Liebes Tagebuch!
Wir sind angekommen und ankern, wo immer das jetzt auch sein mag.
Phil und Annie zumindest sind sicher, genau an der richtigen Stelle zu sein.
Jetzt ist es vorbei mit der Ruhe.
Alle sind irgendwie aufgeregt und können es kaum erwarten, endlich ins Wasser zu kommen.
Emmy springt als Erste ins Wasser.
Clara rudert mit dem Schlauchboot ein Stück weiter raus,
von wo aus Ric mit seiner Unterwasser-Kamera ins Meer springt.
Das ist ja nur ein erstes Erkunden.
Wir anderen warten gespannt.
Sie sind alle wie aus dem Häuschen, als die Taucher berichten,
dass sie Wrackteile gesehen haben - allerdings tief unten und nahe am Abgrund,
der anscheinend wie bodenlos in unerforschte Tiefen führt.
Emmy und Ric wollen schnell wieder runter.
Es ist echt spannend.
»Menno, ich wünschte, ich könnte auch tauchen«, maule ich.
»Du willst wirklich runter?«, vergewissert sich Annie. »Würde sich bestimmt lohnen.«
»Wenn sie nie getaucht ist, ist es zu gefährlich«, lehnt Phil ab.
Annie zwinkert ihm lachend zu.
»Verpassen wir ihr ein Ganzkörperkondom«,
schlägt sie vor, »und hängen sie an die Winde.«
»Was für ein Kondom?«, hake ich nach, da ich kein Wort verstehe.
Tja, und dann heißt es:
Klamotten runter und rein in den Anzug.
Das Ding ist steif.
Mit den Bleischuhen kann man bestimmt nicht gehen - aber immerhin sinken.
Deckel drauf, Luftzufuhr eingestellt.
Juhu - ich werde unter Wasser sehen können.
Phil hängt mich an den Haken.
Er wird auch die Winde bedienen und mich nach einiger Zeit wieder an Bord holen.
Annie gibt mir einen Schubs - und schon schlagen die Wellen über mir zusammen.
Ist das geil.
Ich hänge zwar wie ein nasser Sack am Haken,
aber ich sinke und sinke.
Nach einiger Zeit kann ich das Wrack erkennen.
Ich schaue den Tauchern bei der Arbeit zu,
wie sie vorsichtig das Wrack untersuchen.
Das ist eine mir bisher völlig unbekannte Welt.
Es ist faszinierend.
Das trifft auch auf die vielfältige Tierwelt zu.
Überall wuselt es.
Noch weiter unten, wo der Abgrund beginnt, sehe ich einen Hai.
Da liegen bestimmt noch weitere Trümmer.
Und dann werde ich wieder nach oben gezogen.
Das war toll!
Schade, dass das Seil wohl nicht lang genug war,
um mich weiter nach unten zu lassen.