Ich fürchte, wir werden bald wegen Abschweifens ermahnt

, aber hier kommt so aweng Berufsehre in mir hoch, die das ned unkommentiert stehenlassen kann:
Hagen von Tronje hat geschrieben: ↑Montag 2. Dezember 2024, 20:09
@Junker Jörg: Wohnt der Reformation nicht eine Radikalität inne,
die bis heute gefeiert wird?! Sind nicht alle Reformierten stolz
darauf es ohne Kompromisse vermeintlich "besser" zu machen?!
Sind nicht alle, die sich einer Neuorientierung gleich welcher Art anschließen, der Meinung, es besser zu machen? Und eint sie das nicht mit all denen, die die Neuerung ablehnen, ebenfalls in der Meinung, es so besser zu machen? Die "Reformierten" sind kirchlich übrigens nur die Protestanten, die sich der Richtung Zwinglis und Calvins angeschlossen haben, nicht die Lutheraner (aber das bloß am Rande

).
Hagen von Tronje hat geschrieben: ↑Montag 2. Dezember 2024, 20:09
Natürlich ist der Mensch beim Thema Gewaltbereitschaft schon
immer ein erbärmliches Wesen. Doch eine radikalisierte
Grundhaltung verschärft diese Erbärmlichkeit auf perfide Weise
und darin erkenne ich halt eine Parallele zu den Taliban.
Das würde ich im Grundzug durchaus mitgehen. Um beim Fenstersturz zu bleiben: Den dürften damals wohl die meisten Protestanten richtig gefunden haben, nachdem die katholischen Regenten ihnen zuvor zugesicherte Rechte verweigert hatten (es fängt meistens damit an, daß der Andere zurückhaut

). Unter den Protestanten der Jetztzeit dürfte es für eine derartige Aktion wohl eher keine Zustimmung mehr geben.
Davon abgesehen sind "die Taliban" aber eine bewaffnete, gewaltbereit Organisation. Und "die Protestanten"? Man muß uns ned mögen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, außer ein paar Restbeständen an Playmobilgewehren besitze ich keine Waffen - und das gilt für die allergrößte Mehrheit der Mitglieder meiner Kirche

(und die, die Waffen haben, sind Jäger, also bestenfalls Grünzeugtaliban

). Ich kann da echt keine Parallele zu den Taliban erkennen und würde mich gegen diesen Vergleich so pauschal auch verwahren

. Wer mit solchen eindeutig extrem belegten Begriffen argumentiert, entzieht irgendwann jedem konstruktiven Gespräch den Boden. Das finde ich problematisch.
jj: