Tagebuch von Mara

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Mara
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Dienstag 29. Dezember 2015, 14:19

Liebes Tagebuch!

Die Fahrt dehnt sich endlos durch das vereiste Grönland. Immerhin kommen wir gut voran.
»Halt an!«, ruft Emmy. »Das muss ich sehen!«
Charly tritt auf die Bremse.

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Wir steigen aus. Auch Catty und Toni verlassen den Wagen. Das ist einfach zu unerwartet.
Mitten in der Eiswüste sehen wir Menschen bei der Arbeit. Was treiben die hier wohl?
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Wir sind alle neugierig und gehen näher. Leider ist da ein Absperrband.
Ob man das ignorieren darf? Scheinen ja lustige Gesellen zu sein hier.
Immerhin haben sie einen Schneemann gebaut.
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»Was meint ihr? Einfach hingehen!«, frage ich.
»Mir egal. Ich bin nur der Chauffeur«, sagt Charly.
»Bitte, bitte, ich will das sehen«, ruft Emmy aus.
»Na, dann schauen wir mal, ob wir willkommen sind«, gibt Eddy zögernd nach.
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»Bleibt zurück!«
Aha, also freundlich ist anders. Eddy hebt die Arme hoch. Angesichts des auf ihn
gerichteten Gewehrs sicherlich eine gute Idee.
»Sorry«, entschuldigt er sich, »wir kamen nur zufällig hier vorbei und ...«
»Zufällig«, schnauzt der andere. »In diese Gegend kommt man nicht per Zufall.«
»Naja, wir sind auf dem Weg nach Norden«, erklärt Eddy.
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Der Mann läßt das Gewehr sinken.
»Viel mehr Norden geht nicht«, grinst er. »Ich bin übrigens Karl. Die Expedition hier
mag derzeit noch keine Presse. Ihr wolltet wirklich nicht zu uns?« Eddy verneingt.
»Na, dann mal willkommen. Wie wäre es mit heißem Kaffee?«
Oh, das klingt gut. Alles, was heiß ist, ist in dieser Gegend gut.
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Karl ist jetzt sehr umgänglich und freundlich. Er erzählt, dass hier eine Ausgrabung
stattfindet. Sie haben Knochen gefunden. Und sie hoffen auf einen Sensationsfund
im Eis. Geradezu begeistert erzählt Karl von einem Saurier, der anscheinend voll-
ständig tiefgefroren in einem Eisblock liegt.
059.jpg

Ich schaue mich ein wenig um, gehe dann auch ein paar wenige Schritte. Catty
begleitet mich. Wir haben einen kleinen Eisblock gesehen und schauen neugierig
hin. Aber Karl stürmt sofort auf uns zu.
»Weg da«, zischt er uns an. »Diese Stelle unterliegt strengster Geheimhaltung.«
»Zu spät«, antworte ich grinsend. »Wir haben es doch schon gesehen.«
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Dienstag 29. Dezember 2015, 14:24

Catty starrt sprachlos auf das Eis. Ich bin auch ziemlich verwirrt.
Der Gletscher hat anscheinend einen Menschen eingefroren.
»Gleiche Zeit wie die Dinos?«, frage ich Karl. »Catty, komm weg hier.
Die werden sonst böse!«, rufe ich der Freundin noch zu.

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»Ja, vermutlich«, antwortet Karl. »Allerdings kann man das noch nicht so genau
sagen. Die Öffentlichkeit darf das noch nicht erfahren.«
»Vermutlich nie«, stelle ich schmunzelnd fest. »Da käme das Weltbild der Leute
ganz schön durcheinander.«
»Deines nicht?«
»Doch, irgendwie schon«, gebe ich zu. »Ich dachte, unsere Spezies wurde erst nach
den Dinos hier angesiedelt. Aber kann natürlich auch sein, dass die im Eis mit den
Dinos verschwanden - oder vielleicht die Neandertaler waren, die von uns als
Cro-Magnon verdrängt wurden.«
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»Wenn ihr wollt, zeige ich euch, was wir gefunden haben«, bietet Karl an.
Dann ruft er einen seiner Leute, drückt ihm das Gewehr in die Hand und verlangt,
diesen einen einen Eisblock vor jedem Zudringling zu beschützen.
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Und dann macht Karl wirklich mit uns allen eine Führung. Und die ist wirklich interessant.
Hier sind Knochen gefunden worden. Mit viel Glück ist es ein komplettes Skelett. Die Leute
arbeiten langsam und sehr sorgfältig. Wir lauschen gebannt den Ausführungen unseres Führers.

Nur zwischendurch zwinkert Eddy mir heimlich zu. Im Juli waren wir ja auf einer Insel voll
lebendiger Dinos und das, was wir erlebten, ist etwas mehr, als Karl über Dinos zu erzählen weiß.
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Dann zeigt uns Karl seinen Sensationsfund. Die Rasse ist noch nicht genau zu bestimmen.
Und wirklich auftauen will dem den Fund hier auch nicht. Andererseits ist er viel zu groß,
um in eine Stadt transportiert zu werden.
»Das könnte ein Allosaurus sein«, vermute ich.
»Vor dem Frühjahr werden die Wissenschaftler nicht kommen, um das zu bestätigen
oder eben nicht«, antwortet Karl.
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Toni interessiert das alles nicht. Er bleibt bei den Thermoskannen. Naja, ihm ist ja
auch nie ein lebendiger Dinosaurier begegnet. Vielleicht ist er deshalb für dieses
Thema nicht empfänglich.
»Bis zum Frühjahr seid ihr völlig von der Außenwelt abgeschlossen?«, staunt Eddy.
»Nein, das nicht«, wehrt Karl ab. »Ein Hubschrauber kommt zwei mal die Woche
und versorgt uns. Aber ansonsten ist es schon einsam hier.«
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Am Ende der Führung bietet Karl uns an, hier im Lager zu übernachten. Da ist man
halbwegs sicher vor Polarwölfen, meint er. Hm, es ist dunkel. Aber das ist ja eigent-
lich immer. So eine Polarnacht dauert monatelang.
»Was meinst du, Charly?«, hofft Eddy auf Rat.
»Ich bin nur der Chauffeur«, grinst dieser. »Was immer ihr wollt.«
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Also übernachten wir und verbringen noch ein paar fröhliche Stunden mit den Leuten
hier, die sich von ihrer besten Seite zeigen.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Mittwoch 30. Dezember 2015, 10:15

Liebes Tagebuch!

Wir sind ziemlich weit gefahren. Bei einer Rast gleicht Charly seine Daten mit
der Karte ab, die Eddy besitzt. Er hat Wetterdaten empfangen und schlägt eine
leicht abgewandelte Route vor. Charly verspricht, dass das nur wenige Stunden
Umweg bedeute, aber wir so an eine schmalere Stelle des Packeises gelängen.

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Er diskutiert noch mit Eddy. Auch wenn er immer sagt, dass er nur der Fahrer sei
und seine Meinung nichts gelte, so weiß er doch, was Sache ist. Eddy schätzt ihn
jetzt schon. Ich steige aufs Dach des Wagens, um mich ein wenig umzusehen.
Kiki geht natürlich mit. Obwohl es ein Wüstentier ist, scheint es nicht zu frieren.
Begeistert sieht es diese neue, weiße Welt.
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Wir sehen ein kleines Rudel Wölfe. Anscheinend haben sie irgendeine Witterung
aufgenommen. Ich frage miche rnsthaft, wovon sie hier leben. Es gibt doch nur
Eis und Schnee in dieser Gegend.
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Kiki deutet in eine andere Richtung. Es hat recht. Es gibt doch noch etwas mehr.
Ein paar Schneehasen zeigen sich. Und in ihrer Nähe schnürt ein Polarfuchs. Es
ist im Eis wie überall:
Es gibt Jäger und Gejagte und nicht selten wird auch der Jäger zur Beute.
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Eddy und Charly haben sich auf die Alternativroute geeinigt. Es geht also weiter.
Die Rast tat uns allen gut. Aber die nächsten Stunden müssen wir wieder still
sitzen. Geht nicht anders.
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Hell wird es überhaupt nicht mehr. Dass es Abend ist, vermuten wir einfach
aufgrund einer gewissen Müdigkeit. Und weil natürlich die Uhren auch in
Grönland funktionieren. Wir schlagen ein Lager auf. Wie gut, dass Charly
Polarzelte mitbrachte. Nur die Speisenauswahl ist mau. Es gibt Bohnen.
Es gibt jeden Tag Bohnen.
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»Wie weit ist es noch?«, murmelte Catty schlaftrunken.
»Etwa neunhundert Kilometer«, schätzt Eddy.
»Wie viel?«, entfährt es mir. »Wohin geht die Reise überhaupt?«
»Nach Norden, das sagte ich doch.«
»Ganz nach Norden«, haucht Emmy begeistert.
»Ja, bis zum Nordpol«, bestätigt Eddy.
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»Warst du schon mal am Nordpol, Charly?«, fragt Rick.
»Ich? Nein, nie. Ist nur ein Gelegenheitsjob hier, weil zu Weihnachten und
Silvester sonst keiner fahren wollte«, antwortet der.
»Ich dachte, das sei dein Beruf. Was machst du denn sonst so?«
»Was immer grad anfällt«, grinst Charly. »Ich habe mich da nie festgelegt. Und du?«
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Mittwoch 30. Dezember 2015, 10:18

Ich schalte den Kocher aus. Anscheinend mag keiner mehr Bohnen heute.
Kaffee ist auch alle. Ich denke, ich vertrete mir noch ein wenig die Füße,
ehe ich ins Zelt krabble.

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Weit komme ich nicht. Charly holt mich ein.
»Komm zurück«, raunt er mir zu. »Die Wölfe sehen hungrig aus. Ein einzelner
Mensch ist Beute für sie. Die Gruppe werden sie nicht angreifen.«
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Na gut, gehe ich halt zurück. Yeti schnarcht leise. Er hat sich den leeren Container
als Behelfshöhle hingelegt. Rick klimpert auf dem Banjo, was mit Handschuhen nicht
wirklich musikalisch klingt. Charly fragt mich ein wenig aus nach dem, was ich so treibe.
»Schade«, meint er leichthin, »von deinen Büchern hab ich noch nie eines gesehen.
Aber das hole ich nach. Ewig her, dass ich ein Märchenbuch gelesen habe.«
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In der Nacht schlafe ich richtig gut. Neunhundert Kilometer ist eigentlich gar nicht so viel.
Zumindest, wenn man Vollgas geben kann, was auf Gletschern eher nicht möglich ist.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Ischade » Mittwoch 30. Dezember 2015, 14:18

Das Bild mit den Schneehasen ist schön... Und die Schlafsäcke sehen sehr gemütlich aus. Hast Du die genäht oder sind die von Playmobil??

Warum funktionieren in Grönland keine Uhren?? :pfeif Aber das mit dem Zeitgefühl, dass einem verloren geht, ist tatsächlich so. Ich hab zwar bisher leider noch keine Polarnacht erlebt aber im Sommer war ich schon mal über dem Polarkreis und da nützt enem die Uhr auch nix mehr, wenn man nicht weiß, ob es nun drei Uhr Nachts oder Nachmittags ist....
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 31. Dezember 2015, 06:19

Äh, ich schrieb doch, dass die Uhren da auch funktionieren :kicher Aber die innere Uhr ist eben durcheinander, wenn der Tag/Nacht-Rhythmus gestört ist. Im Kleinen merken wir das jedes Mal bei den Zeitumstellungen.

Im Großen habe ich es nie erlebt :-(
Die Mitternachtssonne ist aber etwas, das bestimmt bezaubernd ist und in meinen Augen noch viel reizvoller als die Polarnacht. Wow, bin fast ein bisschen neidisch, dass du da oben schon gewesen bist.

Die Schlafsäcke sind Original Playmo; gehören zu den Polarsets. Als ich die Szenen aufbaute, habe ich selbst gestaunt, wie viele von den Dingern in den Kisten sind. Nur der Polarfuchs musste in den Farbtopf fallen :pfeif
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 31. Dezember 2015, 14:16

Liebes Tagebuch!

Kiki fährt mit Yeti im Container. Die beiden sind dicke Freunde.
Ich freue mich wirklich, dass sie sich so gut verstehen.
Andererseits: Wer mag Kiki eigentlich nicht?
Das müsste ein ziemlich ekliger Geselle sein.

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Heute will Emmy unbedingt bei Eddy mitfahren.
Nordpol, das ist für sie eine unbekannte Größe. Sie muss Eddy jetzt
unbedingt danach ausfragen. Und sie hat immer sehr viele Fragen.
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Also fährt Rick bei uns mit. Ich komme gar nicht mehr dazu, mich mit Charly
zu unterhalten, weil Rick ihn hemmungslos ausfragt. Charly nimmt es gelassen.
Er hat anscheinend schon jede Menge Jobs gemacht und erzählt auch gern von
dem, was er so erlebt hat. Langweilig wird es jedenfalls nicht.
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Ganz im Norden Grönlands bremst Eddy, der gerade mal voraus fährt, sein
Raupenfahrzeug. Wir haben so etwas wie eine Siedlung gefunde, jedenfalls
sind es Iglus, die da stehen. Und Menschen sind auch da.
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Eddy steigt aus. Mit Hilfe von Henry, der ja auf die Sprachen der Welt inzwischen
programmiert wurde, hat er keine Probleme, sich mit den Inuit zu verständigen.
Eddy erklärt Zweck und Ziel unserer Reise. Und der Schamane (oder Häuptling?)
der Siedlung heißt uns willkommen.
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Wir steigen alle aus und nähern uns. Der Schamane sieht Yeti und verlangt,
dass der Riese Abstand halten soll.
»Eismenschen«, brummt Yeti. »Haben Angst vor mir. Sehr, sehr dumm.«
Aber er akzeptiert diese Furcht. Ich glaube, er zweifelt ohnehin daran, dass wir
ihn in eine echte Heimat bringen können und denkt, dass er am Ende wieder
zurück in die Schweizer Berge geht.
084.jpg

Ich versuche, es ihm zu erklären. Ich erzähle vom Nordpol, also noch mehr
Kälte und Eis. Und dass es auch dort Menschen gibt. Er fragt, was das für
welche seien. Okay, da muss ich passen. Ich habe keine Ahnung. Aber da
sie nach Eddy schickten, sind sie wohl technisch auf dem Stand der Zeit.
Also Forscher oder so was.
»Menschen klein«, sagt er nur. »Yeti groß. Problem.«
085.jpg

Wie immer hat Kiki überhaupt keine Berührungsprobleme. Es stapft einfach
auf die Kinder zu. Hier paßt das Größenverhältnis, weshalb Annäherung so leicht ist.
»Kiki!«
Die Kinder lachen und das beweist den Erwachsenen, dass das blaue Wesen
freundlich sein muss und deshalb willkommen ist.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 31. Dezember 2015, 14:21

Es ist gar nicht so einfach, die Fremdheit zu überwinden. Henry übersetzt
brav alles, was gesagt wird. Eddy und Charly erzählen, wo unsere Reise
hinführen soll. Die Inuit reden vom Wetter und vom Packeis und dass es
derzeit keine sichere Route nach Norden gibt.

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Inzwischen hat Yeti wieder einmal einen Schneemann gebaut. Kiki gefällt das.
Es läuft hinzu und die Kinder folgen ihm. Der Schneemann begeistert die Kleinen.
Plötzlich ist der Troll kein Monster mehr, sondern einfach ein großer Künstler.
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Das Leben der Inuit ist hart und entbehrungsreich. Für Spaß und Spiel ist nicht
viel Raum. Fremde Besucher sind selten. Und wenn sie kommen, dann zu den
Erwachsenen. Aber Kiki und Yeti widmen sich den Kindern, was diese mit
Begeisterung annehmen. Und das macht die Erwachsenen uns gewogen.
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Der Schamane lädt uns ein, sie auf die Jagd zu begleiten. Wir sind zum Essen
geladen, aber eben dieses muss erst noch erbeutet werden. Vorratshaltung ist
hier nicht üblich. Weit ist es nicht zum Jagdgebiet. Die Männer spannen den
Hundeschlitten ein.
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Charly wollte unbedingt den Schlitten lenken und als sie es ihm widerstrebend
erlaubten, staunten sie, wie gut er das macht. Jetzt sind wir an einem See -
naja, eigentlich eher an einer Eisfläche, die weniger dick als andere ist.
Womöglich ist das Wasser hier erreichbar.
091.jpg

Wir sind zur Jagd geladen, aber natürlich nur als Zuschauer und nicht als Jäger.
Spannend ist es allemal. Geduldig und gekonnt bearbeiten die Inuit das Eis, das
so dick ist, dass es mühelos mehrere Männer tragen kann.
092.jpg

Und dann ist ein Stück beseitigt. Wir sehen das Wasser. Die Inuit stehen, warten
und lauern. Wir schauen gespannt zu - schweigend, wie sie es verlangen.
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Eine Robbe taucht auf, schnappt nach Luft.
Die Männer stoßen mit ihren Speeren zu.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 31. Dezember 2015, 14:25

Pech gehabt. Die Robbe war schneller. Sie tauchte unverletzt wieder unter.
Bleiben noch die Fische. Und die werden nun mit sicherer Hand erlegt.

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Im Dorf gibt es heute also Fisch zum Abendbrot. Rohen Fisch! Das ist nicht das,
was wir unter einer guten Speise verstehen. Aber die Höflichkeit gebietet, es
wie die Gastgeber zu halten. Und komischerweise kriegt man auch rohen Fisch
runter. Einzig Emmy und Rick aber essen mit Begeisterung, weil sie es einfach
immer toll finden, etwas Neues zu machen. Der Schamane bedauert, dass es
kein Robbenfleisch gibt. Früher war ihnen das Jagdglück immer hold.
Aber das ist Vergangenheit.
096.jpg

Es ist dunkel. Okay, das ist es hier ja immer. Aber jetzt eben noch mehr.
Heute kommen wir nicht mehr weiter. Die Männer des Stammes sind schon
dabei, für uns ein Iglu zu bauen. Das geht erstaunlich schnell.
»Wir haben doch Zelte«, murmelt Catty.
»Sie arbeiten für uns und wir werden das dankbar annehmen«, antwortet Eddy.
097.jpg

So ein Iglu ist eine ziemlich kleine und enge Behausung. Da gibt es natürlich
keine Möbel. Felle auf dem Eis schützen vor der Kälte von unten; die Eiswand
vor der Kälte des Windes. Feuer ist unmöglich; es würde die Hütte schmelzen.

Wie wir da so eng bei eng in halbsitzender Haltung schlafen, sorgt aber die
Körperwärme für ein erträgliches Klima.
098.jpg

Es ist erstaunlich, dass man sogar ohne Feuer im Eis überleben kann. Naja,
Yeti wundert sich darüber natürlich nicht. Er legt sich einfach im Freien an
einer windgeschützten Stelle nieder.
Und Kiki kuschelt sich in sein dichtes, warmes Fell.
099.jpg

Heute ist Silvester. Ich glaube, nicht einer von uns hat daran gedacht.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Freitag 1. Januar 2016, 12:50

Liebes Tagebuch!

Die andern schlafen noch, als ich aus dem Iglu krabble. Ich will mir ein wenig die
Beine vertreten. Erstaunlicherweise ist das Wasserloch noch nicht wieder zugefroren.

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Dann sehe ich eine Bewegung und schließlich taucht ein Wesen auf und schaut mich erstaunt an.
»Wer bist du?«, frage ich gebannt.
»Erstaunlich, dass du mich sehen kannst.« Sie wirkt sehr freundlich. »Ich bin Sedna.«
»Eine Meermaid?«
»Ich bin die Seele des Meeres«, berichtigt sie. »Ein Teil von Sila, der Gemeinsamkeit aller
Seelen; der Menschen, Tiere und Berge. Die Inuit haben das einst gewusst.«
101.jpg

»Was gewusst? Was haben sie vergessen?«, hake ich nach. »Sie klagten über
mangelndes Jagdglück. Hängt das zusammen?«
»So ist es«, bestätigt Sedna. »Sie befolgen die alten Regeln nicht mehr. Deshalb schütze
ich die Tiere vor ihnen. Die Seelen ihrer Beute gelangen nicht mehr zu mir.«
»Warum?«
»Die Beute braucht einen Schluck Wasser zur Stärkung, damit sie in mein Reich reisen kann«,
erwidert Sedna freundlich.«Früher gaben sie den Seelen überdies Geschenke mit wie eine
Pfeilspitze oder sonst eine Kleinigkeit.«
102.jpg

Die anderen rufen nach mir und so verabschiede ich mich und gehe zurück ins Dorf. Roher
Fisch zum Frühstück. Na toll. Obwohl, so viel besser sind Bohnen auch nicht. Ich gieße
meinem Frühstück ein paar Tropfen Wasser ins Maul, ehe ich esse.
»Was tust du?«, fragt der Schamane erschrocken.
»Ich stärke den Fisch, damit er Sedna erreichen kann«, antworte ich.
»Du kennst den alten Aberglauben?«, wundert sich der Mann.
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Henry übersetzt, während ich von Sila und Sedna erzähle und davon, dass der alte Glaube
kein Aberglaube sei, sondern Ausdruck der Verbundenheit aller Seelen. Der Schamane ist
beschämt. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass sie alle die alten Sitten lebten.
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Eddy ist ziemlich enttäuscht, als der Schamane glaubhaft versichert, dass es unsere
Fahrzeuge nicht über das Packeis schaffen werden. Das ist ist nicht dick genug, um
die schweren Fahrzeuge zu tragen.
»Dann sitzen wir also hier fest«, muss Eddy erkennen. »Das Jahr fängt ja scheiße
an. Bis zum nächsten Kälteeinbruch können Tage vergehen.«
105.jpg

Der Schamane läßt sich unser Gepäck zeigen. Für ihn ist es unbegreiflich, dass
Menschen so viel zeug mit sich rumschleppen.
»Ihr müsst umladen«, entscheidet er dann. »Wir helfen euch, so, wie ihr uns geholfen habt.«
»Haben wir?«, staunt Eddy.
»Deine Freundin hat uns die Welt der Seelen geöffnet«, erwidert er. »Damit seid ihr nun
ein Teil von uns. Wenn wir euch helfen, helfen wir also nur uns selbst.«
106.jpg

Ich staune nicht schlecht, als eine Alte des Dorfes ein kleines Schneefahrzeug bringt und mir
gestenreich erklärt, wie man damit umgeht. Keiner von uns hatte erwartet, dass Leute, die
mit Hundeschlitten reisen, auch technisch ausgestattet sind.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Freitag 1. Januar 2016, 12:55

Die Inuit haben drei solcher Schlitten, die sie uns leihweise zur Verfügung stellen.
Wir schaffen das Gepäck auf die Anhänger, ergänzt durch Schlitten. Das ganze
Dorf kommt, um uns zu verabschieden. Wir versprechen, die Geräte zurück zu
bringen. Die Inuit versprechen, unsere großen Fahrzeuge zu behüten. Und dann
setzen wir unsere Reise fort.

108.jpg

Es knirscht, als wir über das Packeis fahren. Aber diese Schneeschlitten sind relativ leicht.
Wir brechen jedenfalls nicht ein. Und nach einiger Zeit wird der Grund fester, das Eis dicker.
Es ist schon ein komisches Gefühl, zu wissen, dass sich unter uns kein Land befindet, sondern
nur eine sehr dicke Eisschicht. Und dass sich das nun nicht mehr ändern wird.
109.jpg

Toni, der bisher meine Nähe mied, fährt bei mir mit. Er erzählt von seinen Besuchen bei Yeti,
zu denen er gezwungen wurde. Und immer wieder beteuert er, wie leid ihm die Sache mit
der Lawine tut und dass er froh darüber ist, dass uns damals nichts geschah.
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Rick und Emmy haben sich auf die Anhänger hinter Kisten gequetscht. Das muss sehr unbequem
sein. Doch ihre lauten Juhu-Rufe beweisen, dass sie die Schlittenfahrt genießen und bester Laune
sind. Es ist verdammt kalt. Doch den Beiden kann nichts die gute Laune verderben.
111.jpg

Yeti muss leider laufen. Aber das stört ihn immer noch nicht. So viel Eis! So viel Kälte! Er ist
schlichtweg begeistert. Und dass es hier keine Menschen gibt, die ihn ärgern oder bedrohen,
das gefällt ihm ganz besonders.
112.jpg

Wir haben das Packeis überwunden und sind jetzt auf dem arktischen Kontinent. Wobei
Kontinent hier eben nur bedeutet, dass das Eis so dick ist, dass keine Gefahr besteht,
ins Wasser darunter zu fallen. Denn Land gibt es unter dem Eis nicht.

Wir schlagen das Lager auf. Es gibt mal wieder Bohnen. Ich schätze, wenn wir das
überstanden haben, gehören dicke Bohnen nie mehr freiwillig auf meinen Speiseplan.
»Wir kamen gut voran«, freut sich Charly.
»Allen noch ein frohes, neues Jahr«, ruft Emmy. »Wir hatten zwar kein Feuerwerk
gestern, aber Neujahr haben wir trotzdem.«
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Die Jungs wechseln sich mit der Nachtwache ab. Irgendwie ist es unwahrscheinlich,
dass hier irgendwelche Räuber sind. Die Gegend ist total verlassen. Aber sicher ist sicher.
114.jpg

Wer sollte einen mitten im ewigen Eis schon bedrohen können?
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Samstag 2. Januar 2016, 12:46

Liebes Tagebuch!

Nach dem Kodiakbär ist der Eisbär das zweitgrößte lebende Landraubtier.
Die Männchen können bis zu 600 Kilo schwer werden. Am liebsten fressen
sie Robben. Im Moment wollen sie eher spielen oder zumindest ihre Neugier
befrieden. Blöd nur, dass sie im Begriff sind, alles kaputt zu machen.

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»Aufwachen«, zischt Charly den Zelten zu.
Lautes Rufen traut er sich gerade nicht. Aber es reicht auch so, um uns
aufzuwecken. Sogar Yeti hat Charly gehört.
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»Geht weg!«, ruft er den Bären auf sie zutretend zu.
Sie fauchen ihn an. Sie drohen. Aber er ist größer als sie und hebt furchtlos die Arme,
was ihn noch größer erscheinen lässt. So etwas sind sie wahrlich nicht gewohnt.
117.jpg

Ein letztes Aufbäumen, dann ziehen die Eisbären es vor, zu verschwinden.
Ihr Gegner ist zwar kein Eisbär, aber auf alle Fälle furchteinflößend und
ganz sicher als Beutetier nicht geeignet.
118.jpg

Wir brechen das Lager ab. Nachdem alles verstaut ist, schlägt Toni vor, die Kisten
anders zu stapeln. Auf diese Weise wird ein Anhänger frei. Yeti gefällt das. Nun
muss er nicht laufen und es ist ein wenig wie Schneesurfen für ihn.
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Weiter geht es. Die Eisberge türmen sich manchmal gewaltig hoch auf. Ab und an
geht es unter Überhängen weiter. Charly fährt voraus. Er fühlt sich dafür verant-
wortlich, uns an Ziel zu bringen. Eddy lässt ihn gewähren. Eigentlich braucht er
keinen Führer. Es kann auch nicht mehr sehr weit sein. Charly jedenfalls gibt
Gas und hat es jetzt sehr eilig.
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Wenn das Schneemobil Reifen hätte, würden die jetzt quetschen. Charly bringt
sein Gefährt knapp vor einem Eisblock zum Stehen.
»Jiiiiijaaaa!«, ruft er triumphierend aus. »Wir haben es geschafft.«
121.jpg

Großes Aufatmen bei allen. Die anstrengende Reise hat wohl ihr Ende gefunden.
Naja, abgesehen vom Rückweg. Und so, wie es hier aussieht, wird es eine anständige
Mahlzeit, ein heißes Getränk und wohl auch warme Betten geben.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Samstag 2. Januar 2016, 12:50

Einer der Männer hier kommt gelaufen und fällt Charly förmlich in die Arme.
»Brüderchen!«, ruft er erfreut aus, »Wo kommst du denn her? Zu nichts zu
gebrauchen, aber immer zur Stelle.«
»Als ich hörte, dass das metrologische Institut einen Fahrer zur Polarstation
sucht, musste ich die Chance, dich zu sehen, einfach nutzen«, lacht Charly.

123.jpg

Anscheinend forschen vier Männer in der Polar-Station. Sie kommen alle herbei und
begrüßen Charly, der daraufhin auf jeden von uns deutet und uns vorstellt.
»Abladen, Leute«, ruft er dann. »Wir sind am Ziel.«
124.jpg

Jeder packt mit an. Auch die Forscher helfen, die Kisten aus den Anhängern zu holen.
»Jetzt freue ich mich erst einmal auf ein heißes Bad«, raunt Catty mir zu.
»Das sieht hier aber nicht nach einem komfortablen Ferienhotel aus«, warne ich lachend.
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Während wir uns abmühen, schnappt sich Yeti die ganz großen Kisten und
trägt sie allein beiseite, wo er sie stapelt. Natürlich erregt er Aufsehen.
Aber Angst haben die Forscher vor ihm nicht.
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Kiki macht sich selbst bekannt.
»Ki Ki«, stellt es sich vor.
Die Forscher lachen. Sie finden das Kleine süß und heißen es herzlich willkommen.
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»Und nun erzählt mal, was ihr alle hier wollt«, fordert der Leiter, ein gewisser Johann, uns auf.
Eddy ist ein wenig in Erklärungsnöten. Er war ja als einzelner Techniker hier angekündigt.
Und er versichert, dass er seinen Job machen wird. Die Begleitung, nun, er ist froh, dass
er Freunde hat, die ihm sogar bis zum Nordpol folgen.

Die Forscher lachen, aber es klingt nicht echt. Vermutlich hat jeder von ihnen Freunde,
die er vermisst und die ihr warmes Zuhause nicht verlassen wollten.
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Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.

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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Samstag 2. Januar 2016, 12:53

»Kommt erst einmal rein ins Warme«, schlägt Johann vor. »Ich denke,
ihr müsst euch jetzt auch ein wenig ausruhen.«

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Eddy schaut sich natürlich zuerst die elektronischen Geräte an. Ui, da gibt es wohl
einiges zu tun für ihn. Das gefällt ihm. Er erkennt sofort Ungenauigkeiten und stellt
Vermutungen an, wie die sich beseitigen lassen. Die Forscher freuen sich. Sie merken,
dass sie einen fachkundigen Techniker erhielten.
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Wir anderen sind froh, endlich einmal die Polarkleidung ablegen zu können.
Herrlich, keine dicke Mütze zu tragen. Phantastisch, die eigenen Finger zu sehen
und sie nicht mehr in Handschuhen zu verstecken.

Es ist eng hier. Ein heißes Bad gibt es ganz sicher nicht.
Dafür dünnen Kaffee. Und dicke Bohnen!
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Lange sitzen wir an diesem Abend beisammen. Es gibt so unendlich viel zu erzählen.
Die Forscher berichten von ihrem Alltag, ihrer Arbeit. Viel Abwechslung haben sie hier
ja nicht. Das Auswerten metrologischer Daten ist spannend, aber nicht aufregend. Wir
erfahren, dass es etwa 80 Polarstationen in der Antarktis gibt; die Arktis aber viel
weniger Beachtung findet. Dabei sind die Polarlichter ebenso wie die Mitternachts-
sonne Höhepunkte im Leben der Forscher; Erlebnisse, die man nie mehr vergisst.
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Es ist ein wirklich schöner Abend. Wir werden ja ein paar Tage hier bleiben müssen.
Es sieht ganz so aus, als wenn der Aufenthalt angenehm verlaufen könne.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Sonntag 3. Januar 2016, 14:26

Liebes Tagebuch!

Yeti hat sich wieder einmal die Zeit damit vertrieben, Schneemänner zu bauen.
Die Mützen fand er in einer Kiste und mangels ausreichender Besen hat er seine
Werke eben mit Schneeschippen ausgestattet.

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Johann muss lachen, als er das sieht.
»Hey, du, Yeti«, ruft er den Troll an, »du bist ja ein richtiger Künstler.«
»Ki Ki«, stimmt das Kleine eifrig bei.
»Hast du keine Angst vor mir?«, will Yeti wissen.
»Naja, du bist ziemlich groß«, gibt Johann zu. »Dadurch kann ich dich nicht ins Haus
lassen. Aber wenn du unsere Gerätschaften nicht anfasst, bist du schon willkommen.
Warum auch nicht? Die Arktis ist groß. Da ist auch Platz für große Leute.«
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Eddy ist schon bei der Arbeit. In Base 5 funktioniert gerade gar nichts mehr.
Er flucht ein wenig.
»Ich dachte, du bist Sicherheitsexperte«, staune ich.
»Ich bin IT-Mann«, berichtigt er. »Um die Warnanlagen kümmere ich mich später. Erst mal
müssen die Messgeräte wieder laufen. Also lass mich arbeiten und genieße deinen Aufenthalt.«
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Charly lässt sich alles hier genau erklären. Ich lausche mit ihm. Es ist schon interessant.
Bis zu Minus 70° Celsius kennt man hier. Als katastrophal bezeichnet er die Tatsache,
dass sich die Temperaturen derzeit nahe bei 0° C befinden. Und unfassbar ist, dass es
im Sommer sogar Blühpflanzen in der Arktis geben soll. Es sind Flechten, Moose und
ein paar Kräuter, die sich dann finden lassen.
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Wir sehen den Forschern bei ihrer Arbeit zu. Und wir lauschen, weil sie nebenbei so
viel zu erzählen haben. Diese Männer sind einander echte Freunde. Das einsame
Leben hat sie zusammen geschweißt. Johann ist schon fünf Jahre hier. Die anderen
viel weniger lange. Und keiner wird für immer hier bleiben wollen.
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Yeti ist gerne gesehen hier. Er ist wirklich vorsichtig und achtet darauf, nichts anzufassen,
was zerbrechlich aussieht. Der Einzige, der sich nicht wirklich wohl fühlt, ist Toni. Sobald
er Yeti kommen sieht, versteckt er sich. Ich finde ja, er übertreibt maßlos.
Yeti bedroht ihn doch überhaupt nicht.
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Zwischendurch machen wir uns auch nützlich und sorgen dafür, dass der Platz vor
dem Haus frei geräumt bleibt. So ein wenig Schnee schippen macht Laune. Und
wenn zwischendurch ein Schneeball fliegt, wird es richtig lustig.
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Ich hätte nie gedacht, dass man am Nordpol so viel Spaß haben kann.
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