Die Handelsgilde: Teil IV - Neue Feinde
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Re: Die Handelsgilde: Teil IV - Neue Feinde
„Harim, seine Familie und ich werden die Festung jetzt verlassen!“ entschied Merchan, „aus Unrecht kann kein Recht enstehen. Tötet Harim diesen Mann mit unserem Einverständnis, so sind wir keinen Deut besser als der Kriegstreiber Achtor!“ Hadarx schäumte vor Wut, „das lasse ich nicht zu!“ Merchan hob das Schwert, um seinem Entschluss Nachdruck zu verleihen.
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Seine Hand fuhr durch die Luft, und seine Lippen murmelten einen Zauberspruch. Zwei Geister erschienen und schwebten auf Merchan zu. Dieser erschrak zu Tode, „das ist Zauberei! Wie kannst du nur!“ „Natürlich ist es Hexerei“, schnaubte Hadrax, „was dachtest du, was wir hier tun. Bringt mir das Schwert!“ Merchan wich vor den Geistern zurück.
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In seiner Verzweiflung streckte er den Geistern das Schwert entgegen. Doch die Schemen beachteten ihn nicht. Sie flogen zu seiner Linken und seiner Rechten, packten ihn unter den Armen und schwebten mit Merchan zu ihrem Herrn. Merchan versuchte ein letztes Mal, Hadrax zur Vernunft zu bringen. Er wiederholte seine Worte, „wie soll aus diesem Unrecht Recht entstehen? Wie können wir uns anmaßen, besser zu sein als Achtor? Mord darf nicht der Anfang sein.“
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Der alte Handelsmeister lachte höhnisch, „das einzige Recht, um das es hier geht, ist das Recht des Stärkeren. Achtor ist erst der Anfang.“ Hadrax pflückte das Schwert aus Merchans kraftlos werdenden Hand wie eine Frucht vom Baum. Dann gab er das todbringende Eisen wieder in Harims Hand. Er lächelte kalt, „nun, mein junger Freund, lass uns da fortfahren, wo wir unterbrochen wurden. Bald klebt das Blut eines Unschuldigen an deinen Händen, und dann gehört mir die Macht der Ewigen!“
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Der alte Handelsmeister rechnete nicht mehr damit, dass Merchan ihm noch Widerstand leisten würde. Doch dieser schwang gehalten von den Geistern seine Beine nach vorne und versetzte Harim einen Tritt, so dass der junge Mann nach vorne taumelte. Der Schwert flog im hohen Bogen aus Harims Hand.
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Womit Merchan nicht gerechnet hatte, war, dass Harim bis zum Tisch stolperte. Mit der einen Hand fegte er das Buch von der Tischplatte, mit der anderen Hand berührte er das Simulacrum. „Nein! Nicht!“ Hadrax Schrei gellte durch den Raum, aber es war zu spät, die Magie begann bereits zu wirken.
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Harim fiel wie ein Stein zu Boden, und das Drachenabbild schien zu wachsen und gar zu leben. Als der Kopf fast die Decke des Raumes berührte, breitete es die Arme aus. Ledrige Schwingen kamen unter dem Armen zum Vorschein. Die klauenbewehrten Hände griffen in die Luft. Der Drache öffnete sein Maul, und kleine Feuerstöße verließen seinen Rachen.
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Durch das Geschehen hatte Hadrax Konzentration für einen kurzen Moment nachgelassen. Er war der Verzweiflung nahe, seine Pläne schienen zunichte. Er suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, den Ewigen unter seine Kontrolle zu bringen. Die Gespenster, die jetzt nicht mehr von seinem Geist kontrolliert wurden, zerstoben zu Rauch. Merchan stürzte herab, rappelte sich aber schnell wieder auf.
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Fasziniert und gleichzeitig abgestoßen starrte er auf das bizarre Schauspiel vor seinen Augen. Der Ewige breitete seinen Schwingen aus und trat drohend auf Hadrax zu. Der Handelsmeister beschwor unaufhörlich weitere Zaubersprüche. Endlich stoppte der Drache. Hadrax leistete sich ein kurzes Aufatmen, dann zischte er, „verbrenn den Verräter!“
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Merchan erkannte, dass dieser Befehl im galt. Mit einem schnellen Sprung rettete er sich hinter den Tisch. Er kippte ihn um und suchte dahinter einen zweifelhaften Schutz. Was Merchan nicht wissen konnte, als er den Tisch umkippte, rutschte das Simulacrum hinab und zerbrach auf dem harten Gestein des Bodens. Der Zauber war gebrochen, und der Ewige verschwand so schnell wie er gekommen war. Harim erwachte stöhnend.
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Der Handelsmeister versuchte den jungen Händler mit sich zu ziehen, aber Hadrax hatte erneut Geister herbeigerufen. Drohend kamen sie auf Merchan zu.
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Der Handelsmeister musste Harim im Stich lassen und lief so schnell er nur konnte zur Tür, riss sie auf und drückte sie auf der anderen Seite wieder zu. Mit zitternden Händen zog er seinen Schlüssel hervor. Es gelang im ein Schloss wieder zu verriegeln. Dann schob er eine herumstehende Bank und einen Tisch vor die Tür.
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Hadrax war außer sich vor Wut, seine Geister konnten die Wand nicht durchdringen. Er hatte nur Macht über sie, wenn er sie im Gesichtskreis hatte. Er rüttelte zunächst vergeblich an der Tür, dann trat er zurück und konzentrierte sich. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, zwei riesige Hände erschienen und griffen nach dem Holz der Tür und brachen sie auseinander wie einen trockenen Zweig. Der Zauber hatte Hadrax viel Kraft gekostet, aber der Weg war nun frei für ihn.
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Merchan hatte inzwischen die Zeit genutzt und zu Chezara und Verabas gelaufen. Er fand sie vor den Gästezimmern. „Schnell, folgt mir! Ihr seid in großer Gefahr. Hadrax ist ein Hexenmeister, er will uns alle ins Verderben stürzen.“ „Harim, wo ist Harim?“ „Er ist noch in Hadrax Gewalt. Eilt euch!“ „Ich muss zu Harim!“ „Dann werdet ihr sterben. Hadrax braucht Harim lebend, aber euch wird er nach dem Leben trachten. Flieht!“ Merchan zog die sich heftig wehrende Chezara mit zu den Ställen.
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„Wachen!“ Hadrax Stimme gellte durch die Flure, „verhaftet Merchan, er will uns an Achtor verraten!“ Verabas war unschlüssig, was er tun sollte. Schließlich überwog sein Vertrauen in Merchan, und er folgte dem Händler und seiner Tochter nach.