Die Handelsgilde: Teil IV - Neue Feinde

[Vauban]

@arrowhead: Vielen Dank! Und zur üblichen Zeit geht es auch gleich wieder weiter ...

@Rabenmeister: Ebenfalls ein herzliches Dankeschön Ein Cliffhanger muss schon sein, schließlich sollt ihr beim nächsten Mal wieder reinschauen Mal sehen, ob es heute so kommt, wie du es erwartet hast

@pbfox: Auch dir ist mein Dank gewiss. Das Kastensystem zu entwickeln hatte wirklich Spaß gemacht.

@Fredeswind: Gleich geht's weiter ...

@Cifra: Danke sehr. Die Spannung muss ja auch noch für den fünften (und letzten) Teil der Handelsgilde halten.

Kapitel XV.

Nachdem der alte Priester Sinlucem verlassen hatte, wanderte der Unterste ziellos im Thronsaal umher. Chezara schaute ihren Vater fragend an, doch Verabas schüttelte stumm den Kopf. Seine Lippen formten eine lautlose Warnung, „die Wachen!“ Sinlucems Leibgarde hatte eindringlich gezeigt, dass sie ihre Aufgabe sehr ernst nahm. Verabas schätzte ihre Chance, Sinlucem schnell und leise zu überwältigen, noch als zu gering ein.

[Vauban]

Plötzlich erklang eine Stimme wie aus dem Nichts. „Sinlucem, ich rufe dich!“ Sofort hielt der Angesprochene inne, dann eilte er zu einem Spiegel, der plötzlich an der Seitenwand erschien. Verabas und Chezara erkannten die Stimme des Rufers bereits am ersten Wort. Verwirrt schauten sie einander an. Niemand hatte nach dem Tod des jungen Priesters den Raum betreten. Warum hörten die dann Hadrax Stimme?

[Vauban]

„Sinlucem, du hast mir noch immer nicht den Tod der Flüchtlinge gemeldet.“ Die Stimme des Handelsmeisters klang sehr verärgert. Sinlucem zuckte zusammen und verbeugte sich unterwürfig, „Herr, die Höhlen sind groß, vielleicht sind sie in eine der anderen Städte ...“ „Unsinn, die Felsenstadt liegt dem Portal am nächsten, die anderen sind zu weit entfernt. In der Dunkelheit finden sie niemals nach Urum Nag oder zu den Dunklen Flüssen. Verstärke deine Bemühungen! Ich verliere allmählich die Geduld.“

[Vauban]

Der Spiegel wurde dunkel und verschwand. Als Sinlucem sich sicher war, das der Meister die Verbindung unterbrochen hatte, schimpfte er vor sich hin. „Tschibrak! Das viele Licht da oben hat euch das Hirn verbrannt, oh mein Gebieter!“ Wütend griff er nach einem Kelch mit Wein. Der Zorn kochte in ihm hoch, und Sinlucem stieß den kleinen Tisch, auf dem der Wein gestanden hatte um. Er schrie, „ich habe meine Gefangene schließlich nicht entkommen lassen...“

[Vauban]

Der Unterste lamentierte weiter, „meine Wachen sind zuverlässig. Eure Nachlässigkeit hat die beiden doch in mein Reich entkommen lassen.“ Nur mühsam fand der Unterste wieder seine Beherrschung. „Es war ein schlechtes Geschäft, mich mit der Oberwelt einzulassen. Nichts als leere Versprechungen. Grumak herrscht immer noch über die Alte Stadt. Verflucht sei die Zeit, als ich diesen irrsinnigen Pakt schloss.“ Sinlucem stützte sich mit der einen Hand auf die Lehne seines Thrones. In der anderen hielt er weiter den Kelch mit dem Wein. Er starrte trübsinnig vor sich hin.

[Vauban]

Ein Ruck ging durch den Körper des Untersten. Er raffte sich wieder auf und ging durch den Raum. Vor der Mauer, an der der Spiegel erschienen war, blieb er wieder stehen und brüllte die leere Wand an, „zwei Gefangene muss ich euretwillen bereits hier unten vor neugierigen Blicken verbergen. Nun soll ich zwei weitere jagen, ohne meinen Leuten zu erklären, wen sie suchen sollen.“ Der Unterste schaute auf den toten Priester. „Blut wurde in meiner Residenz vergossen. Sie wurde besudelt und entweiht, nur um euch zu dienen.“ Von einem Augenblick zum nächsten wechselte Sinlucems Stimmung. Verzweiflung folgte auf Bitterkeit.

[Vauban]

Sinlucem hob den Kelch an seine Lippen und trank so gierig, dass ihm die Flüssigkeit über das Kinn rann. Mit dem Arm wischte er sich das Nass vom Mund. Er starrte auf den Becher, dann zu der leeren Wand. Der unbändige Zorn kehrte zurück. Gerade als er die Hand mit dem Becher zum Wurf erhob, kehrte der Spiegel zurück. Sinlucem erschrak, kraftlos viel der Becher aus seiner Hand zu Boden.

[Vauban]

Sofort nahm er wieder eine unterwürfige Haltung ein. Sein Trotz war verflogen und nackte Angst packte ihn. Hatte sein Meister die Widerworte etwa vernommen? Konnte er ihn auch ohne den Spiegel belauschen oder gar beobachten? Höhnisch lächelte der alte Handelsmeister seinem Gegenüber zu. Angstschweiß bildete sich auf der Stirn des Untersten, als er Hadrax Stimme erneut hörte. „Sinlucem! Eins vergaß ich noch zu erwähnen...“

[Vauban]

Aber die nächsten Worte ließen den Untersten etwas entspannen, „wie es aussieht, überfordern dich die beiden kleinen Aufgaben. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, dir etwas unter die Arme zu greifen. Bringe die anderen Gefangen zum Portal. Es ist nicht mehr von Nöten, dass du sie weiter versteckst.“ „Lebend?“ Sinlucems Stimme zitterte ein wenig, als er Hadrax diese kurze Frage stellte. „Natürlich lebend!“ donnerte der Handelsmeister zurück. Erneut verblasste das Bild, dann verschwand auch wieder der Spiegel.

[Vauban]

Hadrax wandte sich ab. Auch sein Spiegel löste sich in Nichts auf und ließ eine leere Wand zurück. Der Handelsmeister überlegte. Mit Ausnahme der Flucht von Chezara und ihrem Vater verlief soweit alles, wie er es geplant hatte. Harim und damit einer der Ewigen gehorchte Hadrax Befehlen, und als nächstes musste er nun Ras in seinen Bann bringen. Aber auch dafür besaß er bereits einen Plan. Harim würde ihm dabei helfen.

[Vauban]

Zunächst musste er Harim aufwecken. Nachdem der alte Meister das Simulacrum aus Harims Händen entfernt hatte, kehrte Harims Geist in seinen Körper zurück. Der junge Händler erhob sich von seinem Lager und folgte seinem Herrn. Chezara wäre beim Anblick ihres Mannes erschrocken, Hadrax aber konnte seine Zufriedenheit kaum verbergen. In Harims einst weiches Gesicht hatten sich tiefe Falten gegraben, er schien um Jahre gealtert. Seine Augen blickten kalt wie die seines Meisters. Alle Freundlichkeit war aus seinem Antlitz gewichen.

[Vauban]

Hadrax hatte sich bereits die Worte zurechtgelegt, mit denen er Harim weiter ins Verderben locken wollte. Nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben. „Harim, mein Junge, ich habe dir gute Neuigkeiten zu berichten ...“, begann Hadrax.

Fortsetzung folgt ...

[pbfox]

Servus Vauban,

@pbfox: Auch dir ist mein Dank gewiss. Das Kastensystem zu entwickeln hatte wirklich Spaß gemacht.

Man merkt sofort, dass die Geschichte(n), mit drumrum (z. B. Kastensystem, Bilder, Handlung), perfekt gemacht und durchdacht sind.

UND mir macht es immer wieder unglaublichen Spaß deine Geschichten zu verfolgen und zu verschlingen .

LG

pbfox

[Rabenmeister]

@Rabenmeister: Ebenfalls ein herzliches Dankeschön Ein Cliffhanger muss schon sein, schließlich sollt ihr beim nächsten Mal wieder reinschauen Mal sehen, ob es heute so kommt, wie du es erwartet hast

Aber natürlich nicht

Und auch in der Fortsetzung wieder genug neue Aspekte und potentielle Möglichkeiten, die sich auftun. Da raucht einem ja die Birne

[Fredeswind]

Spannend, spannend!

Beste Unterhaltung!

Gruß Fredeswind