Der Stein der Weisheit
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- Junker Jörg
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„Aber wie gesagt:,Sie haben heute keine Ahnung mehr, was es mit dem wahren Stein der Weisheit auf sich hat. Doch wir haben schon seit geraumer Zeit Hinweise darauf bekommen, daß Johannes Nachfahren alles daran setzen, wieder in den Besitz dieses Wissen zu gelangen. Sie haben noch im 19. Jahrhundert eine Gilde gegründet.“
„Eine Gilde?“, fragte Willi nach.
„Ja, die <i>Letzte Ehrliche Gilde der Ordung</i>. Auch L.E.G.O geannant. In einem schäbigen Dachzimmer sollen sie sich geschworen haben, nicht zimperlich zu sein, wenn es darum geht, Nachforschungen nach dem wahren Stein der Weisheit anzustellen.“
„Eine Gilde?“, fragte Willi nach.
„Ja, die <i>Letzte Ehrliche Gilde der Ordung</i>. Auch L.E.G.O geannant. In einem schäbigen Dachzimmer sollen sie sich geschworen haben, nicht zimperlich zu sein, wenn es darum geht, Nachforschungen nach dem wahren Stein der Weisheit anzustellen.“
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„Deshalb halten wir immer noch an der strengen Teilung fest: Wir Schwestern hüten nach wie vor das Geheimnis des Ortes. Aber das Wissen um den Stein selber, das liegt seit damals wieder bei einer Person außerhalb unseres Konventes.“
„Und wer ist der unbekannte Große, der mich verfolgt?“ Allmählich begannen sich die Puzzleteile in Lisas Gehirn zu einem sinnvollen Bild zu verbinden.
„Der „Große Unbekannte“ ist uns gar nicht so unbekannt . Er ist eines der Waisenkinder, das wir aufgezogen haben; und er ist ein Mitglied von L.E.G.O. . Er hat den Auftrag, das Geheimnis des Steines zu lüften - und den Stein selber zu finden und L.E.G.O. zurückzubringen. Und was wir bisher erfahren haben, bestätigt unsere Befürchtungen: Er ist dabei auch bereit, über Leichen zu gehen!“
„Und wer ist der unbekannte Große, der mich verfolgt?“ Allmählich begannen sich die Puzzleteile in Lisas Gehirn zu einem sinnvollen Bild zu verbinden.
„Der „Große Unbekannte“ ist uns gar nicht so unbekannt . Er ist eines der Waisenkinder, das wir aufgezogen haben; und er ist ein Mitglied von L.E.G.O. . Er hat den Auftrag, das Geheimnis des Steines zu lüften - und den Stein selber zu finden und L.E.G.O. zurückzubringen. Und was wir bisher erfahren haben, bestätigt unsere Befürchtungen: Er ist dabei auch bereit, über Leichen zu gehen!“
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Lisas begann zu verstehen, doch sie wußte nicht, ob all das wirklich wahr sein konnte: Nicht nur, daß ihr Vater ein Geheimniswahrer sein sollte, Mitglied eines alten Ordens oder so ähnlich. Jetzt auch eine geheimnisvolle Gilde, die Menschen ermordete, um an dieses Geheimnis zu kommen.
„Dann mußte mein Vater sterben, weil dieser Gildenmensch das Geheimnis erfahren wollte?“, fragte sie ungläubig.
„Genau so dürfte es gewesen sein.“ Die Oberin blickte Lisa mit aufmerksamen Augen an. „Offenbar hatte niemand mehr damit gerechnet, daß tatsächlich jemand mit Gewalt versuchen könnte, hinter das Geheimnis zu gelangen. Drum dürfte dein Vater der einzige gewesen sein, der es kannte. Und er hat nun alles versucht, dir in letzter Sekunde dieses Geheimnis anzuvertrauen, damit es nicht verlorengeht. In Rätseln. So, daß es niemand außer dir erkennen kann.“
Lisas begann zu verstehen, doch sie wußte nicht, ob all das wirklich wahr sein konnte: Nicht nur, daß ihr Vater ein Geheimniswahrer sein sollte, Mitglied eines alten Ordens oder so ähnlich. Jetzt auch eine geheimnisvolle Gilde, die Menschen ermordete, um an dieses Geheimnis zu kommen.
„Dann mußte mein Vater sterben, weil dieser Gildenmensch das Geheimnis erfahren wollte?“, fragte sie ungläubig.
„Genau so dürfte es gewesen sein.“ Die Oberin blickte Lisa mit aufmerksamen Augen an. „Offenbar hatte niemand mehr damit gerechnet, daß tatsächlich jemand mit Gewalt versuchen könnte, hinter das Geheimnis zu gelangen. Drum dürfte dein Vater der einzige gewesen sein, der es kannte. Und er hat nun alles versucht, dir in letzter Sekunde dieses Geheimnis anzuvertrauen, damit es nicht verlorengeht. In Rätseln. So, daß es niemand außer dir erkennen kann.“
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„Nur mit einem hat er nicht gerechnet.“ Lisa ließ den Kopf hängen. „Ich selber verstehe seine Andeutungen und Hinweise auch nicht.“ Ihr war zum Heulen zumute.
Die Oberin holte Luft. Sie wollte ein paar tröstende und aufmunternde Worte an Lisa richten, als ein lautes Schreien die Gänge des Diakonissenstifts erfüllte.
„In Gottes Namen...“, die Oberin war aufgesprungen und zu Tür gelaufen. „Das darf doch nicht...“ Sie sprang mit einer Geschwindigkeit auf, die man einer Frau ihres Alters nicht zugetraut hätte, und eilte zur Tür.
Die Oberin holte Luft. Sie wollte ein paar tröstende und aufmunternde Worte an Lisa richten, als ein lautes Schreien die Gänge des Diakonissenstifts erfüllte.
„In Gottes Namen...“, die Oberin war aufgesprungen und zu Tür gelaufen. „Das darf doch nicht...“ Sie sprang mit einer Geschwindigkeit auf, die man einer Frau ihres Alters nicht zugetraut hätte, und eilte zur Tür.
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Doch noch bevor die Oberin die Tür erreicht hatte, wurde diese von außen aufgerissen, und ein großer Mann mit einem langen Umhang betrat den Raum.
„Daniel, du...“ Die Oberin blieb mitten im Raum stehen.
Der Hüne schloß die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloß. Dann zog er die Pistole aus seinem Umgang und richtete sie zuerst auf Willi, dann auf Lisa und zuletzt auf die Diakonisse.
„Daniel, du...“ Die Oberin blieb mitten im Raum stehen.
Der Hüne schloß die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloß. Dann zog er die Pistole aus seinem Umgang und richtete sie zuerst auf Willi, dann auf Lisa und zuletzt auf die Diakonisse.
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„Ja, Schwester Ottilia, ich bin es. Daniel, der Waisenknabe. Ich bin zurückgekehrt“
„Ich wußte, daß du es eines Tages tun würdest, Daniel. Zurückkehren, meine ich.“ Lisa bewunderte die Oberin für die Ruhe, die ihre Stimme ausstrahlte, obwohl der Hüne immer noch mit der Waffe auf sie zielte. Willi überlegte indessen fieberhaft, wie er den Mann unschädlich machen könnte.
„Ich wußte, daß du es eines Tages tun würdest, Daniel. Zurückkehren, meine ich.“ Lisa bewunderte die Oberin für die Ruhe, die ihre Stimme ausstrahlte, obwohl der Hüne immer noch mit der Waffe auf sie zielte. Willi überlegte indessen fieberhaft, wie er den Mann unschädlich machen könnte.
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Willis Blick war auf den Ofen gefallen. Direkt daneben hing ein Schürhaken in einem gußeisernen Gestellt. Er mußte versuchen, den Haken zu fassen zu bekommen. Damit würde er eine Chance gegen den Hünen haben. Er hoffte, die Oberin würde ihm Genug Zeit verschaffen können. Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse.
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„Es tut mir leid, Daniel.“, erwiderte die Oberin. „Aber ich fürchte, das kann ich dir nicht sagen.“
„Ihr wart immer freundlich zu mir. Ich hätte es euch gerne erspart.“ Mit einem Schritt war der Hüne bei der Oberin. Er packte sie am Arm.
Lisa sah, wie der Griff die Frau schmerzte, doch die verzog keine Mine.
„Ihr wart immer freundlich zu mir. Ich hätte es euch gerne erspart.“ Mit einem Schritt war der Hüne bei der Oberin. Er packte sie am Arm.
Lisa sah, wie der Griff die Frau schmerzte, doch die verzog keine Mine.
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„Nein, du verstehst mich falsch! Ich sagte nicht, ich WILL es dir nicht sagen. Sondern ich KANN es nicht.“
Der Hüne lockerte seinen Griff und blickte die Diakonisse unsicher an.
„Seit Oberin Onoldias Tod vor drei Wochen leite ich den Konvikt nur als Übergang, bis im Herbst eine neue Oberin gewählt werden wird. Sie wird das Geheimnis dann bewahren. Als Onoldia starb, da hat sie mir nicht verraten, wo der Stein...“
„Wem dann?“, fiel ihr der Hüne ins Wort.
„Das weißt du doch, Daniel! Ich bin mir sicher, Du hast bereits mit ihr gesprochen. Sie war doch die einzige, die sich jemals wirklich um dich gekümmert hat, als du hier warst.“
Die Gesichtszüge des Hünen begannen zu entgleisen. „Nein, nicht...“
Der Hüne lockerte seinen Griff und blickte die Diakonisse unsicher an.
„Seit Oberin Onoldias Tod vor drei Wochen leite ich den Konvikt nur als Übergang, bis im Herbst eine neue Oberin gewählt werden wird. Sie wird das Geheimnis dann bewahren. Als Onoldia starb, da hat sie mir nicht verraten, wo der Stein...“
„Wem dann?“, fiel ihr der Hüne ins Wort.
„Das weißt du doch, Daniel! Ich bin mir sicher, Du hast bereits mit ihr gesprochen. Sie war doch die einzige, die sich jemals wirklich um dich gekümmert hat, als du hier warst.“
Die Gesichtszüge des Hünen begannen zu entgleisen. „Nein, nicht...“
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„Doch, Daniel. Dorothea ist es gewesen. Sie ist die einzige von uns, die weiß, wo genau der Stein der Weisheit verborgen liegt. Schwester Onoldia muß von deinem Kommen gewußt haben, Daniel. Und sie war sich sicher, daß Dorothea die einzige von uns sein würde, an die du nicht Hand anlegen würdest. Aber dein gehetzter Blick zeigt nichts gutes, Daniel. Was hast du...“
Einen Moment schien es, als verlöre der Hüne die Fassung. Mit versteinerter Mine starrte er auf die Diakonisse, deren Schulter er immer noch umklammert hielt. Dann hob er den Revolver, richtete ihn auf die Schwester, und diesmal drückte er tatsächlich ab.
Einen Moment schien es, als verlöre der Hüne die Fassung. Mit versteinerter Mine starrte er auf die Diakonisse, deren Schulter er immer noch umklammert hielt. Dann hob er den Revolver, richtete ihn auf die Schwester, und diesmal drückte er tatsächlich ab.
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Willi und Lisa stürzten nahezu gleichzeitig auf den Hünen zu. Doch sie kamen nicht weit genug. Ein weiterer Schuß peitschte durch den Raum
„Stop!“ Putz bröckelte vom Stuckengel an der Decke des Büros, und die beiden blieben wie angewurzelt stehen. Die Oberin war auf den Boden gestürzt. Ihr Gesicht ließ die Schmerzen erahnen, die ihr die Wunde zufügte. Der Blutfleck, der sich größer und größer auf ihrer Tracht abzeichnete, zeigte: Der Hüne verstand sein Werk. Er hatte ihr ins Knie geschossen. Eine schmerzhafte aber nicht tödliche Verletzung.
Willi und Lisa stürzten nahezu gleichzeitig auf den Hünen zu. Doch sie kamen nicht weit genug. Ein weiterer Schuß peitschte durch den Raum
„Stop!“ Putz bröckelte vom Stuckengel an der Decke des Büros, und die beiden blieben wie angewurzelt stehen. Die Oberin war auf den Boden gestürzt. Ihr Gesicht ließ die Schmerzen erahnen, die ihr die Wunde zufügte. Der Blutfleck, der sich größer und größer auf ihrer Tracht abzeichnete, zeigte: Der Hüne verstand sein Werk. Er hatte ihr ins Knie geschossen. Eine schmerzhafte aber nicht tödliche Verletzung.