Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe

[Vauban]

So zog dann auch am zweiten Tag Artracs Kriegstross los. Ein nicht enden wollender Strom aus Drachensoldaten marschierte durch die Gassen von Talsend. Artrac zeigte noch einmal der Bevölkerung seine Macht. Ängstlich schlossen die Bewohner Fenster und Türen. Die Älteren unter ihnen erinnerten sich an die Drachenkriege, und Furcht zog in ihre Herzen ein.

[Vauban]

Weiter und weiter zogen die Soldaten, bis sie die Grenzfestung erreichten. Langsam öffneten sich die eisenbeschlagenen Torflügel vor dem gewaltigen Heerzug. Dann setzte sich der Tross wieder in Bewegung und durchquerte das Tor. Schließlich passierten auch der letzte Rüstwagen und der letzte Soldat die Grenzfestung. Noch nie zuvor hatte man eine so große Armee in den Königreichen gesehen.

[Vauban]

Hinter ihnen schlossen sich die schweren Flügel des Tores wieder, und die Torwachen schoben den Riegel vor. Im Glauben, den Kämpfen entronnen zu sein, traten die zurückgebliebenen Soldaten Tremors ihren Wachdienst an. Bereits am nächsten Tag kehrte die Routine zurück, und sie versahen ihren Dienst nur noch oberflächlich.

[Vauban]

Die vereinten Streitkräfte der Nomaden und der Waldmenschen waren inzwischen ebenfalls aufgebrochen. Dem Betrachter zeigte sich ein ungewohnter Anblick: die dunkelhäutigen Nomaden auf den Rücken ihrer Langbeine und Langrüssel, Seite an Seite mit den in Grün gekleideten blonden Waldmenschen. Nur schwerlich konnte man sich gegensätzlichere Verbündete vorstellen.

[Vauban]

So erreichte der seltsame Heerzug die Torfestung. Schnell hatten einige der Waldmenschen die Lage ausgekundschaftet. Es war dann ein Leichtes für die Rebellen, die nachlässigen Wachen zu überraschen. Die flinken Waldmenschen schienen die Leitern und Treppen zu ihren Gegnern emporzufliegen. Das Auge konnte ihren raschen Bewegungen kaum folgen. Das Brüllen der Langrüssel sorgte für zusätzliche Verwirrung bei den Soldaten Tremors. Niemals zuvor hatten sie solch riesige Tiere gesehen.

[Vauban]

Der Kampf war nur von kurzer Dauer. Angesichts der großen Übermacht verließ die Soldaten Tremors sehr schnell der Kampfwille, und sie ergaben sich dem Angreifer. Nur mit Mühe konnte Juras Numur und die Nomadenkrieger zurückhalten, die Rache für ihre in die Sklaverei verschleppten Angehörigen nehmen wollten. Nur widerwillig ließen sie von den Besiegten ab.

[Vauban]

So wurden die Drachensoldaten entwaffnet und in die Arrestzellen gesperrt. Die erbeuteten Waffen wurden unter den Kriegern verteilt. Im Gegensatz zu seinem Gegner beging Juras nicht den Fehler, die Wache zu vernachlässigen. Sofort teilte er sowohl Nomaden als auch Waldmenschen zum Wachdienst ein. Er schärfte ihnen ein, jede noch so kleine Auffälligkeit zu melden.

[Vauban]

Während die Nomaden mit den Vorräten der Speisekammer den Sieg feierten, wählte Be’tak fünf seiner schnellsten Waldläufer aus. „Eilt Tiran und seinen Leuten entgegen! Berichtet ihnen von unserem Sieg!“ trug er ihnen auf. „Und bringt uns Nachricht, wann unsere Verbündeten bei uns eintreffen werden!“ Die Fünf nickten und brachen unverzüglich auf.

Fortsetzung folgt ...

[Schifosi]

GROßARTIG Vauban !!!

Einfach eine wundervolle Story ...

... stehen die Figuren alle bei dir im Regal oder ist alles in Kisten weggepackt ???

[Fredeswind]

Hallo Vauban,

so, jetzt habe ich deine Midlandsaga mal wieder von Anfang an durchgelesen, hatte irgendwie den Faden verloren, weil ich so selten Zeit habe für die KW. Nun bin ich wieder auf dem Laufenden und hoffe auf baldige Fortsetzung.

Bin wieder total begeistert von der Geschichte.

LG Fredeswind

[pbfox]

Hallo Vauban,

jetzt hätte ich doch fast die Fortsetzung verpasst .

EINE GROSSARTIGE GESCHICHTE!

... und was glaubst du, wie ich mich fühlte, als es gute 2 Jahre späterdie Einhornkutsche endlich mit dem passenden Zaumzeug gab. Die Fummelei mit dem Renntierzaumzeug war sooo nervig. Ich war schon versucht die Bilder zu überarbeiten, habe es dann aber aus Zeitgründen doch gelassen.

Einhornkutsch hin oder her - mir gefällt dein Ponywagen sehr gut .
Aber ich kann Dich gut verstehen, man hat ein bestimmte Vorstellung zu einem Thema und will diese natürlich so (wie im Kopf erdacht) umsetzten. Doch leider stößt man immer wieder an ein paar Grenzen - z. B. fehlendes oder unpassendes Material .
Andererseits kann man auch NUR SO über sich hinauswachsen und mit dem vorhandenen Material etwas unglaublich schönes und einmaliges machen - mit dem Wissen, dass es genau DAS nicht zu kaufen gibt.

LG

pbfox

[Vauban]

So, die Sommerpause ist vorbei, und die "unendliche" Geschichte geht weiter

Kapitel VIII.

Bereits am nächsten Tag kamen die Waldläufer zurück. Sie berichteten, dass Tiran seine Männer in vier Kontingente aufgeteilt hatte, um so schneller voranzukommen. In Eilmärschen hatten die Soldaten den größten Teil des Weges bereits zurückgelegt, und Tiran selbst würde gegen Abend mit dem ersten Kontingent eintreffen. Nomaden wie Waldmenschen nutzten die kurze Verschnaufpause, um sich noch ein wenig zu erholen.

[Vauban]

Abends marschierten Tiran und wenig später ein weiterer Heerführer mit ihren Soldaten ein. Tief in der Nacht erreichte die dritte Gruppe die Torfestung. Am nächsten Morgen traf auch der vierte Heerzug unter Ekwus Führung ein. Tiran begrüßte den rothaarigen Soldaten herzlich. Beide stammten aus dem gleichen Dorf. Die Streitmacht der Rebellen war damit vollzählig an der Torfestung eingetroffen.

[Vauban]

Tiran und seine drei Hauptleute nahmen am nächsten Kriegsrat teil. Man kam überein, dass Juras den Oberbefehl übernehmen sollte. Er besaß die beste Ausbildung und das größte Wissen. Be’tak übernahm die Führung der Kundschafter und Verbindungsleute. Aufgrund ihrer Schnelligkeit wurden für diese Gruppe nur Waldmenschen ausgesucht.

[Vauban]

Weitere Kämpfer Arborias unterstellten sie Hador und Sagit. Zusammen mit Nomaden und Rebellenkriegern bildeten die Waldmenschen die Schützeneinheit. Die Pfeile ihrer Langbögen und Armbrüste konnten Artracs Soldaten bereits aus großer Entfernung angreifen.