Krasser Aufruf eines Kinderpsychiaters

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Junker Jörg
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Re: Krasser Aufruf eines Kinderpsychiaters

Beitrag von Junker Jörg » Mittwoch 27. November 2024, 17:56

JTD hat geschrieben:
Mittwoch 27. November 2024, 14:26
Wie kann man also Rahmenbedingungen - auch wirtschaftlich - schaffen, daß die Familie wieder dieser Kernaufgabe nachkommen kann?
"Man" sind zunächstmal wir selber. Wir entscheiden, welchen Lebensstandard wir haben wollen (wie viele Fernseher, Handys, Streamingdienste wir brauchen; wann es was Neues sein muß und ob echt jedes Kind zum 18. Führerschein und Auto bekommen muß). Dazu wurde hier schon viel getippt. Und die junge Generation von heute und morgen muß sich zeitnah ehrlich fragen: Wie fleißig will ich lernen und arbeiten, und wie sehr laß ich mich bloß noch von dem tragen, was die "Altvorderen" der Generation "den Kindern soll's mal besser gehen" in den letzten fünfzig Jahren für mich angelegt haben, damit meine Work-Life-Balance ned aus dem Gleichgewicht kommt?

Was die allgemeinen Lebenskosten angeht: Je mehr Verantwortung wir abgeben, desto mehr Geld müssen wir dafür auch bezahlen: An den Staat, für Sicherheitsbeauftragte, Pflegekräfte, Dokumentation von allem möglichen... Das kann ich natürlich ned allein beeinflussen, aber wir alle sprechen mit anderen und die wieder mit wieder anderen... Und jeder und jede von uns kann damit anfangen, ned bloß zu jammern, was alles für uns getan werden sollte, sondern auch mal deutlich zu sagen, was alles getan wird und was wir selbst tun könnten. :bang1

Naja, und schließlich - ich weiß, daß das ein heikles Thema ist - werden wir wohl ned umhinkommen, auch bei sozial- und medizinethischen Fragen über Finanzen zu reden - auch wenn sowas meist viel Gegenwind bis Stürme der Entrüstung entfacht. Wir reden über assistierten Suizid - aber die Frage, ab wann man z.B. Schwerstpflegebedürftige durch das Absetzen lebenserhaltender Medikamenten sterben lassen darf, kann man kaum offen diskutieren, ohne einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Welche Leistungen müssen und können allgemeine Krankenkassen erbringen, und für welche muß ich mich privat zusatzversichern - sind Zivilisationskrankheiten selbstverschuldet oder nicht? Anderes Thema: Welchen Menschen können und wollen wir Gelder für den Lebensunterhalt gewähren, ohne daß sie eine Gegenleistung dafür erbringen müssen - und ist es vertretbar, Menschen ohne Arbeit gleich welcher Nationalität und Herkunft für Kommunen und öffentliche Einrichtungen arbeiten zu lassen, damit sie der Gesellschaft zumindest einen Teil der Unterstützungsleistungen wieder zurückgeben?
NEIN! Ich will hier ned über die Lösungen dieser Fragen reden. Die stehen bloß als Beispiele für viele Themen, in denen wir uns in den letzten 20 - 30 Jahren viel gegönnt haben und wo wir jetzt mehr und mehr merken: Wir können es uns nicht mehr so leisten, wie wir's gern hätten. Und dafür, daß wir uns endlich trauen müssen, auch darüber zu reden, einander zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden. Dann können wir auch wieder Ausgaben sparen, so daß für Familien wieder mehr Geld übrig bleibt und man Kinder haben kann, ohne dreifach arbeiten zu müssen.

Naja, und wollen müssen wir's natürlich auch. Eine Gesellschaft, die nur geldbringende Arbeit als echte Arbeit schätzt... aber das hatten wir schon :wink .

jj:
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Playmo-family
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Re: Krasser Aufruf eines Kinderpsychiaters

Beitrag von Playmo-family » Mittwoch 27. November 2024, 19:16

Mod-Kom


Hallo

Es ist sicherlich ein sehr beunruhigendes Thema und die Diskussion ist auch wirklich interessant.
Ich hätte da auch die ein oder andere Erfahrung, aber wir bewegen uns hier definitiv ins OffTopic :flop
Darum lasse ich das.

Wir werden dieses Problem hier nicht lösen - wie so vieles nicht :huh
Außer dass wir unsere "Spiel- und Balstelfreude" weitertragen,
um andere anzuregen = positive Vorbilder schaffen.

Darum denke ich, dass wir das Thema nun abschließen können.
Ich danke allen, die hier in guter Atmosphäre diskutiert haben.

Viele Grüße
Ute
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