»Dynamit«, entfährt es Eddy.
Über unseren Köpfen fliegt ein - man glaubt es wirklich nicht - Pteranodon auf.
Jetzt ist mir wirklich nach Hysterie oder Ohnmacht.
Weit fliegt der Flugsaurier nicht.
Und immerhin hat er uns nicht bemerkt.
»Wir können doch unmöglich in der Kreidezeit sein«, hoffe ich,
dabei an Erik, den Wikinger denkend.
»Natürlich nicht«, bestätigt Eddy. »Aber der Dimetrodon vorhin und jetzt der ›Vogel‹ da - das ist
wohl Grund genug, die Insel gegen Zugriffe zu sperren, hm? Hast du nie Jurassic Park gesehen?«
Mir zittern die Knie. Den Schock muss ich erst einmal verdauen.
Wir beraten, halbwegs geschützt von dichtem Unterholz.
»Ich fürchte, die Eindringlinge jagen die Sauropoden mit Dynamit«, vermutet Eddy.
»Normale Waffen richten da auch nicht viel aus. Sollten wir also auf Menschen stoßen,
müssen wir sehr vorsichtig sein. Die sind womöglich schlimmer als die Echsen hier.«
»Falls du mich soeben beruhigen wolltest, ist dir das gründlich missglückt.«
Er schmunzelt.
»Ich bin froh, dass du nicht durchdrehst«, gibt er zu, was wohl ein Lob sein soll. »Komm,
wir suchen uns erst einmal einen Platz für die Nacht. Irgendetwas, das uns etwas Deckung bietet.«
Ein hohler Baumstumpf sieht recht stabil aus.
Ich krieche rein.
Erst erst merke ich, dass ich ziemlich angeschlagen bin.
Aber das sind nur die Nerven. Kiki und die Hunde kuscheln an meiner Seite.
Eddy macht Feuer.
Wir haben nicht viel Proviant dabei, aber ein Abendbrot muss jetzt einfach zur Stärkung sein.
»Eigentlich ist es doch recht gemütlich hier«, scherzt Eddy, als auch er ins Innere kommt.
Das Gewehr hält er schussbereit. Gegen Saurier hilft das nichts,
aber es gibt doch ein gutes Gefühl der Wehrhaftigkeit.
»Wir müssen wohl keine Nachtwache halten«, vermute ich. »Die Hunde werden uns wecken,
wenn sich jemand - oder etwas - nähert.«
»Diese Insel ist ziemlich groß. Ich habe kaum Hoffnung, dass wir deine Freunde finden können.
Es sei denn, Wuff nimmt endlich Witterung auf.«
Uns ist nicht nach Reden an diesem Abend.
Jeder hängt seinen Gedanken nach und versucht, den eigenen Befürchtungen nicht zu viel Gewicht zu geben.
Auch die Hunde spüren eine vage Gefahr.
Nur Kiki ist unbeeindruckt und findet es einfach nur schön, so eng mit anderen Lebewesen schlafen zu dürfen.