...wir sind wieder ein paar Jahrhunderte weitergekommen. Die Pfahlbauer haben sich nach Erfindung von Bronze und anderen Materialien wieder in Richtung Land getraut. Über unseren kleinen Hügel im Aargau, die heutige Schweiz, ja ganz Europa ist das Zeitalter der Kelten gekommen. Für unseren Hügel ist das eine Blütezeit, da vor allem durch die Höhensiedlungen (vgl. Heuneburg und ähnliche) auch die Gegend hier mit Viereckschanzen gespickt wurde. So war z.B. in Sichtweite auf dem Zürcher Hausberg 'Uetliberg' sehr wahrscheinlich eine grössere solche Höhensiedlung gebaut worden. Hier auf dem gegenüberliegenden Hügelkamm enstehen um diese Zeit mehrere Viereckschanzen von Vasallen zum Hof am Uetliberg.
Die genauere Zuordnung des nachfolgend dargestellten Hofes ist eine Mischung der Späthallstattkultur, somit ist nicht nur Bronze im Spiel sondern dann auch schon Eiesn. Schwert und Dolch haben hier genauso eine Daseinsberechtigung wie Streitaxt, wir unterscheiden nicht genau zwischen Ost und West. Bauweise ähnlich, wir verbinden Langhaus mit Viereckschanze und machen eins draus. Aus diesen setzten sich dann später als Unterstamm der Kelten die Helvetier ab, quasi die Gründerväter der Schweiz. Von anderen Volksstämmen an den jeweiligen Rand der Zivilisation gedrängt ziehen diese sich aus den fruchtbareren Tälern immer mehr in die Berge zurück (in anderen Ländern wie Spanien und England eher ans Meer Richtung Portugal und Irland / Schottland).

Unsere Viereckschanze in der Totale, man sieht eine kleine Palisade sowie ein Tor, das bei Bedarf verbarrikadiert werden kann. Im Inneren der Schanze steht das Langhaus, das ebenfalls auch nicht nur häuslichen Zwecken dient, sondern auch bei Bedarf zum inneren Verteidigungsring wird.
Am Eingang zum Tor befinden sich Wachen. Die Kelten wurden wie schon geschrieben von anderen Stämmen (meist Germanen) verdränt, d.h. sind nicht unbeding freiwillig zur Besiedlung hier gelandet und haben sich mit der lokalen Bevölkerung vermischt. Die Zeiten sind durchaus kriegerisch. Zum Glück schläft im Süden ein gewisses Rom noch als kleines Dorf vor sich hin... Wachen und Wehrbefestigungen sind also unabdingbar, falls mal wieder eine fremde Schar beutelustiger Zeitgenossen sich in der Nähe zeigen sollte. Ein Händler ist soeben angekommen und bittet um Einlass. Wie üblich bei solchen Gelegenheiten gibt es auch bereits Interessent(inn)en an der Ware...
...ob wohl auch das Bärenjunge zu verkaufen ist? Der Sprössling des Hofes hat sich auf jeden Fall schon mal mit ihm angefreundet.
Das Langhaus selbst wäre fast einen eigenen Thread Wert, dazu fehlen uns aber die Bauteile... Im Erdgeschoss ist der grosse Raum zweigeteilt. Vorne um die zentrale Feuerstelle herum ist die Ratsstube in der der Hofherr seine umliegenden Freunde und Verwandte empfängt. Hier wird beraten und entschieden aber auch gekocht und gefeiert. Im hinteren Teil kann Vieh eingestellt werden. Die Wärme des Feuers und des Viehs zieht nach oben und wärmt die dort angesiedelte Schlafgalerie.
Der Fürst ist zu Gast und wird vom Hofherrn empfangen
Im Hintergrund bereiten sich die Jäger auf den nächsten Streifzug vor. Gejagt wird vornehmlich mit Pfeil und Bogen, Speer und Hunden. Die Wälder sind nach wie vor üppig ausgestattet mit Wild. In der nahen Limmat gibt es auch Fischfang, allerdings ist der Weg von der Höhensiedlung ans Ufer und wieder zurück inklusive Angeln jeweils eine Tagesbeschäftigung. Schneller und angenehmer ist da doch Wildbret.
Anmerkung: wir haben hier 'ausnahmsweise' mal mit Sys X gebaut. Der 'Werkstoff' ist uns nicht so vertraut wie das geliebte Steck-System. Wir haben auch hier wieder die Auflage genommen, dass es 'Museumsgetreu' aufgebaut sein soll, d.h. das Dio und die darum rankende Handlung / Geschichte auf 40 x 80 cm 'grepresst'. Wahrscheinlich könnte man hier noch mehr machen, das Langhaus noch länger, einen Ofen irgendwo im Wald, die Viereckschanze in die Landschaft setzen, den Handel und die Beziehungen zu anderen Kulturen zeigen, eine Beerdigung oder ein Fürstengrab darstellen...