Die Handelsgilde: Teil IV - Neue Feinde

[Vauban]

Zuerst schien es, als sei die Älteste über Ternas Widerspruch erzürnt, doch dann lächelte sie und erhob sich wieder von ihrem Platz. Sie trat dicht vor Terna und fragte sie, „und wenn dies große persönliche Opfer einzelner verlangen würde?“ Terna war durch die Reaktion etwas irritiert, „dann müssten sie getragen werden, solange die Gemeinschaft nur weiterbesteht. Einzelne müssen sich stets dem Wohl der Gemeinschaft unterordnen.“ Chezara schien es, als ob die Älteste und Terna irgendwelche Worte rezitieren würden. Ihre Sätze klangen wie auswendig gelernt.

[Vauban]

„Du hast also verstanden, Terna Ogulsul vom Schwarzen Wasser“, stellte die Älteste befriedigt fest. Terna sah im Gesicht der alten Frau nur Zuneigung. Die Älteste sprach leise weiter, „Terna, wir sehen eine große Zukunft für dich. Ein Platz im Rat wäre dir sicher gewesen. Du besitzt großes Potential, und um so schwerwiegender wird deine Entscheidung sein.“ „Meine Entscheidung?“ Die Sprecherin nickte, „du wolltest doch noch etwas sagen.“ Terna zögerte, dann nickte sie und sprach weiter, „ja, denn wenn der Rat Chezara nicht unterstützt, so bitte ich doch um die Erlaubnis, sie begleiten zu dürfen.“

[Vauban]

„Wir sahen deinen, nein - euren Entschluss bereits voraus.“ Die Älteste umkreiste Terna und Chezara wie ein Raubtier seine Beute, „wir haben uns nicht in dir getäuscht, Terna Ogulsul vom Schwarzen Wasser. Darum werden wir am Dreivierteltag den Aufbruch verkünden. Jetzt geht!“ Die Sprecherin beendete ihren Rundgang und verließ die beiden Frauen ohne ein weiteres Wort zu sagen. Terna jedoch verbeugte sich noch einmal tief in ihre Richtung, „so soll es geschehen!“

[Vauban]

Als Terna sich wieder aufrichtete, bestürmte Chezara sie mit ihren Fragen, „ich habe euch genau zugehört, aber dennoch kein Wort von dem verstanden, was ihr gesprochen habt. Wirst du mich jetzt unterstützen, und was hat es mit diesem Aufbruch auf sich? Welches Opfer muss erbracht werden?“

[Vauban]

Terna beruhigte ihre Freundin, „der Rat der Ältesten ist nicht bereit, das Leben der Freigeborenen hier zu gefährden. Aber sie sind dennoch bereit, dir Hilfe zu gewähren und dich gehen zu lassen. Sie erlauben mir, dass ich dich begleite. Aber wir müssen uns beeilen und die Siedlung schnell verlassen. Wird auch dein Vater mit uns gehen?“

[Vauban]

Chezara bestätigte Ternas Frage, „ja, auch er ist entschlossen, mehr über die Gefangenen zu erfahren.“ „Das vereinfacht das Ganze ein wenig. Ihr werdet also nicht getrennt werden.“ „Du betonst das „ihr“ so seltsam“, befand Chezara. Terna blickte sie mit ihren großen Augen an, „der Aufbruch, von dem die Älteste sprach, betrifft die Siedlung. Sie wird aufgelöst werden. Sollten die Gepanzerten mich, dich oder deinen Vater in die Hände bekommen, so werden wir selbst unter der schlimmsten Folter nichts niemanden verraten können. Denn wir werden nicht wissen, wohin sie gehen werden. Wir sind von nun an auf uns alleine gestellt.“

Fortsetzung folgt ...

[pbfox]

Hallo Vauban,

ich bin immer wieder begeistert und gefesselt UND harre ungeduldig den Fortsetzungen .

Die Näherinnen ... mich dünkt, über deren Stand ließ sich doch mal Oma Wetterwachs aus

- Oma Wetterwachs weiß über so manche Gilden / Leute etwas zu sagen. Trotzdem ist sie einer der besten (natürlich nach dem TOD) Karaktere auf der Scheibenwelt.

LG

pbfox

[Corporal Steagle]

Howdy Vauban ,


Was nun sind sie im Kampf wieder allein ?!

Mehr als gefährlich und von dir sehr gemein !!!

Ähhmmm ach ja toll wie immer , bitte mach alsbald weiter .

CS :csaflag2

[Artona]

Wer sind die Gefangenen und welche Rolle spielen sie? Können sie gerettet werden?
Die Spannung ist kaum noch auszuhalten und die Fortsetzungen sind immer so kurz!!!
Ich warte schon mit Ungeduld, wie es weitergeht.
Artona

[Vauban]

@pbfox, Corporal Steagle und Artona: vielen Dank für eure netten Kommentare . Zur Belohnung gibt es heute auch wieder ein etwas längeres Kapitel

Kapitel XI.

Terna und Chezara suchten Verabas auf. In knappen Worten berichteten sie von der Entscheidung der Ältesten. Danach packten sie einige Vorräte und ihnen nützlich erscheinende Sachen ein. Terna gab sowohl Chezara als auch Verabas noch ein Messer und einen kurzen Speer zur Hand.

[Vauban]

Dann brachen sie auf. Sie legten ein Stück in den Stollen zurück, bis Terna ihnen erklärte, „hier werden wir rasten und uns vorbereiten.“ Sie griff nach einigen umher liegenden Steinen und zerrieb sie zu einem feinen Pulver. Das mischte sie mit etwas Quellwasser. „Hier nehmt das und schmiert es euch ins Gesicht und auf die Hände! Es wird eure Haut bleichen.“

[Vauban]

„Zieht eure Kapuzen soweit wie möglich ins Gesicht. Eure Augen können wir leider nicht besser verbergen.“ Chezara trug als erste die Salbe auf. Sie zog schnell in die Haut ein und die junge Frau starrte verwundert auf ihre gebleichten Hände.

[Vauban]

Auch Verabas tat, was Terna ihnen aufgetragen hatte. Kurze Zeit später waren seine Hände und Gesicht ebenso totenbleich wie die eines Dunkelweltlers. Terna war mit dem ersten Eindruck noch nicht ganz zufrieden.

[Vauban]

Die Dunkelweltlerin trat an Verabas heran, zog ihm seinen Turban vom Kopf und wickelte ihn in der Art ihrer Kapuze neu. „Es wird euch nur gegen flüchtige Blicke schützen, aber wir müssen jede noch so kleine Möglichkeit nutzen. Ich kenne eine Passage in die Stadt hinein. Sie wird mit größter Wahrscheinlichkeit nicht bewacht werden.“ Erklärend fügte sie noch hinzu, „als Fluchtweg taugt sie leider nichts. Wenn wir es aus der Stadt wieder heraus schaffen, werden wir uns einen anderen Weg suchen müssen.“

[Vauban]

Während sie sich auf den Weg machten, beratschlagten sie, wie sie in der Stadt vorgehen wollten. Chezara schlug zunächst vor, Gepanzerte zu überrumpeln, um dann in ihren Rüstungen in den Palast einzudringen. Aber Terna riet sofort und vehement davon ab, „wir drei können unmöglich eine Gruppe Gepanzerter überwältigen. Sie würden im Angriffsfall schneller Hilfe bekommen, als wir auch nur für den ersten benötigten. Außerdem streifen sie stets zu fünfen durch die Stadt und die Umgebung.“