Moralische Grenzen beim Customizing ???

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pbfox
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von pbfox » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:02

Arizzo hat geschrieben:manche setzen ihre Landesverteidigungs-Armee eben geographisch kreativ ein
Da hast Du recht :kicher !

Gruß

pbfox
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klicky4ever
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von klicky4ever » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:04

Hallo Zusammen,

meines Erachtens sollte Playmobile frei von historischen Altlasten und unbeschwert sein. Einfach die kleine heile Welt für sich, in der sich Kinder und Erwachsene wohl fühlen. So wie in unserer Jugend.
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bugeye
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von bugeye » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:14

zugpferdchen hat geschrieben:Vor welchem Gegner haben deine Playmobil-Figuren denn Angst, vor dem sie sich schützen müssten? :grinsen
Da gibt es eine ganze Reihe Völker, die das kleine Unvisersum bedrohen: Play Big, Schenk, Faller, Simba und wie sie alle heißen. Bei manchen wünscht man sich sogar manchmal atomare Sprengköpfe... :wink

Gruß
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Arizzo
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Arizzo » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:16

bugeye hat geschrieben:Bei manchen wünscht man sich sogar manchmal atomare Sprengköpfe... :wink
also jetzt :nana

mal nicht übertreiben :wink

Pflastersteine tun's auch :kicher
Gruß
Arizzo

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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von zugpferdchen » Mittwoch 11. Mai 2011, 22:33

bugeye hat geschrieben:Bei manchen wünscht man sich sogar manchmal atomare Sprengköpfe... :wink
Willst du dann im Notfall deine Playmobilfiguren 20km oder 40km evakuieren? :kicher
Ich nicht.

VG zugpferdchen
Viele Grüße
zugpferdchen
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von ASBSani87 » Mittwoch 11. Mai 2011, 23:54

Ich meine damit wenn plötzlich ein fremder Panzer im Land steht! Oder mein Frachter von Piraten angegriffen wird!
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Junker Jörg » Donnerstag 12. Mai 2011, 00:09

Arizzo hat geschrieben:manche setzen ihre Landesverteidigungs-Armee eben geographisch kreativ ein ... :pfeif
Logisch. Schließlich muß die Freiheit Afghanistans auch am Brandenburger Tor verteidigt werden - oder so ähnlich :kicher .
klicky4ever hat geschrieben:meines Erachtens sollte Playmobile frei von historischen Altlasten und unbeschwert sein.
Wenn ich jetzt sage, daß das ein Quatsch ist, dann nimm's bitte nicht persönlich. Dieses Anliegen ist einfach nicht umsetzbar. Das Mittelalter war nicht die heile Welt, die uns unsere Mittelaltermärkte oder die Klickys in Fachwerkidyllen vormachen. Kreuzzüge, Pest, Glaubenskriege haben unendliches Leid mit sich gebracht. Piraten waren keine niedlichen Hochsee-Robin-Hoods, sondern haben Mord und Totschlag, Leid und Grauen in die Seefahrt gebracht (die an sich schon kein Zuckerschlecken war). Die Geschichte von Indianern und Cowboys oder dem amerikanischen Bürgerkrieg war keine nette Show da drüben über'n großen Teich, sondern ein gegenseitiges, grausames Morden. Der Unterschied zu den Militärs ab dem 1. Weltkrieg dürfte für uns eher im persönlichen Bezug liegen. Amiland ist räumlich weit weg, und was dort schreckliches passiert ist, sind für uns nur nette Hollywoodgeschichten. Und das Mittelalter ist zeitlich weit weg und wird heute gerne verklärt.

Ich halte beides (Verklärung wie mangelndes Problembewußtsein auf Grund des Abstands) für verständlich. Und ich habe auch kein Problem mit der Einschränkung bzgl. der Militärs. Wir sollten, wenn wir sachlich darüber reden, einfach nicht übersehen, daß der Grund der Einschränkung vermutlich weniger in einer "absoluten" Skala der Grausamkeiten zu finden ist. Es ist vielmehr unser persönlicher Bezug zu dem, was da die geschichtliche Vorlage für die Klickygestaltung gewesen ist.

jj:
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merowinger
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von merowinger » Donnerstag 12. Mai 2011, 01:45

Hallo erst mal an alle.

Ich bin einer dieser "customizer".

Ich bin schon seit einiger Zeit Mitglied in diesem Forum und hab mich immer darauf beschränkt die Beiträge der anderen zu lesen und die Bilder zu bestaunen ohne selber etwas beizutragen.

Ich denke jetzt ist der Zeitpunkt gekommen mich auch mal zu diesem Thema zu Wort zu Melden.

Ich sammle Playmobil schon seit ich Kind war und hab auch schon damals versucht meine Playmobil Figuren umzubauen bzw. mit Playmocolor den Figuren etwas mehr autenzität zu verleihen.

Ich hab mich schon immer für Geschichte interessiert und habe eine beachtliche Sammlung Ritter, Römer und Gardesoldaten. Mein Hauptsammel/custom Gebiet ist aber der Amerikanische Bürgerkrieg.

Zur Geschichte gehört aber auch die Zeit ab 1914. Da ich die Regeln dieses Forums kenne und auch respektiere habe ich nie versucht diese customs hier zu zeigen oder mich zu dem Thema zu äußern.

Da mich der 1. und 2. Weltkrieg schon immer interessiert hat, hab ich einfach mal versucht Playmobil Figuren so umzubauen.

Wenn das einige verwerflich finden ist das in Ordung, aber es ist nur eine Figur in einer historischen Uniform.

Ich finde Playmobil mit all seinen Themengebieten toll und freue mich das meine Kinder meine Begeisterung für Playmobil teilen.

Es steckt keine Idiologie oder Gewalt verherrlichung hinter meinen customs. Ich hoffe daß die Mitglieder in diesem Forum das verstehen und akzeptieren können.

Ich würde mich freuen wenn ich in Zukunft meine ACW customs hier zeigen dürfte.

Und danke an alle die meine "anderen" customs gut finden.

Ich hoffe ich konnte einige vorurteile beiseite räumen und freue mich über reaktionen zu meinem Beitrag.
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DonFlexo
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von DonFlexo » Donnerstag 12. Mai 2011, 03:50

Junker Jörg hat geschrieben:
Arizzo hat geschrieben:manche setzen ihre Landesverteidigungs-Armee eben geographisch kreativ ein ... :pfeif
Logisch. Schließlich muß die Freiheit Afghanistans auch am Brandenburger Tor verteidigt werden - oder so ähnlich :kicher .
klicky4ever hat geschrieben:meines Erachtens sollte Playmobile frei von historischen Altlasten und unbeschwert sein.
Wenn ich jetzt sage, daß das ein Quatsch ist, dann nimm's bitte nicht persönlich. Dieses Anliegen ist einfach nicht umsetzbar. Das Mittelalter war nicht die heile Welt, die uns unsere Mittelaltermärkte oder die Klickys in Fachwerkidyllen vormachen. Kreuzzüge, Pest, Glaubenskriege haben unendliches Leid mit sich gebracht. Piraten waren keine niedlichen Hochsee-Robin-Hoods, sondern haben Mord und Totschlag, Leid und Grauen in die Seefahrt gebracht (die an sich schon kein Zuckerschlecken war). Die Geschichte von Indianern und Cowboys oder dem amerikanischen Bürgerkrieg war keine nette Show da drüben über'n großen Teich, sondern ein gegenseitiges, grausames Morden. Der Unterschied zu den Militärs ab dem 1. Weltkrieg dürfte für uns eher im persönlichen Bezug liegen. Amiland ist räumlich weit weg, und was dort schreckliches passiert ist, sind für uns nur nette Hollywoodgeschichten. Und das Mittelalter ist zeitlich weit weg und wird heute gerne verklärt.

Ich halte beides (Verklärung wie mangelndes Problembewußtsein auf Grund des Abstands) für verständlich. Und ich habe auch kein Problem mit der Einschränkung bzgl. der Militärs. Wir sollten, wenn wir sachlich darüber reden, einfach nicht übersehen, daß der Grund der Einschränkung vermutlich weniger in einer "absoluten" Skala der Grausamkeiten zu finden ist. Es ist vielmehr unser persönlicher Bezug zu dem, was da die geschichtliche Vorlage für die Klickygestaltung gewesen ist.

jj:
gut geschrieben, sehe ich genauso.
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Cifra
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Cifra » Donnerstag 12. Mai 2011, 09:10

:kavalier Hallo Leute! :kavalier


Junker Jörg hat mit seiner Aussage völlig recht denn Mittelalter,Piraten und Cowboys bzw. Indianerkriege (war ja Prinzip ein Vernichtungskrieg) waren nicht gerade eine schöne Zeit.

Es gibt aber mit sicherheit Moralische Grenzen da es sich leztendlich um Spielzeug handelt, jedoch soll dies jeder für sich entscheiden bzw. gibt es dann eh noch die Forenregeln.
Was garnicht geht sind Se.u... darstellungen, gewalt A la Ku-Klux-Klan oder dergleichen. :flop

In ca. 400 Jahren wird es dann die Frage "Customs vom WW1 oder WW2 verwerflich ja nein" nicht geben, denn dann werden wir Europäer hoffe ich doch unsere Dunkle zeit aufgearbeitet haben und dementsprechend damit umgehen können.

Rein Technisch find ich die Customs von ramonaf2006 aber echt gelungen.TOP.
Ob der Preis angemessen ist sei mal dahingestellt.



mfg
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Zenobia, die Blutfürstin » Donnerstag 12. Mai 2011, 13:14

Ich kann mir für mich persönlich wenige grundsätzliche Tabu-Themen vorstellen. Es kommt eher auf die individuelle Umsetzung und den Kontext an, in dem etwas gezeigt wird.

Man kann ein und dasselbe Thema sowohl intelligent/informativ/zum Nachdenken anregend/einfühlsam umsetzen als auch geschmacklos/provozierend *um des reinen Provozierens willen*/um einer problematischen Einstellung Ausdruck zu verleihen.

Als Beispiel fällt mir das Lego-KZ des Künstlers Zbigniew Libera von 1996 ein, mit dem der Künstler zum Nachdenken anregen will u.a. über die Trivialisierung und Kommerzialisierung (und daraus folgende Verharmlosung/Akzeptanz) solcher Szenen und Symbole, aber auch über den Unterschied zwischen der heilen Welt, die für Kinder vermarktet wird und der von Erwachsenen geschaffenen Realität. Das Werk (bestehend aus 7 "Sets" mit täuschend echten Verpackungen) wurde in verschiedenen Ausstellungen, u.a. im Jewish Museum in New York gezeigt und ist in deren Kontext deutlich als etwas zu erkennen, mit dem der Künstler eine kritische Aussage machen will. ("Kunst" ist ja immer Definitionssache :wink ). Libera hat sich für Lego entschieden, etwas Vergleichbares hätte sich auch mit Playmobil umsetzen lassen können. Lego hat übrigens erfolglos versucht, das Werk aus dem Verkehr zu ziehen - Geobra hätte das an ihrer Stelle garantiert auch. Ganz klar ist das weder jedermanns Sache noch jedermanns Vorstellung von "Kunst", aber an dieser Stelle für mich ein Beispiel, wie eine Umsetzung eines so heiklen Themas mit Spielzeug im Großen und Ganzen akzeptabel sein kann.

In einem weniger eindeutigen Kontext - z.B. einer Lego-/Playmo-Convention/Messe oder in einem Forum, zu dem auch Kinder Zugang haben - würde ich es eher nicht für angebracht halten, eine solche Szene mit Lego oder Playmobil umzusetzen oder auszustellen. Dazu gehört auch der Verkauf auf einer Plattform wie ebay (der Künstler hat sein Lego-KZ in einer Auflage von 3 Exemplaren gemacht, die für jeweils einen vierstelligen Betrag an Galerien/Kunsthändler gingen). Da wird dann nämlich leicht genau das erreicht, worauf Libera kritisch hinweisen wollte, nämlich, dass die Thematik verharmlost wird oder das Grauen, das den Menschen damals angetan wurde, gar "cool" wird.

Das zeigt sich schon an manchen Reaktionen auf das Lego-KZ, es haben nämlich auch viele Leute gefragt, wo sie es kaufen können - nicht, weil sie es als Kunstwerk "gut" (von der Aussage her) fanden, sondern, weil es "cool", "krass", "provokativ" ist; also aus der gleichen Motivation heraus wie jemand, der ein Hakenkreuz irgendwo hinschmiert, einfach weil es verboten ist, und sich ganz toll und rebellisch dabei vorkommt.
Meine Playmo-Fotos: http://ladiossundzenobia.blogspot.com/
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Zenobia, die Blutfürstin
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Zenobia, die Blutfürstin » Donnerstag 12. Mai 2011, 13:32

Schifosi hat geschrieben:Ich finde es nur schade das solche Spinner sachen wie Playmo für ihre "Hassgeprägten Weltbilder" nutzen ... Da wird doch schon Einfluss auf die Kinder genommen ...
Würdet ihr es den nicht erschreckend und schlimm finden wenn eure Kinder plötzlich mit Figuren spielen mit Hakenkreuz ????
Das käme für mich persönlich drauf an, was die Kinder damit spielen - solange die "Wortzensur" die "Bösen" sind (was man ja auch in diversen amerikanischen Filmen sieht... z.B. Indiana Jones) hätte ich da kein Problem mit :wink

Man muss aber auch sehen, dass solche Customizings sich gar nicht an Kinder richten und sich damit der Einfluss, den sie auf Kinder haben, auch in Grenzen hält.

In den beendeten Auktionen der beiden genannten User gingen die Weltkriegs-Customs teilweise für 20, 30 Euro pro Figur und mehr weg. Ich glaube nicht, dass diejenigen, die so viel Geld dafür ausgeben, das dann ihren Kindern zum Spielen geben (oder selbst Kinder/Jugendliche sind - die geben ihr Taschengeld dann eher anderweitig aus.)
Meine Playmo-Fotos: http://ladiossundzenobia.blogspot.com/
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von ASBSani87 » Donnerstag 12. Mai 2011, 13:32

Cifra hat geschrieben::kavalier Hallo Leute! :kavalier


Junker Jörg hat mit seiner Aussage völlig recht denn Mittelalter,Piraten und Cowboys bzw. Indianerkriege (war ja Prinzip ein Vernichtungskrieg) waren nicht gerade eine schöne Zeit.

Es gibt aber mit sicherheit Moralische Grenzen da es sich leztendlich um Spielzeug handelt, jedoch soll dies jeder für sich entscheiden bzw. gibt es dann eh noch die Forenregeln.
Was garnicht geht sind Se.u... darstellungen, gewalt A la Ku-Klux-Klan oder dergleichen. :flop

In ca. 400 Jahren wird es dann die Frage "Customs vom WW1 oder WW2 verwerflich ja nein" nicht geben, denn dann werden wir Europäer hoffe ich doch unsere Dunkle zeit aufgearbeitet haben und dementsprechend damit umgehen können.

Rein Technisch find ich die Customs von ramonaf2006 aber echt gelungen.TOP.
Ob der Preis angemessen ist sei mal dahingestellt.



mfg
Cifra
Hoffen wir es. Es sind jetzt schon 65 Jahre her und wir werden immer noch teilweise dafür zu Verantwortung gezogen und dürfen nichts sagen was nur leicht rechts ist ohne blöde Kommentare.

@Junker Jörg:

Dein Text echt gut! Bin ganz deiner Meinung.

Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von » Donnerstag 12. Mai 2011, 16:38

Ich bin zwar nur Neuling hier, will mich aber jetzt mal gegen ideologische Grabenkriege aussprechen.

Unsere Gesellschaft ist voller Tabus und hat ihre Normen und Scheuklappen, Ihre Neurosen und Zwänge. Und natürlich spielen die auch hier hinein, wie in alle Lebensbereiche. So konnte ich an einem BMW Motorrad Forum amüsiert beobachten, wie die Leute Schaum vorm Mund kriegen, wenn einer die Frage "Patriotismus = legitimer Grund für die Motorradwahl?" in den Raum wirft, oder die "für den BMW-Fan notwendige Aufarbeitung der Phase der Wehrmachtsgespanne" anmahnt (sinngemäß). Ich bin sicher, die Modellflugzeugbauer diskutieren in ihren Foren, ob Hakenkreuze an eine ferngesteuerte Me109 gehören, und ich bin sicher, die Realität zeigt "in Deutschland nein, in England ja".

Meiner Meinung nach führt das alles zu nichts, und zeigt nur die Unsicherheit der Deutschen im Umgang mit ihrer Identität. Und da hat halt jeder der 2239 Klickywelt-Nutzer seine Weltanschauung, seinen Redebedarf, oder eben nicht. Wenn also eine Sichtweise die Deutungshoheit in einem Spielzeugforum (!) für sich beansprucht, und bei anderen "ideologische Zuverlässigkeit" anmahnt, gibt's nur fruchtlosen Streit und Sturm im Wasserglas. Darum ist die Themeneingrenzung auf "vor 1914" vielleicht gar nicht verkehrt. Diskutiert das im echten Leben: da steckt die wahre Toleranz oft gar nicht dort, wo man sie vermutet!

Ich jedenfalls hatte die Figuren beim Stöbern nach Ideen gefunden, und mich schlappgelacht :-)
Marshal
Klickyweltfrischling
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Marshal » Donnerstag 12. Mai 2011, 16:56

Hallo an alle,

ich würde mir wünschen, daß es mal etwas „modernes“ Militär von Playmobil gäbe.
Es müssen ja nicht gleich schwerbewaffnete Kämpfer mit Panzern und Kampfflugzeugen sein.
Vollkommen ausreichend wären olivfarbene Figuren, dazu ein Helm und eine Mütze. Ganz ohne Waffen und Abzeichen. Dazu dann ein kleiner LKW, ein Hubschrauber und ein kleiner Jeep.
Damit wäre schon mal ein toller Anfang gemacht. Jeder kann dann ggf. selber umbauen oder umlackieren und erweitern.
Das ganze wäre sogar so neutral, daß keine Armee eines Landes zugeordnet werden kann.
Für die „Spieler“ könnten humanitäre Einsätze (z.B. Hochwasser mit dem THW) dargestellt werden.
Solche Dioramen habe ich schon gesehen. Und sie sehen toll aus!
Oder die kleinen Soldaten bewachen halt eine Stadt….

In dieser Form ist das ganze sicher sehr viel weniger kriegerisch als das bislang angebotene von Playmobil.
Da gibt es doch fast immer zu einem Thema auch gleich den passenden Gegner. Selbst bei den allerneuesten Sachen. Siehe das neue Weltraumthema, wo sich die Gegner mit Laserstrahlen beschießen können. Und selbst bei den Urzeitmenschen gibt es ZWEI Stämme (oder sollen sie sich nur um das Mammutfleisch streiten ?). Neu sind ja auch die ENGLISCHEN Soldaten….
Soviel Krieg und Aggression ? Dagegen sind einfach nur olivfarbene Figuren ja geradezu Pazifisten (und dazu auch noch für Umbauten oder andere Verwendungszwecke geeignet. Früher gab es ja auch nur einfarbige Figuren, die jeder dazu nehmen konnte,wozu er wollte.)
Kanonen und sonstige „Großwaffen“ gibt es ja auch bereits. Eine Kanone für das moderne Militär braucht es meiner Ansicht nach aber nicht!
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