Wir gehen in den Garten.
»Die Daten sind aber alle im Netz?«, will ich nun endlich wissen.
»Ja, sicher«, verspricht Eddy. »Das sorgt auch schon für richtig
Furore. Ich habe nur einige Namen geschwärzt. Dieses letzte
Druckmittel wollte ich noch behalten.«
»Und die Gefangenen?«
»Um die kümmern wir uns jetzt.«
Er greift zum Telefon.
»Hier ist CAT«, meldet er sich. »Und wenn ich nicht sofort mit
dem Boss verbunden werde, gibt es keine Verhandlung mehr.«
»Wer ist CAT?«, staune ich.
»Der Absender der Daten«, flüstert Eddy mir zu.
Dann kommt sein Gesprächspartner. Sie reden laut und aufgeregt.
Eddy holt – noch immer telefonierend – seinen Laptop und den Ordner.
»Es ist ganz einfach«, sagt er dann, »in diesem Moment gehen
die Daten aus Papier 23-x2 online – und dieses Mal kann man
die Unterschrift erkennen.«
Er drückt auf Enter. Der andere schreit in die Leitung.
»Zu spät«, meint Eddy. »CAT ist keine Organisation, die lange
verhandelt.« Er lauscht. »Gut, dann sind hier unsere Bedingungen:
Sie haben genau 24 Stunden Zeit. Danach ist ihr Versuchsgelände
geräumt, die Bienenvölker an Imker verkauft und die Gefangenen
werden am Waldrand freigelassen. Warum dort? Weil wir den im
Blick haben und so sehen können, ob unsere Bedingungen erfüllt sind.«
Irgendwann legt Eddy auf. Er lacht leise.
»Der Mann schiebt Panik. Er fürchtet nichts mehr, als dass
sein Name öffentlich wird«, erklärt er mir. »Ich bin sicher,
dass er auf alles eingeht.«
»Aber was bringt das alles, wenn die Firma nicht für das,
was sie tut, bekannt wird?«, überlege ich.
»Den Konzern kannst du eh nicht ruinieren, Mara«, antwortet Eddy.
»Nur diese Produktionslinie können wir stoppen. Das muss genügen.
Erträgst du uns noch bis morgen? Möchte dich ungern allein lassen.«
Ich freue mich natürlich, dass Eddy und Catty noch bleiben wollen.
Catty spielt mit den Kikis. Eddy sitzt am Laptop. Kaja hat alle
Pflanzen abgedeckt. Ich fange mit Gießen an. Das ist nötig.
Es hat ja kaum geregnet in den letzten Tagen.
Majus ist auch da. Das freut mich.
»Wie hast du das gemacht?«, will er wissen.
»Was gemacht?«
»Es sind viel mehr Blumen in der Stadt. Mein Volk findet überall Nahrung.«
Das ist eine richtig gute Nachricht.
Dann hat sich die ganze Aktion auf alle Fälle gelohnt.