Die KLICKYWELT-Tort(o)ur 2016 - Özcan: Heiß auf Eis

[Die Osebergs]

Ansprechbar waren unsere Helden.
Aber klar im Kopf?
Nicht wirklich.

Die Nachwirkungen der Lotosblüten brachten alle drei durcheinander.
Eine kalte Dusche vertrieb die Schaureste und den letzten Funken Erinnerung an die Fuegos.
Viel Maurentrunk mit Schuß sortierte die Gehirnwindung soweit, dass sie fliegen konnten.

Der Flugstil war sehr experimentell.
Glücklicherweise funktionierten die Schwerkraftstabilisatoren.

"Kreisch, der Felsen... Özcan, zieh hoch. Oh nein.
Mutter wir hätten...ah.... warten müssen bis... urg.... die Wirkung...hilfe.... der Lotosblüten nachgelassen....Ö-z-c-a-n... hat."
"Nein, wir... oh Gott oh Gott... mußten weiter. Die... ooohhhh... Eiskugel ist auf dem Weg in die.....uuuhhhh.... Atacamawüste.
Wie lange... oh Gott.... widersteht die Kugel der Hitze?"

Gegensätzlicher Natur waren die Geräusche vom zweiten Teppich.
Von Igor kamen laute Juhu, nochmal und jippi Rufe.
"Daf ift der befte Flug meinef Lebenf."

Mons versuchte einen kurzen Erguss ihres Wissens um sich abzulenken.
"Die Geysire...urg... in Nevada sind einzigartig. Aus drei Öff...Öff... Öffnungen fördert der Geysir permanent
heißes Wasser, ... du meine Güte.... dass von einer aktiven Magmakammer in geringer Tiefe geheizt wird."

"Wie lange dauert der Flug? Ah... Özcan nicht in den Geysire!"
"Ich hoffe... japs.... oh... das wir ah... heute Abend da sind.... uff!"

[Die Osebergs]

Nach unendlich, erscheinender, Zeit wechselte unsere Raufgemeinde die Grenze nach Guatemala.
Sie flogen an der Küste entlang und die frische Luft erfrischte die Piloten.
Ihr Flug wurde ruhiger und die Beinahabstürze wurden weniger.
Ayshe sorgte dafür das Özcan genug Maurentrunk und Wasser trank, so dass die Nebel im Geist sich lichteten.

Mons hatte lange geschwiegen.
Sie war einiges gewöhnt aber stundenlanges AUF und Ab hatten ihre Gesichtsfarbe grünlich werden lassen.
Da die Zeit drängte, gab es keine Pausen um einen guten Tee zu sich zu nehmen.

Wie beneidete sie den Meifter.
Er verschlief den Flug einfach.
Wahrscheinlich hätte er es als erquicklich empfunden.
Igor jubelte ja auch ohne Unterlass.
Bei manchen Loopings, die Donar flog, war Mylady sich sicher das sie nur für Igor passierten.

James erhilet seinen Verstand als Erster zurück.
Anscheinend hatte er bei den Lotosblüten nicht so kräftig zugelangt und die Droge löste sich auf.
Er entschuldigte sich tausendfach bei Mylady und schaffte es ihr im Flug einen Tee zu bereiten.
Donars Truhe barg alles Benötigte in ihrem Inneren.
Seltsam war nur, dass es kalt in ihrem Inneren war.

Der Tee belebte Myladies Lebensgeister und Sprachgeister.
So vermochte sie, hoheitsvoll, den Blick schweifen zu lassen.
Und ihr wohlwollendes Auge entdeckte sofort etwas von Interesse.
"Oh, seht... dort unten sind Alpakas. Leider sind keine mit blauem Schopf dabei.
Ich würde gerne wissen wie es ihnen geht und sie sich eingelebt haben."

"Es ist eine Vulkanreiche Reise. Es ist besser wenn wir uns immer in der Nähe der Küste aufhalten.
Ich mag keine Brandflecken im Teppich. Beim Fliegen zieht es dann immer von unten."

[Die Osebergs]

"Nicaragua liegt in Zentralamerika. Er grenzt im Norden an Honduras und im Süden
an Costa Rica sowie im Westen an den Pazifik und im Osten an die Karibik.
Wir überfliegen den nächsten Staat und kommen unserem Ziel näher." frohlockte Mylady.
Die Flugakrobatik hatte sich gebessert und ihr Magen hegte kein flaues Gefühl.
So knabberte sie Teegebäck und war guter Dinge.

"Nicaragua wird parallel zur Pazifikküste von einer Kette aktiver Vulkane durchzogen,
weshalb es auch das Land der tausend Vulkane genannt wird.
Hier müssen wir immer auf der Hut sein. Wir können nicht wissen wo die Feuerwesen sich gerade aufhalten."
"Was mich da interessiert..." begann Özcan den ersten Satz des Tages.
"Was mich da interessiert... wieso rollen die Fuegosdinger die Kugel über das Land?
Sie können die Kugel doch von Vulkan zu Vulkan schnipsen. Keiner von uns könnte da folgen."

"Bring hier niemanden auf gute Ideen." mahnte Ayshe.
"Die Fuegos scheinen nicht besonders intelligent zu sein. Aber vor ihrer Anführerin müssen wir uns in Acht nehmen.
Sie hat die Vulkanroute mit Absicht gewählt. Eigentlich gefällt mir diese Frau.
Sie ist stark und gradlinig.
Das schätze ich. Leider werden wir uns nie zum Tee treffen können."
"Warum nicht?" sprach Özcan erneut. "Du bist ein Drache und sie ist Feuer."
"Özcan!"
"Junge!"
Grins
"James!"

"Da fällt mir ein.... bei seiner vierten Reise landete Christoph Kolumbus im Juli 1502 auf der Insel Guanaja,
die zu den honduranischen Islas de la Bahía gehört. Von der Mündung des Río Coco,
dem Cabo Gracias a Dios, folgte er der Küste Nicaraguas und ankerte an
der Mündung des Río San Juan, um schwere Stürme zu überstehen."
"Da warst du aber nicht persönlich dabei oder?" fragte Ayshe schmunzelnd.
"Nein Kind, wo denkst du hin!"

[Die Osebergs]

Nach einer kurzen Pinkelpause an der Grenze zu Costa Rica stiegen sie wieder auf
und flogen hinein in den Sonnenschein.
Die Winde waren günstig und sie flogen schnell über das Land.
Ehe die Einheimischen entdeckten was da über ihre Köpfe rauschte, waren sie bereits verschwunden.

"Costa Rica gilt als eines der fortschrittlichsten Lateinamerikas.
Die Armee wurde bereits in den 1950er-Jahren zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft,
das Land gewinnt mehr als 90 % seines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen und der Ökotourismus wird stark gefördert.
Rund 27 % der Landesfläche stehen unter Naturschutz.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Region ist es seit den 1950er Jahren eine stabile Demokratie
und blieb durch frühzeitige sozialpolitische Maßnahmen von der in Lateinamerika des 20. Jahrhunderts weit
verbreiteten Problematik der sozialen Unruhen, Bürgerkriege und Diktaturen verschont.
Angesichts damaliger bewaffneter Konflikte in benachbarten Ländern erklärte es 1983 seine
„dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität“ und wird auch als
„die Schweiz Zentralamerikas“ bezeichnet" sprach Mons in die angenehme Stimme hinein.
"Wieso weißt du das alles?" wunderte sich Ayshe.
"Wer viel reist... der viel weiß. Du mußt auch öfter aus deiner Wüste kommen."

"Du hast recht. Das werde ich ändern!" stimmte Ayshe zu.
"Das wirst du nicht!" protestierte Özcan.
"Mach ich!"
"Darüber reden wir noch!"
"Da freue ich mich schon drauf."
"Kinder!"

[Die Osebergs]

"Hach Kolumnien... ich erinnere mich das Professor Watson und ich hier ein paar Forschungsreisen unternommen haben.
Damals als ich jung und abenteuerlustig war, liebte ich Herausforderungen. Dieses Land bietet alles.
Das pazifische Küstentiefland ist, von wenigen Hafenstädten abgesehen, weitgehend unbesiedelt,
...wilde Natur.... Geheimnisse... Schätze zu entdecken...

was insbesondere auf seine immerfeucht-heißen Klimabedingungen zurückzuführen ist.
Pro Jahr können bis zu 10.000 mm Niederschlag fallen.
Die Region ist weitgehend mit tropischem Regenwald bedeckt und von einer starken Vielfalt von Flora und Fauna geprägt,
was eine Erschließung zusätzlich erschwert. Als einzige Verkehrswege dienen praktisch die natürlichen Wasserstraßen.
Es gibt hier so viele Gefahren."
"So viele Mücken!" grummelte Özcan.
Ganze Schwärme umflogen die Teppiche.

"Seht meine Lieben da ist Bogota. Hier tobt das Leben.
Da habe Professor Wotson und ich einige Nächte zum Tag gemacht.
Das waren Zeiten."
"Du uns jung?" Özcan konnte es nicht lassen.
"Ja es gab ein Leben vor euch Kindern. Auch wenn ihr es nicht glauben könnt.
Es gab eine Zeit, da hat es mir Bogota angetan.
Mit ihren 6,8 Millionen Einwohnern ist es der größte städtische Ballungsraum Kolumbiens.
Eine der am schnellsten wachsenden Metropolen Südamerikas."

"Dann möchte ich mir den Panama Kanal ansehen.
Ich habe so viel davon gehört. Und das ist etwas das ich unseren Kindern erzählen kann." sagte Ayshe.

"Der Panamakanals ist eine künstliche, rund 82 Kilometer lange Wasserstraße.
Ein große Bauereignis. Ich habe mir mehrfach die Fortschritte angesehen.
Der Ingenieur ist ein alter Bekannter. Äh....
was wollte ich... ups... ich war in Gedanken und habe den Faden verloren.
...ach ja...
die die Landenge von Panama in Mittelamerika durchschneidet, den Atlantik mit dem Pazifik für die Schifffahrt
verbindet und ihr damit die Fahrt um das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas erspart.
Du sollst den Kindern ja das richtige erzählen."

"Oh man... wo sind meine Lotosblüten?
Ich habe plöztlich ein großes Verlangen danach."

[Daniela]

Das mit dem Bildungsauftrag der Rallye habt Ihr voll drauf!!

Tolle Bilder und wie immer eine herrlich ausgeflippte Geschichte!

Besonders die Löschschaumepisode!

LG
Daniela

[Mara]

Buah - ein wandelndes Lexokon.
Wahnsinn, was hier an Wissen kommt

[Fredeswind]

Buah - ein wandelndes Lexokon.
Wahnsinn, was hier an Wissen kommt

Da soll noch einer sagen, die KW hätte keinen Bildungswert!

LG von der Märchenfee Fredeswind

[Jolande]

Sehr schön!

Achterbahnfahren mit den fliegenden Teppichen

Das mit dem Bildungsauftrag der Rallye habt Ihr voll drauf!!

LG

Jolande

[Moriana]

Fliegen eines Teppich unter Drogeneinfluss. Ist das überhaupt erlaubt?

Das die FAA - Federal Aviation Administration
da nicht eingeschritten ist. Solche Manöver sind doch bestimmt nicht unbemerkt geblieben.
Ich muss doch da mal bei MUFON anrufen ob es irgendwelche Meldungen über UFO sichtungen gab.

[Die Osebergs]

Bei so viel Landschaft, ging Mons irgendwann die Geschichten aus.
Entspannende Ruhe kehrte ein.
Özcan ging in leichten Dämmerschlaf über.
So viele Stunden konzentriert einen Teppich fliegen, war sehr anstrengend.

"Özcan!" erklang eine laute Stimme in seiner Nähe.
"Was?" Schreckte er hoch und blickte sich um.
Auf seinem Fluggerät dösten alle vor sich hin. Selbst Mons schnarchte leise.
Aber dicht neben ihm flog Donar und winkte zu ihm herüber.

"Du verlierst Höhe.
Bleib wach.
Wir haben es bald geschafft." rief er.
Durch die laute Stimme erwachten Ayshe und James.
Fragend blickten sie sich um.

"Wir haben den Puracé Nationalpark erreicht und unsere Route führt uns dicht am Puracé vorbei." rief Donar.
"Behaltet die Augen offen und Özcan du die Konzentration an den Steuerbommeln. Wir....."
Mons richtete sich plötzlich aus ihrem Schlummer auf und der Mund öffnete sich:

"Puracé bedeutet in der Quetschua Sprache der feuerspeiende Berg.
Der Mittelpunkt des Parkesist ein Vulkan.
Dies hat Auswirkungen auf den ganzen Puracé Nationalpark. Überall hat es heisse Quellen,
welche aus dem vulkanischen Gestein heraus treten. Dies ergibt teilweise sensationelle Landschaften.
So zum Beispiel bei Las Termales del San Juan. Herrlicher Platz mit grünen Moospflanzen über hellen,
von Schwefel getränkten Steinen und Dampf, welcher sich mit dem stetigen Neben mischt.
Der Puracé ist ein 4756m hoher, äußerst aktiver Vulkan." Mons Mund ging wieder zu.
Das Kinn fiel ihr auf die Brust und sie schlief wieder ein.

"Oh, das ist ja niedlich.
Der Wind hat eine Seite des Monsokons aufgeschlagen und nun ist das Buch wieder zu." feixte Özcan.
Alle lachten.
Donar wurde allerdings schnell wieder ernst.
"Özcan, halte beide Hände an den Steuerbommeln. Der Luftstrom ist hier tückisch!"

Einige Minuten später wußte Özcan was Donar mit tückisch meinte.
Ein starker Wind erfasste seinen Teppich und schleuderte ihn und seine Fluggäste kräftig durch.
Mons schlief.
Auf wilden Wirbeln ging es auf und ab.
Mons schlief.
Warme Luft blies ihnen entgegen.
Es roch nach Rauch und Feuer.
Mons schlief.
Donars Teppich wurde erfasst und der Wind stellte ihn erst einmal senkrecht.
Drehte ihn um die eigene Achse und warf ihn vom Himmel.
Nur wenige Meter über dem Berg vermochte Donar den Aufprall zu verhindern.
Mons schlief.

Igor beschäftigte ein ganz anderer Gedanke.
"Hab ich dich verärgert mein Herz?
Ich habe auf Befehl meinef Meifterf gehandelt.
Ich muffte deine Dienerinnen ablöfchen.
Mein Meifter will immer noch Gut fein.
Ich hoffe ef wird ihm bald langweilig."
Kaum hatte er das letzte Wort in den Wind geflüstert, hörten die Turbulenzen auf.

"Was hast du gesagt Igor?" fragte Donar.
"Ich habe die Luftgeifter befchimpft!"

[Playmo-Fritz]

Supergenial!

und für die Bildergeschichte sollte es einen Oscar für Special effects geben!

[Die Osebergs]

Danke dir Fritz.

[Die Osebergs]

Nach so vielen Stunden des Fliegens wurden Minuten zu Stunden.
Die Knochen schmerzten vom vielen Sitzen.
Özcan und Donar brauchten immer mehr Willenskraft um die Teppiche fliegen zu lassen.
Da half auch der grandiose Ausblick auf den Nationalpark nichts.

Flora und Fauna konnten noch so spektakulär sein.
Es half nichts.
Es wurde Zeit das sie ihr Ziel erreichten.
Ihr Ziel die Atacamawüste.
Plus Übernachtung in der Geisterstadt La Noria.
Özcan sah sich verstohlen nach Mons um.
Eigentlich müßte ihr Mund sich öffnen und ein Quell des Wissens sprudelte hinaus.
Aber das einzige was sprudelte war ein leises Schnarchen.

So flogen sie weiter.... weiter und weiter.
Ab und zu riefen Donar und Özcan sich etwas zu um sich wach zu halten.
Dann.... plötzlich...... "Ha! Wir sind da!" rief es in den Wind.
"Ah!" machte Özcan erschrocken. Fast hätte er die Steuerbommel verrissen.
Mons war erwacht.
"Özcan Junge nicht so holperig."
"Ja ne ist klar!"
"Da vorne ist La Noria!" rief sie gegen den Wind und streckte sich.
"Die Reise verging wie im Flug!" Freudig rieb sie sich die Hände.
"Eine frische Tasse Tee wäre jetzt passend. Özcan geh langsam runter.
Wir brauchen einen guten Platz für die Nacht!"

Kaum war sie wach, glaubte sie das andere nicht denken konnten.
Auf die Idee mit dem Guten Platz für die Nacht wäre er nie gekommen.
"Wußtest du das La Noria eine ehemalige Bergbausiedlung ist?"
"Nein!"
"Doch!"
"Och!"
"La Noria hat sich zu einem regional wichtigen urbanen Zentrum mit kommunalen Einrichtungen
und Sitz einer Zivilverwaltung entwickelte. In ihrer unmittelbaren Umgebung befanden sich zahlreiche Minen und Raffinerien.
Sie ist eine der ältesten Werkssiedlungen der Salpeterindustrie, deren Ruinen noch erhalten sind."
"Wer hätte das gedacht." murmelte Özcan und erhielt von Ayshe einen Knuff mit dem Ellenbogen.
"Was?"

"Hier war ordentlich was los!" staunte Ayshe und blickte fasziniert auf die Ruinen.
"Ja eine ganze Stadt für den Meifter. Der wird sich freuen." murmelte Özcan.

"Da hast du ja eine grandiose Idee, Junge. Hier in den Ruinen soll es Geister geben.
Da geben wir eine Feier für den Meifter. Das wird ein Spaß!" frohlockte Mons.
"Ich habe gut geschlafen und fühle mich frisch wie der junge Abend!"
"hähä... frisch... ist etwas anderes." flüsterte Özcan und erhielt den nächsten Rippenstoß von seiner Frau.
"Özcan!"
"Andere haben nicht geschlafen!" brummte er.
"Wir werden ein Plätzchen für dich finden." konterte seine Frau.

[Moriana]

Die Innmobilen in La Noria müssten doch eigentlich dem Meifter gefallen.