Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
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Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Nach einer Weile kehrte der alte Mann zurück zu seinen Gefährten. Mit großer Geste bot ihm der Spielmann einen Platz am Lagerfeuer an. „Jetzt, wo wieder Platz im Magen ist, lang kräftig zu. Es ist reichlich vorhanden“, sprach er mit vollen Backen zu dem Alten.
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Dieser nahm Platz und füllte seine Schüssel mit etwas Fleisch. „Ja, wir müssen uns stärken. Uns stehen große Mühen bevor.“ Urs wandte sich an den alten Mann, „mein Freund, nicht, dass ich dich jemals lachen gesehen hätte, aber nun erscheint mir dein Gesicht noch ernster als sonst. Was bedrückt deine Seele?“
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Doch der Alte blieb stumm. Das Schweigen des Alten wirkte ansteckend. Das Gespräch am Feuer verstummte, und alle legten sich zum Schlafen nieder. Nur der Einäugige blieb wach und legte von Zeit zu Zeit ein Stück Holz nach, damit das Feuer nicht ausging.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Regungslos starrte er in die Funken. Es war eine klare Vollmondnacht, und groß stand der Mond am Himmel. Mitternacht war bereits vorbei, als in der Ferne ein Wolf heulte.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Der Alte stand auf, lauschte dem Wolf und murmelte in seinen Bart, „ja, mein Freund, ich muss mich dieser Aufgabe stellen. Man wird mir nicht glauben, und so wird sich das Schicksal erfüllen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Dann warf er noch einen Holzscheit ins Feuer, legte sich zu den anderen und schlief ein. Bei Sonnenaufgang erwachte die Gruppe. Das Lager wurde abgebaut, die Glut gelöscht, und sie machten sich auf den Weg zur Stadt.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Die Schauspieler schwatzten aufgeregt durcheinander, auch der Alte nahm an der Unterhaltung einsilbig teil. Je näher sie den Toren der Stadt kamen, umso größer wurde die Zahl ihrer Wegbegleiter.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Aus den entlegensten Winkeln des Königreiches und der Nachbarländer kamen die Besucher. Es schien, als wollte jeder Bewohner des Landes dem Turnier als Zuschauer beiwohnen.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Nachdem sie endlich das Stadttor passiert hatten, sagte der Alte zu Irin, „folgt der Straße bis zur Winkelgasse, kehrt dort im „Goldenen Ochsen“ ein. Sagt dem Wirt, >Arn, der Wolfsmann schickt mich.< Er wird euch Platz für die Wagen, einen Raum zum Schlafen und eine warme Mahlzeit zu einem fairen Preis geben. Ich habe an anderer Stelle noch etwas zu erledigen.“ „So lange begleitest du uns nun schon, und erst jetzt erfahren wir deinen Namen.“ „Mein Name war und ist unwichtig. Doch der Wirt ist ein alter Freund und schuldet mir noch einen Gefallen.“ So sprach Arn, der alte Wolfsmann, und verschwand in der Menge.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Während sich die Schauspieler zum „Goldenen Ochsen“ aufmachten, folgte der Alte einer kleinen Seitengasse tiefer in die Stadt hinein. Je weiter er vordrang, umso weniger Menschen begegneten ihm. Endlich war er allein in den engen Gassen. Hoch erhoben sich die Häuser zu seiner Rechten und Linken.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Immer wieder schaute er sich um. Sorgsam war er darauf bedacht, dass ihm niemand folgt. Schließlich erreichte er ein schmales Haus. Nach einem weiteren aufmerksamen Blick klopfte er an die schwere Eichentür.
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
Klasse Geschichte und tolle Bilder !!!
"Geschichte wird von Siegern geschrieben. Wer sind die Sieger ? Barbarische Krieger ? Rasende Könige ? Gierige Verräter ? Vielleicht besteht unsere Geschichte hauptsächlich aus Erfindung dieser ruhmreichen Sieger."
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
@Schifosi: Danke für dein Lob!
Kapitel III.
Im Inneren hörte man Schritte, dann wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. Zwei Augen blickten den Wolfsmann an. Nun wurde die Tür ganz geöffnet und Arme zogen Arn in das Haus hinein.
Kapitel III.
Im Inneren hörte man Schritte, dann wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. Zwei Augen blickten den Wolfsmann an. Nun wurde die Tür ganz geöffnet und Arme zogen Arn in das Haus hinein.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
„Meine Güte, Arn! Dich hätte ich hier als letzten erwartet. Du, der monatelang ohne menschliche Gesellschaft auskommst, du hier im Trubel der Stadt? Ich freue mich, dich zu sehen. Komm, setz dich!“, mit diesen Worten schob Harum, der Jäger, Arn zum Tisch.
Re: Die Mittlandsaga Teil I - Zeit der Lilien
„Erzähl, was führt dich hierher in die Stadt? Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Sechs oder sieben Jahre?“ „Neun Jahre sind es an der Zahl. Auch ich freue mich, dich zu sehen, Harum. Aber, beim Unbeschreiblichen, ich wünschte, es wäre ein freudigerer Grund. Hast du denn nicht die Zeichen bemerkt? Hast du alles vergessen, was ich dich einst gelehrt habe?“