Liebes Tagebuch!
Zum Frühstück gab es ein paar frische Waldbeeren. Sehr lecker!
Der Hüter des Waldes sagt, dass Noita nicht mehr fern ist und bald kommen wird.
Ich fürchte, jetzt komme ich um einen Kampf nicht herum.
Etwas widerwillig überlässt mir Kiki Schwert und Schild.
So bewaffnet fühle ich mich seltsamerweise gut gerüstet.
»Du wartest hier mit Kiki«, bitte ich Sirinja.
Die Kleine nickt tapfer.
Ich spüre, dass sie jetzt Furcht empfindet.
Ich schleiche mich an, bleibe aber noch in Deckung.
Lange muss ich nicht warten.
»Schwestern«, ruft die nahende Noita, »wir sind am Ziel.«
Triumphierend hält sie das geraubte Horn in die Höhe.
Die anderen Hexen jubeln auf.
Darauf haben sie wohl sehr, sehr lange gewartet.
Es brodelt im Topf.
Dampf steigt auf aus der wabernden Brühe.
Die Hexen murmeln jetzt Beschwörungsformeln.
Noria ist bereit, das Horn in den Topf zu geben.
Wenn ich jetzt nicht eingreife, wird es zu spät sein.
Ich springe nach vorn.
»Wagt es nicht!«, rufe ich und hebe das Schwert, mich zugleich mit dem Schild deckend.
Die Katzen hier fauchen mich an.
Die Hexen heulen auf.
Noita weicht ein Stück zurück.
Sie alle haben nicht im geringsten mit irgendeinem Eingreifen gerechnet.
Noita benutzt ihren Besen wie einen Degen.
Wir kämpfen wie Ritter und führen harte Schläge.
Natürlich haben Siri und Kiki nicht auf mich gehört und ihre Deckung verlassen.
Mit erhobenen Ärmchen erschreckt Kiki die anderen Hexen, die erst einmal viel
zu perplex sind, um etwas zu tun.
Siri nutzt den Moment und wirft den brodelnden Topf um, dessen Brühe sich übers Erdreich ergießt.
Ich kann mich jetzt nicht um die anderen kümmern, denn der Kampf mit Noita
fordert meine ganze Aufmerksamkeit.
Endlich gelingt es mir, ihr mit einem harten Schlag den Besen zu entreißen.
Da hebt sie das Horn, bereit, mich damit zu Erstecken.
Ich reiße den Schild im letzten Moment hoch.
Als das Horn auf den Schild trifft, springen unzählige Blitze über.
Noita schreit auf.
Das Horn entgleitet ihrer Hand, die sie sich soeben tüchtig verbrannte.
Noita flieht und nun sind auch die anderen keine Gegner mehr.
Sie laufen davon, jede in eine andere Richtung.
Aufatmend greife ich nach dem Horn.
Der Hüter des Waldes tritt zu uns.
Ihm halte ich das Horn entgegen.
Er nimmt es nicht an.
»Euch gebührt die Ehre, das Horn seinem Besitzer zu bringen«, sagt er.
Kiki ist wohl derselben Ansicht, denn es greift wieder nach Schwert und Schild.
»Aber wohin sollen wir gehen?«, fragt Siri, die durchaus bereit ist, die Sache zu Ende zu bringen.
»Ihr werdet es sehen«, verspricht der Hüter.