Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
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Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Schließlich hielt Lilian es nicht mehr aus. Sie tippte ihrem Fahrer auf die Schultern und fragte den Zwerg, „wann sind wir endlich da?“ „Hab‘ Geduld, Menschenfrau, der Weg ist nicht mehr so weit wie er zu Beginn der Reise war.“ Dann schwieg der Zwerg und schaute wieder nach vorne. Verärgert über diese nutzlose Antwort versuchte Lilian von Arn näheres zu erfahren. Um die Fahrtgeräusche zu übertönen, musste sie schreien.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Arn“, rief sie, „wie weit ist es denn noch?“ Der Wolfsmann antwortete ihr, „ich weiss es nicht. Bei unserem letzten Treffen erwartete der Schachtmeister mich in unmittelbarer Nähe. Doch eins ist sicher, wir haben uns bereits sehr weit von dem Stollen, durch den wir hereinkamen, entfernt. Ich kenne keine Fortbewegungsart, die schneller ist als eine Stollenkutsche. Selbst die flinken Beine der Waldmenschen können mit den Einhörnern nicht Schritt halten.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Schließlich erreichten sie das Ziel ihrer holprigen Fahrt. Eine riesige unterirdische Halle bot sich ihnen dar. Dicke Mauern stützten die Wände, die so hoch waren, dass man die Decke nicht erkennen konnte. Zwei große Leuchter spendeten ein wenig Licht, aber es reichte nicht aus, um den gesamten Raum zu erleuchten.
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In der Mitte der Halle erwarteten sie vier weitere Zwerge. Einer von ihnen war Deman Ya, der Oberste Schachtmeister der Zwerge, seit mehr als einhundert Jahren herrschte er bereits über sein Volk. Bis zum Ausbruch des Großen Krieges war der Kontakt zwischen Zwergen und Menschen zwar spärlich, aber durchaus in gegenseitiger Achtung und friedlich verlaufen. Danach hatten nur noch wenige Zwerge das Drachental verlassen, und seit den Drachenkriegen hatte man keinen Zwerg mehr außerhalb der Minen gesehen.
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Arn wußte, dass Deman Ya als junger Mann im Großen Krieg Seite an Seite mit Grandor, dem Magier, und der Weißen Königin gegen den Dunklen Bund kämpfte. Zusammen mit den Königen und den Rittern der sechs Menschenreiche gelang es ihnen, den Dunklen Bund zu zerschlagen. Danach verließen die Zauberer die Menschenreiche, und Deman Ya kehrte ins Drachental zurück.
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„Ich grüße dich, Arn Wolfsmann.“ Deman Yas Stimme war ein tiefer Bass. Jene, die seine Stimme zum ersten Mal hörten, sagten von ihr, dass sie so tief wie die tiefste Schlucht des Himmlischen Massivs sei. Arn und Lilian verbeugten sich vor dem Obersten Schachtmeister.
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Für einen kurzen Moment lang schwiegen die Zwerge und die Menschen, dann begann Arn zu sprechen. „Artrac zieht gegen das Bergreich, und wir haben unsere Streitkräfte durch die Nomaden und die Waldmenschen verstärken können. Nun bitte ich Euch, tretet auch Ihr unserer Allianz bei. Mit Euren Kräften können wir Artrac in seine Schranken verweisen.“
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Deman Ya schüttelte traurig den Kopf, „das unterirdische Reich zählt nur noch wenige Köpfe. Unsere Frauen bringen nur noch selten Kinder zur Welt. Das Volk der Zwerge stirbt aus. Die vier Mitglieder des Rates und ich sind die letzten unserer Art, die noch die große Magie beschwören könnten. Aber wir sind alt, unsere Körper können der Belastung durch die Magie nicht mehr standhalten.“ Als Arn zu einer Erwiderung ansetzen wollte, hob der Oberste Schachtmeister den Arm und gebot ihm zu schweigen.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Dennoch hat der Rat der Schachtmeister sich nach deinem letzten Besuch lange beraten, wie unser Volk eure Sache unterstützen könnte. Bislang ließ Artrac uns in Ruhe, denn noch fürchtete er unsere Zauberkräfte. Doch nun sind die Drachen wieder erwacht und dienen ihm. Nun muss er unsere Kräfte nicht mehr fürchten.“
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Hallo Vauban,
da bin ich aber mal gespannt, was sich die alten "Schachtmeister" ausgedacht haben
.
Freue mich schon
.
LG
pbfox
da bin ich aber mal gespannt, was sich die alten "Schachtmeister" ausgedacht haben

Freue mich schon

LG

pbfox
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
@pbfox: grausam, wie ich nun einmal bin, spanne ich dich zunächst noch ein wenig auf die Folter, denn zuerst kommt ...
Kapitel XII.
Ein Bote brachte Juras die Nachricht, dass die Rebellen alle Katapulte und Geschütze eingenommen oder zerstört hatten. Gemeinsam mit den Reitern aus dem Bergreich drängten die Krieger Artracs Truppen zurück. Unterstützt von den Langrüsseln, die wie ein Orkan die Drachensoldaten von den Beinen fegten, rückte der Sieg der Rebellen näher und näher.Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Doch je weiter die Krieger der Rebellen vordrangen, je mehr von Artracs Soldaten ihre Waffen wegwarfen und flohen, umso größer wurde der Schatten, der sich über Juras Gesicht legte. „Es ist zu leicht“, murmelte er. Be’taks feine Ohren vernahmen die Worte des ehemaligen Ritters.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Gönnst du uns den Sieg nicht?“ sprach er Juras grinsend an. „Freue dich, unsere Verluste sind geringer als wir erwartet haben, Artracs Heer ist aufgerieben. Bevor die Sonne untergeht, ist der Sieg unser.“ „Und doch war er zu leicht. Wo sind Artrac, Tracansis, seine Lords? Ich habe keinen von ihnen in der Schlacht gesehen oder von ihnen gehört. Der Artrac, den ich kannte, hätte es sich nicht nehmen lassen, seine Truppen selbst in die Schlacht zu führen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Nachdenklich schaute Juras in den Himmel. Ein dunkler Punkt unter den Wolken erregte seine Neugierde. „Was ist das ...“, setzte er an und zeigte nach oben. Be’taks Augen folgten dem ausgestreckten Arm. „Riesige Vögel...“, antwortete er. Dann weiteten sich seine Augen vor Schrecken, „bei Arbers Wurzeln, Flugdrachen. Männer reiten auf ihnen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Dann sah auch Juras die Drachen. Mit weit ausgebreiteten Schwingen näherte sich der erste der Drachen dem Kampfgeschehen. "Das ist unmöglich“, kam es aus Juras Mund, „es gibt keine Drachen mehr. Sie starben im Großen Krieg.“ Dann erkannte Juras einen der Reiter, „Artrac...“