(Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

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t.and.a
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Dienstag 5. November 2024, 14:49

Ich_bin_Groot hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 13:29

Sehr begrenzt!

Oder kannst du etwa ein Playmobilflugzeug in ein Auto, ein Schiff, ein Haus usw. umbauen?
Das kannst Du bei Lego doch auch nicht?

Falls Du Dir ein Piratenschiff kaufst, baust Du daraus auch kein Haus, Auto oder Flugzeug.

Das, worauf Du Dich meiner Meinung nach beziehst, ist mit Kits aus relativ abstrakten Bausteinen möglich.

Das war einmal die Grundidee von Lego, aber diese Produktlinie stellt schon seit den Achtzigern eher einen kleineren Teil des Umsatzes dar.

Sicherlich kann man aus Lego einfacher andere Dinge konstruieren als aus Playmobil (siehe BrickLink), das ist aber auch bei Lego sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen meines Wissens nach ein Nischenbereich.

Die meisten Sets werden seit den Achtzigern mit immer hochdifferentierteren Bausteinen ausgeliefert und man beschafft sich in der Regel auch nicht irgendwelche Sets, um daraus andere Sets zu bauen.
Ich_bin_Groot hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 13:29

Und weil der Konstruktionsfaktor bei LEGO sich in einer komplett anderen Welt bewegt (weil ganz anderes Prinzip), hat die Firma eine vollkommen andere und viel stärkere Zielgruppe. Was diese Frage beantwortet:


Ich würde behaupten, daß Kinder bei beiden Marken als Zielgruppe nachwievor ähnlich erfolgreich angesprochen werden können.

Und bei Erwachsenen wäre das auch möglich.

Erwachsene kaufen Spielzeug, weil es Kindheitserinnerung ist, weil es ein Bauerlebnis ist, weil sie gewisse Modelle optisch ansprechen oder weil man sie sammelt (die Flipper lassen wir jetzt einmal außen vor).

Das wäre bei Playmobil auch alles möglich, aber Erwachsene werden vom Konzern bislang doch fast komplett vernachlässigt.
Ich_bin_Groot hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 13:29
t.and.a hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 12:52

Das Rollenspiel steht meiner Meinung nach bei beiden Marken im Vordergrund.

Die wenigstens Kinder, die ich kenne oder kannte, haben aus ihren Lego-Sets neue Sets gebastelt.

Die Dinger wurden zusammengebaut, dann wurde damit gespielt und bei Nichtgebrauch standen sie im Regal oder irgendwo auf dem Fußboden.

Analoges gilt für die Erwachsenen von heute.

Die Dinger werden zusammengebaut und dann landen sie in der Vitrine oder im Regal.
Aber dieser Vordergrund ist nicht mehr das, was Umsatz erzielt.

Denn auch mit LEGO wird wahrscheinlich genauso viel oder wenig "gespielt", wie mit Playmobil.

Spiel mal mit den schönen Häusern die die Klemmbausteinhersteller auf den Markt werfen, die sind bis ins letzte Detail schön eingerichtet und ein Display aber mehr auch nicht.

Der neue Reiz ist also unterm Strich nur die Konstruktion dessen was bleibt.

Das Rollenspiel ist das, was heute leichter ersetzbar ist und da es bei Playmobil stärker im Vordergrund steht, ist es auch wie bei meinem Vergleich zu Mattel für diese Hersteller nicht zu kompensieren. Nur der Barbiefilm hat Mattel wieder kurzfristig Geld gebracht, sie befinden sich aber mit der Marke Barbie auf dem ähnlichen Weg wie Playmobil.

LEGO als Konstruktionsspielzeug hat neben dem Rollenspiel, was auch dort wegbricht, immer noch die Steine zum Konstruieren und seine Zielgruppe dafür.
Falls die Sets für Kinder gekauft werden, höchstwahrscheinlich schon.

Das Zusammenbauen beider Spielzeugsysteme bei Kindern war meiner Beobachtung nach ohnehin immer eher "Mittel zum Zweck".

Unabhängig davon war die Konstruktion meiner Meinung immer ein Aspekt beider Spielzeuge.

Daß die Konstruktion nicht immer Spaß macht, lese ich häufiger. Ich bin mir daher nicht sicher, ob bei Erwachsenen der Weg immer das Ziel ist.

Falls doch, sollte man im Zweifel da ansetzen.
t.and.a
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Dienstag 5. November 2024, 15:04

pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 14:35

Die Sets der meisten an Erwachsene gerichteten Lizenzthemen werden schon bald nach Erscheinen wie die Enterprise zu einem Bruchteil der UVP verscherbelt.
Genau.

Und was unterscheidet Playmobil von anderen Marken?

Playmobil verkauft seine Produkte permanent teilweise zu Bruchteilen der eigenen UVP in den eigenen Geschäften oder auf der eigenen Website.

Erfolgreiche Marken würden das nie zulassen, denn ansonsten

• wartet jeder auf den nächsten Sale

• denken viele, daß sich die Produkte anderweitig nicht mehr verkaufen lassen

• schafft man so schnell eine Marktsituation, in der der Wiederverkaufswert der Produkte (ein Indikator für die Begehrlichkeit) minimal ist

• werden Zwischenhändler, auf die man höchstwahrscheinlich angewiesen ist, aus dem Markt gedrängt (denn wie sollen die Playmobil preislich unterbieten?)

Da sollte man so etwas wie die Enterprise lieber erst einmal vorsichtig in teuren Kleinserien produzieren als später zu verramschen.
Zuletzt geändert von t.and.a am Dienstag 5. November 2024, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Dienstag 5. November 2024, 15:18

klickalong hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 13:17

Während Lego allerdings aus meiner Sicht stärker die Optionen des Kombinierens gelassen hat, hat Playmobil diesen Pfad verlassen.
Richtig.

Playmobil bietet aktuell zum Beispiel in der Western-Welt parallel das SystemX und das Stecksystem an.

Ein System muß weg und das andere Teile aufweisen, die sich gut in allen Welten unterbringen lassen.
klickalong hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 13:17

Gebäude bestehen aber nicht mehr aus vielen Teilen sondern meist aus großen Bauteilen, die nicht auseinandergenommen und damit nicht oder nur schwierig kombiniert werden können.
Und nebenbei auch noch billig aussehen.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Ich_bin_Groot » Dienstag 5. November 2024, 15:40

Die Diskussion Playmobil = LEGO ist mühselig.

pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 14:35

Die Sets der meisten an Erwachsene gerichteten Lizenzthemen werden schon bald nach Erscheinen wie die Enterprise zu einem Bruchteil der UVP verscherbelt.
Das ist leider das fehlgelaufene Ergebnis, die Erwachsene Zielgruppe zu erreichen.

Zurück zur Kernkompetenz bedeutet anzuerkennen, dass Playmobil in erster Linie für Kinder produziert wird.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Gillian » Dienstag 5. November 2024, 17:42

Für mich ist Playmobils grösstes Problem dass die heutigen Kinder nicht mehr spielen können. Sie fragen sofort: Was kann das Spielzeug? Sie sind es gewöhnt vom Smartphone berieselt zu werden(schon im Kinderwagen). Wer sieht im Sommer noch Kinder auf Decken mit ihren Puppen spielen oder im Garten ganze Playmowelten aufbauen und bespielen(ohne einen Erwachsenen der hilft). In Spielwarenläden beobachte ich das Kinder zu Sachen greifen die elektronische Funktionen haben,es fehlt die Fantasie sich selbst etwas auszudenken,dann lieber vor den TV und passiv unterhalten werden. Aus diesen Gründen glaube ich nicht das sich die Lage von Playmobil nochmal verbessern wird.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von alex v. historien » Dienstag 5. November 2024, 18:54

Wenn man sich die ganze Diskussion hier anschaut, mit Lego und Playmobil, lässt es sich einfach sagen:
Lego hat aus ihrer Krise damals richtige Schlüsse gefunden und aus den Fehlern gelernt.

Playmobil gar nichts davon. Wenn die Führungskräfte selber keine Kinder haben, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Dienstag 5. November 2024, 20:07

pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 14:35
Die Sets der meisten an Erwachsene gerichteten Lizenzthemen werden schon bald nach Erscheinen wie die Enterprise zu einem Bruchteil der UVP verscherbelt. Damit ist die Frage im Grunde bereits beantwortet, ob man mit diesen Produkten genügend Gewinn erzielen kann, damit sie sich lohnen. Diese Sets sind voller neuer Formen, Teile in neuen Farben, exklusiver Sonderteile - und kosten zusätzlich Lizenzgebühren.

Die Gewinnmargen für die historischen Promo-Figuren, die Geobra selbst vertreibt, werden vergleichsweise (für ein Set in dieser Größe) hoch liegen...
Da ich nicht weiß, was die Entwicklung und Produktion der Enterprise gekostet hat, und wie viele Exemplare für welchen Preis von Händlern abgenommen wurde, sagt mir der Preissturz exakt gar nichts über die finanzielle Bilanz. Und da mir diese Fakten auch für die Promofiguren fehlen, kann ich auch hier nur vermuten - zumal hier auch noch die Frage ist, wie teuer die zweite, vierte... Auflage eines Luthers für den Kunden "Touristeninformation Nürnberg", der diese Figur in Auftrag gegeben hatte, war. Weiß überhaupt wer, wie häufig welche Promofigur so aufgelegt wurde? Mit Verlaub, das halte ich für Vermutungen auf dünnem Eise :nixweiss .

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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Dienstag 5. November 2024, 20:11

alex v. historien hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 18:54
Wenn man sich die ganze Diskussion hier anschaut, mit Lego und Playmobil, lässt es sich einfach sagen:
Lego hat aus ihrer Krise damals richtige Schlüsse gefunden und aus den Fehlern gelernt.

Playmobil gar nichts davon. Wenn die Führungskräfte selber keine Kinder haben, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
Ich hab erst die Tage Geschichten aus den Entstehungstagen von Playmobil gehört - und wie da den Kindern, die mit den ersten Prototypen spielten, auf die Finger geguckt wurde, um die Klickys möglichst immer besser zu machen. Kann gut sein, daß das heute fehlt. Kann aber auch sein, daß sich das Spielverhalten der Kinder heute stärker ausdifferenziert hat - und die allgegenwärtige Digitalisierung tut definitiv das Ihre dazu.

Von daher wäre es m.E. sinnvoll, hier die beiden Stränge "Entwicklung als Kinderspielzeug" und "Entwicklung als Erwachsenenspielzeug" zu unterscheiden.

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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Dienstag 5. November 2024, 20:44

Ich_bin_Groot hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 15:40
Die Diskussion Playmobil = LEGO ist mühselig.
Das ist Ansichtssache.
Ich_bin_Groot hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 15:40
pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 14:35

Die Sets der meisten an Erwachsene gerichteten Lizenzthemen werden schon bald nach Erscheinen wie die Enterprise zu einem Bruchteil der UVP verscherbelt.
Das ist leider das fehlgelaufene Ergebnis, die Erwachsene Zielgruppe zu erreichen.

Zurück zur Kernkompetenz bedeutet anzuerkennen, dass Playmobil in erster Linie für Kinder produziert wird.
Das hätte man vor Jahrzehnten auch noch von Lego behauptet.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von ZooKeeper » Dienstag 5. November 2024, 23:13

Gillian hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 17:42
Für mich ist Playmobils grösstes Problem dass die heutigen Kinder nicht mehr spielen können. Sie fragen sofort: Was kann das Spielzeug? Sie sind es gewöhnt vom Smartphone berieselt zu werden(schon im Kinderwagen). Wer sieht im Sommer noch Kinder auf Decken mit ihren Puppen spielen oder im Garten ganze Playmowelten aufbauen und bespielen(ohne einen Erwachsenen der hilft). In Spielwarenläden beobachte ich das Kinder zu Sachen greifen die elektronische Funktionen haben,es fehlt die Fantasie sich selbst etwas auszudenken,dann lieber vor den TV und passiv unterhalten werden. Aus diesen Gründen glaube ich nicht das sich die Lage von Playmobil nochmal verbessern wird.
Das sie nochmal den Status erreichen wie in den 80er oder 90er Jahren, daran glaubt vermutlich selbst bei Geobra schon lange niemand mehr. Dafür hat sich die Lebensrealität der Hauptzielgruppe einfach viel zu sehr verändert in den letzten 20 Jahren. Das fängt ja schon mit der verfügbaren Freizeit an. Früher war man doch als Schüler in aller Regel zwischen 13 und 14 Uhr daheim, hat gegessen, Hausaufgaben und hatte dann Freizeit. Bei Mistwetter hieß das bei uns dann oft Hörspiel-Kassette in den Rekorder und dann hatte man den kompletten Nachmittag Zeit mit Playmobil auch wirklich was zu bauen. Diese zeitlichen Ressourcen hat heutzutage schon kaum noch ein Kind und in viel engeren Zeitfenster buhlt man dann mit bunten, lauten, interaktiven Konkurrenten um die Aufmerksamkeit des völlig überreizten Kindes.

Dennoch kann Playmobil aus dem Markt-Segment das man noch hat, auf jeden Fall mehr rausholen als sie es zuletzt getan haben.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von pranjinaldo » Dienstag 5. November 2024, 23:37

Junker Jörg hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 20:07
Da ich nicht weiß, was die Entwicklung und Produktion der Enterprise gekostet hat, und wie viele Exemplare für welchen Preis von Händlern abgenommen wurde, sagt mir der Preissturz exakt gar nichts über die finanzielle Bilanz. Und da mir diese Fakten auch für die Promofiguren fehlen, kann ich auch hier nur vermuten - zumal hier auch noch die Frage ist, wie teuer die zweite, vierte... Auflage eines Luthers für den Kunden "Touristeninformation Nürnberg", der diese Figur in Auftrag gegeben hatte, war. Weiß überhaupt wer, wie häufig welche Promofigur so aufgelegt wurde? Mit Verlaub, das halte ich für Vermutungen auf dünnem Eise :nixweiss .
Deine Argumentation wirkt etwas erzwungen. Die extrem hohe UVP der Enterprise sowie die Größe und Art der verwendeten Teile, für die allesamt neue Formen entwickelt werden mussten, die aufwendige Elektronik sind klare Indikatoren dafür, dass die Entwicklungs- und Produktionskosten sehr hoch gewesen sein müssen.

Der schnell einsetzende Preiseinsturz fällt in jedem Fall auf Geobra zurück. Selbst für den – m.E. eher unwahrscheinlichen – Fall, dass die belieferten Händler im Fall der Enterprise das Gros Verluste zu tragen hätten, wirkt sich dies spätestens beim Wareneinkauf für die nächsten Lizenzmodelle auch für Geobra negativ aus.

Bei den Promo-Figuren wissen wir, dass sich Entwicklung und Produktion für Playmobil bereits mit Abnahme der Mindestmenge durch den Promo-Partner lohnen und man die Produktionskosten bewusst durch Verwendung von Standardteilen unten hält. Jede neue Auflage spart dann sogar die bereits aufgebrachten Entwicklungskosten ein.

Wir wissen, dass Stand 2017 von Dürer über 100.000 Figuren, von Luther sogar über 1 Mio. verkauft wurden, was dies zum erfolgreichsten Set der Firmengeschichte macht.

https://www.augsburger-allgemeine.de/pa ... 06976.html

Erst vor kurzem konnten wir erleben, wie schnell ca. 2.000 Figuren von Carl Zeiss weggingen – und zu welchen Preisen dieser dann im Zweitmarkt gehandelt wurde. So wie übrigens fast alle Promo-Figuren im Netz zu deutlich höheren Preisen als der UVP verkauft werden.

Ohne jede Überinterpretation kann man die Marktlage bündig zusammenfassen: Die Nachfrage nach den meisten Promo-Figuren ist größer als das Angebot, während man bei den meisten Lizenzthemen deutlich mehr auf Markt gebracht hat (und zu viel zu hohen Preisen), als an Nachfrage besteht.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Andi22 » Mittwoch 6. November 2024, 05:56

Die Entwicklungskosten für den ersten Rettungshubschrauber 3789 betrugen 1987 mehr als 1 Mio. DM.

Von daher kann man abschätzen, dass die Entwicklung der Enterprise mit viel mehr Teilen, Elektronik und der allgemeinen Preissteigerung und Lizenz mindestens das 10-fache betragen haben.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Mittwoch 6. November 2024, 10:03

pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 23:37
Der schnell einsetzende Preiseinsturz fällt in jedem Fall auf Geobra zurück. Selbst für den – m.E. eher unwahrscheinlichen – Fall, dass die belieferten Händler im Fall der Enterprise das Gros Verluste zu tragen hätten, wirkt sich dies spätestens beim Wareneinkauf für die nächsten Lizenzmodelle auch für Geobra negativ aus.
Ein klares JEIN - meines Wissens jedenfalls :brille . Daß ein solcher Preissturz für die nächste Runde eher negativ sein dürfte, würde ich auch annehmen. Ob Playmobil allerdings wirklich Einfluß auf den starken Verfall der Preise hatte, würde ich zumindest mal hinterfragen. Meines Wissens können die Händler selbst eintscheiden, ob sie bei der UVP bleiben oder druntergehen. Und wenn ein Großkunde wie z.B. der Mediamarkt nach einer bestimmten (gefühlt recht kurzen, aber das kann ich ned belegen) Zeit auf 60% des UVP absenkt, dann hat Playmobil - soweit ich weiß - keine Möglichkeit, das zu unterbinden. LEGO vertreibt ja bestimmte Sets auch bloß selbst - ich geh mal davon aus, um genau diesen Effekt, den's bei LEGO-Zeugs ja auch gibt, zu unterbinden.

Die Produktion der Enterprise war fraglos teurer als die eines Dürers. Und trotzdem kann doch niemand, ohne die Zahlen zu kennen, sagen: die kann gar ned mehr eingebracht haben, als... Das ist reine Vermutung (und damit sind wir wieder an dem Punkt meiner Kritik: Hier werden viele Vermutungen, weil sie wahrscheinlich erscheinen, als Tatsachen verkündet).

Und die Promofiguren? Laß uns mal optimistisch 10,- Verkaufspreis und 30.000 Stück Auflage nehmen (ich mein, die Mindestmenge liegt irgendwo bei 25.000 und die Preise "alter" Figuren bei 5-10€ - also niedriger). Dann kann eine solche Figur erstmal höchstens 300.000€ einspielen. Die Hälfte bleibt erfahrungsgemäß beim Besteller, und von den verbleibenden 150.000€ gehen die Herstellungskosten (Planung, Design, Material, Umsetzung...) ab. Ich bin kein Wirtschaftler, aber wie viele dieser Figuren müßte Playmobil im Jahr rausbringen, um gut davon leben zu können?

jj:
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Mittwoch 6. November 2024, 10:12

Andi22 hat geschrieben:
Mittwoch 6. November 2024, 05:56
Die Entwicklungskosten für den ersten Rettungshubschrauber 3789 betrugen 1987 mehr als 1 Mio. DM.

Von daher kann man abschätzen, dass die Entwicklung der Enterprise mit viel mehr Teilen, Elektronik und der allgemeinen Preissteigerung und Lizenz mindestens das 10-fache betragen haben.
Der Unterschied zwischen einer Enterprise und einem generischen Gegenstand besteht jedoch darin, dass Sie nie wirklich die Rechte besitzen werden, diese Enterprise-Gussformen für eine spätere Wiederverwendung zu verwenden.

Für Dragons war eine enorme Investition in Gussformen erforderlich, die innerhalb von nur drei Jahren auf dem Markt nicht zurückgewonnen werden konnte. Und mit einer weiteren Lizenzgebühr von 10 % auf alle verkauften Sets hat Geobra bei diesem Vorhaben wahrscheinlich Geld verloren.
In der Zwischenzeit gab es kein Budget mehr für Formen, um generische Themen zu aktualisieren, so dass die „Evergreen-Themen“ vernachlässigt und meist zu einem „Deja vu“ reduziert wurden.

Darüber hinaus gab es weniger Spielraum, um mit neuen Produktlinien Risiken einzugehen, so dass Dinge wie „Galaxy Police“ auf dem Veröffentlichungsplan auftauchten, nur um die Lücken zu füllen, die normalerweise durch neue Flaggschiff-Themen entstanden wären.

Im alten Geschäftsmodell schadeten Investitionen in Gussformen dem Unternehmen nicht, ein Unternehmen muss eine gewisse Menge an Kosten einspielen, um die Steuern zu optimieren, und es half sogar dabei, dass eine königliche Gewinnspanne übrig blieb. Und dennoch war es immer eine Investition in die Zukunft des Produkts.

Doch die Lizenzen stellten dieses Geschäftsmodell auf den Kopf, da die Investitionen in die Formen nun nur noch begrenzt nutzbar waren und gleichzeitig die Aktualisierung der normalen Produktlinien stark litt.
t.and.a
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von t.and.a » Mittwoch 6. November 2024, 10:17

Junker Jörg hat geschrieben:
Mittwoch 6. November 2024, 10:03
pranjinaldo hat geschrieben:
Dienstag 5. November 2024, 23:37
Der schnell einsetzende Preiseinsturz fällt in jedem Fall auf Geobra zurück. Selbst für den – m.E. eher unwahrscheinlichen – Fall, dass die belieferten Händler im Fall der Enterprise das Gros Verluste zu tragen hätten, wirkt sich dies spätestens beim Wareneinkauf für die nächsten Lizenzmodelle auch für Geobra negativ aus.
Ein klares JEIN - meines Wissens jedenfalls :brille . Daß ein solcher Preissturz für die nächste Runde eher negativ sein dürfte, würde ich auch annehmen. Ob Playmobil allerdings wirklich Einfluß auf den starken Verfall der Preise hatte, würde ich zumindest mal hinterfragen. Meines Wissens können die Händler selbst eintscheiden, ob sie bei der UVP bleiben oder druntergehen. Und wenn ein Großkunde wie z.B. der Mediamarkt nach einer bestimmten (gefühlt recht kurzen, aber das kann ich ned belegen) Zeit auf 60% des UVP absenkt, dann hat Playmobil - soweit ich weiß - keine Möglichkeit, das zu unterbinden. LEGO vertreibt ja bestimmte Sets auch bloß selbst - ich geh mal davon aus, um genau diesen Effekt, den's bei LEGO-Zeugs ja auch gibt, zu unterbinden.
Manche Großkunden verkaufen mittlerweile sogar unter ihrem eigenen Einkaufspreis.

Deswegen ist es in der heutigen Zeit wichtig(er), sich exklusive Artikel vorzubehalten oder gar nicht mehr auf Zwischenhändler zu setzen.

Das schaffen aber nur wirklich starke Marken.
Junker Jörg hat geschrieben:
Mittwoch 6. November 2024, 10:03

Die Produktion der Enterprise war fraglos teurer als die eines Dürers. Und trotzdem kann doch niemand, ohne die Zahlen zu kennen, sagen: die kann gar ned mehr eingebracht haben, als... Das ist reine Vermutung (und damit sind wir wieder an dem Punkt meiner Kritik: Hier werden viele Vermutungen, weil sie wahrscheinlich erscheinen, als Tatsachen verkündet).

Und die Promofiguren? Laß uns mal optimistisch 10,- Verkaufspreis und 30.000 Stück Auflage nehmen (ich mein, die Mindestmenge liegt irgendwo bei 25.000 und die Preise "alter" Figuren bei 5-10€ - also niedriger). Dann kann eine solche Figur erstmal höchstens 300.000€ einspielen. Die Hälfte bleibt erfahrungsgemäß beim Besteller, und von den verbleibenden 150.000€ gehen die Herstellungskosten (Planung, Design, Material, Umsetzung...) ab. Ich bin kein Wirtschaftler, aber wie viele dieser Figuren müßte Playmobil im Jahr rausbringen, um gut davon leben zu können?

jj:
Man rechnet bei Verkauf im stationären Handel mit 20% bis 40% Gewinnmarge.

Dann sähe es bei den von Dir angenommenen Werten so aus:

€ 10 x 30k = € 300k

In DE wird davon erst einmal die Mehrwertsteuer abgezogen (da im Verkaufspreis inkludiert), also € 300k - 19% = € 243k

Von den € 243k sind wahrscheinlich 30% bis 40% Händlermarge, also € 243k - angenommene 35% = € 158k

Von den € 158k wären dann normalerweise 20% bis 40% Gewinnmarge, also € 158k - angenommene 35% = € 103k Gewinn vor Steuern für Playmobil

Das ist ein grob überschlagenes Rechenbeispiel, da wir die genauen Händler- und Gewinnmargen nicht kennen.

Bei etablierten Formen wird die Gewinnmarge höher als bei neu entwickelten Teilen ausfallen.
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