Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
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Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Die Angst der Bergmenschen war nicht unbegründet. So zogen bereits weit außerhalb der Reichweite auch des besten Bogenschützen die Katapulte auf. Tatenlos mussten die Verteidiger sehen, wie die gefährlichen Waffen ausgerichtet wurden. Die Freiwilligen wurden in Alarmbereitschaft versetzt, und von den großen Wasserkübeln entfernte man die Deckel. Die Drachensoldaten hingegen entfachten Feuer und von den Trosswagen wurden mit Pech gefüllte Gefäße abgeladen.
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Doch der erwartete Angriff blieb noch aus. Die Drachensoldaten wollten ihre Gegner zermürben. Den ganzen Tag blickten die Bergleute furchtsam zu den Katapulten. Die Menschen wurden nervöser und nervöser, aber Artracs Männer warteten bis zum späten Abend. Dann erst gaben die Hauptleute den Befehl zum Losfeuern. Kometengleich stiegen die Brandbomben in den Abendhimmel. Todbringendes Leuchten erhellte die hereinbrechende Nacht.
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Artracs Soldaten hatten ihre Katapulte gut ausgerichtet und trafen die Mauern und Dächer der Festungen. Fieberhaft bemühten sich die Menschen, die kleinen Brandherde zu löschen. Eimerketten wurden gebildet. Zahllose mit Wasser gefüllte Eimer gingen durch die Hände der Menschen bis auch der letzte Brand gelöscht war. Dann verebbte der Feuerregen, und das nervenaufreibende Warten ging wieder von vorne los.
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Doch die Verteidiger mussten nicht lange warten. Der Beschuss hielt die ganze Nacht über an. In unregelmäßigen Abständen legten die Drachensoldaten Pausen ein. Kaum hofften die Belagerten, dass der Feuerregen vorbei war, da setzte er von Neuem ein. Während die Bergmenschen nicht zur Ruhe kamen, schlief die Mehrzahl der Drachensoldaten in ihren Zelten, nur die Mannschaften an den Katapulten legten Geschoss um Geschoss nach.
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Gegen Morgen ließen die Hauptleute Artracs das Feuer einstellen. Der Schaden an den Verteidigungsanlagen fiel nur gering aus, jedoch viel schlimmer wogen die Folgen bei den Menschen. Erschöpft vom pausenlosen Einsatz gegen das Feuer und in der Furcht vor den nachrückenden Soldaten kauerten sie sich in Ecken und versuchten etwas Ruhe zu finden.
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Ritter Selvic, einst gefeierter Bogenschütze beim Großen Turnier vor den Drachenkriegen, nun ebenfalls ein Verteidiger der Bergfestungen, schritt zwischen den Erschöpften hindurch und sprach ihnen Mut zu. Auch an ihm waren die Jahre nicht spurlos vorbeigegangen, doch immer noch strahlte er die Kraft und Ruhe des erfahrenen Ritters aus. Allein durch sein Zusprechen schöpften die Männer und Frauen neue Hoffnung.
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Inzwischen hatten die Drachensoldaten begonnen, weiteres Kriegsgerät auszuladen. Die scharfäugigen Beobachter auf den Türmen der Festung sahen, wie schwere Rohre, die auf Holzgestellen montiert waren, in Stellung gebracht wurden. Ihre Öffnungen zielten auf die Bergfestung. Gegen Mittag schienen die Vorbereitungen abgeschlossen zu sein. Besorgt berichteten die Wachen Sellinas von dem Geschehen.
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Auch von anderer Stelle aus wurde das Treiben der Drachensoldaten an der alten Ruine beobachtet. Be’tak und seine Kundschafter hatten eine kleine Anhöhe erreicht und verfolgten die Vorbereitungen. „Das muss der Atem des Drachen sein“, flüsterte Be’tak mehr zu sich selbst als zu seinen Gefährten. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn.
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Dann wurden die Lunten angezündet. Die Rohre spuckten Feuer und Rauch. Ein Donnern wie tausend Gewitter ließ die Erde erbeben. Gewaltige Eisenkugeln wurden aus den Rohren gegen die Mauern der Festung geschleudert, und die Mauern stürzten ein. Menschen wurden durch die Luft geschleudert. Das Undenkbare wurde wahr. Der Atem des Drachen begann, die Mauern der Festung niederzureißen.
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Während die Drachensoldaten die Rohre unermüdlich nachluden, reagierte Be’tak sofort und schickte einige seiner Leute zurück, „berichtet Juras und den Anderen, was wir gesehen haben. Sie müssen sich beeilen. Die Festung wird dieser Zerstörungskraft nicht lange standhalten.“
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Wieder und wieder luden die Drachensoldaten die Geschütze, wieder und wieder feuerten sie mit ohrenbetäubenden Getöse die Rohre ab. Die Kugeln rissen große Löcher in die Mauern der Festung. Panik machte sich unter den Verteidigern breit. Was sollten sie gegen diese Waffe ausrichten? Nirgendwo auf der Festung waren die Verteidiger noch sicher. Große Trümmerstücke aus den Mauern erschlugen die Menschen. Aufgewirbelter Staub machte es fast unmöglich noch die Hand vor Augen zu sehen.
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Die Waldläufer rannten so schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt waren, und gaben Juras einen Bericht über den Angriff, „Artrac setzt den Atem des Drachen ein. Mit nur zweimal drei Waffen zerstören sie die Mauern der Festungen. Ihre Zerstörungskraft ist gewaltig. Wenn der Angriff nicht gestoppt werden kann, werden heute Abend die Festungen fallen. Be’tak bittet um schnelle Unterstützung. Nur wenige Soldaten bewachen die Rohre und die Katapulte.“
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Juras überlegte nur einen kurzen Augenblick lang. Dann befahl er, „Ekwus, folge mit deinen Reitern B’eman und seinen Kundschaftern so schnell wie du kannst, stört den Angriff! Greift die Wachmannschaft an. Wir werden euch so schnell folgen, wie wir können. Los, reitet wie der Wind! Ich wünsche euch viel Erfolg.“ Ekwus nickte knapp und eilte zu seinen Reitern. Schnell saßen sie auf und galoppierten den Waldmenschen hinterher.
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Dann wandte Juras sich an die übrigen, „ihr Anderen, geht zu euren Truppen! Wir ziehen los! Der Kampf um unsere Freiheit hat begonnen! Wir werden sie überrennen und Artrac bezwingen!“ Mit diesen Worten feuerte Juras die Rebellen an, und sie stimmten in seinen Schlachtruf ein. „für die Freiheit! Gegen Artrac!“ Bevor Numur zu seinen Kriegern lief, riss er den Arm mit dem Kampfstock in die Höhe und rief, „bei den Ahnen, wir werden den Atem des Drachen zum Erlöschen bringen oder selbst ersticken!“
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Action pur, jetzt wird es spannend.
Die Geschichte ist einfach großartig.
Gruß Erik



Gruß Erik