrgott: „Dem Reichen werde ich nicht beschwerlich fallen: bei ihm will ich übernachten.“ Der Reiche, als er an seine Türe klopfen hörte, machte das Fenster auf und fragte den Fremdling, was er suche. Der Herr antwortete: „Ich bitte um ein Nachtlager.“
(frei nach den Brüdern Grimm)
Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selber auf Erden unter den Menschen wandelte, trug es sich zu, dass er eines Abends müde war und ihn die Nacht überfiel, bevor er zu einer Herberge kommen konnte.
Nun standen auf dem Weg vor ihm zwei Häuser einander gegenüber, das eine groß und schön, das andere klein und ärmlich anzusehen, und gehörte das große einem reichen, das kleine einem armen Manne.
Da dachte unser Herrgott: „Dem Reichen werde ich nicht beschwerlich fallen: bei ihm will ich übernachten.“ Der Reiche, als er an seine Türe klopfen hörte, machte das Fenster auf und fragte den Fremdling, was er suche. Der Herr antwortete: „Ich bitte um ein Nachtlager.“
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Der Arme und der Reiche (Brüder Grimm)
Der Reiche guckte den Wandersmann von Haupt bis zu den Füßen an, und weil der liebe Gott schlichte Kleider trug und nicht aussah wie einer, der viel Geld in der Tasche hat, schüttelte er mit dem Kopf und sprach: „Ich kann Euch nicht aufnehmen, meine Kammern liegen voll Kräuter und Samen, und sollte ich einen jeden beherbergen, der an meine Tür klopft, so könnte ich selber den Bettelstab in die Hand nehmen. Sucht Euch anderswo ein Auskommen.“
Schlug damit sein Fenster zu und ließ den lieben Gott stehen. Also kehrte ihm der liebe Gott den Rücken und ging hinüber zu dem kleinen Haus. Kaum hatte er angeklopft, so klinkte der Arme schon sein Türchen auf und bat den Wandersmann einzutreten.
„Bleibt die Nacht über bei mir“, sagte er, „es ist schon finster, und heute könnt Ihr doch nicht weiterkommen.“ Das gefiel dem lieben Gott, und er trat zu ihm ein. Die Frau des Armen reichte ihm die Hand, hieß ihn willkommen und sagte, er möchte sich's bequem machen und vorlieb nehmen, sie hätten nicht viel, aber was es wäre, gäben sie von Herzen gerne.
Dann setzte sie Kartoffeln ans Feuer, und derweil sie kochten, melkte sie ihre Ziege, damit sie ein wenig Milch dazu hätten. Und als der Tisch gedeckt war, setzte sich der liebe Gott nieder und aß mit ihnen, und schmeckte ihm die schlechte Kost gut, denn es waren vergnügte Gesichter dabei.
Schlug damit sein Fenster zu und ließ den lieben Gott stehen. Also kehrte ihm der liebe Gott den Rücken und ging hinüber zu dem kleinen Haus. Kaum hatte er angeklopft, so klinkte der Arme schon sein Türchen auf und bat den Wandersmann einzutreten.
„Bleibt die Nacht über bei mir“, sagte er, „es ist schon finster, und heute könnt Ihr doch nicht weiterkommen.“ Das gefiel dem lieben Gott, und er trat zu ihm ein. Die Frau des Armen reichte ihm die Hand, hieß ihn willkommen und sagte, er möchte sich's bequem machen und vorlieb nehmen, sie hätten nicht viel, aber was es wäre, gäben sie von Herzen gerne.
Dann setzte sie Kartoffeln ans Feuer, und derweil sie kochten, melkte sie ihre Ziege, damit sie ein wenig Milch dazu hätten. Und als der Tisch gedeckt war, setzte sich der liebe Gott nieder und aß mit ihnen, und schmeckte ihm die schlechte Kost gut, denn es waren vergnügte Gesichter dabei.
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Der Arme und der Reiche (Brüder Grimm)
Nachdem sie gegessen hatten und Schlafenszeit war, rief die Frau heimlich ihren Mann und sprach: „Hör, lieber Mann, wir wollen uns heute Nacht eine Streu machen, damit der arme Wanderer sich in unser Bett legen und ausruhen kann: er ist den ganzen Tag über gegangen, da wird einer müde.“
„Von Herzen gern“, antwortete er, „ich will's ihm anbieten“, ging zu dem lieben Gott und bat ihn, wenn's ihm recht wäre, möchte er sich in ihr Bett legen und seine Glieder ordentlich ausruhen. Der liebe Gott wollte den beiden Alten ihr Lager nicht nehmen, aber sie ließen nicht ab, bis er es endlich tat und sich in ihr Bett legte: sich selbst aber machten sie eine Streu auf die Erde.
Am andern Morgen standen sie vor Tag schon auf und kochten dem Gast ein Frühstück, so gut sie es hatten. Als nun die Sonne durchs Fensterlein schien und der liebe Gott aufgestanden war, aß er wieder mit ihnen und wollte dann seines Weges ziehen. Als er in der Türe stand, kehrte er sich um und sprach: „Weil ihr so mitleidig und fromm seid, so wünscht euch dreierlei, das will ich euch erfüllen.“
Da sagte der Arme: „Was soll ich mir sonst wünschen als die ewige Seligkeit, und dass wir zwei, solang wir leben, gesund dabei bleiben und unser notdürftiges tägliches Brot haben; fürs dritte weiß ich mir nichts zu wünschen.“ Der liebe Gott sprach: „Willst du dir nicht ein neues Haus für das alte wünschen?“ „O ja“, sagte der Mann, „wenn ich das auch noch erhalten kann, so wäre es mir wohl lieb.“ Da erfüllte der Herr ihre Wünsche, verwandelte ihr altes Haus in ein neues, gab ihnen nochmals seinen Segen und zog weiter.
„Von Herzen gern“, antwortete er, „ich will's ihm anbieten“, ging zu dem lieben Gott und bat ihn, wenn's ihm recht wäre, möchte er sich in ihr Bett legen und seine Glieder ordentlich ausruhen. Der liebe Gott wollte den beiden Alten ihr Lager nicht nehmen, aber sie ließen nicht ab, bis er es endlich tat und sich in ihr Bett legte: sich selbst aber machten sie eine Streu auf die Erde.
Am andern Morgen standen sie vor Tag schon auf und kochten dem Gast ein Frühstück, so gut sie es hatten. Als nun die Sonne durchs Fensterlein schien und der liebe Gott aufgestanden war, aß er wieder mit ihnen und wollte dann seines Weges ziehen. Als er in der Türe stand, kehrte er sich um und sprach: „Weil ihr so mitleidig und fromm seid, so wünscht euch dreierlei, das will ich euch erfüllen.“
Da sagte der Arme: „Was soll ich mir sonst wünschen als die ewige Seligkeit, und dass wir zwei, solang wir leben, gesund dabei bleiben und unser notdürftiges tägliches Brot haben; fürs dritte weiß ich mir nichts zu wünschen.“ Der liebe Gott sprach: „Willst du dir nicht ein neues Haus für das alte wünschen?“ „O ja“, sagte der Mann, „wenn ich das auch noch erhalten kann, so wäre es mir wohl lieb.“ Da erfüllte der Herr ihre Wünsche, verwandelte ihr altes Haus in ein neues, gab ihnen nochmals seinen Segen und zog weiter.
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Der Arme und der Reiche (Brüder Grimm)
Es war schon voller Tag, als der Reiche aufstand. Er legte sich ins Fenster und sah gegenüber ein neues reinliches Haus mit Ziegeln, wo sonst eine alte Hütte gestanden hatte. Da machte er große Augen, rief seine Frau herbei und sprach: „Sag mir, was ist geschehen? Gestern Abend stand noch die alte elende Hütte, und heute steht da ein schönes neues Haus. Lauf hinüber und höre, wie das gekommen ist.“
Die Frau ging und fragte den Armen aus: er erzählte ihr: „Gestern Abend kam ein Wanderer, der suchte Nachtherberge, und heute Morgen, beim Abschied, hat er uns drei Wünsche gewährt, die ewige Seligkeit, Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige tägliche Brot dazu, und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein schönes neues Haus.“
Die Frau des Reichen lief eilig zurück und erzählte ihrem Manne, wie alles gekommen war. Der Mann sprach: „Ich möchte mich zerreißen und zerschlagen: hätte ich das nur gewusst! der Fremde ist zuvor hier gewesen und hat bei uns übernachten wollen, ich habe ihn aber abgewiesen.“ „Eil dich!“, sprach die Frau, „Und setze dich auf dein Pferd, so kannst du den Mann noch einholen, und dann musst du dir auch drei Wünsche gewähren lassen.“
Der Reiche befolgte den guten Rat, jagte mit seinem Pferd davon und holte den lieben Gott noch ein. Er redete fein und lieblich und bat, er möchte es nicht übel nehmen, dass er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Haustüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurückkäme, müsste er bei ihm einkehren.
„Ja“, sprach der liebe Gott, „wenn ich einmal zurückkomme, will ich es tun.“ Da fragte der Reiche, ob er nicht auch drei Wünsche tun dürfte wie sein Nachbar. Ja, sagte der liebe Gott, das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen.
Die Frau ging und fragte den Armen aus: er erzählte ihr: „Gestern Abend kam ein Wanderer, der suchte Nachtherberge, und heute Morgen, beim Abschied, hat er uns drei Wünsche gewährt, die ewige Seligkeit, Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige tägliche Brot dazu, und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein schönes neues Haus.“
Die Frau des Reichen lief eilig zurück und erzählte ihrem Manne, wie alles gekommen war. Der Mann sprach: „Ich möchte mich zerreißen und zerschlagen: hätte ich das nur gewusst! der Fremde ist zuvor hier gewesen und hat bei uns übernachten wollen, ich habe ihn aber abgewiesen.“ „Eil dich!“, sprach die Frau, „Und setze dich auf dein Pferd, so kannst du den Mann noch einholen, und dann musst du dir auch drei Wünsche gewähren lassen.“
Der Reiche befolgte den guten Rat, jagte mit seinem Pferd davon und holte den lieben Gott noch ein. Er redete fein und lieblich und bat, er möchte es nicht übel nehmen, dass er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Haustüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurückkäme, müsste er bei ihm einkehren.
„Ja“, sprach der liebe Gott, „wenn ich einmal zurückkomme, will ich es tun.“ Da fragte der Reiche, ob er nicht auch drei Wünsche tun dürfte wie sein Nachbar. Ja, sagte der liebe Gott, das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen.
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Der Arme und der Reiche (Brüder Grimm)
Der Reiche meinte, er wollte sich schon etwas aussuchen, das zu seinem Glück gereiche, wenn er nur wüsste, dass es erfüllt würde. Sprach der liebe Gott: „Reit heim, und drei Wünsche, die du tust, die sollen in Erfüllung gehen.“
Nun hatte der Reiche, was er verlangte, ritt heimwärts und fing an nachzusinnen, was er sich wünschen sollte. Wie er sich so bedachte und die Zügel fallen ließ, fing das Pferd an zu springen, so dass er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde und sie gar nicht zusammenbringen konnte.
Er klopfte ihm an den Hals und sagte: „Sei ruhig, Liese!“, aber das Pferd machte aufs neue Männerchen. Da ward er zuletzt ärgerlich und rief ganz ungeduldig: „So wollt ich, dass du den Hals zerbrächst!“ Wie er das Wort ausgesprochen hatte, plumps, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd tot und regte sich nicht mehr; damit war der erste Wunsch erfüllt.
Weil er aber von Natur geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitt es ab, hing es über seinen Arm, und musste nun zu Fuß gehen. „Du hast noch zwei Wünsche übrig“, dachte er und tröstete sich damit. Wie er nun langsam durch den Sand dahinging und zu Mittag die Sonne heiß brannte, ward es ihm so warm und verdrießlich zumut, der Sattel drückte ihn auf dem Arm, auch war ihm noch immer nicht eingefallen, was er sich wünschen sollte.
„Wenn ich mir auch alle Reiche und Schätze der Welt wünsche“, sprach er zu sich selbst, „so fällt mir hernach noch allerlei ein, dieses und jenes, das weiß ich im Voraus, ich will's aber so einrichten, dass mir gar nichts mehr übrig zu wünschen bleibt.“ Dann seufzte er und sprach: „Ja, wenn ich der bayerische Bauer wäre, der auch drei Wünsche frei hatte, der wusste sich zu helfen, der wünschte sich zuerst recht viel Bier, und zweitens so viel Bier, als er trinken könnte, und drittens noch ein Fass Bier dazu.“
Nun hatte der Reiche, was er verlangte, ritt heimwärts und fing an nachzusinnen, was er sich wünschen sollte. Wie er sich so bedachte und die Zügel fallen ließ, fing das Pferd an zu springen, so dass er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde und sie gar nicht zusammenbringen konnte.
Er klopfte ihm an den Hals und sagte: „Sei ruhig, Liese!“, aber das Pferd machte aufs neue Männerchen. Da ward er zuletzt ärgerlich und rief ganz ungeduldig: „So wollt ich, dass du den Hals zerbrächst!“ Wie er das Wort ausgesprochen hatte, plumps, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd tot und regte sich nicht mehr; damit war der erste Wunsch erfüllt.
Weil er aber von Natur geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitt es ab, hing es über seinen Arm, und musste nun zu Fuß gehen. „Du hast noch zwei Wünsche übrig“, dachte er und tröstete sich damit. Wie er nun langsam durch den Sand dahinging und zu Mittag die Sonne heiß brannte, ward es ihm so warm und verdrießlich zumut, der Sattel drückte ihn auf dem Arm, auch war ihm noch immer nicht eingefallen, was er sich wünschen sollte.
„Wenn ich mir auch alle Reiche und Schätze der Welt wünsche“, sprach er zu sich selbst, „so fällt mir hernach noch allerlei ein, dieses und jenes, das weiß ich im Voraus, ich will's aber so einrichten, dass mir gar nichts mehr übrig zu wünschen bleibt.“ Dann seufzte er und sprach: „Ja, wenn ich der bayerische Bauer wäre, der auch drei Wünsche frei hatte, der wusste sich zu helfen, der wünschte sich zuerst recht viel Bier, und zweitens so viel Bier, als er trinken könnte, und drittens noch ein Fass Bier dazu.“
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Manchmal meinte er, jetzt hätte er es gefunden, aber hernach schien es ihm doch noch zu wenig. Da kam ihm so in die Gedanken, was es seine Frau jetzt gut hätte, die säße daheim in einer kühlen Stube und ließe sich's wohl schmecken. Das ärgerte ihn ordentlich, und ohne dass er's wusste, sprach er so hin: „Ich wollte, die säße daheim auf dem Sattel und könnte nicht herunter, statt dass ich ihn da auf meinem Rücken schleppe.“ Und wie das letzte Wort aus seinem Munde kam, so war der Sattel von seinem Arm verschwunden, und er merkte, dass sein zweiter Wunsch auch in Erfüllung gegangen war.
Da ward ihm erst recht heiß, er fing an zu laufen und wollte sich daheim ganz einsam in seine Kammer hinsetzen und auf etwas Großes für den letzten Wunsch sinnen.
Wie er aber ankommt und die Stubentür aufmacht, sitzt da seine Frau mittendrin auf dem Sattel und kann nicht herunter, jammert und schreit. Da sprach er: „Gib dich zufrieden, ich will dir alle Reichtümer der Welt herbeiwünschen, nur bleib da sitzen.“ Sie schalt ihn aber einen Schafskopf und sprach: „Was helfen mir alle Reichtümer der Welt, wenn ich auf dem Sattel sitze; du hast mich daraufgewünscht, du musst mir auch wieder herunterhelfen.“
Er mochte wollen oder nicht, er musste den dritten Wunsch tun, dass sie vom Sattel ledig wäre und heruntersteigen könnte; und der Wunsch ward alsbald erfüllt. Also hatte er nichts davon als Ärger, Mühe, Scheltworte und ein verlornes Pferd.
Die Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.
ENDE
Da ward ihm erst recht heiß, er fing an zu laufen und wollte sich daheim ganz einsam in seine Kammer hinsetzen und auf etwas Großes für den letzten Wunsch sinnen.
Wie er aber ankommt und die Stubentür aufmacht, sitzt da seine Frau mittendrin auf dem Sattel und kann nicht herunter, jammert und schreit. Da sprach er: „Gib dich zufrieden, ich will dir alle Reichtümer der Welt herbeiwünschen, nur bleib da sitzen.“ Sie schalt ihn aber einen Schafskopf und sprach: „Was helfen mir alle Reichtümer der Welt, wenn ich auf dem Sattel sitze; du hast mich daraufgewünscht, du musst mir auch wieder herunterhelfen.“
Er mochte wollen oder nicht, er musste den dritten Wunsch tun, dass sie vom Sattel ledig wäre und heruntersteigen könnte; und der Wunsch ward alsbald erfüllt. Also hatte er nichts davon als Ärger, Mühe, Scheltworte und ein verlornes Pferd.
Die Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.
ENDE
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