Moralische Grenzen beim Customizing ???

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Blücher
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Blücher » Montag 11. Juli 2011, 00:19

Also erstmal finde ich die Customs zum 1.WK künstlerisch äußerst gut gelungen! Ich persönlich habe keine Probleme mit Figuren, die diese Zeit dastellen, da sie nichts mit "Wortzensur" etc. zu tun hat. Auch Soldaten aus dem 2.WK stören mich eigentlich nicht, wenn sie nicht in Deutschland verbotene Symbole enthalten und nicht irgendwelche rassistischen oder faschistischen Gedanken verbreiten.
Denn genau wie in diesen Kriegen starben auch im Bürgerkrieg, 30 Jährigen Krieg oder den napoleonischen Kriegen tausende Soldaten, wurden Städte niedergebrannt oder Zivilisten getötet!
Allerdings ist es ok, dass diese Dinge hier verboten sind, da das ja anscheinend einige Mitglieder stört und so soll im Privaten jeder selber wissen, was er macht
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blueflower
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von blueflower » Montag 11. Juli 2011, 12:15

Schwierig, schwierig!
Wie einige hier zu Recht sagen, waren die Römer, Napoleon, ... auch nicht gerade zimperlich. Und Ritter und Piraten, diei zum Playmobil-Standardrepertoire gehören, ebenso wenig. Trotzdem geht es mir zum einen persönlich so, dass der 2. WK für mich eine moralische Grenze ist, und zum anderen gibt es von Playmobil klare Customizing-Richtlinien.
Guckt ihr hier:
http://www.playmobil.de/on/demandware.s ... USTOMIZING
Wo aber ziehe ich dann mit meinen Bibeldarstellungen die Grenze? Im Alten Testament ging es ja manchmal auch ganz schön zur Sache.
Ich persönlich habe mich entschlossen, mich an die Richtlinien der 2. Kategorie - Kinder - zu halten. Mit allem was dazugehört, spielzeugtaugliche Lacke, kein Metall, ... Bei meinem aktuellen Thema "Esther" wird dann der böse Haman auch nicht am Galgen baumeln, sondern die Bebilderung endet damit, wie er um Gnade fleht. Und ich werde das Thema "Pogrom" ausklammern. Außerdem orientiere ich mich an den Darstellungen in handelsüblichen Kinderbibeln.
:blume
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Playmo-fan`98 » Montag 18. Juli 2011, 22:59

Hey!
Gewisse Grenzen gibt es auch meiner Meinung nach. Playmobil ist ein Kinderspielzeug und da gehören einfach keine "Wortzensur" rein, vorallem nicht mit Hakenkreuzen. :rolleyes Wobei die Sache mit dem modernen Militär, das hier nicht gezeigt werden darf, verstehe ich zum einen Teil dann doch nicht. Gettysburg, 40 000 Tote, aber moderne Bundeswehrsoldatendürfen, die in Katastrophengebieten helfen dürfen nicht gezeigt werden. :klonk Soldaten sind doch keine blutrünstigen Killer, sie helfen auch in Krisen- oder Katastrophengebieten.

mfG. Max
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Der Weihnachtsmann
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Der Weihnachtsmann » Donnerstag 21. Juli 2011, 17:19

Hallo,
als ich las, dass es Anbieter gibt die Playmobil- 2.Weltkriegsfiguren verkaufen, muss ich zugeben war ich geschockt. Wir alle wissen, was in der Zeit zwischen 1939- 1945 hier in Europa und besonders in Deutschland los war.
So etwas in Form eines Playmobil-Männchens nachzubauen ist unter aller Kanone, dass gehört sich einfach nicht.
Wenn man so etwas aber machen, sagen wir für ein Diorama, dann kann man das tun aber bitte für sich zu Hause.

Gruß Max
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Junker Jörg » Donnerstag 21. Juli 2011, 19:27

Santa Claus hat geschrieben:Wir alle wissen, was in der Zeit zwischen 1939- 1945 hier in Europa und besonders in Deutschland los war.
Und der amerikanische Bürgerkrieg oder das Mittelalter waren Kindergeburtstag?

Ich will die NS-Zeit in Deutschland nicht verharmlosen, sie war grausam. Aber es war nicht die einzige Schreckensherrschaft, die die Welt erlebt hat (wird es wohl leider auch nicht bleiben), und manches, was wir gemütlich mit Klickys nachbauen, war in Wirklichkeit ähnlich grausam. Das alleine reicht sicher nicht aus, um ein sinnvolles Urteil zu fällen.

jj:
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Der Weihnachtsmann
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Der Weihnachtsmann » Donnerstag 21. Juli 2011, 20:32

Hallo JUnkerJörg,

du hast recht, dass hab ich garnicht bedacht. Es stimmt, wenn man es so betrachtet solltet sämtliche Art von Militär verboten werden. Denn jeder Krieg war grausam, wieso dann nachbauen?

Gruß Max
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Hugo von Bieber » Donnerstag 21. Juli 2011, 20:44

Gemoije!

Sooo wird das wohl nix mit dem Ansatz.

Warum? Die Mutter einer Klassenkameradin meines Sohnes hat neulich die vollkommen schwachsinnige Idee gehabt, meinen Sohn so brutal zu kneifen, dass ein fünfmarkstückgrosses Hämatom auf seiner Brust entstand. Das ist für mich absolut jenseits jeder moralischen Grenze, deshalb fordere ich ein Verbot für jegliche Darstellung von modernen Müttern mit Playmobil.

Damit kommen wir auch nicht wirklich weiter, oder? :gruebel

Lasst uns also einfach die Regeln akzeptieren. Punkt.

LG, Stefan
.

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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Skopernikus » Freitag 22. Juli 2011, 09:39

Da hat der Hugo natuerlich recht.
Wir leben in einer Welt der Doppelmoral und Moral und Ethik sind sehr dehnbare Begriffe.
Doch akzeptieren muessen wir die Regeln eh, nicht nur die hier im Forum.
Sonst haette ich 5 Sklaven und ..... :lol
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von schokoman » Freitag 22. Juli 2011, 10:53

Zum Thema Doppelmoral gibt es ein nettes Zitat:
Wir bilden junge Männer aus, um auf Menschen Bomben zu werfen.
Aber ihre Kommandeure wollen ihnen nicht erlauben,
das Wort "F***" auf ihre Flugzeuge zu schreiben - weil das obszön ist.
Trifft es ziemlich gut, finde ich. :grinsen
Achja: Stammt aus dem Film "Apocalypse Now". (Auf deutsch: "Jetz is eh scho wurscht." :kicher )
Fetchez la vache!
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Hugo von Bieber » Freitag 22. Juli 2011, 11:56

@Schoggi: Beste Übersetzung aller Zeiten! :lmao
Gibt es bald eine neu synchronisierte Fassung?

Und wenn es mal bei Doppelmoral bliebe, wäre es doch schon ganz prima. Aber bekanntlich hat ja jedes Ding ganz viele Seiten...

Ich persönlich denke übrigens seit Jahren über eine Umschulung zum Waffen-, Drogen- und Mädchenhändler nach. Wenn nur dieses Arbeitsamt... :kicher
.

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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von playmofanno1 » Samstag 30. Juli 2011, 22:45

Habe auch gerade "Playmobil Wehrmacht" bei E..y eingegeben und da waren sie (wieder),
die Soldaten der deutschen Wehrmacht, gemacht aus Playmobil natürlich. Ich finde es eine
Schande, soetwas zu gestalten.
Die Homepage meiner Klicky-Feuerwehr: http://fw-playmofelde.jimdo.com/
_
Dort findet ihr auch noch einige Bilder vom alten Playmobilforum: http://fw-playmofelde.jimdo.com/galerien/playmo-portal/
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Black Corsair » Sonntag 31. Juli 2011, 00:06

Hm, privat interessiert mich der WK II auch, aber Klickys mit Mörsern muß ich jetzt auch nicht unbedingt haben. Beim 1900- Thema gab es damals auch den Polizisten mit der Pickelhaube, weil er in die Kaiserzeit paßte ( den fand ich gut und hatte ihn auch ), aber Wehrmacht- oder Ku- Klux- Clan- Themen mag ich im Bezug auf Playmobil nicht. Wem es gefällt, der soll sich so etwas gern selbst gestalten, und aus dem alten Rettungshubschrauber kann man sich auch bestimmt einen Vietnam- Huey der Marines basteln- warum nicht??!!
Ich selbst habe privat ( also für mich und vielleicht mal potenzielle KInder ) eine Reihe von Western- Bildergeschichten mit Powerpoint gemacht und bin jetzt an einer für Piraten dran, wo ich aber die ehernen Grundregeln einhalte: keine Toten, kein sichtbares Gemetzel, aber durchaus mal Schießereien, denn ohne die kommt man im Western nicht aus, wenn´s mal spannend sein soll.
Die Grenzen sind schwierig zu ziehen, aber ich denke die Regeln hier im Forum sind okay und ich werde sie gern respektieren!

:kavalier

(Heißt nicht, daß meine Piraten der englischen Fregatte keine Breitseiten in den Rumpf jagen... :kicher )
...setzt die Segel für einen beutereichen Sommer!

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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von blueflower » Sonntag 31. Juli 2011, 05:31

Black Corsair hat geschrieben:
Ich selbst habe privat ( also für mich und vielleicht mal potenzielle KInder ) eine Reihe von Western- Bildergeschichten mit Powerpoint gemacht und bin jetzt an einer für Piraten dran, wo ich aber die ehernen Grundregeln einhalte: keine Toten, kein sichtbares Gemetzel, aber durchaus mal Schießereien, denn ohne die kommt man im Western nicht aus, wenn´s mal spannend sein soll.
Die Grenzen sind schwierig zu ziehen,
Nicht so einfach mit den Grenzen , das ist wohl wahr!!!
Beim Thema Wehrmacht etc. find ich sie eindeutig, aber sonst?
Bei meinen Bibelgeschichten versuche ich mich an dem zu orientieren, was in Kinderbibeln dargestellt wird ... aber mir sind schon Bibelcomics in die Hände gefallen, die ich keinem Kind geben würde.
Piraten ist ein heikles Thema ... gehören seit eh und je bei Playmobil zum "Inventar", aber Piraten sind Verbrecher ... Ich schreibe gerade an einer (unbebilderten) Piratengeschichte für Kinder, also was tun? Ich hab mir also den Playmo-Piratenfilm angeschaut ... also SORRY .... Altersfreigabe ab Null?? Skelette, die einen verfolgen und in den Kochtopf stecken, ein sprechender Schrumpfkopf, der ohne Körper an einer Wand hängt? Also, ich kenne Sechsjährige, die davon Albträume bekämen!!! Da bringt es dan auch nicht viel, dass es in einem Nebensatz heißt, Piraten klauen, und das ist ein Verbrechen. War also wenig hilfreich. Also hab ich aus meinen Piraten reumütige "Aussteiger" gemacht, die enie neue Aufgabe bekommn: einem verschleppten Prinzen zu helfen, sein Königreich zurückzuerobern ... :wink
:blume
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von ASBSani87 » Sonntag 31. Juli 2011, 09:17

Mörser wurden schon im 15. Jahrhundert entwickelt....


Das Piraten "Verbrecher" sind lernen Kinder auch ohne zu tun ihrer Eltern. Durch das Fernsehen, und das auch bei Kinderprogrammen.
Keine Toten finde ich ab einem bestimmten alter nicht mehr so dramatisch. Kinder sollte lernen das auch mal Menschen ums Leben kommen. Aber der Tod wird bei Spielzeug sehr außer acht gelassen, weil es gibt ja weder bei L***, Siku und Playmobil einen Leichenwagen.
Mein kleiner Bruder weiß das die Feuerwehr und der Rettungsdienst immer alles versuchen um Menschenleben zu retten aber manchmal können sie nix tun!
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Re: Moralische Grenzen beim Customizing ???

Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 31. Juli 2011, 09:34

ASBSani87 hat geschrieben:Kinder sollte lernen das auch mal Menschen ums Leben kommen.
Auch wenn es vom Ursprungsthema abweicht, kann ich hierzu meine Finger nicht stillhalten (Berufskrankehit :oops): Genau das wird mit Filmtoten nicht erreicht. Denn die, die da tot sind, das lernen Kinder auch, tun nur so als ob. Das ist ein Film, ein Spiel. Für kleinere ist es gruselig, und ich frage mich auch manchmal, wer diese Altersfreigaben auswürfelt. Aber mehr auch nicht.

Ich halte es auch für wichtig, daß Kinder (ab einem gewissen Alter) lernen, daß Menschen sterben und daß der Tod zum Leben dazugehört. Aber das erfahren sie, wenn man sie mit zur Beerdigung vom Opa auf den Friedhof nimmt oder sich traut, mit ihnen gemeinsam auch am offenen Sarg Abschied zu nehmen (wie es Jahrhunderte lang üblich war, ohne daß die Generationen vor uns davon traumatisiert worden wären). Dann erleben sie auch, daß der Tod traurig macht, daß er natürlich normal ist - aber nicht auf die Art "normal", wie sie es später mit anonymen Leichen in Egoshootern und Actionfilmen sehen werden.

Spielwelten können nur dann beim Lernen helfen, wenn sie real Erlebtes nachstellen. Diese reale Erfahrung fehlt hier aber in aller Regel, weil inzwischen leider schon die Elterngeneration nur noch schwer mit diesem Thema umgehen kann. Deshalb sind - um den Bogen zum Thema zurückzufinden - auch die Weltkriegssoldaten, Piraten... letzten Endes nicht lehrreich*, weil sie eben keine echten Erlebnisse spielerisch verarbeiten, sondern von der Realität losgelöst sind.

jj:

*Was für sich alleine noch kein Argument dagegen ist, denn Spielzeug darf ja auch Spielzeug sein, ohne lehrreich zu sein.
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