Montag 02.11.15
Wir haben Cuzco fast erreicht.
Ein Bauer ruft uns zu, als er uns von Ferne sieht. Also gehen wir dort rüber.
Er spricht unsere Sprache. Toll.
»Hey, ihr«, sagt er, »vermisst ihr vielleicht einen Kollegen?« Eddy bejaht und
beschreibt Theo mit wenigen Worten. »Der Typ liegt in meiner Stube. In der
Kneipe spielten wir Karten. Er hat alles verloren und viel zu viel getrunken.
Ist immer noch nicht nüchtern.«
Eddy geht mit dem Bauern ins Haus, um Theo zu holen.
Catty und ich erfreuen uns so lange an dem vorwitzigen Maulwurf,
der sich nicht scheut, immer wieder aus seinem Lock zu schauen
und schnüffelnd die Luft einzuatmen.
»Der ist ja süß«, freut sich Catty.
»Der schon«, stimme ich zu mit Blick auf Theo, der wankend mit Eddy
kommt und nicht in der Lage ist, ohne Stütze auf den Füßen zu bleiben.
»Wir können gehen«, sagt Eddy, »ich habe seine Spielschulden bezahlt.
Nichts wie zurück ins Lager, hm?«
Na dann, auf geht’s.
Ich habe nicht die geringste Lust, Theo auch nur zu begrüßen.
Catty sieht das locker. Sie hilft Eddy, ihn zu stützen.
Gemeinsam führen sie ihn auf dem Weg.
Nach einiger Zeit reißt sich Theo von ihnen los.
»Ich kann allein gehen«, sagt er trotzig und torkelt vorwärts. »Ich gehe mit Mara.«
Ich trete vorsichtshalber einen Schritt beiseite.
Drei Schritte schafft Theo immerhin.
Dann will sein rechtes Bein etwas anderes als sein linkes.
Jedenfalls liegt er auf der Nase. Fehlt nur noch, dass er jetzt einschläft.
Macht er nicht. Viel schlimmer.
Er setzt sich auf und streckt mir die Hände entgegen.
»Hilf mir mal, Mara«, bettelt er. »Du kannst mich doch nicht im Stich lassen.
Du bist doch eine so gute Seele.«
Grrrrrr.
»Steh endlich auf!«, fahre ich ihn an, packe seine Hände und ziehe ihn nach oben.
»Du bist so gut zu mir«, lallt er. »Ich habe dich vom ersten Moment an geschätzt.«
Grrrrrr.