Montag 12.10.15
Irgendwann nach Mitternacht waren wir alle nur noch müde.
Ein Teil von uns verzog sich auf die Boote, um dort zu schlafen
und sich im Traum von den Wellen wiegen zu lassen.
Außerdem waren sie so auch näher bei unserer kostbaren Fracht, um sie zu beschützen.
Die Indios schlafen unter freiem Himmel.
Es sieht so aus, als wenn ihnen das gefällt und völlig normal für sie ist.
Ein paar dicke Blätter als Matratzenersatz reichen ihnen völlig.
Nur die Wächter der Gedenkstätte versehen weiter ihren Dienst.
Zumindest bleiben sie stehen. Aber ihre Köpfe sinken vornüber.
Ob sie wohl im Stehen schlafen? Wundern würde mich das nicht.
Einige von uns schlafen neben der erloschenen Feuerstelle.
Es ist noch nicht richtig Morgen, als ich aufwache.
Auch Catty schläft nicht mehr.
»War ein toller Tag gestern«, raunt sie mir zu.
Da kann ich nicht widersprechen.
Kiki turnt schon durch die Gegend. Es hat die Gedenkstätte gesehen.
Es wird sie doch nicht entweihen wollen?
Die Wächter schlafen wirklich. Zum Glück. Sie hätten Kiki bestimmt aufgespießt,
als es so frech die Schätze dort betrachtet und an einem Kristallhalter schubst.
Huch, da bewegt sich etwas. Kiki hat einen verborgenen Mechanismus entdeckt.
Das kann nicht gut gehen.
Catty und ich laufen - leise und vorsichtig - hinzu, um das Schlimmste zu verhüten.
Bestimmt kann man diese Klappe dort wieder verschließen.
Aber als wir dort sind, erschrecken wir heftig. Unter dieser Klappe lauern Skorpione.
Und, vor allem, dort liegt ein Mann. Ich gebe ihm hastig ein Zeichen, sich unbedingt
still zu verhalten. Nur die Wächter nicht aufwecken!
Wir wecken die Jungs und berichten flüsternd von unserer Entdeckung.
»Das geht uns nichts an«, entscheidet Phil.
»Wir können den Mann doch nicht da drin lassen«, murmelte Catty erschüttert.
»Den Pfaffen konnten wir jedenfalls bei den Wikingern lassen. Der war genauso
gefangen und verloren«, steht Chris auf Phils Seite. »Außerdem würden wir unseren
Führer verlieren, wenn wir uns einmischen.«
»Das Risiko würde ich eingehen«, überlegt Eddy.
Es ist beschlossen.
»Bringt Kiki und die Hunde auf die Boote und weckt die anderen«, verlangt Phil
von Catty und mir. »Seid verdammt leise bei allem und bereitet euch alle auf
eine schnelle Flucht vor.«
»Machen wir«, verspreche ich.