Liebes Tagebuch!
Ganz früh am Tag klingelt es. Mehrfach!
Der alte Klingelton war viel schöner, finde ich. Ich springe auf und
gehe auf den Balkon, um nachzusehen, wer so früh stört.
Charly klingelt Sturm.
»Hey, kannst aufhören«, rufe ich nach unten. »Ich komme ja schon.
Könnt es wohl nicht erwarten, bis ihr arbeiten dürft.«
»Wir warten nur auf den Feierabend«, lacht er.
Sie legen auch gleich los, entladen den Laster und schleppen alles
nach innen. Ich schnappe mir einen Stuhl und folge ihnen. Ah, das
Licht geht an. Also ist der Strom eingeschaltet. Sehr gut. Jetzt bin
ich gespannt auf den Garten und vor allem natürlich auf das Haus.
Und dann trifft mich fast der Schlag. Falls da ein Garten ist, dann
ist davon jedenfalls nicht viel zu sehen. Mein ganzer Kram stapelt
sich hier. Das wird Wochen dauern, hier Ordnung zu machen.
»Und wohin jetzt mit den Möbel?«, reißt mich Otto aus meinem Entsetzen.
»Moment, ich muss schnell die Zimmer anschauen«, sage ich und düse los.
»Wer kauft ein Haus, ohne es zuvor gesehen zu haben?«, höre ich Otto
noch zu seinen Kumpels sagen.
Ich renne einmal durch alle Zimmer und Stockwerke. Oha, da ist ein Anbau.
Juhu, einen Fahrstuhl gibt es auch.
»Kiki, du hütest die Tiere hier drin. Kommt bloß nicht raus«, sage ich
dem Kleinen. »Da unten bricht gleich das Chaos aus.«
»Ki Ki«.
»Fein, du hast verstanden. Die Katzen würden durchdrehen.
Und die Hunde wären nur im Weg.«
»Okay, Otto,« gebe ich das Startzeichen. »Playmo nach oben.
Küche unten links. Kisten und Koffer mal beiseite stellen.«
Die Männer lachen. Sie merken genau, dass ich völlig planlos bin.
Aber sie legen los. Nachdem ich übersetzte, dass Playmo »blaue
Schachteln« bedeutet, wird ihnen einiges klarer.
Ich schnappe mir Taschen und Koffer und bringe sie dorthin, wo
vermutlich bald ein Schlafzimmer sein wird. Ich konnte seit gestern
nicht einmal Klamotten wechseln. Naja, muss jetzt eben noch so
gehen. Es klingelt. Charly ruft, dass er zur Tür geht.