Um zu beurteilen, welche Auswirkungen die Investitionen in die beiden neuen Werke in den USA und Vietnam auf das operative Ergebnis im 1. Halbjahr 2023 genau haben, müsste man wirklich die genauen Zahlen kennen und sie dann ins Verhältnis mit den entsprechenden Posten in den Vorjahren setzen. Es ist ja nicht so, dass LEGO zum ersten Mal in den letzten Jahren expandiert und investiert.t.and.a hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. Dezember 2023, 15:00Hier findet man übrigens die Erklärung für das gesunkene operative Ergebnis bei Lego: https://www.brickfanatics.com/six-thing ... st-results
Doch das ist genauso wie der Verweis auf die gestiegenen Material- und Produktionskosten keine zufriedenstellende alleinige Erklärung für die veröffentlichten Geschäftszahlen: Das Umsatzwachstum stagniert zum ersten Mal seit 2016, gleichzeitig bricht das operative Ergebnis in der 1. Hälfte 2023 um 17 % ein.
Dies korreliert mit den Beobachtungen, dass Rabattierungspreiskampf im stationären und Online-Handel in den USA und Europa 2023 ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht hat. Weiteres Indiz: Der seit Jahren fest eingespielte Effekt, dass aus dem Lebenszyklus genommene Premiumsets einen sofortigen Preisschub auf dem Sekundärmarkt erfahren, ist 2023 so gut wie ausgeblieben. Im Gegenteil: Viele Sets sind bei regulären Händlern immer noch weit unter der UVP lieferbar.
All diese Anzeichen deuten darauf hin, dass LEGO zum erst Mal seit Jahren mehr in den Markt hingegeben hat, als dieser zu den bisherigen Bedingungen aufzunehmen bereit war. Das mag viele Gründe haben: Menschen lassen den Corona-Modus endgültig hinter sich, Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten führen zu Einsparungen beim Hobby usw. Nach den Zahlen des 2. Halbjahrs sind wir vielleicht etwas schlauer.
Für mich bleiben das auf jeden Fall erste Warnlichter, dass man aus Playmobil-Perspektive die aktuellen Strategien der LEGO A/S nicht in jeder Hinsicht als garantiertes Erfolgsrezept ansehen sollte.