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Fredeswind
- die Märchenfee
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Beitrag
von Fredeswind » Do Mai 28, 2009 10:26
Hallo ihr alle,
Hier ist die komplette Übersicht aller bisher vorgestellten Märchen und Sagen:
Hier mein erster Versuch.
Viel Spaß
LG von der Märchenfee Fredeswind 
Dornröschen
(frei nach den Brüdern Grimm)
Vorzeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!“, und kriegten immer keins
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Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: „Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.“
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Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte. Er lud nicht bloß seine Verwandte, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so musste eine von ihnen daheim bleiben.
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Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elfe ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, rief sie mit lauter Stimme: „Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.“
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Und ohne ein Wort weiter zu sprechen, kehrte sie sich um und verließ den Saal. Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie: „Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.“
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Fredeswind
- die Märchenfee
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Beitrag
von Fredeswind » Do Mai 28, 2009 10:33
Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreiche verbrannt werden. An dem Mädchen aber wurden die Gaben der weisen Frauen sämtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig, dass es jedermann, er es ansah, lieb haben musste.
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Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fünfzehn Jahr alt ward, der König und die Königin nicht zu Haus waren, und das Mädchen ganz allein im Schloss zurückblieb. Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern, wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm. Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Türe. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlüssel, und als es umdrehte, sprang die Türe auf, und saß da in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs.
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„Guten Tag, du altes Mütterchen.“, sprach die Königstochter, „was machst du da?“ „Ich spinne“, sagte die Alte und nickte mit dem Kopf . „Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?“ sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger.
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In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreite sich über das ganze Schloss: der König und die Königin, die eben heimgekommen waren und in den Saal getreten waren, fingen an einzuschlafen und der ganze Hofstaat mit ihnen. Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hofe, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Herde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln. Und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief.
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Und der Wind legt sich, und auf den Bäumen vor dem Schloss regte sich kein Blättchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward, und endlich das ganze Schloss umzog und darüber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf den Dach. Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, also dass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.
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erwinius
- Tribun in Helvetien
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- Registriert: Mi Jun 27, 2007 16:20
Beitrag
von erwinius » Do Mai 28, 2009 10:33
Wunderschön gestaltet und toll fotografiert!!!
Gratulation aus Helvetien
Erwinius
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Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5533
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Beitrag
von Fredeswind » Do Mai 28, 2009 10:38
Nach langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land, und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte, es sollte ein Schloss dahinter stehen, in welchem eine wunderschöne Königstochter, Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wusste auch von seinem Großvater, dass schon viele Königssöhne gekommen wären und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängen geblieben und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jüngling: „Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen.“ Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte. Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte. Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und ließen ihn unbeschädigt hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen.
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Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dach saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden. Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen und schlafen, und oben bei dem Throne lag der König und die Königin. Da ging er noch weiter, und alles war so still, dass einer seinen Atem hören konnte. Und endlich kam er in den Turm und zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief. Da lag es und war so schön, dass er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihm einen Kuss. Wie er es mit dem Kuss berührt hatte, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte, und blickte ihn ganz freundlich an.
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Da gingen sie zusammen herab, und der König erwachte und die Königin und der ganze Hofstaat, und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich; die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben auf dem Dache zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den Wänden krochen weiter; das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und kochte das Essen; der Braten fing wieder an zu brutzeln; und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, dass er schrie; und die Magd rupfte das Huhn fertig.
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Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.
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ENDE
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erwinius
- Tribun in Helvetien
- Beiträge: 8373
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Beitrag
von erwinius » Do Mai 28, 2009 10:42
Irre ich mich, oder müsste die Reihenfolge nicht etwas anders sein???
Nichts desto trotz, die Umsetzung find ich klasse!
Grüsse
Erwinius
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MonaLisa
- Verstorben April 2023
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Beitrag
von MonaLisa » Do Mai 28, 2009 11:04
Hallo
Absolut süße Bilder, gefällt mir sehr gut.
Mit vielen lieben Grüßen
Moni

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casuti
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Meerkoenig
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Beitrag
von Meerkoenig » Do Mai 28, 2009 11:58
Einfach

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Fredeswind
- die Märchenfee
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Beitrag
von Fredeswind » Fr Mai 29, 2009 14:06
Hallo Leute,
wenn die Reihenfolge falsch sein sollte, bitte auf "die neuesten zuerst" einstellen, dann passt die Geschichte. Hab in der Hinsicht schon mehrmals Post gekriegt.
LG Fredeswind
Im März 2019:
Zum 10. Jubiläum meines Märchenthreads wurde der Thread von mir überarbeitet, das Märchen 'Dornröschen' neu eingestellt und somit in die richtige Reihenfolge gebracht.
LG von der Märchenfee Fredeswind 
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Binsi
- Cowgirl
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Beitrag
von Binsi » Fr Mai 29, 2009 14:19
Sehr schön fotografiert, gefällt mir sehr gut deine Interprätation

Liebe Grüße von Binsi
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Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5533
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von Fredeswind » Mi Jun 03, 2009 14:17
Sneewittchen
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal im Winter, da saß eine Königin an einem Fenster von schwarzem Ebenholze und nähte. Da stach sie sich in den Finger und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Weil das so schön aussah, dachte sie: „Hätt ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz.“
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Bald darauf bekam sie ein solches Töchterlein, es wurde darum Sneewittchen genannt. Und wie das Kind geboren war, starb die Königin.
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Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Sie war eine schöne aber stolze Frau und konnte es nicht leiden, dass sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden.
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Sie hatte einen wunderbaren Spiegel. Wenn sie vor ihn hintrat, sprach sie:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist die Schönste im ganze Land?“
So antwortete der Spiegel:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.“
Da war sie zufrieden, denn sie wusste, dass der Spiegel die Wahrheit sagte.
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Sneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner. Es war so schön wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst.
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Als die Königin wieder einmal ihren Spiegel fragte, sagte dieser:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
aber Sneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr.“
Sneewittchen 6.JPG
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Agatha Blanc-Sec
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- Registriert: Fr Apr 25, 2008 20:03
Beitrag
von Agatha Blanc-Sec » Mi Jun 03, 2009 15:33
deine märcheninterpretationen gefallen mir total gut

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baubob
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- Registriert: Mo Jun 25, 2007 22:35
Beitrag
von baubob » Mi Jun 03, 2009 16:03
super bilder geschichte

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Feuerwehrfreak
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von Feuerwehrfreak » Mi Jun 03, 2009 17:55
Ich find deine Märchen klasse! Weiter so

Es gibt viele Menschen auf der Welt, doch nur die besten sind in der Feuerwehr.
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von erwinius » Mi Jun 03, 2009 19:45
Jaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!! Bitte mehr davon. Echt toll umgesetzt. Mein kleines Patenkind ist wirklich begeistert von deiner Geschichte!!!!!!!
(und ich krieg dadurch Gelegenheit, mehr Playmo zu kaufen.......

)
Gratulation zu der wunderschönen Idee
Grüsse
Erwinius